#1006

RE: Elektrofahrzeug

in Die Grünen 25.08.2022 10:34
von Meridian | 2.950 Beiträge

Die größte Hemmschwelle für ein Elektrofahrzeug ist die Angst vor der niedrigen Reichweite. Es gab wohl eine Umfrage unter Besitzern von Elektrofahrzeugen. Und die zeigt: Hat man erstmal ein solches, ist die Angst davor recht gering, auch wenn Batteriekapazität und Reichweite wichtig bleiben.

https://www.solarserver.de/2022/08/25/eo...und-reichweite/

Wenn man bedenkt, dass bis in die 80er-Jahre auch bei den meisten Verbrennungsfahrzeugen Reichweiten von 300-500km völlig normal waren, wurden wir seitdem in dieser Hinsicht ganz schön verwöhnt. Denn die Tankgröße blieb gleich oder nahm sogar etwas zu, wohingegen der Spritverbrauch auf 100km zurück ging. Bezüglich der Reichweite sind nun Elektrofahrzeuge auf dem Stand der 70er- und 80er-Jahre. Doch das kann sich ja wiederum ändern.


Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.
(Benjamin Franklin)
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#1007

RE: Elektrofahrzeug

in Die Grünen 26.08.2022 16:07
von Findus | 2.784 Beiträge

Ladeinfrastruktur, genug Lithium um Batterien für Milliarden zu bauen, Kinderarbeit beim Lithiumabbau, Entsorgung von Batterien, Ladeinfrastruktur etc.
Wir haben eine Reihe Probleme mehr zu lösen als nur einfach ein bisschen Reichweite.

Wie passt das eigentlich mit dem Strommangel im Süden und der gut ausgebauten Windkraft im Norden zusammen? Mobilität im Norden der Republik müsste elektrisch sehr preiswert sein, während im Süden der Republik höhere Preise für eine Batterieladung gelöhnt werden müssten - wenn man die Bayern nicht wieder einmal subventionieren will


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#1008

Klimaherausforderungen

in Die Grünen 27.08.2022 09:56
von Findus | 2.784 Beiträge

In Russland wird Erdgas ungenutzt verbrannt, da es nicht mehr nach Westeuropa geliefert wird. Einen Mangel an alternativen Gasquellen muss man nicht verzeichnen, jedoch deutlich höhere Preise und die neue Habeck´sche Gasumlage.
Wer rational denkt, überprüft im Augenblick wie er heizt und wie er zumindest ein wenig Gas einsparen kann. Schnell kommt man zu Ergebnissen wie Photovoltaik, Solarstrom für den Eigenbedarf oder Wärmepumpen. Wer sich entschieden hat klimafreundlich seine Heizung zu modernisieren stellt jedoch schnell fest: Termin beim Handwerker? Frühestens in einem Jahr. Wenn es gut läuft - und der auch für die Handwerkerstunde deutlich gestiegene Preis stimmt. Nach dieser Alltagserfahrung steht zu bedürchten, dass der Winter 2023 / 2024 ebenso schlimm werden wird wie der kommende Winter und ebenso kostspielig. Sinnvolle Überlegungen den Bürger zu entlasten? Fehlanzeige. Stückwerk statt Gesamtpaket aus Wirtschafts- und Finanzministerium.
Wo ist die klimafreundliche und sozial abgefederte Energiewende für Alle, die die Ampel versprochen hat? Ob Alte, Familien oder Studierende, es sind wichtige gesellschaftliche Gruppen allein gelassen worden. Gerade die Grünen müssen sich in der Ampel an diesem Thema messen lassen.

PS: Atomkraft ist als Risikotechnologie trotzdem KEINE Alternative.



zuletzt bearbeitet 27.08.2022 10:04 | nach oben springen

#1009

RE: Klimaherausforderungen

in Die Grünen 27.08.2022 14:12
von Findus | 2.784 Beiträge

PS: Eine Pallet-Heizung setzt im Holz gespeichertes CO2 wieder frei und ist mit Blick auf die Feinstaubbelastung gesundheitsschädlich.

Warum verheizen wir das Holz, das eigentlich das CO2 binden sollte?


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#1010

RE: Klimaherausforderungen

in Die Grünen 27.08.2022 18:16
von Meridian | 2.950 Beiträge

@Findus

Erst einmal zur Reichweite von Akkufahrzeugen: Mir geht es weniger um die Umweltschäden durch Lithiumabbau und Kinderarbeit, sondern darum, dass wohl Leute, die sich erst einmal für ein E-Auto entschieden habe, es wohl zu schätzen wissen.

Zu Holzpellets:
Klar setzt Holz CO2 frei, aber es wächst schnell nach und bindet damit wieder CO2 im Gegensatz zu Kohle, die Jahrmillionen braucht, um sich wieder neu zu bilden. Bedenklich wird es aber, wenn mehr Holz verbrannt wird, als nach wächst. Lange haben die Wälder in DE sogar zugenommen, aber Dürren (die auch vermehrt Waldbrände zur Folge haben), sowie zwielichtige Verträge mit Holzlieferungen nach China (das selber im übrigen immer mehr aufforstet und zunehmen sein eigenes Holz nutzen könnte) und andere Missstände bedrohen zunehmend unsere Holzbestände.


Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.
(Benjamin Franklin)
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#1011

RE: Klimaherausforderungen

in Die Grünen 28.08.2022 14:38
von Findus | 2.784 Beiträge

Zitat von Meridian im Beitrag #1010
Erst einmal zur Reichweite von Akkufahrzeugen: Mir geht es weniger um die Umweltschäden durch Lithiumabbau und Kinderarbeit, sondern darum, dass wohl Leute, die sich erst einmal für ein E-Auto entschieden habe, es wohl zu schätzen wissen.


Wie kann es nicht um Kinderarbeit beim Lithium - Abbau geben? E - Wohlstand auf Grundlage von Ausbeutung wäre nicht ok. Es muss sichergestellt werden, dass Lithium nur aus unbedenklichen Quellen verbaut wird.

Zitat von Meridian im Beitrag #1010

Zu Holzpellets:
Klar setzt Holz CO2 frei, aber es wächst schnell nach und bindet damit wieder CO2 im Gegensatz zu Kohle, die Jahrmillionen braucht, um sich wieder neu zu bilden. Bedenklich wird es aber, wenn mehr Holz verbrannt wird, als nach wächst. Lange haben die Wälder in DE sogar zugenommen, aber Dürren (die auch vermehrt Waldbrände zur Folge haben), sowie zwielichtige Verträge mit Holzlieferungen nach China (das selber im übrigen immer mehr aufforstet und zunehmen sein eigenes Holz nutzen könnte) und andere Missstände bedrohen zunehmend unsere Holzbestände.


Und deine Nachbarn sterben Jahre früher am Feinstaub.
Ansonsten haben wir bekanntlich inzwischen Holzmangel - wie du ja selbst schreibst - und auch Pellet-Preise steigen ins unermessliche. Zu bedenken ist auch die Studienlage, dass der von dir dargestellte Kreislauf sooo nicht stimmt. Die Neuanpflanzungen binden nicht in dem Umfang CO2, wie es durch das verbrennen des Holzes freigesetzt wird. Das braucht Jahre. Und unter sich ändernden klimatischen Bedingungen ist unklar, ob dieser Kreislauf so überhaupt noch funktioniert.
Welche Energie wäre wirklich sauber? Es ist schon ein wenig frustrierend, dass es scheinbar keine wirklich gute Lösung gibt. Am Ende bleibt doch nur die Sonne.

Jedoch eine ganz andere Frage: Was bedeutet der steigende Strompreis für die E-Mobilität?



zuletzt bearbeitet 28.08.2022 14:40 | nach oben springen

#1012

RE: Klimaherausforderungen

in Die Grünen 28.08.2022 15:53
von Meridian | 2.950 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #1011


Wie kann es nicht um Kinderarbeit beim Lithium - Abbau geben? E - Wohlstand auf Grundlage von Ausbeutung wäre nicht ok. Es muss sichergestellt werden, dass Lithium nur aus unbedenklichen Quellen verbaut wird.


Nenne mir ein Produkt v.a. in der Elektrotechnik wie Handy, Laptop usw., das nicht unter Ausbeutung von Ressourcen produziert und Arbeitskräften wird. Und da sind noch ganz andere Seltene Erden außer Lithium im Spiel. Klar ist es nicht falsch, wenn bei Produkten, die als umwelt- und klimafreundlich gelten, der Maßstab strenger gezogen werden muss. Dennoch: Nicht nur bei Akkus, sonder bei der gesamten Elektronik sollte begonnen werden, wie man die ganze Produktions- und Herstellungskette vom Rohstoff bis zu Endprodukt umweltfreundlich und sozial ausgewogen gestaltet. Z.B. wäre global (anfangs auch national, weil man sich global nie einigen würde) ein Gesetz interessant, wonach jedes Produkt zu anfangs mind. 50% recycelt werden muss. Dieser Prozentsatz soll dann bis spätestens 2035 auf 100% steigen.

Zitat

Und deine Nachbarn sterben Jahre früher am Feinstaub.
Ansonsten haben wir bekanntlich inzwischen Holzmangel - wie du ja selbst schreibst - und auch Pellet-Preise steigen ins unermessliche. Zu bedenken ist auch die Studienlage, dass der von dir dargestellte Kreislauf sooo nicht stimmt. Die Neuanpflanzungen binden nicht in dem Umfang CO2, wie es durch das verbrennen des Holzes freigesetzt wird. Das braucht Jahre. Und unter sich ändernden klimatischen Bedingungen ist unklar, ob dieser Kreislauf so überhaupt noch funktioniert.
Welche Energie wäre wirklich sauber? Es ist schon ein wenig frustrierend, dass es scheinbar keine wirklich gute Lösung gibt. Am Ende bleibt doch nur die Sonne.

Jedoch eine ganz andere Frage: Was bedeutet der steigende Strompreis für die E-Mobilität?


Natürlich braucht das Jahre beim Holz, ist aber immer noch kürzer und im Bereich des menschlichen Lebens überschaubar im Gegensatz zu Kohle.
Selbst Photovoltaikanlagen brauchen bei der Herstellung viel Energie. Dabei ist das Silizium weniger das Problem, das es wie Sand am Meer gibt sondern eben die Seltenen Erden bei der Elektronik und Wechselrichtern.

