Im vergangenen Jahr habe die Polizei insgesamt 1453 antisemitische Delikte erfasst, berichtet der Berliner "Tagesspiegel" unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage aus der Linksfraktion. Unter den Straftaten seien 898 Fälle von Volksverhetzung, 160 Sachbeschädigungen und 32 Gewalttaten.
Bei 1377 der antisemitischen Straftaten gehe die Polizei von rechtsextrem "oder zumindest diffus rechts motivierten" Tätern aus, 33 Straftaten würden nicht-islamistischen ausländischen Judenfeinden zugeschrieben, hieß es. Weitere 25 Delikte seien von "religiös motivierten" Antisemiten verübt worden, meist muslimischen Fanatikern ausländischer sowie deutscher Herkunft. Bei 17 Taten sei es der Polizei trotz erkennbaren Judenhasses nicht möglich gewesen, ein politisches Milieu zu ermitteln. Nur ein einziges Delikt, eine Volksverhetzung, sei nach Erkenntnissen der Polizei links motiviert gewesen.
(tagesschau)
Damit ist völlig klar, wo in Deutschland der überwiegende Antisemitismus zu verorten ist. Man war ja so froh, endlich von sich ablenken und mit den Fingern auf die Moslems zeigen zu können, und für die Verharmloser von rechts war Antisemitismus sowieso schon immer in allen politischen Lagern gleich verteilt. Dumm gelaufen.
wenn du die kommentare auf der tagesschauseite anguckst findest du auch einen (von u179), der mal wieder die statistik in frage stellt...
ich kopiere den beitrag mal hier rein...
https://meta.tagesschau.de/id/131440/pol...delikte-pro-tag
"Am 11. Februar 2018 um 15:35 von U179
Durchschaubare Stimmungsmache
Zitat: "Nur ein einziges Delikt, eine Volksverhetzung, sei nach Erkenntnissen der Polizei links motiviert gewesen" Zitat Ende.
Und was sagt dies? Nur das linke Volksverhetzer nicht verfolgt werden!
Erinnern Sie sich z. B. noch an den "Slogan" Bomber Harris machs noch einmal?
Strafverfahren sucht man hier vergeblich.
Beste Grüße"
was versucht der schreiberling nun auszudrücken? fühlen sich rechte nun diskriminiert und verfolgt?
oder sollten sie nun besser mal in sich gehen und ihr eigenes handeln hinterfragen...???
"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca
Zitat von Till im Beitrag #1
Damit ist völlig klar, wo in Deutschland der überwiegende Antisemitismus zu verorten ist.
Ungeachtet dessen, wo der ueberwiegende Antisemitismus zu verorten ist: Braucht es einen Antisemitismusbeauftragten
wie vom Innenminister vorgeschlagen und was soll dieser machen? Wird der Antisemtismus durch ihn weniger?
Was Antisemitismus ist, darueber gibt es z.T. unterschiedliche Sichtweisen, dass er eine Form von Rassismus ist, darauf kann man sich einigen. Warum also nicht einen "Rassismus - Beauftragten einsetzen?
Diese Idee kommt von dem Jude Abraham Melzer:: "Wenn die Bundesregierung einen Rassismus-Beauftragten einsetzen würde,der sich auch um die Probleme von Türken, Sinti und Romas, von Schwarzen und Obdachlosen kümmern würde,dann wäre ich als erster dafür. Von all diesen Gruppen sind doch die Juden die am wenigsten Betroffenen. Oder ist schon einmal ein Jude auf einer Sitzbank verbrannt worden oder 10 Juden in einer Mordserie getötet worden? Juden leben in diesem Land absolut sicher, frei und gleichberechtigt, nein, Entschuldigung, sie haben sogar mehr Rechte als andere Gruppen und mehr Macht als vier Millionen Moslems, Türken, Nordafrikaner und Araber. "
https://bibjetzt.files.wordpress.com/201...tisemitisch.pdf
Vielleicht sollten wir mal der Frage nachgehen, wie es mit dem Oberbegriff Rassismus in Deutschland aussieht, oder gibt es keine Zahlen ueber rassistische Delikte und wenn ja, warum!
