#451

RE: Sozialdemokratie in Portugal

in Parteien - kritisch betrachtet 08.10.2019 15:40
von heiner | 881 Beiträge

1972 hat es für die SPD nur zur stärksten Partei gereicht. Ende der 1970er Jahre machten die "Naturfreunde in der SPD" den eigenen Laden auf, nachdem sie eine, wie viele meinen, zu lange Zeit die "AKW-Politik" Helmut Schmidts kritisiert aber doch irgendwo mitgetragen hatten, ging es irgendwann nicht mehr, die "Grünen" wurden gegründet. Zu Beginn der 2000er Jahre war dann die SPD, mit ihrer Abspaltung Grüne in der Pflicht, den "kranken Mann Europas", Deutschland nach Kohl wieder auf die Beine zu stellen. Rot/Grün machte massiv Wirtschaftspolitik & schaffte den Aufschwung, zum Preis der nächsten Abspaltung, der Vorsitzer Lafontaine (das Herz ist links) machte den eigenen Laden "Linke" auf. Nun war man aus einer Partei, drei Parteien geworden, "RRG" & genau dort ist nach Umfragen, derzeit auch die "Wählerpräferenz" angesiedelt. Eine solche Regierung könnte die "keine Experimente-Politik" ablösen & neue Akzente setzen, ich setze darauf. Wichtig ist hierzu, strategisch zu denken, als SPD nicht versuchen, die "Linke" links zu überholen & den einzigen vorzeigbaren "Kanzlerkandidat Deutschlands", Olaf Scholz zum Vorsitzer zu küren.


dass ein Traum nicht wahr ist, sehe ich ein, dass er wahr werden kann, auch.


zuletzt bearbeitet 08.10.2019 15:49 | nach oben springen

#452

RE: Sozialdemokratie

in Parteien - kritisch betrachtet 08.10.2019 22:27
von grimmstone | 478 Beiträge

Die Sozialdemokratie in Deutschland hat eine Geschichte.
Diese war nicht immer rühmlich, aber die Partei kann auf so etwas wie eine Entwicklung zurückschauen.

Der Gegensatz ist die CDU.
Eben käuflich zu erwerben.


Die meisten Ruinen haben zwei Beine.
http://nachtschichten.eu
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#453

RE: Sozialdemokratie in Portugal

in Parteien - kritisch betrachtet 09.10.2019 08:54
von Findus | 2.656 Beiträge

Zitat von Atue im Beitrag #450
Ich habe auch einiges kritisches gelesen und gesehen. Beispielsweise dass der Tourismusboom eine Quelle des Erfolgs war - der aber auch damit zu tun hat, dass andere Ziele in Europa weniger stark frequentiert waren.
Ein weiterer Punkt ist, dass Portugal auch Glück mit der Automobilindustrie hatte - da gibt es einiges an Zulieferindustrie. Sollte jetzt die Rezession kommen, und die Zuliefererindustrie wackeln - dann hat Portugal sofort eine Reihe an Problemen zurück.



Es wäre anzumerken, dass in anderen europäischen Ländern nicht so wie in Deutschland und Frankreich diskutiert wird. Und auch bei Frankreich muss man einschränkend sagen: Macrons Klimapläne sind ein Teil der Gründe, die in Frankreich Gelbwesten auf die Straße gebracht haben.
Deutschland diskutiert schon in einer besonderen Weise über Klima, Automobilindustrie und Tourismus. Dieses "wir müssen alles einschränken und am besten nicht mehr reisen"-Argument kennt man in den meisten anderen europäischen Ländern so nicht. Der neue Begriff "Flygskam" kommt übrigens aus Schweden.



zuletzt bearbeitet 09.10.2019 08:54 | nach oben springen

#454

Grüne keine Abspaltung der Sozialdemokratie

in Parteien - kritisch betrachtet 09.10.2019 08:57
von Findus | 2.656 Beiträge

Zitat von heiner im Beitrag #451
Zu Beginn der 2000er Jahre war dann die SPD, mit ihrer Abspaltung Grüne in der Pflicht,


Sicher kommt ein Teil der Grünen auch aus der Sozialdemokratie. Aber so stimmt deine Darstellung nicht. Gerade in Baden-Württemberg wird deutlich, dass die Grünen durchaus auch zu großen Teilen "Kinder der Konservativen" sind. Bis zu den 2000ern zählte durchaus der ökologische, aber stramm konservative Landwirt zu den Grünen.



zuletzt bearbeitet 09.10.2019 08:57 | nach oben springen

#455

RE: Grüne keine Abspaltung der Sozialdemokratie

in Parteien - kritisch betrachtet 09.10.2019 23:05
von grimmstone | 478 Beiträge

Grün ist eigentlich liberal-bürgerlich.
Ohne besondere Weltanschauung und sonstiges.


