#151

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 29.11.2017 16:48
von antenna (gelöscht)
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Zitat von antenna im Beitrag #150
Mehrere ARD-Sender verzichten auf eine Präsentation der Konzerte von Pink-Floyd-Star Roger Waters in Deutschland. Der RBB teilte am Montag mit, dass der Sender damit auf die Antisemitismus-Vorwürfe gegen Waters reagiere. Waters' Auftritte am 1. und 2. Juni 2018 in Berlin würden nicht von den RBB-Wellen Antenne Brandenburg und radioBerlin 88,8 präsentiert. Der Sender setze damit auch ein Zeichen gegen die Boykott-Aufrufe des Sängers zu Israel-Auftritten anderer Künstler."


Der Konzertveranstalter Marek Lieberberg verteidigt Waters und kritisiert die Rundfunkanstalten.
Der Antisemtienvorwurf gegen Roger sei "absolut laecherlich".

Dem „Mannheimer Morgen“ sagte Lieberberg: „Hier müssen zwei Dinge getrennt werden: persönliche Meinung und künstlerische Arbeit. Der Kanon von Roger Waters und Pink Floyd ist und bleibt genial.
"Mark Lieberberg, dessen Eltern den Holocaust überlebt hatten, lehnt den BDS ab, richtet seine Kritik aber gegen andere: „Wenn die Öffentlich-Rechtlichen einen Beitrag leisten möchten, fände ich es beispielhaft, wenn vor allen Beiträgen über Luther oder Wagner-Aufführungen auf die teilweise blutrünstigen antisemitischen Theorien dieser Herrn hingewiesen würde. Da gäbe es wirklich Nachholbedarf“ , sagte er im Interview.

Michael Hanfeld dagegen legt noch einmal nach.Der FAZ Autor übernimmt ohne kritischen Abstand alle Argumente der Israel-Lobby,.
Die ARD Radiosender taten gut daran, so Hanfeld, ihr Engagement als Medienpartner bei den Konzerten von Roger Waters abzusagen.

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/me...s-15314798.html


Meinungsfreiheit und ihre Grenzen.



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#152

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 29.11.2017 17:16
von antenna (gelöscht)
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https://www.youtube.com/watch?v=au-yzxxRJzw

Das falsche Spiel geht weiter?



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#153

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 15.12.2017 13:38
von Till (gelöscht)
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Habe gestern die Petry in einer Diskussion über Antisemitismus gesehen. Da ist mir klar geworden: Antisemit ist, wer das von Israel besetzte Gebiet "Westbank" oder gar "Palästina" nennt und nicht "Judäa und Samaria".


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#154

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 15.12.2017 17:18
von Till (gelöscht)
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Friedman hat sich in der BZ zu Wort gemeldet.

Zitat
Warum ist es eigentlich so schwierig, emotional und argumentativ zu kapieren, dass Israel ein demokratischer Staat ist, dessen Staatsbürger Israelis und nicht Juden heißen?

Das verstehe ich auch nicht. Es gibt Deppen, die es schon als Antisemitismus ansehen, wenn man von Israelis statt Juden spricht.

Zitat
Was ist eigentlich so schwer daran, zu begreifen, dass selbstverständlich (und wann war das nicht so) Israels Regierung zu kritisieren so unzweifelhaft berechtigt ist wie die deutsche Regierung? Was ist eigentlich daran so schwer zu verstehen, dass die Kritik an einer Regierung und die Vernichtungsfantasie gegenüber dem israelischen Staat nicht dasselbe sind?

Tja, das sollte man mal die selbsternannten Freunde Israels fragen.

Zitat
Was ist eigentlich so schwer daran, zu verstehen, dass diejenigen mit den Vernichtungsfantasien des Staates Israel (auch die terroristisch-palästinensische Organisation Hamas) nicht nur den Staat an sich meinen, sondern in ihrer menschenverachtenden Rhetorik sich gleichzeitig auch wünschen, dass Millionen Israelis ins Mittelmeer getrieben werden und dort sterben? Und dass genau solche Fantasien mörderischer Judenhass sind – was denn sonst?

Was ist eigentlich so schwer daran, zu verstehen, dass nicht nur der Staat Israel ein Existenzrecht hat, sondern auch Palästinenser, und dass eine Garantie für die Existenz Israels kein Freibrief für beliebige Annexionen ist, die sich auf einen Grundbucheintrag von vor 2000 Jahren stützen?

