#46

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 16.08.2017 15:00
von antenna (gelöscht)
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Ich finde es auesserst lesenswert, was Armin Langer, Initiator der interreligioesen Initiative
" Salaam - Shalom ",ueber sein Leben als Jude im muslimisch gepraegten Migrantenkiez in Berlin erzaehlt :

Auf diesem Abschnitt der wohl sagenumwobensten Straße Berlins gibt es kaum ein Ladenlokal, das nicht von arabischstämmigen Besitzern betrieben wird. Hier gibt es das Schawarma-Sandwich für 1,50 Euro, Brautkleider für 100 Euro und allerlei Palästina-Kitsch vom Grabbeltisch.

Juden und Israelis sind hier kaum sichtbar, aber es gibt sie. Der unschlagbar gute Hummus zieht viele von ihnen an. Der Nahost-Konflikt ist hier allgegenwärtig. Armin Langers Initiative versucht, etwas Ordnung in das Durcheinander zu bringen.

Als Jude, so seine These, hat man es in Neukölln auch nicht schwerer als in Charlottenburg. Für viele andere Juden ist er ein rotes Tuch. Sie werfen ihm vor, das Problem des muslimischen Antisemitismus kleinzureden.

Langer provoziert gerne, spitzt zu. "Muslime sind die neuen Juden", heißt einer seiner Artikel, der 2014 im "Tagesspiegel" erschien. Dem Zentralrat der Juden warf er Rassismus vor, flog dafür aus dem Rabbinerseminar. Er sattelte um, auf jüdische Theologie. Rabbi will er weiterhin werden. Heute stellt er sein neues Buch vor: "Ein Jude in Neukölln".

"98 Prozent aller antisemitischen Straftaten kommen von Rechts", sagt der 26-Jährige. Deshalb verstehe er nicht, dass so häufig auf die Gefahr des muslimischen Antisemitismus verwiesen werde. "Da muss man sich schon fragen: Welche Motive stecken dahinter?" Vielen ginge es eher darum, Muslime zu stigmatisieren, als Juden zu schützen, vermutet er."

https://m.morgenpost.de/bezirke/neukoell...versoehnen.html



zuletzt bearbeitet 16.08.2017 15:00 | nach oben springen
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#47

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 16.08.2017 15:00
von Anthea | 12.663 Beiträge

Zitat von antenna im Beitrag #45
Zitat von Anthea im Beitrag #35
Zitat von antenna im Beitrag #34
Wie nennt man das?

"Entry for Jews only"?


Während die Palästinenser jeden Tropfen Wasser teuer bezahlen müssen, wurde in Israel ein Thermalbad nur für Juden eroeffnet..
Laut der Hausordnung dürfen Araber das Bad nicht benutzen, denn Juden und Araber sind nicht gleich.
An was erinnert uns das??????


http://www.haaretz.com/israel-news/.premium-1.805151




Nun ja, an was "uns" das erinnert, weiß ich nicht. Jedoch hatte ich gerade eine Assoziation von muslimischen Mädchen in Deutschland, die "von Hause aus" nicht am Schwimmunterricht teilnehmen dürften, wenn Jungens dabei sind.
Ich weiß, das ist OT zu dem, was du ausdrücken wolltest. Und als Vergleich "hinkend". .

Aber "Antisemitismus" ist das doch nicht - siehe Threadthema. Sondern einfach ein "Herren-/Machtgehabe eines in seiner (momentanen) Position Stärkeren.


Weisst du tatsaechlich nicht? Das erstaunt mich nun wirklich und noch mehr eine Assoziation muslimischer Maedchen in Deutschland, denn wie du sagst, ist der Vergleich in der Tat hinkend.

Stell dir eine Badeanstalt in Deutschland vor mit dem "Hinweis" : Nur fuer Christen!!

Ich kann eher eine Assoziation mit dem ehemaligen Apartheidregime Suedafrikas herstellen, wo der Zutritt nur weissen, nicht aber schwarzen Personen gestattet war.

Wenn das kein Rassismus, AntisemItismus ist, dann bin ich platt.