Die meisten Ruinen haben zwei Beine.
http://nachtschichten.eu
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#456

RE: Grüne keine Abspaltung der Sozialdemokratie

in Parteien - kritisch betrachtet 09.10.2019 23:24
von Gelöschtes Mitglied
avatar

Die Grünen haben mehrere Wurzeln!

Eine davon sind enttäuschte Sozialdemokraten der Ära Schmidt. Die wollten den NATO-Doppelbeschluss nicht mittragen.
Eine zweite Wurzel waren aber auch konservative Christen, die die "Bewahrung der Schöpfung" als Leitmotiv hatten.
Eine weitere Wurzel war die Emanzipationsbewegung.
Und noch eine die Schwulen und Lesbenbewegung mit ihrem Kampf um Toleranz.
Und eine starke Wurzel generell war die Friedensbewegung.

Die Grünen sind schon in gewisser Weise eine Abspaltung der Sozialdemokratie gewesen - allerdings sind sie darüber längst hinaus. Es ist eine Illussion, dass die SPD bei passender Politik alle Grünen integrieren könnte.....das wird definitiv nicht der Fall sein.

Die SPD hat stets mehr Wert darauf gelegt, dass auch noch der letzte Kohlerevieranhänger sich in der SPD wiederfindet - während die Grünen sich von solchem Unsinn gelöst haben, und Politik für die Zukunft gestalten wollen. Dass in der Folge auch der ein oder andere Kumpel arbeitslos wird - das ist aus Sicht der Grünen bedauerlich, aber notwendig. Und deshalb muss man solche Fragestellungen aus Sicht der Grünen sozial begleiten - aber nicht generell in Frage stellen.

Bei der SPD hingegen wird so getan, als könnte man die Arbeitswelt von 1980 bis auf alle Ewigkeit festschreiben....was nicht sinnvoll ist, und was auch nicht geht - viele ehemalige SPD-Wähler wissen das, und wählren deshalb heute lieber andere Parteien, die sich mehr mit der Gestaltung der Zukunft beschäftigen.


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#457

RE: Grüne keine Abspaltung der Sozialdemokratie

in Parteien - kritisch betrachtet 10.10.2019 07:38
von heiner | 881 Beiträge

Die Abspaltung der Grünen zum Ende der 1970er Jahre ging mitten durch unsere Familie. Mein Bruder, mit dem ich noch 1972 Seit an Seit Wahlkampf für Willy Brandt & die SPD gemacht hatte, ist der AKW-Politik von Helmut Schmidt immer skeptisch gegenüber gestanden & er hatte im Nachgang gesehen, recht damit. Heute haben wir gewaltige Mengen "radioaktiven Abfall" der tausende Jahre strahlen wird & für den es wohl nie ein Endlager geben wird. Klar hatte man damals auch die Chancen gesehen, evtl. die Bauern den Grünen zuzuführen, die waren immer CDU-Fans. Vermutlich ist es müßig sich in solchen Überlegungen zu ergehen, "RRG" hat jene Schnittmengen, mit denen lässt sich sehr gut für unser Land arbeiten, das ist es dann auch was ich mir wünsche.


dass ein Traum nicht wahr ist, sehe ich ein, dass er wahr werden kann, auch.
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#458

RE: Grüne keine Abspaltung der Sozialdemokratie

in Parteien - kritisch betrachtet 10.10.2019 10:04
von Findus | 2.656 Beiträge

Soziologische Beschreibungen sind keine Angelegenheit individueller Familiengeschichte.
Und ja, RRG böte viele Chancen und zugleich die notwendigen Kompromisse, die rein grüner Politik fehlen.



zuletzt bearbeitet 10.10.2019 10:04 | nach oben springen

#459

RE: Grüne keine Abspaltung der Sozialdemokratie

in Parteien - kritisch betrachtet 10.10.2019 12:06
von Findus | 2.656 Beiträge

Zum gestern beschlossenen Klimapaket ein Kommentar des NDRs mit Lob und Tadel und auch der Antwort auf die Frage, warum ein späterer grüner Umweltminister der Sozialdemokratin Svenja Schulze Hochachtung für ihre Klimapolitik zollen sollte (siehe: https://www.ndr.de/nachrichten/Kommentar...aschutz286.html ).