Zitat
Was ist daran nicht zu verstehen, dass das Verbrennen israelischer Fahnen und das gleichzeitige Skandieren antisemitischer Parolen dann eben doch nicht engagierte Kritik gegenüber israelischer Politik ist? Sondern dass diese Kritik vergiftet ist vom Judenhass? Und damit mit allem etwas zu tun hat, nur nicht mehr mit einer ernst zu nehmenden politischen Äußerung?

Anders herum wird ein Schuh daraus. Die selbsternannten Freunde Israels setzen diese Art der "Kritik" mit jeder sachlichen Kritik an Israels Regierung gleich, die in deren Augen keinerlei Berechtigung hat.

Zitat
In allen Medien wird nach wie vor von jüdischen Siedlungen und Siedlern gesprochen. Es sind aber israelische Siedler. Seit Jahrzehnten ein kleiner Fauxpas? Gedankenlosigkeit? Millionen Diaspora-Juden siedeln jedenfalls nicht im Nahen Osten. Ich übrigens habe mich in Frankfurt angesiedelt und hoffe, damit nicht gegen internationales Recht verstoßen zu haben.

Jetzt werden Sie allerdings albern, Herr Friedman.



zuletzt bearbeitet 15.12.2017 17:20 | nach oben springen
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#155

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 15.12.2017 22:37
von Anthea | 12.556 Beiträge

Zitat
"Was ist daran nicht zu verstehen, dass das Verbrennen israelischer Fahnen und das gleichzeitige Skandieren antisemitischer Parolen dann eben doch nicht engagierte Kritik gegenüber israelischer Politik ist? Sondern dass diese Kritik vergiftet ist vom Judenhass? Und damit mit allem etwas zu tun hat, nur nicht mehr mit einer ernst zu nehmenden politischen Äußerung?"



Hier sehe ich nichts, was man angesichts des Geschehens dieser Aussage von Friedmann entgegen setzen könnte.

---


Ist das, was das Herz glaubt, nicht genau so wahr wie das, was das Auge sieht? Khalil Gibran


zuletzt bearbeitet 15.12.2017 23:50 | nach oben springen
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Moderations-Kommentar:
Den Rest meiner Ausführungen hier habe ich als eigenen Beitrag transferiert.
#156

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 15.12.2017 23:07
von Till (gelöscht)
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Was ich der Aussage Friedmans entgegen zu setzen habe ist, dass seine (rhetorischen) Fragen an der Realität vorbei gehen. Ich kenne niemanden, der diese Form von "Kritik" an israelischer Politik gutheißt. Tatsächlich aber wird diese Demonstration von den üblichen Verdächtigen zum Anlass genommen, in diversen Beiträgen in Medien und einschlägigen Foren wieder einmal sämtliche seriöse Kritik an der Politik der israelischen Regierung als Antisemitismus zu diskreditieren.



zuletzt bearbeitet 15.12.2017 23:13 | nach oben springen
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#157

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 15.12.2017 23:23
von Anthea | 12.556 Beiträge

Zitat von Till im Beitrag #156
Was ich der Aussage Friedmans entgegen zu setzen habe ist, dass seine (rhetorischen) Fragen an der Realität vorbei gehen. Ich kenne niemanden, der diese Form von "Kritik" an israelischer Politik gutheißt. Tatsächlich aber wird diese Demonstration von den üblichen Verdächtigen zum Anlass genommen, in diversen Beiträgen in Medien und einschlägigen Foren wieder einmal sämtliche seriöse Kritik an der Politik der israelischen Regierung als Antisemitismus zu diskreditieren.


Was irgendjemand aus einer Aussage macht, das ist sein ganz persönliches Problem!
Es geht in dem Falle darum, dass diese Aussage nicht zu widerlegen ist.
Es ist auch keine "Kritik" im herkömmlichen Sinne, sondern eine reine und ganz klare Feststellung.

---


Ist das, was das Herz glaubt, nicht genau so wahr wie das, was das Auge sieht? Khalil Gibran
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#158

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 15.12.2017 23:50
von Anthea | 12.556 Beiträge

Heute las ich einen Kommentar von Michael Brücker in der RP, der meine Meinung voll trifft. Er schreibt:

"In Berlin verbrennen Demonstrationen die israelischen Flagge. In Mühlheim sagen jüdische Gemeindemitglieder das Chanukka Fest auf dem Synagogenplatz ab - aus Sicherheitsgründen. Und Studien zufolge holt sich Deutschland mit vielen muslimischen Flüchtlingen auch Judenhass ins Land.