Ich störte mich an dem "uns". Denn mein erster Gedanke war nun einmal, dass ein jeder Hausherr, wie es nun einmal der Eigner einer Badeanstalt ist, bestimmen kann, wer reinkommen darf. Ich denke da z.B. auch an Hotels, wo Kinder unter 14 Jahren nicht rein dürfen. Ob der Besitzer der Badeanstalt jetzt "rassistisch" ist, vermag ich nicht zu sagen. Vielleicht hat er auch nur Angst, dass "Unruhen", sprich: Ärger zwischen den Badegästen entstehen könnte. Die Sache "Freund - Feind".

Den zweiten Gedanken hatte ich, wenn ich an die Schilder in Deutschland in der Nazi-Zeit denke: Für Juden verboten.
Ja, das war Rassismus pur.


Die Ewigkeit bewahrt nur die Liebe, weil sie von gleicher Natur ist.
Khalil Gibran


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#48

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 16.08.2017 15:11
von antenna (gelöscht)
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Zitat von Anthea im Beitrag #47
Ich störte mich an dem "uns". Denn mein erster Gedanke war nun einmal, dass ein jeder Hausherr, wie es nun einmal der Eigner einer Badeanstalt ist, bestimmen kann, wer reinkommen darf. Ich denke da z.B. auch an Hotels, wo Kinder unter 14 Jahren nicht rein dürfen. Ob der Besitzer der Badeanstalt jetzt "rassistisch" ist, vermag ich nicht zu sagen. Vielleicht hat er auch nur Angst, dass "Unruhen", sprich: Ärger zwischen den Badegästen entstehen könnte. Die Sache "Freund - Feind".

Den zweiten Gedanken hatte ich, wenn ich an die Schilder in Deutschland in der Nazi-Zeit denke: Für Juden verboten.
Ja, das war Rassismus pur.


Das mit dem Hausherr verstehe ich wieder nicht wirklich und moechte es auch nicht hinterfragen. Waere die "Angst" vor den Nichtjuden Vater des Gedankens, dann koennte man ja unterschiedliche Oeffnungszeiten anbieten. Zum Beispiel den Sabat fuer Muslime und Christen - und Atheisten.

Der zweite Gedanke passt schon um einiges besser. Anstatt des Schildes "For Jews only", koennte es auch heissen:
"Fuer Muslime und Christen verboten".

Wo siehst du da einen Unterschied. ?



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#49

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 16.08.2017 16:18
von Till (gelöscht)
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Zitat von Anthea im Beitrag #43
Zitat von Till im Beitrag #42
Wenn Flüchtlingen öffentlich erklärt wird, wie man bei uns Frauen behandelt, finden das erstaunlich viele Leute ok, die sich ansonsten als Wächter gegenüber antisemitischen Tendenzen sehen.

Lieber Till, ich finde da jetzt keine Anbindung resp. Zusammenhang zu Antisemitismus?.
Wenn jemand z.B. mit einer Reisegruppe irgendein Heiligtum in fremden Ländern besucht und vorher über dort herrschende Sitten und No-Goes aufgeklärt wird, dann ist das doch okay?
Und "aus gegebener Veranlassung" - siehe Köln - waren/sind solche Dinge doch auch sinnvoll

Wenn man Leuten erklärt, dass man ein Kloster bitte nicht in kurzen Röcken oder Hosen besuchen soll, dann ist das in Ordnung. Wenn man muslimischen Flüchtlingen pauschal unterstellt, sie wüssten nicht, wie man bei uns Frauen behandelt, dann ist das Rassismus. Wie viel Prozent der Flüchtlinge bei uns sind bis dato als Grabscher aufgefallen? 10? 20? 50? Und wie sieht das mit dem täglichen Sexismus unter Einheimischen Männern aus?
Ich bleibe dabei: Was die Frau in der Schweiz sich geleistet hat, war Blödheit, aber kein Antisemitismus.



zuletzt bearbeitet 16.08.2017 16:20 | nach oben springen
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#50

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 16.08.2017 16:22
von Till (gelöscht)
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Zitat von antenna im Beitrag #34
Wie nennt man das?

"Entry for Jews only"?


