RE: Was ist Antisemitismus?
in Naher und mittlerer Osten 26.07.2017 15:34von antenna (gelöscht)
@antenna
Ihre Quelle: http://sicht-vom-hochblauen.de/macron-der-kandidat-israels/
Sorry für die Löschung durch mich (Anthea). Aber hierbei handelte es sich um eine Urheberrechtsverletzung. Denn auf der Seite von Hecht-Galinski steht eindeutig:
<<Alle Texte auf dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Das gilt nicht nur für die Texte insgesamt, sondern auch für Teile der Texte. Jegliche Verwendung dieser Texte auf anderen Webseiten oder jede sonstige Veröffentlichung, Verbreitung und Verwendung ohne meine Zustimmung verstößt gegen mein Urheberrecht. Ich behalte mir vor gegen Verstöße zivilrechtlich und strafrechtlich vorzugehen.
Dies gilt auch für „wohlmeinende“ Verbreitungen meiner Artikel durch Menschen, die meinen mir oder dem von mir vertretenen Standpunkt damit einen Gefallen zu tun. Es gibt wenig politische Auseinandersetzungen, bei denen so oft Beifall von der falschen Seite kommt wie in der Frage Israel/Palästina. Ich bestehe deshalb darauf, selbst zu entscheiden, ob ein Artikel von mir noch an anderer Stelle veröffentlicht wird oder nicht.<<
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RE: Was ist Antisemitismus?
in Naher und mittlerer Osten 13.08.2017 15:45von antenna (gelöscht)
Zitat von Till im Beitrag #14
Macrons Satz lautet übrigens im Original: "Nous ne cèderons rien à l’antisionisme car il est LA forme réinventée de l’antisémitisme."
Shlomo Sand spricht mir aus dem Herzen mit seinem offenen Brief an Emmanuel Macron:
"Why I cannot be a Zionist"
https://www.counterpunch.org/2017/08/11/...mmanuel-macron/
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RE: Was ist Antisemitismus?
in Naher und mittlerer Osten 14.08.2017 09:10von grauer kater (gelöscht)
Ein hervorragendes Schreiben von Shlomo SAND, besser hätte man die fatale zionistische Gleichsetzung von Antizionismus und Antisemitismus nicht widerlegen können. Und Herr Macron hat den Franzosen und sich selbst keinen Gefallen getan, indem er Netanyahu empfangen hat!
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RE: Was ist Antisemitismus?
in Naher und mittlerer Osten 14.08.2017 10:06von Hamlets Gummibärchen (gelöscht)
Zitat von antenna im Beitrag #12
Ich finde, das sagt Melzer sehr richtig: "Ich brauche keine Anerkennung weil ich Jude bin - noch will er deswegen geliebt werden. Warum sollten Juden im Kollektiv besser, also anders bewertet werden- wenn auch diesesmal im positiven Sinn?. Jede Verallgemeinerungstendenz und Markierung birgt schon den Keim der Andersbehandlung in sich, der dann - je nach Zeitgeist - mal in die eine, mal in die andere Richtung ausschlagen kann.
So wenig wie es eine Kollektivschuld gibt, kann es Kollektivopfer geben. Das heisst aber nicht, dass damit historische Verantwortlichkeiten aufgeloest werden sollen. Ich sehe in der Verantwortung die Anwendung humaner Prinzipien auf ALLE Menschen und nicht wieder nur selektiv in Bezug auf wenige.
Israel ist zunächst einmal ein Staat wie jeder andere und unter vielen. Und darum darf man seine Politik, die schließlich schrecklichste Folgen für uns hier - denn unter anderem an der Paästinafrage ist der Vordere Orient in den Brand geraten, unter dem die Welt heute leidet - zeitigt, durchaus kritisieren. Zudem: wenn ich die Politik Nordkoreas kritisiere, würde keiner mich als Antikoreanist beschimpfen oder gar als Antisineast - ich konstruiere das Wort ohne Anspruch auf Korrektheit und Patentrechte. Antisemitismus ist etwas ganz anderes, nämlich die Abneigung gegen Juden als Mitglieder der eigenen Gesellschaft. In toto. Nur weil sie Juden sind. Diese rührt her aus den Köpfen von Dummköpfen und Neidhammeln, Man lese nur den vormals viel geachteten Roman "Soll und Haben" von Gustav Freytag und erkenne, als wie niederträchtig der Jude "Veitel Itzig" dort gezeichnet wird. Was meinen Vater zu dem Urteil hinriß: "So sind sie halt, die Juden". Dabei ist er als Ziehkind in einer jüdischen Bankiersfamilie in Köln groß geworden, die ihm den Besuch weiterbildender Schulen ermöglicht hat.