Bei diesem Thema gibt es keinen Kompromiss, keine Grauzone. Man kann gegen Israels Politik demonstrieren. Aber es darf nicht sein, dass Juden in diesem Land jemals wieder in Angst leben müssen. Jede Form des Antisemitismus muss auf entschiedenen Widerstand stoßen. Bei aller staatlichen Gewalt bei der Verfolgung der Straftaten, aber auch schon bei der Verbreitung von antisemitischen Parolen. Dass neulich in Berlin-Neukölln Musline stolz in die Fernsehkameras "Ich hasse Juden" brüllten und Plakate mit dem Schriftzug "Tod Israel" gezeigt wurden, hat mit Protesten nichts mehr zu tun. Das ist Aufruf zur Gewalt. Das ist der Aufruf zur Intifida in Deutschland. Die Feinde des jüdischen Volkes zeigen offener denn je ihre Fratze- Sie müssen zu Feinden unseres Rechtsstaats erklärt werden."

---

Wie schon erwähnt: Bedingungslose Zustimmung meinerseits.


Ist das, was das Herz glaubt, nicht genau so wahr wie das, was das Auge sieht? Khalil Gibran
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#159

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 16.12.2017 17:30
von antenna (gelöscht)
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Zitat von Anthea im Beitrag #158
ass neulich in Berlin-Neukölln Musline stolz in die Fernsehkameras "Ich hasse Juden" brüllten



Woher weiss man eigentlich so genau, dass es sich um Muslime handelte, die diese hasserfuellten Parolen riefen?


Die Neue Zuercher Zeitung berichtet da differenzierter: "Anti-Israel-Demonstranten in Deutschland verbrennen die israelische Flagge."

In Amman protestierte man oekumenisch gegen Trumps Jerusalem - Entscheidung. Kath. Bischoefe und andere Kirchenvertreter organisierten einen Protestmarsch. Auch die Kopten in Aegypten gingen auf die Strasse, genau wie Christen im Libanon.

Letztendlich handelte es sich ueberall um Anti-Israel Demonstranten bzw. Demonstrationen, die so lange legitim sind, als dass sie nicht zu Hass und Gewalt aufrufen. Darin sind wir uns glaube ich laengst einig.



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#160

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 16.12.2017 22:58
von Till (gelöscht)
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Zitat von Anthea im Beitrag #157
Zitat von Till im Beitrag #156
Was ich der Aussage Friedmans entgegen zu setzen habe ist, dass seine (rhetorischen) Fragen an der Realität vorbei gehen. Ich kenne niemanden, der diese Form von "Kritik" an israelischer Politik gutheißt. Tatsächlich aber wird diese Demonstration von den üblichen Verdächtigen zum Anlass genommen, in diversen Beiträgen in Medien und einschlägigen Foren wieder einmal sämtliche seriöse Kritik an der Politik der israelischen Regierung als Antisemitismus zu diskreditieren.

Was irgendjemand aus einer Aussage macht, das ist sein ganz persönliches Problem!
Es geht in dem Falle darum, dass diese Aussage nicht zu widerlegen ist.
Es ist auch keine "Kritik" im herkömmlichen Sinne, sondern eine reine und ganz klare Feststellung.

Ich "mache" nichts aus Friedmans Aussage; mit der Aussage habe ich auch kein Problem. Ich frage mich, warum er das Stilmittel der rhetorischen Frage benutzt und wen er mit der Frage

Zitat
Was ist daran nicht zu verstehen, dass das Verbrennen israelischer Fahnen und das gleichzeitige Skandieren antisemitischer Parolen dann eben doch nicht engagierte Kritik gegenüber israelischer Politik ist?

ansprechen will. Bestimmt nicht die Krakeeler auf der Anti-Israel-Demo; die lesen keine BZ und sind mit solchen Fragen wohl auch intellektuell überfordert. Offenbar will er Lesern seines Artikels unterstellen, dass diese nicht differenzieren können zwischen seriöser Kritik an israelischer Politik und antisemitischen Parolen, und an dieser Aussage störe ich mich.



zuletzt bearbeitet 16.12.2017 23:01 | nach oben springen
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#161

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 17.12.2017 17:41
von antenna (gelöscht)
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Die Definition von Antisemitismus mag sich unterscheiden, in einer Sache aber sind sich alle einig:
Antisemtismus darf in Deutschland keinen Platz haben. Es ist von zunehmendem Antisemtismus durch Migranten die Rede.
Doch wie kommen wir diesem bei? Durch schaerfere Gesetze?