"Was unseren Vaetern der Jud ist fuer uns die Moslembrut, seid auf der Hut!” Mit diesem Schriftzug schaendeten Unbekannte 2009 die Mauer der KZ-Gedenkstätte Mauthausen.
Auch wenn eine solche drastische Verknuepfung keinen breiteren Diskurs widerspiegelt, wirft sie die Frage auf, in welchem Verhaeltnis Islamfeindlichkeit und Antisemitismus miteinander stehen.
Natuerlich kaeme niemand, der serioes argumentiert auf die Idee, die Verfolgung und Ermordung der Juden im Nationalsozialismus mit der Situation von Muslimen im heutigen Europa zu vergleichen. Aber Antisemitismus manifestiert sich auch unterhalb der Schwelle von Pogrom, Vertreibung und Genozid.
Yasemin Shooman leitet die Akademieprogramme des Juedischen Museums in Berlin und verantwortet dabei die Programme Migration und Diversitaet sowie das Juedisch-Islamische Forum der Akademie. Sie hat am Zentrum fuer Antisemitismusforschung der TU Berlin promoviert. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehoehren Rassismus, Islamfeindlichkeit und Medienanalyse.
Shooman sieht einen Grund für die zunehmende Abwehr von Muslimen in deren fortschreitender Integration. "Das klingt paradox, da Muslimen ja gerade eine mangelnde Integration vorgeworfen wird", sagt die Rassismusforscherin. "Aber verstärkte gesellschaftliche Teilhabe zieht Dominanzkonflikte nach sich". Nicht Hinterhofmoscheen riefen Abwehr hervor, sondern der Bau repräsentativer Gotteshäuser. Auch das Kopftuch sei nicht als Problem empfunden worden, solange es nur muslimische Putzfrauen trugen, sondern erst, als kopftuchtragende Frauen in andere, akademische Berufe vordrangen. "Erst dieses Sichtbarwerden provoziert massive Abwehrreaktionen", so Shooman."
Zum Thema Islamfeindlichkeit und Antisemitismus " Diskursive Analogien und Unterschiede schrieb Shooman im MIGAZIN
fuer Interessierte einen bemerkenswerten Artikel:
http://www.migazin.de/2013/01/15/islamfe...d-unterschiede/
Der Politologe David Ranan bezweifelt, dass es unter Muslimen mehr Antisemiten gibt als unter Nicht-Muslimen. Doch derzeit wird seine These pervertiert und politisch missbraucht.
http://www.sueddeutsche.de/kultur/antise...onist-1.3926433
Zitat von antenna im Beitrag #5
Der Politologe David Ranan bezweifelt, dass es unter Muslimen mehr Antisemiten gibt als unter Nicht-Muslimen. Doch derzeit wird seine These pervertiert und politisch missbraucht.
"Ranans Buch "Muslimischer Antisemitismus" ist gerade im Dietz-Verlag erschienen und enthält Auszüge aus Interviews, die er über dreieinhalb Jahre mit mehr als 70 Muslimen in Deutschland und England, vor allem Akademikern, über ihre Einstellungen zu Juden geführt hat. Es enthält noch vieles andere, aber die Bild, die sich mit einer Kampagne zum muslimischen Antisemitismus zum Wortführer für viele beunruhigte Deutsche macht, präsentierte unter dem Titel "Wie Muslime in Deutschland über Juden denken" nur die bizarrsten Zitate: Über Boykotte von Aldi und Coca-Cola, weil sie angeblich Juden gehören, über den Einfluss Israels auf deutsche Medien, über israelischen Organhandel mit palästinensischen Körperteilen."
(Zitat aus meinem Link #5)
Deutlicher dazu wird Abi Melzer.
"An der Spitze des BILD-Konzerns steht ein großer, schlanker Don Quichote der gegen antisemitische Windmühlen kämpft und damit den Antisemitismus in alle Windrichtungen verbreitet. Behilflich ist ihm dabei ein kleiner und runder Sancho Pansa, der immer nur Gift verspritzt und Menschen anderer Meinung platt machen will.