Während die Palästinenser jeden Tropfen Wasser teuer bezahlen müssen, wurde in Israel ein Thermalbad nur für Juden eroeffnet..
Laut der Hausordnung dürfen Araber das Bad nicht benutzen, denn Juden und Araber sind nicht gleich.
An was erinnert uns das??????

http://www.haaretz.com/israel-news/.premium-1.805151

Man muss gar nicht so lange zurück denken. Mich erinnert das an Schilder an deutschen Gaststätten in den 60er Jahren: "Nicht für Italiener". Aber klar: Der Wirt hat das Hausrecht. Wie auch schon in der Nazizeit.



zuletzt bearbeitet 16.08.2017 16:24 | nach oben springen
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#51

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 16.08.2017 16:55
von antenna (gelöscht)
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Vielleicht ist die folgende Rabattaktion das Mittel gegen Rassismus und Hass - mittels der kleinen Kircherbse,,,,,

"Hummus soll Juden und Araber versöhnen.

Inmitten dieser neuen Gewaltwelle leistet ein Restaurant in der Nähe der israelischen Küstenstadt Netanya seinen Beitrag und sendet eine Botschaft der Versöhnung. Die Hummus-Bar bietet 50 Prozent Rabatt auf jede Platte der Kichererbsenpaste - allerdings nur, wenn Juden und Araber zusammen am Tisch sitzen.

In einem Facebook-Post des Restaurants, der über 1200 mal geteilt wurde, heißt es: "Angst vor Arabern?" Angst vor Juden? Bei uns gibt es keine Araber, aber auch keine Juden. Bei uns gibt es Menschen! Und echte exzellente arabische Hummus! Und jüdische ausgezeichnete Falafel! Und für jeden eine kostenlose Portion Hummus, ob Sie Araber, Jude, Christ oder Indianer sind."

Der Besitzer des Ladens, Kobi Tzafrir, spricht gegenüber der "TimesofIsrael" von einem kleinen Schritt, um die Menschen angesichts der wachsenden Intoleranz von arabischen und israelischen Extremisten, einander wieder näher zu bringen. "Wenn es etwas gibt, dass diese Völker zusammen bringen kann, dann ist es Hummus", zitiert die Zeitung Tzafrir."

http://www.n-tv.de/panorama/Hummus-soll-...le16174026.html

Na ja, "juedische Falafel"...... doch Schwamm drueber, auf die Absicht kommt's an und die ist lobenswert.



zuletzt bearbeitet 16.08.2017 16:58 | nach oben springen
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#52

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 16.08.2017 17:02
von Anthea | 12.663 Beiträge

Super Idee!



Die Ewigkeit bewahrt nur die Liebe, weil sie von gleicher Natur ist.
Khalil Gibran


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#53

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 16.08.2017 18:57
von Iche | 136 Beiträge

Zitat von Anthea im Beitrag #52
Super Idee!








Guten Appetit !!!



zuletzt bearbeitet 16.08.2017 19:05 | nach oben springen
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#54

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 17.08.2017 05:57
von heiner | 881 Beiträge

"Bei uns gibt es Menschen", so klingt das wenn man es ehrlich meint. Ob die Farbpigmente in der Haut nun rot, gelb oder schwarz sind, ob die Propheten nun Christus oder Mohamed heißen oder ob nur "Gott" selbst, wer oder was auch immer das ist, toleriert wird, wir sind alle Menschen und die Regeln fürs Zusammenleben müssen für alle gleichermaßen gelten, ansonsten sind sie nichts wert.


Wer Tränen ernten will, muss Liebe säen.

Friedrich Schiller
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#55

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 17.08.2017 15:49
von antenna (gelöscht)
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Zitat von Anthea im Beitrag #47
, dass ein jeder Hausherr, wie es nun einmal der Eigner bestimmen darf, wer reinkommen darf.


Vielleicht handelt es sich auch bloss um "Herrengehabe"?