Und zum Preis bei der E-Mobilität:
Da auch Benzin- und Dieselpreise steigen, wird alles teurer, was geliefert werden muss. Vielleicht führt das letztlich zu weniger Verkehr. Produkte aus der Region haben dann die Chance, endlich weniger teuer zu werden als Produkte von weit weg. Die heimische Wertschöpfung wird wieder wichtiger. Hätte man auch früher machen können, aber es geht wohl leider immer über das leidige Geld, also, wenn's teuer wird. Straßenmaut scheint den zunehmenden Verkehr nicht zu bändigen.

Ach noch ein Thema zu Akku-Mobilität, das dir sauer aufstoßen dürfte. Es könnte sogar die Elektrifizierung von Bahnstrecken verhindern. Es kommen in den nächsten Jahren immer mehr Züge mit alternativen Antrieben auf den Markt. Zum einen sind es Elektrotriebwägen mit Akku. Sie fahren meist einen kürzeren nicht-elektrifizierten Abschnitt. Aufgeladen wird unter Abschnitten mit Oberleitung oder an Ladestellen, wenn die Endstation nicht elektrifiziert ist. So manche geplante Elektrifizierung einer Bahnstrecke wird damit wieder in Frage gestellt, zumindest wenn dort kein größerer Güterverkehr geplant ist. Zum anderen fahren bereits die ersten Wasserstofftriebwägen im Bereich Bremerhaven/Cuxhaven/Buxtehude. Diese sollen Strecken, die hauptsächlich nicht elektrifiziert sind, bedienen. Der Wasserstoff soll aus erneuerbaren Energien gewonnen werden; aktuell wird es als Nebenprodukt aus bestimmten Fabriken gewonnen.


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zuletzt bearbeitet 28.08.2022 15:53 | nach oben springen

#1013

RE: Klimaherausforderungen

in Die Grünen 29.08.2022 10:10
von Meridian | 2.950 Beiträge

Hier noch eine Meldung, die interessant ist. Habeck gerät ja wegen der Gasumlage unter Druck. Und er will offenbar eine Reform beim Strommarkt.

https://www.welt.de/politik/deutschland/...eindaemmen.html

Ich kann nur hoffen, dass er dieses im Artikel erwähnte "Merit-Order-Prinzip" abschaffen wird. Denn nach diesem richtet sich der Strompreis immer an der teuersten Energieform, und die ist zur Zeit Gas. Es kann nicht sein, dass Gas, das im August voraussichtlich nur zu 14% der Stromproduktion in DE beiträgt, den gesamten Strompreis bestimmt. Die heimische Braunkohle wird wohl die Nr.1. Zwar ist sie umweltschädlicher als Gas, aber recht billig. Nr. 2 wird die Photovoltaik, die inzwischen auch billiger als Erdgas ist und die für einen August-Rekord sorgen wird. Sehr schwach wird die Windenergie ausfallen. Sie könnte sogar hinter der Steinkohle, aber noch vor dem Erdgas landen.

Immerhin scheint Habeck einer zu sein, dem das nicht einfach egal ist. Jetzt muss er seinen schöngeistigen Theorien unter harter politischer Realität beweisen. Immerhin versucht er es und ist nicht so einer wie der frühere Verkehrsminister Andreas Scheuer, an dem alles abprallt. Aber wie heißt es immer: Erst in Zeiten der Not fängt man an, Probleme anzupacken, und dann kann es zu spät sein. So gesehen könnte Habeck eine tragische Figur werden, die dann an allem schuld ist.


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#1014

RE: Klimaherausforderungen

in Die Grünen 29.08.2022 13:15
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Zitat von Meridian im Beitrag #1012
Zitat von Findus im Beitrag #1011


Wie kann es nicht um Kinderarbeit beim Lithium - Abbau geben? E - Wohlstand auf Grundlage von Ausbeutung wäre nicht ok. Es muss sichergestellt werden, dass Lithium nur aus unbedenklichen Quellen verbaut wird.


Nenne mir ein Produkt v.a. in der Elektrotechnik wie Handy, Laptop usw., das nicht unter Ausbeutung von Ressourcen produziert und Arbeitskräften wird. Und da sind noch ganz andere Seltene Erden außer Lithium im Spiel. Klar ist es nicht falsch, wenn bei Produkten, die als umwelt- und klimafreundlich gelten, der Maßstab strenger gezogen werden muss. Dennoch: Nicht nur bei Akkus, sonder bei der gesamten Elektronik sollte begonnen werden, wie man die ganze Produktions- und Herstellungskette vom Rohstoff bis zu Endprodukt umweltfreundlich und sozial ausgewogen gestaltet. Z.B. wäre global (anfangs auch national, weil man sich global nie einigen würde) ein Gesetz interessant, wonach jedes Produkt zu anfangs mind. 50% recycelt werden muss. Dieser Prozentsatz soll dann bis spätestens 2035 auf 100% steigen.

Zitat

Und deine Nachbarn sterben Jahre früher am Feinstaub.
Ansonsten haben wir bekanntlich inzwischen Holzmangel - wie du ja selbst schreibst - und auch Pellet-Preise steigen ins unermessliche. Zu bedenken ist auch die Studienlage, dass der von dir dargestellte Kreislauf sooo nicht stimmt. Die Neuanpflanzungen binden nicht in dem Umfang CO2, wie es durch das verbrennen des Holzes freigesetzt wird. Das braucht Jahre. Und unter sich ändernden klimatischen Bedingungen ist unklar, ob dieser Kreislauf so überhaupt noch funktioniert.
Welche Energie wäre wirklich sauber? Es ist schon ein wenig frustrierend, dass es scheinbar keine wirklich gute Lösung gibt. Am Ende bleibt doch nur die Sonne.