Eigentlich müsste eine solche Zeitung verboten und ein angeblicher Journalist wie Hans-Jörg Vehlewald von der Presse ausgespuckt werden. Sein Beitrag vom 27. März 2018 über das neue Buch von David Ranan ist nicht nur manipulativ, indem er den Inhalt des Buches nicht nur zynisch für eine Hetze gegen Muslime missbraucht, denen er Antisemitismus unterstellt, sondern auch noch grob verfälschend. Das Ergebnis des Buches von Ranan ist nämlich alles andere als „erschreckend“, wie die BILD behauptet.m Gegenteil: Ranan stellt mit seinen ausführlichen Interviews klar, dass der „muslimische Antisemitismus“ eben nicht Judenhass ist, sondern nichts anderes als einerseits Vorurteile und andererseits Ergebnis des Nahostkonfliktes, des Hasses auf Israel wegen seiner völkerrechtswidrigen und araberfeindlichen Politik, wie sie sich gerade in diesen Tagen am Gazastreifen zeigt, wo israelische Soldaten mit scharfer Munition auf friedfertige Demonstranten schießen und inzwischen 16 von ihnen ermordet haben. Nur die BILD und ihr Schreiberling Hans-Jörg Vehlewald wollen uns glauben machen, dass diese Demonstranten die Existenz des Staates Israel gefährden, wie es Ministerpräsident Netanjahu gegenüber der Presse behauptet hat. "
http://der-semit.de/ein-dummer-spinger-j...mus-bekaempfen/
"Wenn Kinder zu Antisemiten erzogen werden, darf man nicht davor zurückschrecken, sie aus ihren Familien herauszunehmen", sagte Gewerkschaftschef Rainer Wendt der "Augsburger Allgemeinen". Antisemitismus brächten viele Kinder von zu Hause mit.
Hintergrund der Forderung sind aktuelle Fälle. An einer Grundschule in Berlin war eine Zweitklässlerin von älteren Schülern aus muslimischen Familien wegen ihrer jüdischen Religionszugehörigkeit beschimpft worden."
"Auch der Zentralrat der Juden setzt sich für ein bundesweites Meldesystem für antisemitische Vorfälle ein."
http://www.spiegel.de/lebenundlernen/sch...-a-1201173.html
Was glaubt man, mit einer Umsetzung dieser Forderung wirklich zu erreichen?
Und was gedenkt man gegen Rassismus und Islamhass zu tun?
"In den letzten Jahren ist der Rassismus, mit dem MuslimInnen in Deutschland zu kämpfen haben deutlich stärker und vermehr spürbar geworden. Die Zahl der Brandanschläge auf Moscheen, an ihre Wände gesprühte Hassparolen und der Schändungen muslimischer Gräber hat deutlich zugenommen. Frauen, die ein Kopftuch tragen, werden als “Muslim-Schlampen” beschimpft und teilweise sogar angegriffen. Es häufen sich Briefe mit Beschimpfungen und Drohungen gegen Muslime sowie E-Mails wie “Eure Ausrottung steht bevor”.
https://www.freitag.de/autoren/freiheits...-deutsche-angst
Hecht-Galinski kommentiert die Forderung des Gewerkschaftschefs folgendermassen: "Das erinnert mich an Nazi oder Stasi-Methoden, ganz nach dem Motto "wer Antsemit ist bestimmen wir"! Umerziehung ist die Methode der Diktaturen!"
Zitat von antenna im Beitrag #7Wendt sollte sich zur Abwechslung mal mit dem Grundgesetz befassen. Wie stark der Schutz der Familie dort verankert ist, hat das BVerfG in der Vergangenheit häufig demonstriert.
"Wenn Kinder zu Antisemiten erzogen werden, darf man nicht davor zurückschrecken, sie aus ihren Familien herauszunehmen", sagte Gewerkschaftschef Rainer Wendt der "Augsburger Allgemeinen". Antisemitismus brächten viele Kinder von zu Hause mit.