Ein Ferienhof im Schwarzwald hat einen Shitstorm ausgelöst. Offenbar hatten die Betreiber im Internet Gästen aus Israel wegen ihrer Herkunft abgesagt.
„We Don’t want have Guests from Israel“ („Wir möchten keine Gäste aus Israel“), hatte der Mattenhof auf eine Anfrage mehrerer Familien bei einer Buchungsplattform in brüchigem Englisch geantwortet. Der zweite Satzteil lautet: „because our appartments are Not for them“ („weil unsere Zimmer nicht für sie sind“). Ein abgelehnter Gast macht dies im Internet publik, die SPD-Bundestagsabgeordnete Michaela Engelmeier (Nordrhein-Westfalen) verbreitet es weiter. „Ich bin entsetzt, fassungslos und empört!“

Auf Facebook und Twitter wird dem Schwarzwaldhof offener Antisemitismus vorgeworfen. Das Online-Portal fuer Hotelbuchungen sperrte das Angebot aus.
. Auch die Stadt nahm das Angebot aus dem Gästeverzeichnis. Der Bürgermeister bestellte die Familie zum Rapport.
http://www.focus.de/politik/deutschland/...id_6140582.html



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#56

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 19.08.2017 16:00
von antenna (gelöscht)
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"Experten: Antisemitismus in Deutschland "alltagsprägend"
Juden in Deutschland fürchten eine Zunahme des Antisemitismus in Deutschland - auch wegen der größeren Zahl von muslimischen Flüchtlingen im Land. Doch die Faktenlage ist dünn.

Trotz Angst vor Muslimen: Rechte verüben mehr Straftaten.
Durch die öffentliche Debatte, die Muslime als die "vermeintlichen Hauptverursacher von Antisemitismus" in den Fokus stellten, sei Rechtsextremismus in den Hintergrund geraten, so Wetzel. Das sieht sie als Problem: Denn der Großteil der antisemitischen Übergriffe wird laut offiziellen Zahlen des Innenministeriums weiterhin von Rechtsextremen verursacht.

http://www.dw.com/de/experten-antisemiti...gend/a-38561041

Vielleicht sollte man auch mal darueber reden:

"Mehr Gewalttaten gegen Muslime in Deutschland
Die Zahl gewalttätiger Übergriffe auf Muslime in Deutschland hat laut einem Zeitungsbericht deutlich zugenommen. Die meisten Täter stammen demnach aus einem bestimmten politischen Milieu."
http://www.dw.com/de/mehr-gewalttaten-ge...land/a-40143737



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#57

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 22.08.2017 15:33
von antenna (gelöscht)
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Nennt man das Antisemitismus?

"Boykottaufruf gegen Pop-Kultur-Festival"
"Mit der deutschen Schuld habe ich nichts zu tun"


Weil die israelische Botschaft das Berliner Pop-Kultur-Festival mit 500 Euro unterstützt, wollen einige Künstler dort nicht auftreten. Einer davon ist der syrische Rapper Mohammad Abu Hajar. In unserem Gespräch erläutert er seine Motive.. Der Grund: die israelische Botschaft unterstützt die Veranstaltung mit einem Betrag von 500 Euro.

"Für uns steht Israel als ein Staat der Unterdrückung, der Diskriminierung, und dann ist es irrelevant, ob es sich hier um 500 oder um 5000 Euro handelt", sagte Mohammad Abu Hajar im Deutschlandfunk Kultur. "Wir können das nicht akzeptieren, auf so einem Festival aufzutreten, weil das würde heißen, dass man die Israelis sozusagen weißwäscht."

Der Rapper betonte, seine Entscheidung habe mit dem Boykottaufruf der BDS-Kampagne nichts zu tun. Sondern man habe den Beschluss, nicht teilzunehmen, bereits vorher gefasst. Gleichwohl verteidigte er BDS gegen den u.a. von der Festival-Leitung geäußerten Vorwurf, arabische Künstler, die BDS-Boykottaufrufen nicht folgen wollten, würden unter Druck gesetzt. Es sei niemandem mit Konsequenzen gedroht worden, so Abu Hajar. Er selbst sieht sich hingegen durchaus bedroht:

Ich finde es sehr viel problematischer, beispielsweise, welchen Drohungen ich hier in Deutschland oder wir in Deutschland ausgesetzt sind", sagt er. Beispielsweise habe er Hassmails von einer Bewegung der "Anti-Deutschen" bekommen. "Nur weil man mit jemandem politisch nicht einverstanden ist, ihn dann mit Hass-Mails zu bedrohen – oder sogar damit zu drohen, ihn zu deportieren und zu sagen: wer antisemitisch ist, der ist in diesem Land nicht willkommen!", kritisierte der Rapper. "Da möchte ich dann wirklich hinterfragen, wer hat denn das Recht zu entscheiden, wer hier willkommen ist?"