zuletzt bearbeitet 10.10.2019 12:08 | nach oben springen

#460

SPD - Mitgliederentscheid

in Parteien - kritisch betrachtet 26.10.2019 12:52
von Findus | 2.656 Beiträge

Es wird ausgezählt. 23 Regionalkonferenzen fanden statt, gestern Nacht endete die Abstimmungsfrist. Gesucht wird das neue Führungsduo an der Parteispitze der SPD. Die Stimmen sollen bis 18 Uhr ausgezählt und das Ergebnis verkündet sein. Von der Wahl der Parteispitze hängt nicht weniger als die zukünftige Kursbestimmung der SPD ab.
Bekommt die SPD mit dem Duo Kampmann / Roth eine junge Spitze mit stärken in der Digitalpoltik und den sozialpolitischen Herausforderungen der Arbeitswelt 4.0? Oder wird mit den Duos Pistorius / Köpping und Scholz / Geywitz der Kurs der großen Koalition fortgesetzt? Auch Stegner und Schwan haben ihren Hut in den Ring geworfen. Vielleicht aber doch ein auf Umweltthemen setzens Duo wie Lauterbach / Scheer? Oder können die ursozialdemokratischen Underdogs Borjahns / Esken #Eskabolation bekanntere Teams mit bodenständiger Sozial- und Steuerpolitik schlagen?
Da sich kein Favorit bislang rauskristallisiert hat, kann das Ergebnis des Mitgliederbescheids durchaus für Überraschungen sorgen.
Mehr Details: https://www.tagesschau.de/inland/spd-vorsitz-123.html


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#461

RE: SPD - Mitgliederentscheid

in Parteien - kritisch betrachtet 26.10.2019 18:24
von Findus | 2.656 Beiträge

Stichwahl Scholz / Geywitz gegen Borjahns / Esken.


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#462

RE: SPD - Mitgliederentscheid

in Parteien - kritisch betrachtet 27.10.2019 09:01
von Findus | 2.656 Beiträge

Was hat die SPD von ihren beiden Bewerberduos zu erwarten? Im ZDF - Interview positioniert sich Saskia Esken für eine Rot-rot-grüne Perspektive: https://www.zdf.de/nachrichten/heute/kan...-gruen-100.html



zuletzt bearbeitet 27.10.2019 09:02 | nach oben springen

#463

RE: Grüne keine Abspaltung der Sozialdemokratie

in Parteien - kritisch betrachtet 27.10.2019 09:14
von kuschelgorilla | 3.292 Beiträge

Zitat von grimmstone im Beitrag #455
Grün ist eigentlich liberal-bürgerlich.
Ohne besondere Weltanschauung und sonstiges.


Heute hat es zumindest die Tendenz, weswegen ich mich auch gerne von den heutigen Grünen distanziere. Aber wenn ich an die späten Siebziger und die Achtziger denke, war das sicher anders. Damals war es mehr ein wild zusammengewürfelter Haufen, der damals tendenziell eher am Rande der Gesellschaft stand.


Meine Motivation ging heute morgen winkend und lächelnd an mir vorbei


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#464

RE: Grüne keine Abspaltung der Sozialdemokratie

in Parteien - kritisch betrachtet 27.10.2019 10:19
von Findus | 2.656 Beiträge

Da hast du Recht, das hilft nur leider nicht.


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#465

RE: Grüne keine Abspaltung der Sozialdemokratie

in Parteien - kritisch betrachtet 27.10.2019 18:53
von grimmstone | 478 Beiträge

Ich habe zuzeiten im NT zu Halle die Grüne Partei mit gegründet.
Ich war damals "Meister der chemischen Industrie" und arbeitete in BUNA in entsprechender Funktion.
Also mittendrin, und nicht auf der billigen Bachelor-Ebene - damals hießen die noch Ingenieure.

Ich lernte also "Grüne" kennen.
Nicht ein einziger davon war "grün".

Ich bin es heute noch, aber völlig privat.

Und ja, ich habe damals, nebenbei, in Leipzig studiert.


Die meisten Ruinen haben zwei Beine.
http://nachtschichten.eu
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