Und btw, wie viele Kinder müsste man dann aus sächsischen Familien herausnehmen ...
Zitat von Till im Beitrag #1
Damit ist völlig klar, wo in Deutschland der überwiegende Antisemitismus zu verorten ist. Man war ja so froh, endlich von sich ablenken und mit den Fingern auf die Moslems zeigen zu können, und für die Verharmloser von rechts war Antisemitismus sowieso schon immer in allen politischen Lagern gleich verteilt. Dumm gelaufen.
"Dumm gelaufen" ist wohl, dass sich diese Freude der anscheinend rehabilitierten Verdächtigten durch neue Erkenntnisse zerschlagen hat.
Gerade die jüngsten antisemitischen widerlichen Übergriffe von Moslems auf Juden sprechen eine deutliche Sprache.
So will NRW nunmehr den Schutz für Juden prüfen und erwägt die Einberufung eines Antisemitismus-Beauftragten auf Landesebend. Im Koalititonsvertrag wurde dieses Amt neu geschaffen und mit Felix Klein besetzt. Der muslimische Antisemitismus sei stärker, als es in der Statistik bisher zum Ausdruck komme, wie sich Klein egenüber der WELT äußerte.
Dies deckt sich mit der Meinung des Verwaltungsdirektors der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf: "Nach Ansicht der Polizei gehen 90 Prozent der antisemitischen Straftaten auf einen rechtsradikalen Hintergrund zurück. Der Hass kommt aber aus unserer Sicht zunehmend aus dem muslimischen Teil der Bevölkerung". Die Judenfeindlichkit in Deutschland habe ein Ausmaß erreicht, wie es noch vor Jahren unvorstellbar gewesen sei. Aus RP
http://www.rp-online.de/nrw/panorama/nrw...n-aid-1.7526648
Egal, von wem antisemitische Straftaten ausgehen, oder auch nur "im Kleinen" antisemitische Tendenzen erkennbar sind. Mit aller Härte müssen diese geahndet werden.
---
Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
Wie nennt man Menschen, die ausschließlich und pauschal etwas gegen Sinti haben? Und wie nennt man Menschen, die ausschließlich und pauschal etwas gegen Kurden haben?
Ich nenne solche Menschen "Rassisten". Der Wortsinn ist ja nicht mehr, dass es gegen eine "Rasse" geht, sondern gegen eine mehr oder minder homogene Gruppe von Menschen, denn jeder aufgeklärte weiß, es gibt nur Menschen!
Warum braucht es überhaupt einen spezialisierten Begriff? Ja, wir hier in diesem Land leben mit den Verbrechen unserer Vorgänger. Daraus sollte eine Konsequenz gezogen werden und das ist auch gut so. Nur ist es auch wichtig, wenn man sich Ursprünge diverser Rassismen anschaut. Ein Muslim hat doch ganz andere, historisch gewachsene und kulturell bedingte Ressentiments. Kann man eigentlich nicht mit denen hier in Europa vergleichen.
Man wirft es aber in den gleichen Topf. Für mich ist das genauso unmöglich und verwerflich, wie es falsch ist.
Also, warum wird unterschieden? Ist dieses Unterscheiden nicht eher schädlich? Oder ist es doch notwendig? Ich kann darauf keine endgültige Antwort geben. Ich sehe nur, wie jetzt wieder eine Lawine losgetreten wird, die leider die Details unter sich begräbt, die aber wichtig für eine saubere Differenzierung wären.
Rassismus ist dumm. Diskriminierung und Schubladendenken ist der Schlichten Werkzeug, um die eigene Welt besser zu machen. Das ist mir zu simpel. Das ist verstaubtes Denken und diese Staub-Hirne sind es auch, die eben diese Diskussion indirekt befeuern. Diese jetzt mit einer ganzen Gesellschaft in einen Topf zu werfen ist aber auch ein Pauschalismus, der als Werkzeug mißbraucht werden kann, weil er Druck auf die "Beschuldigten" aufbaut, von dem man sich nur schlecht befreien kann. ......das ist min. genauso gefährlich für den Diskurs, wie Rassismus selbst.
