#211

RE: Sozialdemokratie (SPD)

in Parteien - kritisch betrachtet 21.01.2018 10:06
von fagussylvatica | 142 Beiträge

Zitat von Till im Beitrag #210
Führungsleute mit Charisma sehe ich bei der CDU auch nicht; einzig und allein ihre Bescheidenheit hat Mutti so lange geholfen. Und bei der CSU scheint Blödheit eine Voraussetzung für eine Karriere zu sein.


Da kann ich Dir nicht mal widersprechen, weil ich es selbst nicht weiß. Aber anders als bei der SPD hält sich die Parteispitze der CDU seit nunmehr fast 17 Jahren stabil und fast genauso lang an der Regierung. Bei der CDU gibt es eine große Anzahl Menschen aus der zweiten Reihe die nur darauf warten auf Tauglichkeit getestet zu werden.

Wer von uns hätte vor 25 Jahren auch nur einen Pfennig auf Angela Merkel gewettet, die sich aktuell anschickt Konrad Adenauer in der Amtsdauer als Kanzlerin zu überholen. In der CDU wachsen -warum auch immer- die Leute aus der zweiten Reihe oftmals mit der Verantwortung.

In der SPD gelingt dieses nicht. In der SPD treibt jeder mit einer großern Mundwerk recht schnell nach oben. Entsprechend hoch sind die Erwartungen und entsprechend luftleer die Parteiführung. Der bemerkenswerte Aufstieg und Fall des Martin Schulz, der uns allen noch sehr präsent sein, zeigt dieses ebenso wie die wenig staatstragenden Aussagen anderer SPD Granden.



zuletzt bearbeitet 21.01.2018 10:06 | nach oben springen

#212

RE: Sozialdemokratie (SPD)

in Parteien - kritisch betrachtet 21.01.2018 10:26
von Findus (gelöscht)
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Eben Kanzlerwahlverein CDU.
Und zu wenig inhaltliche Diskussion, wenn alles von oben vorgegeben wird. Warum unbedingt mit der zweiten GroKo-Partei argumentieren?



zuletzt bearbeitet 21.01.2018 10:45 | nach oben springen

#213

RE: Sozialdemokratie (SPD)

in Parteien - kritisch betrachtet 21.01.2018 12:04
von fagussylvatica | 142 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #212
Eben Kanzlerwahlverein CDU.


Ohne den Souverain, ohne das Volk und seine mehrheitliche Zustimmung, könnte die CDU aufstellen wen sie wollte. Da hilft der beste Wahlverein nichts- ob Linke, AfD oder FDP die alle auch weit weniger heiße Luft an die Spitze lassen als die SPD.

Die SPD wäre -bei einer gescheiten Führung- mehrheitsfähig. Allein die bekommt sie seit Jahrzehnten nicht mehr zustande.


Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten. -Willy Brandt-
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#214

RE: Sozialdemokratie (SPD)

in Parteien - kritisch betrachtet 21.01.2018 12:18
von Findus (gelöscht)
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Die SPD würde bei einer klaren Führungsmehrheit gespalten.
Ohne einen Ausgleich zwischen den drei Flügeln der Partei wäre keine Führung möglich. Dieser Ausgleich erfordert aber Diskussion.



zuletzt bearbeitet 21.01.2018 12:19 | nach oben springen

#215

RE: Sozialdemokratie (SPD)

in Parteien - kritisch betrachtet 21.01.2018 12:35
von Till (gelöscht)
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Zitat von fagussylvatica im Beitrag #211
Der bemerkenswerte Aufstieg und Fall des Martin Schulz, der uns allen noch sehr präsent sein, zeigt dieses ebenso wie die wenig staatstragenden Aussagen anderer SPD Granden.
Kakophonie gibt es in der CDU und erst recht in der CSU genauso wie in der SPD. Und der "bemerkenswerte Aufstieg und Fall des Martin Schulz" wurde hauptsächlich von der Presse initiiert. Sie hat ihn hoch gejubelt und kurze Zeit später nieder geschrieben; beides war nicht gerechtfertigt.


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#216

RE: Sozialdemokratie (SPD)

in Parteien - kritisch betrachtet 21.01.2018 19:33
von fagussylvatica | 142 Beiträge

Zitat von Till im Beitrag #215
Kakophonie gibt es in der CDU und erst recht in der CSU genauso wie in der SPD. Und der "bemerkenswerte Aufstieg und Fall des Martin Schulz" wurde hauptsächlich von der Presse initiiert. Sie hat ihn hoch gejubelt und kurze Zeit später nieder geschrieben; beides war nicht gerechtfertigt.