Interessant dazu ist die Meinung des juedischen Historikers und Publizisten Reiner Bernstein, der in deim Artikel:
"Lächerlich, unwürdig, realitätsfern" vom
December 17, 2017 u.a. folgendes schreibt:

Derweil ist nach dem unwürdigen Verbot der Verlegung von Stolpersteinen auf öffentlichem Grund am 13. Dezember im Münchner Stadtrat ein lächerlicher Antrag verabschiedet worden, der unter dem Vorwand des Kampfes gegen den Antisemitismus die kritische Auseinandersetzung mit der israelischen Politik kriminalisieren soll. In der „Bild-Zeitung“ hat Bundesinnenminister Thomas de Maizière am 17. Dezember die Ernennung eines „Antisemitismus-Beauftragten“ angeregt.

Richtig. Doch auch Selbstaufklärung tut not: Solange die Bundesregierung nicht unmissverständlich zur israelischen Politik gegenüber den Palästinensern auf Distanz geht, so lange schürt ihr Versäumnis antijüdische Ressentiments, weil es in Sachen Demokratie und Rechtsstaat dem Vorwurf der doppelten Standards Vorschub leistet. Bei einer Münchner Podiumsdiskussion vor einigen Jahren hat der damalige israelische Botschafter die These vertreten, dass ihm der Antisemitismus keine übermäßigen Sorgen bereite, solange „die Eliten“ intakt sind.

Der Berliner „Antisemitismus-Beauftragte“ wird antijüdische Gefühlslagen, die sich auf den Staat Israel beziehen, nicht aushebeln können, wenn die Spitzen der Politik der Entstehung und der Wirkungsmacht der gegen alle Juden gerichteten Antipathien keine hinreichende Aufmerksamkeit widmen – und nur mit Lippenbekenntnissen das Recht der Palästinenser auf nationale Unhängigkeit bedienen. Ausdrücklich stellt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Bezug zur israelischen Politik her, als er am 15. Dezember in der Botschaft des Staates Israel betont, in Deutschland dürfe es keinen Platz für den Antisemitismus geben.

Merke: Die Regierung in Jerusalem interessiert sich für ihn nur insofern, als er die jüdische Einwanderung befördert. Denn für seine Existenz sorgt der Staat schon selber, auch mit Rüstungsimporten aus den USA und Deutschland. Es darf der israelischen Politik nicht gelingen, in der Bundesrepublik mit Hilfe hiesiger Trabanten für politische und emotionale Spaltungen zu sorgen.

https://www.jrbernstein.de/blog-1/2017/1...ig-realittsfern



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#162

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 17.12.2017 23:24
von Hamlets Gummibärchen (gelöscht)
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Antisemitismus ist die Diskriminierung von Juden aus dem einfachen Grunde, weil sie Juden sind. Voraus gegegangen sind, zumindest in Europa, ihre jahrhundertelange Dämonisierung,die Verfolgung und die Pogrome, die im Dritten Reich ihren bestialischen Höhepunkt fanden. Da war schon zu Zeiten der Pest im Spätmittelater so, als man den Juden die Vergiftung der Brunnen als Grund für die Epidemie nachsagte, ging über den Ausschluß der Juden aus den Zünften und Gemeinleben bis hin zur heute immer noch beliebten Darstellung der Juden als Wirtschaftskrake.

Interessant sind die möglichen Gründe dafür. War es am Anfang der christliche Vorwurf an sie, die Juden, den Sohn Gottes ermordet zu haben, so scheint es, daß später man ihnen vorwarf, ein gesellschaftliches und undurchsichtiges jüdisches Gemeinschaftsleben zu führen, welches sich von den anderen, den Christen absonderte und lieber sein eigenes Süppchen kochte. Die Juden waren das schlechthin Undurchschaubare, das schlechthin Fremde. Also was von manchen heute den Muslimen vorgeworfen wird.

Streng trennen muß man den Antisemitismus vom Antiisraelismus. Dieser fußt nicht auf der jahrhundertelangen komplizierten Geschichte zwische Christen, Muslimen und Juden, sondern richtet sich gegen eine schlechte Politik des Staates Israel, an der die Welt in Flammen geraten kann. Auch die Muslime, die eine Fahne mit Davidsstern verbrennen, sind keine Antisemiten, sondern wenden sich gegen genau diese Politik. Ja, man muß sogar vermuten, daß die Leisetreterei aller bisherigen deutschen Regierungen, auch wenn es historische Gründe dafür gibt, die heutige Form der Antisemitismus ist. Denn dieser zahme Philosemitismus versagt den Israelis das klare Wort, die faire Kritik und die Grenzen, die im internationalen Verkehr zivilisierter Staaten untereinander nicht überschritten werden dürfen.