Antisemitismus ein "sehr eurozentrischer" Begriff

Vom Vorwurf des Antisemitismus distanzierte sich Abu Hajar insofern, als "dieser Begriff ja sehr eurozentrisch ist und auf uns gar nicht zutrifft"

http://www.deutschlandfunkkultur.de/boyk...ticle_id=393784



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#58

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 22.08.2017 17:20
von Anthea | 12.663 Beiträge

Zitat von antenna im Beitrag #57
Nennt man das Antisemitismus?

"Boykottaufruf gegen Pop-Kultur-Festival"
"Mit der deutschen Schuld habe ich nichts zu tun"


Weil die israelische Botschaft das Berliner Pop-Kultur-Festival mit 500 Euro unterstützt, wollen einige Künstler dort nicht auftreten. Einer davon ist der syrische Rapper Mohammad Abu Hajar. In unserem Gespräch erläutert er seine Motive.. Der Grund: die israelische Botschaft unterstützt die Veranstaltung mit einem Betrag von 500 Euro.

"Für uns steht Israel als ein Staat der Unterdrückung, der Diskriminierung, und dann ist es irrelevant, ob es sich hier um 500 oder um 5000 Euro handelt", sagte Mohammad Abu Hajar im Deutschlandfunk Kultur. "Wir können das nicht akzeptieren, auf so einem Festival aufzutreten, weil das würde heißen, dass man die Israelis sozusagen weißwäscht."

Der Rapper betonte, seine Entscheidung habe mit dem Boykottaufruf der BDS-Kampagne nichts zu tun. Sondern man habe den Beschluss, nicht teilzunehmen, bereits vorher gefasst. Gleichwohl verteidigte er BDS gegen den u.a. von der Festival-Leitung geäußerten Vorwurf, arabische Künstler, die BDS-Boykottaufrufen nicht folgen wollten, würden unter Druck gesetzt. Es sei niemandem mit Konsequenzen gedroht worden, so Abu Hajar. Er selbst sieht sich hingegen durchaus bedroht:

Ich finde es sehr viel problematischer, beispielsweise, welchen Drohungen ich hier in Deutschland oder wir in Deutschland ausgesetzt sind", sagt er. Beispielsweise habe er Hassmails von einer Bewegung der "Anti-Deutschen" bekommen. "Nur weil man mit jemandem politisch nicht einverstanden ist, ihn dann mit Hass-Mails zu bedrohen – oder sogar damit zu drohen, ihn zu deportieren und zu sagen: wer antisemitisch ist, der ist in diesem Land nicht willkommen!", kritisierte der Rapper. "Da möchte ich dann wirklich hinterfragen, wer hat denn das Recht zu entscheiden, wer hier willkommen ist?"

Antisemitismus ein "sehr eurozentrischer" Begriff

Vom Vorwurf des Antisemitismus distanzierte sich Abu Hajar insofern, als "dieser Begriff ja sehr eurozentrisch ist und auf uns gar nicht zutrifft"

http://www.deutschlandfunkkultur.de/boyk...ticle_id=393784



Tja, da wird die Zuhörergemeinde aber sehr traurig sein, wenn ein drittklassiger "Rapper" nicht auftritt. Vorsicht: Ironie. Kann jeder Hinterhofrapper in Problemvierteln sicherlich ähnlich oder besser.



Du warst doch auch verärgert, dass Netanjahu einen hervorragenden Künstler wie Barrenboim nicht ins Land gelassen hat. Einen Mann, der mit Musik die Menschen verbinden will. Und kannst doch nicht beeindruckt sein von einem Typen, den hier außerhalb der "hard Rapper-Szene"sowieso wohl kaum einer kennt?