Weder die Hautfarbe, weder die Religion und schon gar nicht die Nationalität sind geeignet, um sie einem Menschen vorzuhalten. Denn all diese Dinge sind eben viel zu individuell. Und sie sind entweder Zufall (Nationalität) oder sie sind Privatsache (Religion). Allein schon der Versuch solche Unterschiede zu instrumentalisieren sollte zeigen, welch Geistes Kinde der Benutzer ist.
Ja, die Statistik zeigt, dass mehr Muslime getötet und angegriffen werden, als Menschen jüdischen Glaubens. Die Zahlen sagen auch, dass es die rechte Szene ist, die hier in D mehr auf ihrem Counter haben, als jede andere Szene.
Jetzt einen "gesellschaftlichen Antisemitismus" aufs Tableau zu heben, Feindseligkeiten gegen Israelis oder Menschen jüdischen Glaubens zu benutzen, diese Sicht zu untermauern, ist mMn kein gutes Vorgehen. Denn nicht nur DAS ist ein Problem in D, sondern ein gesellschaftlicher Rassismus!
Wo ist eigentlich die Lobby der Roma oder Sinti? Und wie nennen wir den Rassismus, der diesen Menschen entgegen gebracht wird? Und warum hat Antisemitismus eigentlich nichts mit Semiten zu tun, sondern mit Semitismus?
Worte, die nicht klar zu definieren sind, werden gern als Werkzeug gebraucht. In falschen Händen gefährlich!
Wer sich gegen Rassisten stellt und wer es nicht akzeptieren kann, dass Menschen diskriminiert werden, der kann demzufolge kein Antisemit sein.
Man darf nur nicht den Fehler machen und die einflußreiche Rothschild Familie thematisieren. Denn wer das macht, kritisiert nicht den Menschen, sondern die Juden. So die Argumentation einiger verbissener. Ich möchte aber weiterhin klar sagen dürfen, dass es Menschen sind, die Sauereien, Verbrechen und/oder gutes und sinnvolles tun, ohne dabei zu unterschieden welcher Nation oder Religion sie angehören und sie letztlich darüber zu definieren oder zu kategorisieren. Denn das wär mir einfach zu pauschal.
mfg
Wer in Grenzen denkt, denkt begrenzt!
RE: Antisemitismus in Deutschland
in Deutschland 21.04.2018 10:20von Anthea • | 12.684 Beiträge
Zitat von gun0815 im Beitrag #10
Wie nennt man Menschen, die ausschließlich und pauschal etwas gegen Sinti haben? Und wie nennt man Menschen, die ausschließlich und pauschal etwas gegen Kurden haben?
Ich nenne solche Menschen "Rassisten". Der Wortsinn ist ja nicht mehr, dass es gegen eine "Rasse" geht, sondern gegen eine mehr oder minder homogene Gruppe von Menschen, denn jeder aufgeklärte weiß, es gibt nur Menschen!
Warum braucht es überhaupt einen spezialisierten Begriff? Ja, wir hier in diesem Land leben mit den Verbrechen unserer Vorgänger. Daraus sollte eine Konsequenz gezogen werden und das ist auch gut so. Nur ist es auch wichtig, wenn man sich Ursprünge diverser Rassismen anschaut. Ein Muslim hat doch ganz andere, historisch gewachsene und kulturell bedingte Ressentiments. Kann man eigentlich nicht mit denen hier in Europa vergleichen.
Man wirft es aber in den gleichen Topf. Für mich ist das genauso unmöglich und verwerflich, wie es falsch ist.
Also, warum wird unterschieden? Ist dieses Unterscheiden nicht eher schädlich? Oder ist es doch notwendig? Ich kann darauf keine endgültige Antwort geben. Ich sehe nur, wie jetzt wieder eine Lawine losgetreten wird, die leider die Details unter sich begräbt, die aber wichtig für eine saubere Differenzierung wären.