"Bosheit, mein Herr, ist der Geist der Kritik, und Kritik bedeutet den Ursprung des Fortschritts und der Aufklärung" (Thomas Mann, Der Zauberberg)

Man kann aus keiner Mücke einen Elefanten machen, aber jeden Elefanten zur Schnecke.
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#163

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 18.12.2017 11:55
von Anthea | 12.556 Beiträge

Die HuffPost berichtete 1 Woche über Antisemitismus:

"7 wichtige Erkenntnisse
Wir haben mit Betroffenen, Politikern und Aktivisten gesprochen

Am vergangenen Wochenende ist in Deutschland eine Debatte über den wachsenden Antisemitismus entbrannt.
Die Frage, die sich aufdrängt: Wo liegen die Ursachen dafür?
Um das zu beantworten, hat die HuffPost mit Betroffenen, Politikern, Aktivisten und Wissenschaftlern gesprochen.
Wir wollten wissen: Wie erleben die rund 100.000 Juden, die in Deutschland leben, Antisemitismus im Alltag? Wie antisemitisch ist Deutschland wirklich? Und wie können wir das ändern?
Ein langer und lesenswerter Artikel unter

http://www.huffingtonpost.de/entry/antis...=de-deutschland

---


Ist das, was das Herz glaubt, nicht genau so wahr wie das, was das Auge sieht? Khalil Gibran
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#164

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 18.12.2017 12:12
von Anthea | 12.556 Beiträge

"Die Verbrennung israelischer Flaggen und jüdischer Symbole durch Muslime hat die deutsche Öffentlichkeit aufgeschreckt. Dabei ist Judenhass zwar unter Migranten verbreitet, die allermeisten Straftaten begehen aber Rechtsextreme. […]

Eine antisemitische Haltung muss sich freilich nicht immer in Straftaten manifestieren. Sie versteckt sich oftmals hinter einer Israel-Kritik. Das beleuchtet auch eine aktuelle Studie des hessischen Verfassungsschutzes. Für die Untersuchung wurden 7000 Kommentare von Nutzern sozialer Medien zu den Themenbereichen "Juden und Judentum", "Israel und Nahostkonflikt" sowie "Antisemitismus" ausgewertet.

Bei Artikeln oder Videos zum Thema "Juden und Judentum" hielten sich die antisemitischen Kommentare von muslimischen und rechten Nutzern den Angaben zufolge in etwa die Waage. Die antisemitischen Kommentare im Themenfeld "Israel und Nahostkonflikt" seien dagegen überwiegend mit muslimischem Hintergrund geschrieben worden. Und bei Medienbeiträgen, die sich ausschließlich mit dem Antisemitismus beschäftigen, hatten die meisten antisemitischen Kommentare einen rechten Hintergrund.

Kritik an Israel bedeutet nicht gleich Judenhass. "Grundsätzlich ist es legitim, die israelische Politik, israelische Politiker oder das israelische Militär zu kritisieren. […]"

Einzelheiten zur Analyse: http://www.rp-online.de/politik/deutschl...t-aid-1.7269994

---


Ist das, was das Herz glaubt, nicht genau so wahr wie das, was das Auge sieht? Khalil Gibran
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#165

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 18.12.2017 14:26
von sagittarius (gelöscht)
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Ich habe mir den Artikel von rp. online durchgelesen.Hintergründig geht es dabei wohl mehr um eine Kritik an Israel die mit Antisemitismus gleichgesetzt wird.Bezeichnend dafür ist der letzte Satz:"Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan sagte am Freitag in einer Videobotschaft an Demonstranten im zentralanatolischen Konya: "Wir sind Muslime, wir können keine Rassisten, Diskriminierende oder Antisemiten sein." Kritik an Israel übte Erdogan dann aber doch, als er dem Land (mal wieder) "Staatsterror" vorwarf."
Israel nutzt durchaus die entsetzliche Geschichte der jüdischen Bevölkerung Europas in der NS-Zeit aus um mit der Antisemitismuskeule jegliche Kritik an seiner Politik zu bekämpfen.Auch das Verbrennen von israelischen Flaggen kann ich nicht als antisemitisch ansehen.Diese Fahne symbolisiert den Staat Israel,ob ihr Verbrennen nun sinnvoll ist und etwas bewirkt sei dahin gestellt,aber dieser Akt ist gegen den Staat Israel gerichtet und hat für mich keinen religiösen Bezug.Wenn allerdings die israelische Staatsdoktrin von einer Einheit von Staat und Religion ausgeht,kann man in Israel solche Vorkommnisse als Antisemitismus deuten.Für säkulär eingestellte Menschen bedeutet das aber nicht sich dieser Deutung anschließen zu müssen.



zuletzt bearbeitet 18.12.2017 14:27 | nach oben springen
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