Jedoch eine ganz andere Frage: Was bedeutet der steigende Strompreis für die E-Mobilität?

Natürlich braucht das Jahre beim Holz, ist aber immer noch kürzer und im Bereich des menschlichen Lebens überschaubar im Gegensatz zu Kohle.
Selbst Photovoltaikanlagen brauchen bei der Herstellung viel Energie. Dabei ist das Silizium weniger das Problem, das es wie Sand am Meer gibt sondern eben die Seltenen Erden bei der Elektronik und Wechselrichtern.

Und zum Preis bei der E-Mobilität:
Da auch Benzin- und Dieselpreise steigen, wird alles teurer, was geliefert werden muss. Vielleicht führt das letztlich zu weniger Verkehr. Produkte aus der Region haben dann die Chance, endlich weniger teuer zu werden als Produkte von weit weg. Die heimische Wertschöpfung wird wieder wichtiger. Hätte man auch früher machen können, aber es geht wohl leider immer über das leidige Geld, also, wenn's teuer wird. Straßenmaut scheint den zunehmenden Verkehr nicht zu bändigen.

Ach noch ein Thema zu Akku-Mobilität, das dir sauer aufstoßen dürfte. Es könnte sogar die Elektrifizierung von Bahnstrecken verhindern. Es kommen in den nächsten Jahren immer mehr Züge mit alternativen Antrieben auf den Markt. Zum einen sind es Elektrotriebwägen mit Akku. Sie fahren meist einen kürzeren nicht-elektrifizierten Abschnitt. Aufgeladen wird unter Abschnitten mit Oberleitung oder an Ladestellen, wenn die Endstation nicht elektrifiziert ist. So manche geplante Elektrifizierung einer Bahnstrecke wird damit wieder in Frage gestellt, zumindest wenn dort kein größerer Güterverkehr geplant ist. Zum anderen fahren bereits die ersten Wasserstofftriebwägen im Bereich Bremerhaven/Cuxhaven/Buxtehude. Diese sollen Strecken, die hauptsächlich nicht elektrifiziert sind, bedienen. Der Wasserstoff soll aus erneuerbaren Energien gewonnen werden; aktuell wird es als Nebenprodukt aus bestimmten Fabriken gewonnen.



Moin Meridian !

Bremerhaven, Cuxhaven, Buxtehude. Stade fehlt !

Stade liegt zwischen Cuxhaven und Buxtehude auf dem Weg nach Hamburg. Diese Stadt ist die Kulturhochburg der Apfelplantagen ! Ok, 10 km an der Elbe weiterfahren Richtung HH im alten Land.

Ich nutze den Zug sehr oft. Einsteigen in Stade und in einer Stunde in HH. Mit dem Auto geht es niemals schneller.

Lieben Gruß aus dem alten Land !

PS: Merkt Euch endlich mal Stade !


Imperare sibi maximum bellum est
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#1015

RE: Klimaherausforderungen

in Die Grünen 29.08.2022 14:05
von Meridian | 2.950 Beiträge

@SirPorthos

Was ist ein Stade? Noch nie gehört das. Bestimmt meinst du Gestade...

Im Ernst: Ich meine, von Stade nach HH fährt man entweder mit der S-Bahn, also elektrisch oder mit dem Metronom, der aus Doppelstockwaggons mit Diesellok besteht. Die Wasserstoffzüge bedienen 2 Nebenstrecken, nämlich Bremerhaven-Cuxhaven und Bremerhaven-Buxtehude über Bremervörde.

Ab Dezember geht es ja los mit Akkuzügen in Schleswig-Holstein, nämlich rund um Kiel. Mal sehen, ob sie stecken bleiben. Denn z.B. Kiel-Lübeck bedeutet 80km ohne Oberleitung. Sollte zu schaffen sein, aber auch bei -15°C im Winter und häufigem Steckenbleiben?


Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.
(Benjamin Franklin)
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#1016

RE: Klimaherausforderungen

in Die Grünen 29.08.2022 17:08
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Zitat von Meridian im Beitrag #1015
@SirPorthos

Was ist ein Stade? Noch nie gehört das. Bestimmt meinst du Gestade...

Im Ernst: Ich meine, von Stade nach HH fährt man entweder mit der S-Bahn, also elektrisch oder mit dem Metronom, der aus Doppelstockwaggons mit Diesellok besteht. Die Wasserstoffzüge bedienen 2 Nebenstrecken, nämlich Bremerhaven-Cuxhaven und Bremerhaven-Buxtehude über Bremervörde.

Ab Dezember geht es ja los mit Akkuzügen in Schleswig-Holstein, nämlich rund um Kiel. Mal sehen, ob sie stecken bleiben. Denn z.B. Kiel-Lübeck bedeutet 80km ohne Oberleitung. Sollte zu schaffen sein, aber auch bei -15°C im Winter und häufigem Steckenbleiben?


Die Strecke nach Buxtehude geht über Stade ! Andere Schienenwege kenne ich hier nicht. Höchstens Pferdekutschen oder Treckertransport. Aber das sind ja keine Schienenwege.