Rassismus ist dumm. Diskriminierung und Schubladendenken ist der Schlichten Werkzeug, um die eigene Welt besser zu machen. Das ist mir zu simpel. Das ist verstaubtes Denken und diese Staub-Hirne sind es auch, die eben diese Diskussion indirekt befeuern. Diese jetzt mit einer ganzen Gesellschaft in einen Topf zu werfen ist aber auch ein Pauschalismus, der als Werkzeug mißbraucht werden kann, weil er Druck auf die "Beschuldigten" aufbaut, von dem man sich nur schlecht befreien kann. ......das ist min. genauso gefährlich für den Diskurs, wie Rassismus selbst.
Weder die Hautfarbe, weder die Religion und schon gar nicht die Nationalität sind geeignet, um sie einem Menschen vorzuhalten. Denn all diese Dinge sind eben viel zu individuell. Und sie sind entweder Zufall (Nationalität) oder sie sind Privatsache (Religion). Allein schon der Versuch solche Unterschiede zu instrumentalisieren sollte zeigen, welch Geistes Kinde der Benutzer ist.
Ja, die Statistik zeigt, dass mehr Muslime getötet und angegriffen werden, als Menschen jüdischen Glaubens. Die Zahlen sagen auch, dass es die rechte Szene ist, die hier in D mehr auf ihrem Counter haben, als jede andere Szene.
Jetzt einen "gesellschaftlichen Antisemitismus" aufs Tableau zu heben, Feindseligkeiten gegen Israelis oder Menschen jüdischen Glaubens zu benutzen, diese Sicht zu untermauern, ist mMn kein gutes Vorgehen. Denn nicht nur DAS ist ein Problem in D, sondern ein gesellschaftlicher Rassismus!
Wo ist eigentlich die Lobby der Roma oder Sinti? Und wie nennen wir den Rassismus, der diesen Menschen entgegen gebracht wird? Und warum hat Antisemitismus eigentlich nichts mit Semiten zu tun, sondern mit Semitismus?
Worte, die nicht klar zu definieren sind, werden gern als Werkzeug gebraucht. In falschen Händen gefährlich!
Wer sich gegen Rassisten stellt und wer es nicht akzeptieren kann, dass Menschen diskriminiert werden, der kann demzufolge kein Antisemit sein.
Man darf nur nicht den Fehler machen und die einflußreiche Rothschild Familie thematisieren. Denn wer das macht, kritisiert nicht den Menschen, sondern die Juden. So die Argumentation einiger verbissener. Ich möchte aber weiterhin klar sagen dürfen, dass es Menschen sind, die Sauereien, Verbrechen und/oder gutes und sinnvolles tun, ohne dabei zu unterschieden welcher Nation oder Religion sie angehören und sie letztlich darüber zu definieren oder zu kategorisieren. Denn das wär mir einfach zu pauschal.
mfg
Da stimme ich im Grundsatz zu. Denn es sollte die Tat betrachtet werden - und erst einmal ohne Ansehen der Person des Täters. Und "tot ist tot", um einmal eine ganz simple Darstellung zu bringen. Jemand wurde durch die Hand eines anderen getötet. Ein Verbrechen also. Aber natürlich müssen dann Hintergründe betrachtet werden. Und diese beinhalten nun einmal, dass man sich der Person des Täters annimmt. Sie betrachtet. Und Gründe für die Tat herauskristallisiert, um sie beurteilen zu können. Und selbstverständlich spielt da der Background eine Rolle, die Lebensumstände des Täters, seine Vita, die verknüpft ist mit seiner Kultur, Religion und Herkunft.
Und wenn statistisch betrachtet mehr Muslime bei uns in Deutschland angegriffen werden, dann spielt hier bei den Tätern die Abneigung eine Rolle, die sich nun einmal nach dem Motto "kennst du einen, kennst du alle" verallgemeinernd und ungerechtfertigt in einer "Sippenhaftung" aufzeigt.
Und gewisse Muster bei Täterkreisen sind nun einmal erkennbar. Bei rechten Kreisen mit deren braunen Ideologie und bei Muslimen mit deren Religion/ Ideologie.