"Bosheit, mein Herr, ist der Geist der Kritik, und Kritik bedeutet den Ursprung des Fortschritts und der Aufklärung" (Thomas Mann, Der Zauberberg)
Man kann aus keiner Mücke einen Elefanten machen, aber jeden Elefanten zur Schnecke.
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RE: Was ist Antisemitismus?
in Naher und mittlerer Osten 14.08.2017 17:03von antenna (gelöscht)
Zitat von grauer kater im Beitrag #18
Ein hervorragendes Schreiben von Shlomo SAND, besser hätte man die fatale zionistische Gleichsetzung von Antizionismus und Antisemitismus nicht widerlegen können. Und Herr Macron hat den Franzosen und sich selbst keinen Gefallen getan, indem er Netanyahu empfangen hat!
Netanjahu nahm zusammen mit Macron - auf dessen Einladung hin - an einer Gedenkzeremonie teil, der den 75. Jahrestag der Deportation der franzoesischen Juden in die Vernichtungslager markierte.
In seiner Rede erinnerte Netanjahu daran und erwaehnte danach den weltweiten "islamischen" Terror und erklaerte, dass dieser eine Bedrohung sei, der Israel, Frankreich und der gesamte Westen gemeinsam gegenueberstehen.
Die Rolle seiner Politik dabei - natuerlich - ausser Acht lassend.
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RE: Was ist Antisemitismus?
in Naher und mittlerer Osten 14.08.2017 18:09von Anthea • | 12.678 Beiträge
Die 84-jährige jüdische Schriftstellerin Ruth Klüger, die den Holocaust überlebte und in Amerika lebt, sprach im letzten Jahr vor dem Bundestag. Und hier auch über die Flüchtlingspolitik, der sie hohe Achtung zollt und diese Achtung davor auch mit vielen Menschen teilt.
„Antisemitismus hat es seit Jahrhunderten gegeben, und manchmal wird er von verschiedenen Religionen gestärkt, wobei der Islam nicht die erste und nicht die einzige ist. Das Wichtige war immer, dass die Regierungen dagegen ansteuern. In Amerika gibt es auch Antisemitismus, aber er wurde nie von der Regierung befeuert. Das ist ein wichtiger Unterschied zwischen Amerika und Europa. Aber wahrscheinlich ist es gerechtfertigt, dass man ein Auge auf möglichen Antisemitismus unter den Flüchtlingen haben muss. Aber eine ganze Bevölkerungsgruppe wegen ihrer Religion zu verurteilen oder auch zu beargwöhnen, läuft gegen die Prinzipien einer aufgeklärten Gesellschaft.“
Frage: Können Sie verstehen, dass es Juden in Deutschland gibt, die sich mit dem Gedanken tragen auszuwandern?
Klüger: Ja, absolut verstehe ich das, natürlich. Aber in Frankreich ist es auch so, noch stärker. Dort wandern gelegentlich wirklich Juden aus. Allerdings nicht so viele, wie manchmal geunkt wird. Irgendwie kommt es mir wie etwas Grundjüdisches vor, immer auf den Koffern zu sitzen. Juden sind seit Jahrhunderten immer ausgewandert, bis natürlich Israel kam. Und Israel hat seine eigenen Probleme mit Antisemitismus.
https://www.welt.de/geschichte/zweiter-w...eberwunden.html
Man sollte nie vergessen, dass das Volk der Juden im Laufe der Jahrhunderte viel Schlimmes erfahren hat. Und diesen Menschen auch tiefstes Mitgefühl entgegengebracht werden sollte.
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Khalil Gibran
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Zitat
In Amerika gibt es auch Antisemitismus, aber er wurde nie von der Regierung befeuert.
Das ist zweifellos richtig. Allerdings ist Antisemitismus bei Ultrarechten wie Alt-Right oder Ku-Klux-Klan weit verbreitet, und diese Ultrarechten fühlen sich erstmals durch einen amerikanischen Präsidenten in ihren Ansichten bestärkt.
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RE: Was ist Antisemitismus?
in Naher und mittlerer Osten 15.08.2017 10:32von Anthea • | 12.678 Beiträge
Zitat von Till im Beitrag #22ZitatDas ist zweifellos richtig. Allerdings ist Antisemitismus bei Ultrarechten wie Alt-Right oder Ku-Klux-Klan weit verbreitet, und diese Ultrarechten fühlen sich erstmals durch einen amerikanischen Präsidenten in ihren Ansichten bestärkt.
