Zitat von gun0815 im Beitrag #109
Grrenzen dicht oder alle rein! .....Kinners, das ist doch binäres Denken.
In einer gesunden und von Vernunft geprägten Demokratie, sollte es eine Position A und eine Position B (etc) geben und eine sachliche Diskussion, um den Kompromiß dazwischen zu finden.
Wir reden hier von einer Bewährungsprobe für den Verbund "EU"! Und da fangen die Probleme schon mal an.
Wenn die EU funktionieren würde, dann würden Kriegsflüchtlinge schon an den Außengrenzen koordiniert auf die einzelnen Länder verteilt. Asylsuchende und Wirschaftfsflüchtlinge sind gesondert zu behandeln, denn hier müssen Grund und Ziel geprüft werden und juristisch entschieden. Humanitäre Hilfe sollten wir auch endlich mal von wirtschaftlichen Interessen trennen. Wenn nicht, dann werden Menschen zur Ware bzw zu einem Wirstchaftsfaktor der Billiglohnindustrie.
Es funktioniert aber leider nicht. Die EU ist ein Scherbenhaufen von Nationalinteressen und Ideologen, die mit Angst ihre politischen Pfründe sichern wollen.
Natürlich muß man in solch einer Situation an Dinge wie Koordination und Organisation denken und darüber diskutieren. Und warum sollte sich eine Lösung der Linken nicht von der einer AfD unterscheiden?
Wagenknecht hat nur laut ausgesprochen, was dringen notwendig ist und nicht national beschränkt sein sollte.
Grenzen auf und alle rein ist völliger Wahnsinn, wenn die Infrastruktur nicht vorhanden ist und die Organisation nur ein Schatten seiner selbst. Wir sehen doch, welch Probleme wir schon mit einer recht überschaubaren Menge hatten. Wer da nicht die logische Konsequenz der "wie auch immer" Begrenzung in die Diskussion einbringt, der hat die Signale übersehen und rauscht ungebremst ein Land in einen Abgrund.
...es ist eigentlich beschämend, dass ein Land wie Deutschland (ausgerechnet! ) auf bürokratischer Ebene voll gescheitert ist.
Eine gute Organisation der Menschen, die vor irgendwas oder irgendwem fliehen, ihnen zu helfen wenn es möglich ist und eine Lösung finden, die dem Hilfesuchenden nicht schadet, das ist immer Links!
Und wer Wagenknecht und Gauland in einem Vergleich erwähnt, der hebt diesen verstaubten Greis auf eine Ebene, die er intellektuell gar nicht verkraften/überleben würde. ......passt aber zum binären Denken.
mfg
Kipping hat jedenfalls nicht mit von Storch vor zwei Jahren angebändelt.
Real gänzlich offene Grenzen hat es nie gegeben. "Offene Grenzen" ist - wenn man so möchte - ein politisches Motto. Letztlich ein Symbol für den Erhalt der Reste des Asylrechts. Für den Erhalt der Freizügigkeit in der EU. Kipping vertritt die progressive Politik. Wagenknecht steht dem gegenüber für eine Art linken Konservativismus.
Das ist eine Situationsbeschreibung - wohl kaum eine binäre Position. Das denken in Nullen und Einsen lassen wir lieber den Nerds
Deutsche Geschichte hat bereits mehrere Einwanderungsphasen erlebt. Man denke an die Entstehung des Ruhrgebiets. In der ersten Industrialisierungswelle 1835 bis 1873 sind viele deiner "Wirtschaftsflüchtlinge (das Wort gibt es übrigens erst seit 1965!) aufgrund Arbeitssuche eingewandert, sesshaft geworden und haben letztlich das Ruhrgebiet aufgebaut. Also Vorsicht, einfach so unbedacht von "Wirtschaftsflüchtlingen" zu sprechen.
Was wäre, wenn "links" schlicht im Wagenknecht'schen Sinne bedeuten würde, alleinig "soziale Gerechtigkeit" zu fördern? Keine Ahnung, ob unsere Welt dann gerechter wäre. Teile der Linkspartei wären dann eindeutig besser bei den Grünen aufgehoben, da dort die Freiheit zur sozialen Gerechtigkeit hinzu käme.
Die Linkspartei wird einen Kompromiss finden müssen, oder mit Oskars Sammelbewegung als Konkurrenz leben.