Oh ja. Der Komödienstadel der CSU steht der SPD in wenig nach. Aber dennoch, in der SPD für Ruhe zu sorgen nachdem der Sturm die Spitze erzittert hat, ist eine andere Aufgabe als in den anderen Parteien.

Und ist stimme nicht mit Dir überein, daß die Presse Martin Schulz hochgejubelt und dann fallen gelassen hat. Das war im Kern eine Leistung die die SPD ganz allein vollbracht hat. Die Medien haben dieses nur seziert und in allen Details in die Öffentlichkeit getragen. Das können sie aber nicht ohne gezielte Informationen aus dem inneren Kreis. Leider ist es den wenigsten gegeben erst einmal den Mund zu halten bis die Fakten auf dem Tisch liegen.


Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten. -Willy Brandt-
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#217

RE: Sozialdemokratie (SPD)

in Parteien - kritisch betrachtet 21.01.2018 20:51
von Findus (gelöscht)
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Zitat von fagussylvatica im Beitrag #216
Und ist stimme nicht mit Dir überein, daß die Presse Martin Schulz hochgejubelt und dann fallen gelassen hat. Das war im Kern eine Leistung die die SPD ganz allein vollbracht hat. Die Medien haben dieses nur seziert und in allen Details in die Öffentlichkeit getragen. Das können sie aber nicht ohne gezielte Informationen aus dem inneren Kreis. Leider ist es den wenigsten gegeben erst einmal den Mund zu halten bis die Fakten auf dem Tisch liegen.


Die Presse hat die Stimmung damals aufgegriffen. Sowohl den übertriebenen Hype um Schulz, als es nach einer Alternative zu Merkel aussah, als auch den übertriebenen Fall, als eine Reihe Landtagswahlen verloren wurde. Objektiv hat es weder für Hype noch für das Entgleisen des Schulz-Zuges Gründe gegeben.
Die Nachbetrachtung führt aber letztlich zu nichts. Die Wahl 2017 ist gelaufen. Die SPD wird in den nächsten dreieinhalb Jahren zeigen müssen, wie sie in der GroKo agiert.



zuletzt bearbeitet 21.01.2018 20:56 | nach oben springen

#218

RE: Sozialdemokratie (SPD)

in Parteien - kritisch betrachtet 21.01.2018 21:02
von fagussylvatica | 142 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #217
Die Presse hat die Stimmung damals aufgegriffen. Sowohl den übertriebenen Hype um Schulz, als es nach einer Alternative zu Merkel aussah, als auch den übertriebenen Fall, als eine Reihe Landtagswahlen verloren wurde. Objektiv hat es weder für Hype noch für das Entgleisen des Schulz-Zuges Gründe gegeben. Die Nachbetrachtung führt aber letztlich zu nichts. Die Wahl 2017 ist gelaufen. Die SPD wird in den nächsten dreieinhalb Jahren zeigen müssen, wie sie in der GroKo agiert.


Ich finde es immer wichtig die Fehler zu finden und für die Zukunft auszuschließen. Schulz war ein Hoffnungsträger. Für sehr viele Menschen. Die Eintrittszahlen bei der SPD sprachen Bände. Martin Schulz wurde -fast schon wieder Willen- zu einem Superhelden der Sozialdemokratie gekoren. In Brüssel aufgefallen, ohne sich in der Groko verschlissen zu haben, war er die Projektionsfläche für viele die die Sozialdemokrartie noch lang nicht abgechrieben haben.

Schulz war wichtig um der SPD wieder Selbstbewußtsein zu geben. Das Potenial ist da. Es muß nur gescheit gehoben werden. Das kann in einer Groko II gelingen. Es müssen nur die richtigen ans Ruder.


Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten. -Willy Brandt-
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#219

RE: Sozialdemokratie (SPD)

in Parteien - kritisch betrachtet 21.01.2018 21:51
von Beowulf (gelöscht)
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Zitat von fagussylvatica im Beitrag #218
Zitat von Findus im Beitrag #217
Die Presse hat die Stimmung damals aufgegriffen. Sowohl den übertriebenen Hype um Schulz, als es nach einer Alternative zu Merkel aussah, als auch den übertriebenen Fall, als eine Reihe Landtagswahlen verloren wurde. Objektiv hat es weder für Hype noch für das Entgleisen des Schulz-Zuges Gründe gegeben. Die Nachbetrachtung führt aber letztlich zu nichts. Die Wahl 2017 ist gelaufen. Die SPD wird in den nächsten dreieinhalb Jahren zeigen müssen, wie sie in der GroKo agiert.