In Amerika gibt es auch Antisemitismus, aber er wurde nie von der Regierung befeuert.
Ja, jetzt freuen sich diese Leute so richtig, dass sie endlich mal den für sie richtigen Präsidenten haben. "Neonazi-Hass und Trump kuscht" las ich gestern bei Express. Sowie "Rückenwind für US-Neonazis". ;-(
"Tatsächlich haben rechtsextreme Gruppen dank Trump, der sich nie klar von ihnen distanziert hat, spürbar an Zulauf gewonnen, kritisiert auch die Watchdog-Gruppe Southern Povrty Law Center. Stattdessen holte er rechtsnationale Vertreter ins Weiße Haus.
Dass mehr als tausend weiße Nationalisten, Rassisten, Antisemiten und Neonazis mit ihren Hass-Parolen in Charlottesville aufmarschieren konnten, ist Ausdruck eines neuen Selbstbewusstseins. Unter ihnen der ehemalige Ku-Klux-Klan-Führer David Duke. "Das markert einen Wendepunkt für die Menschen in diesem Land", triumphierte Duke, der Trump im Wahlkampf unterstützt hatte. Der Präsident habe versprochen, er werde das Land wieder "zurückerobern" - "und genau das müssen wir tun. Auf das Konto des rassistischen Klans, dem rund 6000 Mitglieder angehören, gehen jedes Jahr Dutzende Morde". Express 14.7.2017
Man sieht auf einem Foto, wie offen das Neonazi-Dreckspack seine Gesinnung zur Schau trägt mit Hakenkreuz-Fahnen.
Weissagungen von Propheten wie Nostradamus besagen, dass "Satan" aus den Reihen der Politik wieder neu auferstehen wird. Scheint so, wenn man daran glauben sollte, so man Trump sieht. Der "Zerstörer". Jedenfalls lassen seine leichtsinnigen (Wort)Spielereien mit Krieg und Atombomben ein Kopfkino von "Apokalypse" entstehen.
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RE: Was ist Antisemitismus?
in Naher und mittlerer Osten 15.08.2017 11:54von Anthea • | 12.678 Beiträge
Der Antisemitismus ist keine Erfindung seit der GröFaZ-Aera sondern immer schon existent.
Denn Juden galten als Gottesmörder, Wucherer, "Feinde der Menschheit" seit der Antike. Antijudaismus in religiöser Abneigung gepaart mit Antisemitismus als "weltliche" Ablehnung. Wobei hierbei Neid auf Menschen, die z.B. Dinge besser konnten als andere, geschickter waren, reicher wurden, etc. die niederen Beweggründe darstellten.
Somit wurden sie immer diskriminiert. Juden galten in der Antike als „Feinde der Menschheit“ „Gottesmörder“, „Brunnenvergifter“, „Ritualmörder“, „Wucherer“ etc. Im Römischen Reich würden Juden wegen ihres Glaubens verfolgt. Ab ca. 1000 nach Christi versuchten die christlichen Kirchen die Juden zu bekehren oder vertrieben diese. Die Schuld an schrecklichen Seuchen im MA wie der Pest z.B. wurden ihnen zugeschrieben. Das Zeitalter der französischen Revolution bescherte den Juden einen gesellschaftlichen Aufstieg und Achtung. Ungefähr beginnend mit dem Nationalsozialismus Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Hass gegen Juden wieder entfacht. Den Höhepunkt erlebte er im 2. WK, wo über 6 Millionen Juden umgebracht wurden.
Der in Deutschland herrschende Antisemitismus ist nicht speziell gegen Juden gerichtet sondern gegen alles "Fremde". Und all diese Menschen sind gefährdet. Und das empfinde ich persönlich als äußerst bedrückend, dass "mein" schönes Deutschland von solchem Pack der Richtung "Der Schoß ist fruchtbar noch" heimgesucht wird.
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RE: Was ist Antisemitismus?
in Naher und mittlerer Osten 15.08.2017 15:03von antenna (gelöscht)
Zitat von Till im Beitrag #11
"Die Palästinenser waren keine Antisemiten und sie sind heute keine. Sie hassen nicht die Juden, sie hassen die Israelis und dazu haben sie reale Gründe. In meinen Augen ist das ein gewaltiger Unterschied."
In meinen Augen ebenfalls. Das gleiche gilt fuer die Mehrheit der Migranten.