Und eines jedoch kann man mit Sicherheit behaupten: In Deutschland sind Juden hinsichtlich begangener Straftaten absolut nicht auffällig. Woraus sich sicherlich auch eine Wesensgleichheit und kulturelle Gleichheit mit westlichen Werten ableiten lässt.
Und hier sage ich ganz klar, dass nun einmal andere als unsere Richtlinien und Werte nicht kompatibel sind. Und wir diese nicht forciert importieren müssen. Es reicht schon, dass wir genug "hater" hier haben. Der wichtigste Träger des Antisemitismus, der Fremdenfeindlichkeit speziell, findet sich bei den Rechtsextremisten. Dies lt. Angaben des Verfassungsschutzes. Hier gilt der Antisemitismus als ein "ideologisches Bindeglied". Genau so wie bei weiter spießenden islamistischen Gruppen dieser ein wichtiger Bestandteil ihrer vermeintlichen Daseinsberechtigung bildet. Und all diese Gruppen propagieren Gewaltanwendung gegen Israel.
Und das hat bei uns in Deutschland nichts, aber auch gar nichts zu suchen.
Denn kein Land in der Welt darf erlauben und zusehen, dass ihre Bürger, Bewohner und auch Gäste einer Gefahr ausgesetzt sind, die sich aus Hass nährt. Und welche Gründe auch immer angeführt werden, ob geschichtlich gewachsene o.a. sind dabei völlig vernachlässigbar.
Antisemitismus - als Oberbegriff, denn das "Kind muss ja einen Namen haben" muss mit allen Mitteln bekämpft werden.
Denn da haben mal wieder einige geschlafen.
"Der Schoß ist fruchtbar noch" - das erkannte Brecht ganz richtig. Und tatsächlich ist die böse Brut aus dem fauligen Erdreich gekrochen.
Der unabhängige Expertenkreis Antisemitismus beschrieb im letzten Jahr die Situation folgendermaßen:
"Es spricht einiges dafür, dass die für die deutsche Situation seit Kriegsende kennzeichnende weitgehende Tabuisierung antisemitischer Äußerungen in der Öffentlichkeit durch eine mittlerweile bis weit in die Mitte der Gesellschaft verbreitete Gewöhnung an alltägliche judenfeindliche Tiraden und Praktiken unterlaufen wird oder bereits unterlaufen ist."
Das trifft sich mit meinen Beobachtungen vor einigen Jahren, wo ich feststellte, dass Muslime zu den "neuen Juden" mutierten. Ein neues Feindbild, bekämpft jedoch mit gleichen Mitteln. Denen des Hasses und der Dummheit. Und der Hinterhältigkeit. Zu dem Zeitpunkt trauten sich viele noch nicht, den gleichen Hass gegenüber Juden kundzutun. Jedoch verrohten die Sitten mehr und mehr. Und gerade verbale Hasskundgebungen wurden Alltag.
Und auch wenn es nicht verboten war, dass muslimische Demonstranten eine Israel Fahne verbrannten, so war dies für viele Idioten ein deutliches Zeichen für angeblich uferlose und freie "Meinungsäußerung".
So geht das nicht. Das ist nicht gut.
Und wie die Vergangenheit ja gezeigt hat: Vorne stellt sich ein Schreihals hin und brüllt "wollt ihr" - und all die armseligen kleinen Würstchen brüllen dann "ja".
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Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
Zitat von gun0815 im Beitrag #10Im Grunde ist es das alte Problem, dass jede Äußerung gegen Israel als "Antisemitismus" interpretiert wird; das Thema hatten wir hier schon bis zum Erbrechen. Mit dem muslimischen "Antisemitismus" lässt sich aber wunderbar ablenken von eigenen Problemen. Anfang der neunziger Jahre wurden Wohnhäuser von Migranten angezündet, die Verbrechen des NSU sind noch bekannt, und seit 2015 werden reihenweise Flüchtlingsheime abgefackelt. Da ist allerdings kein Mensch darauf gekommen, dass wir eine Art "Antimuslim-Beauftragten" brauchen.