Du äußerst dich nicht dazu, wie du den "Rapper" findest und seine "Botschaft". Wie falsch platziert diese doch ist!. Nicht antisemitisch? Will der ein politisches Statement abgeben? Das ist nicht der richtige Ort. Der soll Musik machen für seine Fans. Und möglichst gute.

Vielmehr sehe ich in ihm jemanden, der auch hingehen würde und an Ladentüren schmieren: Kauft nicht bei Juden! ;-(


Die Ewigkeit bewahrt nur die Liebe, weil sie von gleicher Natur ist.
Khalil Gibran


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#59

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 22.08.2017 17:42
von antenna (gelöscht)
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Zitat von Anthea im Beitrag #58
Du warst doch auch verärgert, dass Netanjahu einen hervorragenden Künstler wie Barrenboim nicht ins Land gelassen hat. Einen Mann, der mit Musik die Menschen verbinden will. Und kannst doch nicht beeindruckt sein von einem Typen, den hier außerhalb der "hard Rapper-Szene"sowieso wohl kaum einer kennt?

Du äußerst dich nicht dazu, wie du den "Rapper" findest und seine "Botschaft". Wie falsch platziert diese doch ist!. Nicht antisemitisch? Will der ein politisches Statement abgeben? Das ist nicht der richtige Ort. Der soll Musik machen für seine Fans. Und möglichst gute.

Vielmehr sehe ich in ihm jemanden, der auch hingehen würde und an Ladentüren schmieren: Kauft nicht bei Juden! ;-(


Ich kann diesen Rapper nicht beurteilen
a) weil es in diesem Fall nicht um dessen Qualitaet geht
b) weil ich diese Musik nicht schaetze, nicht verstehe.

Deinen Vergleich mit der verweigerten Einreise Barenboims verstehe ich nicht. Darueber war ich nicht "veraergert", fand das Ereignis allerdings typisch fuer die Netanjahu Politik und erwaehnenswert.

Die Botschaft, die der syrische Rapper und drei andere Musiker finde ich absolut in Ordnung. Auch wenn es keinem weh tut, am wenigsten der israelischen Regierung, halte ich es fuer wichtig, Zeichen zu setzen.

Und weil es meine "Freundin" Hecht Galinski sehr viel besser erklaeren kann, hier ein Zitat von ihr auf ihrer FB Seite zu dieser Sache:
"Mohammad Abu Hajar hat vollkommen recht. Mit seinem Handeln, unterstreicht er seine Solidarität mit dem illegal besetzten Palästina und lässt sich nicht einbinden für eine billige "Weißwasch-Kampagne". Weder er, noch muslimische Einwanderer haben etwas mit "deutscher Schuld" zu tun! Solche klaren politischen Statements vermisse ich von deutschen künstlern, wenn es um Palästina geht! Es ist unerträglich was im philosemitischen Merkel Deutschland abläuft!"

Mit der BDS-Kampagne hat der Rapper uebrigens nichts zu tun. Doch auch waere es anders, waere dein Kommentar sowohl ueberfluessig als auch voellig daneben, dass du in ihm jemanden siehst, der an die Ladentueren schmieren wuerde,: "Kauft nicht bei Juden."

Es gab mal eine Zeit, in der du mich besser interpretieren konntest und den Unterschied zwischen Antizionismus und Antisemtismus sehr wohl verstanden hast.



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#60

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 22.08.2017 20:44
von Anthea | 12.663 Beiträge

Zitat von antenna im Beitrag #59
Zitat von Anthea im Beitrag #58
Du warst doch auch verärgert, dass Netanjahu einen hervorragenden Künstler wie Barrenboim nicht ins Land gelassen hat. Einen Mann, der mit Musik die Menschen verbinden will. Und kannst doch nicht beeindruckt sein von einem Typen, den hier außerhalb der "hard Rapper-Szene"sowieso wohl kaum einer kennt?

Du äußerst dich nicht dazu, wie du den "Rapper" findest und seine "Botschaft". Wie falsch platziert diese doch ist!. Nicht antisemitisch? Will der ein politisches Statement abgeben? Das ist nicht der richtige Ort. Der soll Musik machen für seine Fans. Und möglichst gute.