Zitat von Anthea im Beitrag #21
Aber wahrscheinlich ist es gerechtfertigt, dass man ein Auge auf möglichen Antisemitismus unter den Flüchtlingen haben muss.
Das halte ich eben fuer nicht "gerechtfertigt"."Moeglicher Antisemitismus" ist in allen Gesellschaftgruppen zu finden.
Dazu fand ich von der Initiative shalom-salam folgenden Text:
"Im Jahr 2015 zählte die Polizei 880 rassistisch motivierte Gewaltattacken gegen Geflüchtete und Migrant_innen; 2016 dürfte diese Zahl weiter ansteigen. Gleichzeitig wird nach wie vor die überwiegende Mehrheit der polizeilich erfassten antisemitischen Gewalt- und Strafdelikte von Rechtsextremen verübt. Die Verortung von Antisemitismus bei Geflüchteten sagt damit mehr über die Träger_innen dieses Diskurses als über die Geflüchteten aus: Während letztere um ihr Überleben kämpfen, und kaum Interesse an den in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Juden und Jüdinnen haben dürften, geht es manchen in der „Antisemitismus-Bekämpfung“ scheinbar vor allem um die Legitimierung ihrer politischen Einflussnahme...
Diese Argumentation ist umso absurder, als antisemitische Motive, Diskurse und Stigmata grundlegende Bestandteile des von Christentum und Aufklärung geprägten „Abendlandes“ sind. Wer heute eine „antisemitische Kultur“ all jenen zuschreibt, die in den vergangen Jahrzehnten aus muslimisch geprägten Ländern nach Deutschland migriert sind, dem fehlt es an kultureller Selbstaufklärung: Auch weiße, christlich geprägte Deutsche müssen sich ihres Erbes bewusst werden und Rechenschaft ablegen.
Auch die Definition von Antisemitismus, die dieser Argumentation zugrunde liegt, ist fragwürdig: Die selten explizit formulierte Voraussetzung für die Verortung von Antisemitismus bei Geflüchteten ist eine vollkommene Gleichsetzung von Antisemitismus mit jeglicher Kritik am israelischen Staat.
Hinzu kommt, dass die Gleichsetzung von Antisemitismus und Antizionismus unweigerlich zu einer Delegitimierung der Geschichte der Palästinenser_innen, und der aus dieser Geschichte entstandenen Ansprüche, führt. Dabei ist selbstverständlich, dass viele der Geflüchteten (und mit Sicherheit jene, die ihre Heimat im Zuge der Kriege in und um Israel verloren haben) eine völlig andere Sichtweise auf diesen Staat haben als diejenigen Deutschen, die sich ihm aus einer historischen Verantwortung heraus per se verpflichtet fühlen. Wenn jedoch heute ein Teil der Geflüchteten den jüdischen Staat ablehnen, so ist diese Ablehnung nicht notwendigerweise Ausdruck von Judenhass: Diese Ablehnung ist Ausdruck und Folge eines politischen Konflikts, in dessen Folge die nicht-jüdische einheimische Bevölkerung Land und Besitz in großem Maß verlor. Es geht um historisch bedingte Ansprüche, um eine bis heute andauernde Besatzung, es geht um nicht-existente Rechtssicherheit in den Autonomiegebieten, um Repressalien, um die Kontrolle von Ressourcen und den Zugang zu diesen.
Wir müssen und wollen Antisemitismus bekämpfen: restlos und bei allen. Jedoch können wir Antisemitismus nicht bekämpfen, indem wir Antizionismus automatisch als Antisemitismus brandmarken und so im Namen von Jüd_innen historische Narrative von Palästinenser_innen dämonisieren und jenen ihre Leiderfahrungen absprechen. Im Gegenteil: Wir müssen uns gegenseitig zuhören, und die Existenz von mehr als nur einer Perspektive auf den Nahen Osten akzeptieren."
https://salaamschalom.wordpress.com/2016...e-angstmache-2/
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RE: Was ist Antisemitismus?
in Naher und mittlerer Osten 15.08.2017 15:18von antenna (gelöscht)
Zitat von Anthea im Beitrag #21
Juden sind seit Jahrhunderten immer ausgewandert, bis natürlich Israel kam. Und Israel hat seine eigenen Probleme mit Antisemitismus.
Hat es. Heute 15.08.2017 gerade in Tel Aviv angekommen 233 nordamerikanische Einwanderer, sind gekommen um in den besetzten Palaestinensischen Gebieten zu siedeln für immer zu leben,
Nachfahren der europaeischen Kolonialisten kolonialisieren mal wieder.