Und Metronom gibt es nicht mehr. Die kapitalistische Bahn hat die Strecke Stade-Hamburg in einem miesen Handstreich gekapert.

Und das zum Kapitalismus:



Bonsoir !

Lieben Gruß !


Imperare sibi maximum bellum est


zuletzt bearbeitet 29.08.2022 17:13 | nach oben springen

#1017

RE: Klimaherausforderungen

in Die Grünen 29.08.2022 20:57
von Meridian | 2.950 Beiträge

Zur endgültigen Klärung:

Die Bahnstrecke, die du meinst, ist wohl die Strecke Cuxhaven - Hamburg. Das sind Stade und Buxtehude verbunden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Niederelbebahn

Die Strecke, die ich meine und auf der H2-Züge fahren, zweigt offenbar von Buxtehude ab und führt über Bremervörde nach Bremerhaven, und zwar ohne Stade.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstreck...rhaven-Buchholz
(siehe Graphik rechts)

Beachte dabei nicht die blassroten Linien (stillgelegte Strecken), sondern ab Buxtehude abwärts. Da führt die Strecke über Apensen und Harsefeld weiter nach Bremervörde und letztlich Bremerhaven.

Es sei denn, die Angaben in wiki sind falsch.

Für die Strecke Hamburg - Cuxhaven ist dagegen die vollständige Elektrifizierung mit 160km/h geplant. Wann und ob das realisiert wird, ist eine andere Frage. Ich fürchte, erst im nächsten Jahrzehnt. Wenn ich daran denke, wie bestimmte Bahnprojekte in Berlin immer weiter nach hinten verschoben werden. Ab 2024 sollen auch dort H2-Züge auf Nebenstrecken an der Peripherie Berlins fahren. Vermutlich wird es 2026.


Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.
(Benjamin Franklin)


zuletzt bearbeitet 29.08.2022 21:00 | nach oben springen

#1018

RE: Klimaherausforderungen

in Die Grünen 30.08.2022 23:23
von Atue (gelöscht)
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Zitat von Findus im Beitrag #1011
Wie kann es nicht um Kinderarbeit beim Lithium - Abbau geben? E - Wohlstand auf Grundlage von Ausbeutung wäre nicht ok. Es muss sichergestellt werden, dass Lithium nur aus unbedenklichen Quellen verbaut wird.


Erst einmal ist Kinderarbeit keine Klimaherausforderung. Das macht sie nicht besser - sortiert aber schon mal die Gedanken und Probleme etwas.
Zum zweiten gibt es keinen Automatismus der besagt, dass man Lithium nur mittels Kinderarbeit gewinnen kann.
Größere Lithiumvorkommen gibt es beispielsweise auch in Deutschland (Schwarzwald)
Lithium im Schwarzwald
Ich kann mir gut vorstellen, dass man die irgendwann angeht - aber ich kann mir derzeit nicht vorstellen, dass man diese in Deutschland mittels Kinderarbeit erschließt.....

Es ist nett, dass Wohlstand auf Grundlage von Ausbeutung nicht ok ist.....nur - gilt das auch für die Gewinnung von Uran, Erdöl, Erdgas, Kohle und Braunkohle? Wenn wir unsere Wirtschaft ohne Umstieg auf Nachhaltigkeit einfach nur mal auf menschengerechte Rohstoffe umbauen, und nur noch unbedenkliche Quellen zulassen.....wird es ziemlich viele Veränderungen geben, und viele von denen werden einiges teuer machen, was uns heute lieb geworden ist.

Trotzdem - meine Stimme für einen solchen Umbau hast du - nur bitte, setze solche Wertmaßstäbe nicht allein auf neue notwendige regenerative Technologien an, sondern dann bleib konsequent und verlange die ethisch korrekte Produktion entlang aller Wertschöpfungsketten. Der klassische PKW und sein gesamtes Umfeld ist von einer ethisch korrekten Produktion durchaus auch ziemlich weit entfernt....und klimaschädlich sind die ollen Dinger auch noch.


Ich geb hier mal noch gleich eine Buchempfehlung ab: Pantopia

Ist eine nette Geschichte, die ein wenig über KI, eine ethisch korrekte Preisbildung, ein Grundeinkommen und über Sinn und Unsinn unserer Staaten handelt - das ganze eingepackt in einen utopischen Roman - gut lesenswert auch mal für den Urlaub....


Zitat von Findus im Beitrag #1011
Und deine Nachbarn sterben Jahre früher am Feinstaub.
Ansonsten haben wir bekanntlich inzwischen Holzmangel - wie du ja selbst schreibst - und auch Pellet-Preise steigen ins unermessliche. Zu bedenken ist auch die Studienlage, dass der von dir dargestellte Kreislauf sooo nicht stimmt. Die Neuanpflanzungen binden nicht in dem Umfang CO2, wie es durch das verbrennen des Holzes freigesetzt wird. Das braucht Jahre. Und unter sich ändernden klimatischen Bedingungen ist unklar, ob dieser Kreislauf so überhaupt noch funktioniert.
Welche Energie wäre wirklich sauber? Es ist schon ein wenig frustrierend, dass es scheinbar keine wirklich gute Lösung gibt. Am Ende bleibt doch nur die Sonne.