Vielmehr sehe ich in ihm jemanden, der auch hingehen würde und an Ladentüren schmieren: Kauft nicht bei Juden! ;-(


Zitat
Ich kann diesen Rapper nicht beurteilen
a) weil es in diesem Fall nicht um dessen Qualitaet geht
b) weil ich diese Musik nicht schaetze, nicht verstehe.


Du beurteilst den Mann doch. Denn du führst ihn an und findest seine Reaktion offenbar toll. Ich finde sie völlig daneben, denn es geht um Musik. Man stelle sich mal vor, irgendwo ist ein Spendenaufruf für einen guten Zweck. Und der Empfänger nimmt diesen nicht an, weil Israel auch gestiftet hat.... Ist doch daneben, oder?
Und im Falle des Rappers geht es um Musik - und wenn er nicht auftreten will, dann lässt er es. Und wenn er sich politisch äußern will, dann muss er nicht dieses Event dazu benutzen.



Deinen Vergleich mit der verweigerten Einreise Barenboims verstehe ich nicht. Darueber war ich nicht "veraergert", fand das Ereignis allerdings typisch fuer die Netanjahu Politik und erwaehnenswert.



Ich finde die Politik Netanjahus auch daneben und seine Reaktion auf Barrenboim oder auch Günter Grass. Und seine letzte "Abfuhr", die er Sigmar Gabriel erteilte.

Zitat
Die Botschaft, die der syrische Rapper und drei andere Musiker finde ich absolut in Ordnung. Auch wenn es keinem weh tut, am wenigsten der israelischen Regierung, halte ich es fuer wichtig, Zeichen zu setzen.



Ich finde sie nicht in Ordnung.

Zitat
Und weil es meine "Freundin" Hecht Galinski sehr viel besser erklaeren kann, hier ein Zitat von ihr auf ihrer FB Seite zu dieser Sache:
"Mohammad Abu Hajar hat vollkommen recht. Mit seinem Handeln, unterstreicht er seine Solidarität mit dem illegal besetzten Palästina und lässt sich nicht einbinden für eine billige "Weißwasch-Kampagne". Weder er, noch muslimische Einwanderer haben etwas mit "deutscher Schuld" zu tun! Solche klaren politischen Statements vermisse ich von deutschen künstlern, wenn es um Palästina geht! Es ist unerträglich was im philosemitischen Merkel Deutschland abläuft!"



Es geht aber bei dem Konzert nicht um Palästina sondern um Musik.

Zitat
Mit der BDS-Kampagne hat der Rapper uebrigens nichts zu tun. Doch auch waere es anders, waere dein Kommentar sowohl ueberfluessig als auch voellig daneben, dass du in ihm jemanden siehst, der an die Ladentueren schmieren wuerde,: "Kauft nicht bei Juden."



"Übrigens" ist gut. Er behauptet, dass seine Entscheidung ursächlich nichts damit zu tun hat, verteidigt aber BDS. Steht alles in dem von dir eingestellten Artikel.

Hier einer aus dem Tagesspiegel aus dem letzten Jahr:

"BDS-Bewegung - die freundlichen Israel-Hasser von nebenan.

Was die Aktivisten von den Schergen der Hamas unterscheidet, sind ihre Kampfmittel. Statt Israel mit Kassam-Raketen oder Selbstmordattentaten zu attackieren, will die sogenannte "BDS"-Bewegung Israel mit Boykotten, Kapitalabzügen und Sanktionen in die Knie zwingen."

http://www.tagesspiegel.de/politik/bds-b...n/14485104.html

Passt schon, meine Vermutung/Unterstellung.

Zitat
Es gab mal eine Zeit, in der du mich besser interpretieren konntest und den Unterschied zwischen Antizionismus und Antisemtismus sehr wohl verstanden hast.




Ich halte diesen Rapper für einen waschechten Israel- und speziell Judenhasser.


Die Ewigkeit bewahrt nur die Liebe, weil sie von gleicher Natur ist.
Khalil Gibran


zuletzt bearbeitet 22.08.2017 20:46 | nach oben springen
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