Ich finde es immer wichtig die Fehler zu finden und für die Zukunft auszuschließen. Schulz war ein Hoffnungsträger. Für sehr viele Menschen. Die Eintrittszahlen bei der SPD sprachen Bände. Martin Schulz wurde -fast schon wieder Willen- zu einem Superhelden der Sozialdemokratie gekoren. In Brüssel aufgefallen, ohne sich in der Groko verschlissen zu haben, war er die Projektionsfläche für viele die die Sozialdemokrartie noch lang nicht abgechrieben haben.

Schulz war wichtig um der SPD wieder Selbstbewußtsein zu geben. Das Potenial ist da. Es muß nur gescheit gehoben werden. Das kann in einer Groko II gelingen. Es müssen nur die richtigen ans Ruder.


Halte ich für zu optimistisch. Schulz hat sich, auch aufgrund vieler Fehler die er machte, als Hoffnungsträger verschlissen. Die SPD ist tief gespalten und ich vermute das die Abstimmung an der Basis weit anders aussehen dürfte. Die SPD sinkt ja bekanntlich sogar weiter in der Wählergunst. Das Hin und Her in seinen Aussagen, die jetzige Kehrtwende ist fatal. Daher vermute ich, das bei einer zukünftigen Wahl die alte Dame noch weiter absackt.
Nur mit einem Linksruck, dem Austausch der Führung könnte dies m. E. verhindert werden und eben auch mit einem kategorischem Nein zur GroKo.


Marie von Ebner-Eschenbach:

Ein Urteil lässt sich widerlegen, aber niemals ein Vorurteil.
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#220

RE: Sozialdemokratie (SPD)

in Parteien - kritisch betrachtet 21.01.2018 22:26
von Findus (gelöscht)
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Zitat von fagussylvatica im Beitrag #218

Ich finde es immer wichtig die Fehler zu finden und für die Zukunft auszuschließen.


Eine Fehleranalyse hätte mit dem Wahlergebnis zu Jamaika I geführt.


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#221

RE: Sozialdemokratie (SPD)

in Parteien - kritisch betrachtet 22.01.2018 06:52
von fagussylvatica | 142 Beiträge

Zitat von Beowulf im Beitrag #219
Schulz hat sich, auch aufgrund vieler Fehler die er machte, als Hoffnungsträger verschlissen. Die SPD ist tief gespalten und ich vermute das die Abstimmung an der Basis weit anders aussehen dürfte. Die SPD sinkt ja bekanntlich sogar weiter in der Wählergunst. Das Hin und Her in seinen Aussagen, die jetzige Kehrtwende ist fatal. Daher vermute ich, das bei einer zukünftigen Wahl die alte Dame noch weiter absackt. Nur mit einem Linksruck, dem Austausch der Führung könnte dies m. E. verhindert werden und eben auch mit einem kategorischem Nein zur GroKo.


Das würde ich bis auf den letzten Satz unterschreiben.

Die Führung wird wechseln, auch da stimme ich Dir zu, aber den Linksruck sehe ich nicht als zielführend.

Die SPD sollte sich mal schlicht auf die Suche nach ihren Stammwählern machen und das ist die arbeitende Mittelschicht. Das Ruhrgebiet, Ostfriesland, das südliche Niedersachsen um Hannover, das östliche Hessen- alles -vielleicht mit Ausnahme von Duisburg und Gelsenkirchen- keine Landstriche mit extrem hoher Arbeitslosigkeit und Armut. Hier wird gearbeitet, die Löhne sind nicht auf bayrischem, düsseldorfer oder frankfurter Niveau. Hier wäre man schon mit mehr Netto vom Brutto zufrieden und einer Politik die einen simplen Ausgleich herstellt. Die eine Anhebung des Höchststeuersatzes und eine Anhebung der Grundfreibeträge umjubeln würde. Ich bleibe auch bei meinen Kleinstunternehmern als Zielgruppe. Menschen die jeden Tag tüchtig leisten und dennoch das Gefühl haben, den Anschluß zu verlieren, allein schon weil ihr Häuschen im Jahr nicht 10% an Wert gewinnt nur weil es in der falschen Gemeinde steht.


Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten. -Willy Brandt-


zuletzt bearbeitet 22.01.2018 06:52 | nach oben springen

#222

RE: Sozialdemokratie (SPD)

in Parteien - kritisch betrachtet 22.01.2018 09:48
von Anthea | 12.717 Beiträge

Gestern bei Anne Will sah man einen Martin Schulz, wo es nicht gewundert hätte ihn sagen zu hören: "Ich habe fertig."

90% bei einer Online-Befragung im "Focus" trauen ihm nicht zu, die SPD zu erneuern. Auch wenn er sich im letzten Aufbäumen noch versuchte, kämpferisch zu geben. Und auch so zu tun, als sei das unterschriebene Papier der "Vorverhandlungen"nicht der Weisheit letzter Schluss. Was die CDU ganz anders sieht und keine Nachverhandlungen möchte.

Dass Schulz nicht wirklich begriffen hat, was tatsächlich das größte Erfordernis ist, sprich: die größte Aufgabe für eine den Menschen suspekt gewordene Partei - nämlich sich den Dingen zuzuwenden, die man unter dem Oberbegriff "Bürger zugewandt" und "sozial" bezeichnen könnte - zeigte sich an seiner Formulierung, worum es gehen müsse: vor allen Dingen um Europa.
Das ist für den Normalbürger einfach zu vage und abgehoben. Und klingt nicht danach, dass es ihm, dem Bürger, selber besser gehen könne. Eher schon der Wirtschaft und den Banken.

---


Ist das, was das Herz glaubt, nicht genau so wahr wie das, was das Auge sieht? Khalil Gibran


zuletzt bearbeitet 22.01.2018 09:48 | nach oben springen

#223

RE: Sozialdemokratie (SPD)

in Parteien - kritisch betrachtet 22.01.2018 10:05
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Moin,

es müssen junge Menschen ran. Ich mag die Schriften des altgriechischen Philosophen Sokrates. Aber in einem Punkt irrte er sich: Die Jugend ist nicht verdorben !

Beweis durch Annahme des Gegenteils: Wäre es so vor mehr als 2000 Jahren gewesen, so hätte sich dieser Mangel potenziert von Generation zu Generation. Da ich nicht verdorben bin , ist diese These widerlegt.

Und als alte Lästerschwester noch ein böser Kommentar:

Die geschäftsführende Kanzlerin Merkel und der Kanzler Österreichs Kurz. Es kam mir bei ihrem Treffen vor, als stünde ein Rollator neben einem Ferrari.

Gruß aus der freien und Hansestadt Hamburg !



zuletzt bearbeitet 22.01.2018 10:10 | nach oben springen

#224

RE: Sozialdemokratie (SPD)

in Parteien - kritisch betrachtet 22.01.2018 11:26
von Beowulf (gelöscht)
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@fagus
Ist es nicht ein wenig zu kurz gegriffen, wenn man die Position von Schulz auf die sogenannte "Mittelschicht" reduziert.?

Es sind doch noch viele Probleme zu lösen in diesem Land. Angefangen von der Bildungspolitik bis hin zu explodierenden Mieten in Ballungsräumen in denen viele sogenannte "Gutverdiener" sich schon eine Wohnung kaum noch leisten können, über prekäre Beschäftigungsverhältnisse, die Rentenfrage und natürlich auch die Flüchtlingspolitik in den Bereichen also in denen die konservative Politik, (ich zähle fairerweise auch Rot/Grün dazu) der letzten Jahrzehnte eklatant versagt hat.

Man kann den Wohnungsmarkt beispielsweise nicht mit "Mietpreisbremsen" regulieren, wenn die Einhaltung bspw. nicht oder kaum kontrolliert wird, zumal das Ganze sowieso ein zahnloser Tiger ist, da selbst bei Nichteinhaltung es nicht von Sanktionen bedroht ist, sondern nur, mit mehr sozial gefördertem Wohnraum. (Was eine Erkenntnis ist zu der ja sogar die Konrad-Adenauer-Stiftung kam) Man verhindert keine Altersaramut indem man das Rentenniveau, was sowieso der Fall wäre, festschreibt, sondern nur indem man prekäre Arbeitsverhältnisse bekämpft und eine Grundrente für alle einführt. Man beendet nicht die sich immer weiter öffnende Schere zwischen Arm und Reich, wenn man, weil man sich nicht an einer Reichensteuer herantraut, den Spitzensteuersatz nur marginal anhebt usw. usw...