Jedoch eine ganz andere Frage: Was bedeutet der steigende Strompreis für die E-Mobilität?


Der Holzmangel in Deutschland ist keiner. Wälder in Deutschland werden relativ nachhaltig bewirtschaftet, und es werden noch immer Bäume nachgesetzt, wo Bäume gefällt werden - und noch immer wächst der Waldbestand - oder bleibt relativ konstant: Waldflächen in den Ländern der EU - was im Übrigen für die meisten Länder der EU gilt. Der Holzmangel den wir feststellen hat also andere Ursachen - beispielsweise den, dass die Holzexporte deutlich angestiegen sind - Exporte beispielsweise nach China und den USA. Die USA haben früher viel Holz aus Kanada importiert - Kanada ist ein klassisches Holzexportland. Doch die beiden knuddeln sich gerade ums Holz.....und so ist es derzeit billiger, Holz aus Deutschland in die USA zu bringen, als aus Kanada.

WENN man den Markt aktiv gestalten wollte und würde, gäbe es in Deutschland noch eine ganze Menge Holz - sowohl zum Bauen, als auch für Möbel und schließlich auch noch genügend Abfälle, um daraus Pellets zu machen.

Pellets sind sicherlich nicht die allerbeste Heizungsvariante was Klimafreundlichkeit angeht - aber das berühmte Feinstaubargument lässt sich leicht mit einem Feinstaubfilter aushebeln (bei Neuinstallationen meist Pflicht), und bezogen auf die Klimawirksamkeit sind Pellets gegenüber anderen Varianten deutlich harmloser. Gleichzeitig aber ist nicht jedes Haus im Altbau leicht auf Niedrigenergiehaus sanierbar....und für viele dieser älteren Bauten kann man auch nicht ganz einfach eine Wärmepumpe nutzen....eine alte Ölheizung aber durch eine moderne Pelletheizung zu ersetzen, geht eigentlich immer, da der Tankraum von Öl auf Pellets umgestellt werden kann, und eine Pelletheizung ansonsten wie eine Ölheizung eingesetzt werden kann. Installiert man diese inklusive eines großen Wassertanks, der zumindest im Sommer zusätzlich über Solarthermie unterstützt wird, dann ist man deutlich besser unterwegs als mit der alten Ölheizung. Und wenn man eine Pelletheizung mit integriertem Stromerzeugungsmodul nutzt, ist der Wirkungsgrad der Pelletheizung ziemlich gut. Nach der Umstellung auf Pellets kann man dann im Haus die Heizungen durch Fußboden- oder Wand- oder Deckenheizungen ersetzen. Die kann man dann mit niedrigeren Temperaturen betreiben - und wenn der Pelletofen dann das nächste Mal getauscht werden muss....kann man sich überlegen, ob man auf eine Wärmepumpe umstellt. Dämmmaßnahmen kann man zusätzlich so einplanen, wie man Geld hat....so kann man sukzessive seine Klimabilanz verbessern, ohne dass einem schon die erste Maßnahme finanziell überfordern würde.

Tatsächlich ist Holz ein Rohstoff, den wir im Prinzip lokal in Deutschland haben - und leider aufgrund der zunehmenden Trockenheit, dem Borkenkäfer und einigem mehr sogar noch im Überfluss - auch für die nächsten Jahrzehnte. Da sieht die Klimabilanz einer Pelletheizung dann doch in so manchen Fall deutlich besser aus, als der Abriss und Neubau eines Hauses, was gerade erst 50 - 100 Jahre auf dem Buckel hat.

Trotzdem - das ist kein pauschaler Appell jetzt überall Pelletheizungen einzusetzen.....Pelletheizungen sind eine gute Lösung für einige Nischen. In der Breite sollten heute aber wo immer sinnvoll möglich andere Techniken eingesetzt werden.

Pelletheizungen sind eine völlig valide und sinnvolle Übergangslösung - so wie auch prinzipiell Gaskraftwerke eine völlig valide und sinnvolle Übergangslösung sein könnten (wenn wir genügend Gas hätten). Ist der Umbau der Gesellschaft auf regenerative Energien aber erst mal abgeschlossen, wirst du kaum mehr Pelletheizungen finden, und Gaskraftwerke nur noch, wenn diese mit grünem Wasserstoff betrieben werden.



zuletzt bearbeitet 30.08.2022 23:28 | nach oben springen

#1019

RE: Klimaherausforderungen

in Die Grünen 31.08.2022 18:43
von Findus | 2.784 Beiträge

Zitat von Atue im Beitrag #1018
Zitat von Findus im Beitrag #1011
Wie kann es nicht um Kinderarbeit beim Lithium - Abbau geben? E - Wohlstand auf Grundlage von Ausbeutung wäre nicht ok. Es muss sichergestellt werden, dass Lithium nur aus unbedenklichen Quellen verbaut wird.


Erst einmal ist Kinderarbeit keine Klimaherausforderung. Das macht sie nicht besser - sortiert aber schon mal die Gedanken und Probleme etwas.
Zum zweiten gibt es keinen Automatismus der besagt, dass man Lithium nur mittels Kinderarbeit gewinnen kann.
Größere Lithiumvorkommen gibt es beispielsweise auch in Deutschland (Schwarzwald)
Lithium im Schwarzwald
Ich kann mir gut vorstellen, dass man die irgendwann angeht - aber ich kann mir derzeit nicht vorstellen, dass man diese in Deutschland mittels Kinderarbeit erschließt.....