Sind die Palaestinenser nun Antisemiten, wenn sie die Ankunft der Neueinwanderer aus den USA mit Traenen und Wut begleiten?
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RE: Was ist Antisemitismus?
in Naher und mittlerer Osten 15.08.2017 16:17von Anthea • | 12.678 Beiträge
Zitat von Anthea im Beitrag #21Aber wahrscheinlich ist es gerechtfertigt, dass man ein Auge auf möglichen Antisemitismus unter den Flüchtlingen haben muss.
Zitat von antenna
Das halte ich eben fuer nicht "gerechtfertigt"."Moeglicher Antisemitismus" ist in allen Gesellschaftgruppen zu finden.
Selbstverständlich ist es gerechtfertigt, ein wachsames Auge auf (mögliche) Auswüchse zu haben.
Man denke an eskalierende Demos, wo Muslime teilnahmen. Und Worte wie z.B. "Juden ins Gas" fielen.
Wenn, wie du schreibst, "Antisemitismus" in allen Gesellschaftsgruppen zu finden ist, dann muss man besonders doch auch aufpassen bei Gruppen, die man nicht kennt. Und das sind nun einmal Flüchtlinge.
"Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser".
---
Die Ewigkeit bewahrt nur die Liebe, weil sie von gleicher Natur ist.
Khalil Gibran
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RE: Was ist Antisemitismus?
in Naher und mittlerer Osten 15.08.2017 16:54von antenna (gelöscht)
Zitat von Anthea im Beitrag #27
Selbstverständlich ist es gerechtfertigt, ein wachsames Auge auf (mögliche) Auswüchse zu haben.
Man denke an eskalierende Demos, wo Muslime teilnahmen. Und Worte wie z.B. "Juden ins Gas" fielen.
Eskalierende Demos sind kein Phaenomen muslimischer Einwanderer.
Ich teile mit dir meine Abscheu gegen die Rufer von "Juden ins Gas". Die gehoerten hinter Gitter. Es kann auch keine Rechtfertigung sein, dass bei den vielen Demonstrationen gegen das israelische Massaker in Gaza im Sommer 2014 es sich bei diesen Schreiern um Einzeltaeter handelte, deren Rufe instrumentalisiert wurden und noch immer werden, um Muslime zu verunglimpfen. Wer sagt, dass es Muslime waren, die da gebruellt haben - oder gar Einwanderer- auf die es gilt "ein wachsames Auge zu halten." ?
"Judenfeindliche Stereotype sind tief in der deutschen Alltagskultur verankert - da sind sich Experten einig. Besonders zwei Zahlen haben sich dabei in den vergangenen Jahren als stabil erwiesen.
"15 bis 20 Prozent der Deutschen haben latent antisemitische Haltungen.
8 bis 10 Prozent der Deutschen äußern sich in Umfragen offen antisemitisch, halten Juden etwa für andere, schlechtere Menschen.Wissenschaftler sprechen hier von manifestem Antisemitismus oder einem antisemitischen Weltbild. "
http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...n-a-869519.html
Natuerlich ist es gerechtfertigt, ein wachsames Auge auf - moegliche - Auswuechse zu haben.
Auf Gruppen, die man nicht kennt. Ist die Gruppe der deutschen Nazis bekannt, oder muesste man dann nicht auf alle Deutsche "ein Auge haben"?
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RE: Was ist Antisemitismus?
in Naher und mittlerer Osten 15.08.2017 21:14von Anthea • | 12.678 Beiträge
Zitat von antenna im Beitrag #28Zitat von Anthea im Beitrag #27
Selbstverständlich ist es gerechtfertigt, ein wachsames Auge auf (mögliche) Auswüchse zu haben.
Man denke an eskalierende Demos, wo Muslime teilnahmen. Und Worte wie z.B. "Juden ins Gas" fielen.Zitat
Eskalierende Demos sind kein Phaenomen muslimischer Einwanderer.
Das habe ich auch nicht behauptet - und im Übrigen niemand.Zitat
Ich teile mit dir meine Abscheu gegen die Rufer von "Juden ins Gas". Die gehoerten hinter Gitter. Es kann auch keine Rechtfertigung sein, dass bei den vielen Demonstrationen gegen das israelische Massaker in Gaza im Sommer 2014 es sich bei diesen Schreiern um Einzeltaeter handelte, deren Rufe instrumentalisiert wurden und noch immer werden, um Muslime zu verunglimpfen. Wer sagt, dass es Muslime waren, die da gebruellt haben - oder gar Einwanderer- auf die es gilt "ein wachsames Auge zu halten." ?