Diesem Land droht bei einer Rezession, die ja auch nur eine Frage der Zeit ist, die gesamte konservative "Auf Pump-Politik" kräftig um die Ohren zu fliegen, sozial und bildungsmäßig zu verelenden, denn Eines dürfte auch klar sein, das nur die "Null-Zins-Politik" von Dragi die der schwarzen Null, die jetzt Bundestagspräser spielt, eine gute Ausgangslage bescherte und irgendwann nicht mehr greift und gehalten werden kann, was nicht nur für die BRD fatale Folgen haben könnte, auch Italien, Frankreich, Portugal, Spanien hätten darunter zu leiden.

...und auch in der sogenannten "Flüchtlingsfrage" sind, wenn man von dem ganzen national geprägten Schwachsinn Rechter mal absieht, auch eklatante Fehler gemacht worden. Es gibt ein interessantes Buch von Robin Alexander: "Die Getriebenen" in denen er, der ganz nah dabei war zu dem Zeitpunkt, die Situation 2015 beschreibt, in dem auch klar wurde, das die Situation der offenen Grenzen 2015 kein "humanitärer Akt", sondern ein klares Versagen war aufgrund dessen Niemand die politische Konsequenz einer Grenzschließung tragen wollet, angefangen von der Kanzlerin bis hin zum Innenminister oder dem bayrischen Ministerpräser... Es wird hier also auch eine eindeutige Führunsschwäche deutlich, bis hin zu dem Versagen eine vernünftige Infrastruktur auf die Beine zu stellen, die einen geordnete Ablauf möglich machte. Nur mit Hilfe von Ehrenamtlern, die viel soziale Verantwortung übernahmen, wurde man und wird man bis heute der Lage Herr. Man hätte die Situation schon viel früher angehen müssen, für solch ein Szenario, das absehbar war, durch die Kriege in Afghanistan, Syrien, Libyen ecetera und Vorkehrungen treffen können und müssen. Also auch eindeutig ein Versagen konservativer Politik, die nämlich Probleme aufschiebt, an Symptomen herumlaboriert, statt sie zu lösen.

Mit nationaler Abschottungspolitik oder Kleinstaaterei in Europa, kommen wir da nicht weit, zumal auch in der humanitären Frage der Stiuation der Länder vorort keine Lösungen in Sicht sind und auch nicht in Sicht kommen werden, solange man wirtschaftliche Interessen an Öl, Waffenschiebereien (wovon die BRD ja auch massiv partizipiert, als vorrangig ansieht. Geschürt durch diese Interessen, angefeuert durch nationalistische Spinner wie Trump, Erdogan, Orban oder das polnische Regime und andere Rechte in Europa, wird der Planet noch an ein paar Ecken mehr brennen und wenn man dazu noch die Herausforderungen wie die fortschreitende Digitalisierung, selbstfahrende Fahrzeuge, deren Elektrifiezierung sieht, die eine Menge an Jobs kosten wird, zwar auch Neue schafft aber dies wird in der Gesamtsumme ein Minus, wenn man dazu die steigende Weltbevölkerung und auch das Länder wie China, Pakistan, Indien irgendwann auch mal den Stand des Wohlstandes erreichen möchten, wie die westliche Welt, dazuaddiert, was wird dann wohl in den Ländern wie die USA, die ja jetzt schon total überschuldet sind oder auch Europas passieren, die sich in einer ähnlichen Situation befinden? ...und was wird wohl dann auch mit Deutschland passieren, das einen großen Teil seines Exportes an die USA liefert? Das dies durch transasiatische Geschäfte, auch angesichts dessen diese viel billiger produzieren können und werden und Meister im Kopieren sind, kompensiert wird, ist ja wohl mehr als fraglich, zumal wenn man sich auch Neuerungen technologischer Art weiter verschließt und eindeutige Entwicklungen wie die Computerisierung in den 80er und 90er Jahren durch die Kohl-Regierung bewußt ignoriert und verpennt und wie jetzt noch nicht einmal ein Konzept zum Breitbandausbau des Internets besitzt.