Es ist nett, dass Wohlstand auf Grundlage von Ausbeutung nicht ok ist.....nur - gilt das auch für die Gewinnung von Uran, Erdöl, Erdgas, Kohle und Braunkohle? Wenn wir unsere Wirtschaft ohne Umstieg auf Nachhaltigkeit einfach nur mal auf menschengerechte Rohstoffe umbauen, und nur noch unbedenkliche Quellen zulassen.....wird es ziemlich viele Veränderungen geben, und viele von denen werden einiges teuer machen, was uns heute lieb geworden ist.

Trotzdem - meine Stimme für einen solchen Umbau hast du - nur bitte, setze solche Wertmaßstäbe nicht allein auf neue notwendige regenerative Technologien an, sondern dann bleib konsequent und verlange die ethisch korrekte Produktion entlang aller Wertschöpfungsketten. Der klassische PKW und sein gesamtes Umfeld ist von einer ethisch korrekten Produktion durchaus auch ziemlich weit entfernt....und klimaschädlich sind die ollen Dinger auch noch.


Ich geb hier mal noch gleich eine Buchempfehlung ab: Pantopia

Ist eine nette Geschichte, die ein wenig über KI, eine ethisch korrekte Preisbildung, ein Grundeinkommen und über Sinn und Unsinn unserer Staaten handelt - das ganze eingepackt in einen utopischen Roman - gut lesenswert auch mal für den Urlaub....


Zitat von Findus im Beitrag #1011
Und deine Nachbarn sterben Jahre früher am Feinstaub.
Ansonsten haben wir bekanntlich inzwischen Holzmangel - wie du ja selbst schreibst - und auch Pellet-Preise steigen ins unermessliche. Zu bedenken ist auch die Studienlage, dass der von dir dargestellte Kreislauf sooo nicht stimmt. Die Neuanpflanzungen binden nicht in dem Umfang CO2, wie es durch das verbrennen des Holzes freigesetzt wird. Das braucht Jahre. Und unter sich ändernden klimatischen Bedingungen ist unklar, ob dieser Kreislauf so überhaupt noch funktioniert.
Welche Energie wäre wirklich sauber? Es ist schon ein wenig frustrierend, dass es scheinbar keine wirklich gute Lösung gibt. Am Ende bleibt doch nur die Sonne.

Jedoch eine ganz andere Frage: Was bedeutet der steigende Strompreis für die E-Mobilität?


Der Holzmangel in Deutschland ist keiner. Wälder in Deutschland werden relativ nachhaltig bewirtschaftet, und es werden noch immer Bäume nachgesetzt, wo Bäume gefällt werden - und noch immer wächst der Waldbestand - oder bleibt relativ konstant: Waldflächen in den Ländern der EU - was im Übrigen für die meisten Länder der EU gilt. Der Holzmangel den wir feststellen hat also andere Ursachen - beispielsweise den, dass die Holzexporte deutlich angestiegen sind - Exporte beispielsweise nach China und den USA. Die USA haben früher viel Holz aus Kanada importiert - Kanada ist ein klassisches Holzexportland. Doch die beiden knuddeln sich gerade ums Holz.....und so ist es derzeit billiger, Holz aus Deutschland in die USA zu bringen, als aus Kanada.

WENN man den Markt aktiv gestalten wollte und würde, gäbe es in Deutschland noch eine ganze Menge Holz - sowohl zum Bauen, als auch für Möbel und schließlich auch noch genügend Abfälle, um daraus Pellets zu machen.

Pellets sind sicherlich nicht die allerbeste Heizungsvariante was Klimafreundlichkeit angeht - aber das berühmte Feinstaubargument lässt sich leicht mit einem Feinstaubfilter aushebeln (bei Neuinstallationen meist Pflicht), und bezogen auf die Klimawirksamkeit sind Pellets gegenüber anderen Varianten deutlich harmloser. Gleichzeitig aber ist nicht jedes Haus im Altbau leicht auf Niedrigenergiehaus sanierbar....und für viele dieser älteren Bauten kann man auch nicht ganz einfach eine Wärmepumpe nutzen....eine alte Ölheizung aber durch eine moderne Pelletheizung zu ersetzen, geht eigentlich immer, da der Tankraum von Öl auf Pellets umgestellt werden kann, und eine Pelletheizung ansonsten wie eine Ölheizung eingesetzt werden kann. Installiert man diese inklusive eines großen Wassertanks, der zumindest im Sommer zusätzlich über Solarthermie unterstützt wird, dann ist man deutlich besser unterwegs als mit der alten Ölheizung. Und wenn man eine Pelletheizung mit integriertem Stromerzeugungsmodul nutzt, ist der Wirkungsgrad der Pelletheizung ziemlich gut. Nach der Umstellung auf Pellets kann man dann im Haus die Heizungen durch Fußboden- oder Wand- oder Deckenheizungen ersetzen. Die kann man dann mit niedrigeren Temperaturen betreiben - und wenn der Pelletofen dann das nächste Mal getauscht werden muss....kann man sich überlegen, ob man auf eine Wärmepumpe umstellt. Dämmmaßnahmen kann man zusätzlich so einplanen, wie man Geld hat....so kann man sukzessive seine Klimabilanz verbessern, ohne dass einem schon die erste Maßnahme finanziell überfordern würde.