Z.B. mediale Berichterstatter, die vor Ort waren.
"Rund 2500 Demonstranten waren zu der Kundgebung auf den Rathenauplatz in die Innenstadt gekommen und hatten sich unter dem Motto „Free Gaza“ über die Militärangriffe Israels empört. Palästinenser waren darunter, die in der Rhein-Main-Region leben und ihren Familien beistehen wollen, wie sie sagten. Außerdem viele Demonstranten aus anderen arabischen Staaten, die sich „mit ihren Brüdern in Nahost“ solidarisierten. Unter den Demonstranten waren auch Anhänger der Salafistenszene, wie aus Kreisen der Demonstranten selbst zu hören war." FAZZitat
"Judenfeindliche Stereotype sind tief in der deutschen Alltagskultur verankert - da sind sich Experten einig. Besonders zwei Zahlen haben sich dabei in den vergangenen Jahren als stabil erwiesen.
"15 bis 20 Prozent der Deutschen haben latent antisemitische Haltungen.
8 bis 10 Prozent der Deutschen äußern sich in Umfragen offen antisemitisch, halten Juden etwa für andere, schlechtere Menschen.Wissenschaftler sprechen hier von manifestem Antisemitismus oder einem antisemitischen Weltbild. "
http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...n-a-869519.html
Auch das ist bekannt, jedoch kein Grund, deshalb Gefahrenquellen, die von dem angesprochenen Part der Flüchtlinge ausgehen, zu ignorieren oder zu relativieren.Zitat
Natuerlich ist es gerechtfertigt, ein wachsames Auge auf - moegliche - Auswuechse zu haben.
Dann sind wir uns ja einig!Zitat
Auf Gruppen, die man nicht kennt. Ist die Gruppe der deutschen Nazis bekannt, oder muesste man dann nicht auf alle Deutsche "ein Auge haben"?
Warum um alles in der Welt versuchst du hier schon wieder irgendwie abzulenken anstatt es mit dem Satz vorher sein Bewenden haben zu lassen? Es sind unter den muslimischen Flüchtlingen doch nicht nur gute Menschen, die frei jeglicher Verdächtigungen bzw. Vorsorgebeobachtung zu sein haben.
Woher Nazis stammen bzw. wer diese sind und wo die ihr "Nest" haben, das ist bekannt, das wird beobachtet.
Und wenn welche - vermutliche Täter in spe - beobachtet werden und andere Unschuldige geraten dann in den Fokus, dann ist das nun einmal so. Aber kein Beinbruch.
Besser Vorsorge als Nachsorge.
Dass das Gros der Flüchtlinge in Ordnung ist, das habe ich schon des Öfteren geschrieben.
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Khalil Gibran
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RE: Was ist Antisemitismus?
in Naher und mittlerer Osten 15.08.2017 22:07von Anthea • | 12.678 Beiträge
"Der Antisemitismus gehört zu Deutschland. Das darf die Politik aber nicht zulassen und muss gerade der muslimischen Variante die Stirn bieten. Hier werden noch zu oft aus Tätern Opfer gemacht.
Der muslimische Antisemitismus wird verharmlosend diskutiert.
Ja, Antisemitismus ist ein herkunftsübergreifendes Phänomen, das man links, rechts und in der Mitte dieser Gesellschaft findet. Jedoch verdient der muslimische und vor allem anti-israelische Antisemitismus besondere Erwähnung, da er andere Ursprünge hat - und da er immer noch inkonsequent bis verharmlosend diskutiert wird. Arabischer oder türkischer Antisemitismus kennt nicht die Hemmung der Deutschen im Umgang mit Juden. Vielmehr ist er Teil des Alltags, Teil der infantilen, religiösen und politischen Haltung in vielen Familien, Teil der medialen Propaganda in den Sendern der Herkunftsländer, die heute jedermann über Satellit oder Internet auch in Deutschland empfangen kann. Dieser Antisemitismus, in den Herkunftsländern wie in der Diaspora, ist frecher, dreister und emotionaler, als der verhohlene deutsche. Nicht zu Unrecht haben Juden in Deutschland, in Europa vor ihm Angst.
Auszug aus einem Artikel von Ahmad Mansour, israelisch-arabischer Psychologe und Autor im Tagesspiegel
Die Ewigkeit bewahrt nur die Liebe, weil sie von gleicher Natur ist.
Khalil Gibran
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