Warum braucht es überhaupt einen spezialisierten Begriff? Ja, wir hier in diesem Land leben mit den Verbrechen unserer Vorgänger. Daraus sollte eine Konsequenz gezogen werden und das ist auch gut so. Nur ist es auch wichtig, wenn man sich Ursprünge diverser Rassismen anschaut. Ein Muslim hat doch ganz andere, historisch gewachsene und kulturell bedingte Ressentiments. Kann man eigentlich nicht mit denen hier in Europa vergleichen.
Man wirft es aber in den gleichen Topf. Für mich ist das genauso unmöglich und verwerflich, wie es falsch ist.
Wir brauchen keinen "Antisemitismus-Beauftragten", sondern einen "Rassismus-Beauftragten".
was haltet ihr denn von "antidiskriminierungsbeauftragten"?
im grunde ist es schließlich nicht nur der rassismus, sondern auch der sexismus, der speziesismus,...
"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca
RE: Antisemitismus in Deutschland
in Deutschland 21.04.2018 18:31von Teddybär • | 1.675 Beiträge
Ein Anti-Rassismus Beauftragter verwässert das ganze Problem.
Auf Spiegel-Online wurde die aktuelle Lage wie folgt zusammengefasst:
Zitat
Erst die Aufregung um die Rapper Kollegah und Farid Bang, die in einer Songzeile Holocaustopfer verspotten. Dann wird in Berlin ein Israeli mit einem Gürtel angegriffen - wohl, weil er eine Kippa getragen hat. Zwei Fälle, die große Empörung ausgelöst haben. Die Jüdische Gemeinde in Deutschland ist besorgt, sie nimmt in letzter Zeit insgesamt mehr Judenfeindlichkeit wahr.
947 Vorfälle hat die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus in Berlin im vergangenen Jahr erfasst. Darunter sind auch Fälle, die nicht strafrechtlich verfolgt wurden und deshalb nicht in der Kriminalstatistik auftauchen. Die listet für 2017 bundesweit 1453 antisemitische Straftaten auf.
Spiegel-Online vom 21.04.2018 klick
Es ist eine nicht zu bestreitende Tatsache, dass die Bumdesregierung, die durch eine völlig kopflose und verfehlte Politik der "Offenen Tür" zusätzlichen Antisemitismus seit 2015 mutwillig importiert hat, die Hauptursache dafür ist, dass jüdische Mitbürger in Berlin, also der Bundeshauptstadt, sich nicht mehr sicher fühlen.
Der Antisemitismus Beauftragte äußerte sich wie folgt:
Zitat
Wir müssen Jüdinnen und Juden zeigen, dass wir sie nicht alleilassen mit diesem Problem, sondern dass wir uns alle darum kümmern. Ich möchte, dass es Stellen gibt, an die sich die Betroffenen in ihrem Umfeld wenden können. Das sollte in Zusammenarbeit mit den jüdischen Gemeinden passieren. Das ist für die Betroffenen wichtig, aber auch, um ein Verständnis der Lage zu bekommen. Denn jetzt gibt es nur die Kriminalstatistik. Wir brauchen aber noch genauere Kenntnis darüber, wo der Antisemitismus in unserem Land sitzt, wenn wir Strategien entwickeln wollen, wie wir ihn bekämpfen.
Das sind herre Worte, doch taugen sie wenig, Gewaltakten Einhalt zu gebieten. Dabei sträubt sich einem das Fell und es rumort im Plüsch. Ich möchte dabei innerlich zum Grizzly-Teddy (🐻) mutieren. Was benötigt wird, ist ein Ansatz von erstklassiger Polizeiarbeit mit strikter Deliktverfolgung über eine funktionsfähige Justiz bis zur konsequenten Ahndung ihrer Urteile (mit Gefängnis und Abschiebung).
Zitat von woipe im Beitrag #13Eine Antidiskiminierungsstelle gibt es bereits.
was haltet ihr denn von "antidiskriminierungsbeauftragten"?
im grunde ist es schließlich nicht nur der rassismus, sondern auch der sexismus, der speziesismus,...
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