Tatsächlich ist Holz ein Rohstoff, den wir im Prinzip lokal in Deutschland haben - und leider aufgrund der zunehmenden Trockenheit, dem Borkenkäfer und einigem mehr sogar noch im Überfluss - auch für die nächsten Jahrzehnte. Da sieht die Klimabilanz einer Pelletheizung dann doch in so manchen Fall deutlich besser aus, als der Abriss und Neubau eines Hauses, was gerade erst 50 - 100 Jahre auf dem Buckel hat.

Trotzdem - das ist kein pauschaler Appell jetzt überall Pelletheizungen einzusetzen.....Pelletheizungen sind eine gute Lösung für einige Nischen. In der Breite sollten heute aber wo immer sinnvoll möglich andere Techniken eingesetzt werden.

Pelletheizungen sind eine völlig valide und sinnvolle Übergangslösung - so wie auch prinzipiell Gaskraftwerke eine völlig valide und sinnvolle Übergangslösung sein könnten (wenn wir genügend Gas hätten). Ist der Umbau der Gesellschaft auf regenerative Energien aber erst mal abgeschlossen, wirst du kaum mehr Pelletheizungen finden, und Gaskraftwerke nur noch, wenn diese mit grünem Wasserstoff betrieben werden.


Ich denke, Atue, dass man an alle Energieträger die höchsten Ansprüche stellen sollte - auch unter den ethischen Gesichtspunkten. Wenn Feinstaub z.B. für frühere Sterblichkeit verantwortlich ist, muss die Frage gestattet sein, ob die Pellet-Heizung ethisch überhaupt tragbar ist.
Du magst du gerne korrigieren - doch würde uns nicht ein "kalter Entzug" vom endlosen Energiehunger helfen, schneller und effektiver klima- und gesundheitsfreundliche eine ökologische und soziale Energiewende zu gestalten? Auch unsere vielen "Übergangslösungen" wirken so, als wenn wir das Leid der Abhängigkeit von fossiler Energie einfach zu gerne verlängern möchten.

Nicht nur im Schwarzwald, sondern auch in Sachsen gäbe es Lithiumvorkommen. Nur mit Blick auf den Tagebau wie man ihn in Garzweiler sieht, glaubst du der Abbau des Rohstoffs Lithium wäre in Baden-Württemberg und Sachsen mehrheitsfähig? Mir fällt z.B. auch Markus Söder und seine Skepsis gegen Windkraftanlagen in Bayern ein. "Nicht in unserem schönen Bayern", so der Tenor des Christsozialen.

Die Gedanken wie man selbst klimafreundlich mobil sein und sich mit Energie versorgen kann, machen mir zumindest schon seit einigen Jahren Gedanken. Ehrlicherweise in den letzten 3 - 4 Monaten deutlich intensiver als davor. Mir ist dabei trotzdem eine Alltagstauglichkeit und ein ethischer Maßstab auch bei den neuen Energieträgern wichtig. Ich scheitere daran, Dinge wie
- E-Mobilität und Kinderarbeit beim Lithiumabbau in Chile
- 9,- € Ticket und keine Nahverkehrsinfrastruktur auf dem Lande (warum darf das Ticket nicht 120 Euro pro Monat kosten und ich bekomme einen vernünftigen Bustakt?)
- Solarstrom und eine endlose Warteliste im Handwerk
- Vorrang des Radverkehrs doch weder Schutz des Fußgängers noch Alternativen im Nahverkehr auf dem Lande
und ähnliche Dinge zusammen zu bringen.

Es gibt doch so viele schlaue Experten, die eigentlich Antworten geben sollten. Warum bekommen wir das in unserem Land nicht besser hin?

Ich bin bei dir, das wir die Energiewende fördern und umsetzen müssen. Doch geht das nicht besser und mehr an den Bedürfnissen der Menschen orientiert?


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#1020

RE: Klimaherausforderungen

in Die Grünen 31.08.2022 20:14
von Meridian | 2.950 Beiträge

Wie es mit Lithium im Schwazrwald bestellt ist, weiß ich nicht genau, aber im Oberrheintal liegt ein großes Potential. Zudem besteht die Möglichkeit, das Li klimaneutral abzubauen.

https://efahrer.chip.de/news/groesste-li...ent-sein_104562

Ob das wirklich funktionieren wird, das wird sich zeigen. Aber das im Artikel erwähnte Unternehmen Vulcan bekommt wohl finanzielle Hilfen von Stellantis, und folgende Meldung ist vom 1. August 2022 (laut google-Suche, nicht im Artikel angegeben).

https://energyload.eu/stromspeicher/stellantis-lithium/

An Überzeugungsarbeit ist freilich einiges zu leisten, denn die Katastrophe von Staufen mit der geothermischen Fehlbohrung ist immer noch allgegenwärtig.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hebungsris...fen_im_Breisgau

Die Schweizer verzeihen solche Fehler noch weniger. Dort endeten 2 geothermische Bohrungen in Basel und St. Gallen mit leichten Erdbeben. Seitdem ist zumindest die Tiefengeothermie in CH tot.


Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.
(Benjamin Franklin)


zuletzt bearbeitet 31.08.2022 20:15 | nach oben springen


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