Zitat von Meridian im Beitrag #353
Man schaue auf Forschungsgruppe Wahlen und Infratest Dimap. In beiden Umfragen nur noch 14%, die Grünen dagegen 20 bzw. 19%. Auch die CDU wird immer schwächer. Bei Infratest liegt der Abstand zu den Grünen bei nur noch 6%. Die AfD ist stark, legt aber nicht zu. In beiden Umfragen ist keine Zweierkoalition nicht mehr möglich. Doch wenn die Grünen weiter so stark zulegen, kann es für schwarz-grün sogar noch reichen trotz CDU-Verlusten. Oder grün-schwarz?? Das wäre Kretschmanns Triumph.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die SPD bei der GroKo die Reißleine zieht, steigt. Die Verluste werden immer heftiger, je länger sie an der GroKo festhält. Die Grünen werden wohl so schnell wie möglich Neuwahlen anstreben. Und mal sehen, ob sie mit irgendwelchen Scheinverboten und als Bevormundung aufgefassten Sätzen (z.B. Veggieday) ihre guten Umfragewerte nicht wieder versauen.
Die Wählerbewegungen von der SPD gehen vor allen Dingen zu den Grünen. Die "
Juniorwahlen" in Bayern zeigen, dass das junge Bayern noch deutlich grüner gewählt hätte und die CSU gerade einmal ein gutes Fünftel der Stimmen erhielte. Ein ähnliches Bild zeichnet sich für die Hessenwahlen ab.
Die SPD hat ihr schlechtestes Wahlergebnis eingefahren. 9,7% sind nicht mehr weit vom Sturz der niederländischen Arbeiterpartei auf 8% entfernt. Die Krise der Sozialdemokratie hat die SPD jetzt erreicht. Hessen wird kein Bayern werden, aber mit Verlusten verbunden sein.
Die Große Koalition hat ganz klar die Substanz der SPD verbraucht. Es stellt sich berechtigt die Frage, ob die Sozialdemokraten die Zusammenarbeit mit der Union nicht schnellstmöglich aufkündigen sollten. Neuwahlen muss dies nicht gleich bedeuten, die Jamaika-Option wäre eine ebenso denkbare Möglichkeit, eine neue Regierung zu bilden.
Bei allen Einflüssen der Großen Koalition auf die Sozialdemokratie sollte sie SPD aber nicht vergessen, dass die GroKo nicht der einzige Faktor für ihren Bedeutungsverlust sein kann.