Deutschlands Kraft lag immer schon in der Innovation und Know How, Ressourcen sind hier kaum nennenswert vorhanden, darum gehört dies auch ausgebaut und gefördert und wenn man dieser Logik folgt, benötigen wir eine optimale Bildung, angefangen von Kitas über Vorschulen, Grundschulen, bis hin zur Erwachsenenbildung und einen kostenlosen Zugang zu dieser. Geht man dann noch einen Schritt weiter und denkt rational, statt national, benötigt man auch keine Armee, denn eine Verteidigungsarmee ist dann überflüssig, wenn keine oder kaum Ressourcen vorhanden sind, die verteidigt werden müssen. Kein Land hätte Vorteile davon ein anderes zu überfallen, wenn man dann die Menschen dort noch zusätzlich ernähren müßte. Zumal sich nichts schneller in andere Länder zerstreut als "kluge Köpfe". (Was ja auch nach dem WK 2 der Fall war). Global komme ich daher auch immer wieder auf den vom Club of Rome propagierten weltweiten "Marshallplan" und der damit verbundenen "ökosozialen Marktwirtschaft" zurück.

National gesehen müssen jetzt als Fazit in Zeiten wirtschaftlichem Überschusses endlich auch die genannten sozialen Reformen her, vor allem in der Bildung. Das ist aber mit Konservativen nicht zu machen, denn diese haben den massivsten Sozialabbau zu verantworten, eine wie gesagt "Auf-Pump-Politik" betrieben, die die massiven Schulden und damit auch massivste Zinsbelastung des Bundeshaushaltes seit Gründung der BRD zu verdanken und zwar nur zugunsten der eigenen Klientel, der Superreichen oder Großunternehmer, die nämlich keine oder kaum Steuern und Sozialabgaben tragen müssen.
Schaut man dieser Wahrheit ins Auge, wird man auch erkennen, (und jetzt komme mir bitte keiner mit der rotlackierten tätärätä-Dikatatur) das es in der Geschichte der BRD oder Deutschlands ansich, noch nie eine echte linke demokratisch legitimierte Regierung gab. Somit ist für mich persönlich die einzige logische Alternative für eine echte Kurskorrektur, eine linke Politik.


Marie von Ebner-Eschenbach:

Ein Urteil lässt sich widerlegen, aber niemals ein Vorurteil.


zuletzt bearbeitet 22.01.2018 11:37 | nach oben springen

#225

RE: Sozialdemokratie (SPD)

in Parteien - kritisch betrachtet 22.01.2018 11:47
von grauer kater (gelöscht)
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Zitat von Findus im Beitrag #217
......................... Die SPD wird in den nächsten dreieinhalb Jahren zeigen müssen, wie sie in der GroKo agiert.


Schulz hat schon im Wahlkampf versagt, indem er Merkel nicht herausgefordert hat, sie trägt die Schuld, dass Europa sich infolge der Austeritätspolitik in einer Krise befindet, sie hat sich auf Schröders desolaten "Reformen" ausgeruht, die der SPD die Hälfte der Mitglieder gekostet hat und sie ist einzig verantwortlich, dass heute die AfD im Bundestag einziehen konnte.

Die SPD hatte nach der Wahl nur eine Verantwortung: sich in der Opposition zu erneuern und möglichst Merkel in eine Minderheitsregierung zu zwingen oder völlig zu verhindern.

Wenn man sich den Parteitag von gestern ansieht, so waren die Besitzstandswahrer knapp in der Überzahl. Was hatte ein Eichel dort noch zu suchen, der sich nicht gescheut hat, vor Gericht seine Pensionsansprüche von über 13 000 Euro durchzusetzen! Und ein Herr Weil zitiert die "alleinerziehende Mutter", bei einem Einkommen von über 15 000 Euro im Monat, das diese eventuell in ganzen Jahr hat. Der hätte sich lieber als Aufsichtsratsmitglied um die VW Betrügereien kümmern sollen, u.a. darum, das dieser Konzern mit Staatsbeteiligung nicht seine Steuern in Deutschland durch Optimierung verkürzt!

"Wer hat uns verraten, Sozialdemokraten!", diese Feststellung zieht sich seit Ferdinand Lasalle durch die Geschichte der SPD! Gestern war wieder ein Höhepunkt dieses Verrats! Nun bleibt nur die Hoffnung, dass die Mitglieder einer erneuten GROKO ein Nein entgegenschmettern, sonst drohen uns wieder Stillstand, Rückschritt, internationale Aufrüstung sowie weiterer Sozialabbau unter Merkel!



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