RE: gute und schlechte Windjahre
in Die Grünen 10.01.2022 11:15von Meridian • | 2.940 Beiträge
Angesichts des schlechten Windjahres 2021, das zu einem gesunkenen Anteil erneuerbarer Energien führt, will Habeck nun "Gas geben" und den Klimaschutz voranbringen.
https://www.welt.de/politik/deutschland/...limaschutz.html
[Ob "Gas geben" das richtige ist? Der Begriff könnte immer mehr veralten und eine nicht gerade umweltfreundliche Prägung bekommen. Ich denke aber, dass er noch lange gebräuchlich sein wird, denn sprachliche Wendungen hinken lange hinter technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen her. Auch bei E-Fahrzeugen wird umgangssprachlich Vollgas bei maximaler Beschleunigung gesagt. Nicht unter Eisenbahnern, aber im allgemeinen Gebrauch sagt man das auch bei Zügen, egal ob Diesel oder Elektro. Der Eisenbahner sagt "höchste Fahrstufe". Solange Wasserstoff, Biomethan und andere biogene Treibstoffe Verwendung bei der Mobilität finden, ist "Vollgas" noch nicht wirklich veraltet. Dass es aber bereits Änderungen gegeben hat, zeigt, dass zu Dampflok- und Dampfschiffzeiten der Begriff "Volldampf" gebräuchlich war.]
Zum Thema Gute und schlechte Windjahre:
Wie gesagt, 2021 war ein schlechtes Windjahr und auch schlechtes Solarjahr. Blickt man zurück, dann war das Jahrzehnt von 1991-2000 mehr von guten Windjahren geprägt, auch wenn 1996 ein sehr schlechtes Windjahr war. Sehr schlecht bedeutet weniger als 80% an Strom geliefert bezogen auf ein durchschnittliches Windjahr. Schlecht bedeutet 80-95%, mittel 95-105%, gut 105-120%, sehr gut über 120%. Das nachfolgende Jahrzehnt 2001-2010 war hingegen von schlechten Windjahren dominiert, darunter 2003 und 2010 sehr schlecht. Gut waren 2001 und 2007. 2003 war zwar eines der besten Solarjahr überhaupt, aber Strom aus Photovoltaik spielte damals kaum eine Rolle.
Das Jahrzehnt 2011-2020 war wieder von guten Windjahren geprägt, wenn auch keine sehr guten, und zwar 2011, 2015, 2017, 2019 und 2020. Schlecht mit je ca. 85% waren 2014 und 2016. Der Rest war mittel.
Betrachtet man die Statistik, dann müsste das laufende Jahrzehnt 2021-2030 von schlechten Windjahren dominiert werden. Ist natürlich keineswegs gesagt. Und noch etwas sollte man wissen: Es wird immer wieder gesagt, dass Wind- und Solarenergie sich ergänzen. Trifft oft zu, aber nicht immer. gerne ist es bei windigem Wetter wolkig und sonnigem Wetter ruhig, aber halt eben nicht immer. Und so ist es auch mit den Windjahren: Ein schlechtes Windjahr bedeutet nicht immer ein gutes Solarjahr. 2021 und 2016 waren beides Jahre mit schlechten Wind- und Solarbedingungen. Das beste Solarjahr war 2018 mit seinem knochentrockenen Sommer und ähnlich gut wie 2003 (siehe unterste Graphik in diesem Link). Als Windjahr war es durchschnittlich.
Ich sehe diese fast schon jahrzehnte-langen Schwankungen als natürliches Phänomen. Vermutlich ist es die nordatlantische Oszillation (NAO):
https://de.wikipedia.org/wiki/Nordatlantische_Oszillation
Möglich ist, dass die NAO wieder ins Negative kippt und Zeiten mit weniger starkem Westwind kommen. Einzelne Stürme sind deswegen nicht ausgeschlossen. Perioden von 2-5, aber auch 12-15 Jahren werden erwähnt, was einer Dekaden-Schwankung relativ nahe kommt.
Inwieweit auch der menschgemachte Klimawandel sich auf die Windenergie auswirken wird, ist unsicher. Einerseits rechnet man allgemein mit mehr Stürmen. Doch selbst das muss der Windenergie nichts nützen, wenn die Stürme so stark werden, dass die Windräder abgeschaltet werden müssen. Doch da sich die Polargebiete stärker erwärmen als die Tropen, bedingt das einen geringeren Temperaturgegensatz. Das aber erschwert die Bildung kräftiger Tiefs und damit auch starken Wind in den mittleren Breiten. Ob sich auch das Verhalten der NAO durch den menschgemachten Klimawandel ändert, ist eine weitere Frage.
Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.
(Benjamin Franklin)
RE: sehr starker Vulkanausbruch in Ozeanien
in Die Grünen 16.01.2022 12:17von Meridian • | 2.940 Beiträge
Es gab einen sehr starken Vulkanausbruch, wahrscheinlich der stärkste seit dem Pinatubo 1991, wenn nicht noch heftiger.
Warum schreibe ich das unter "Weltklima"? Weil Vulkane in dieser Stärke durchaus das Weltklima für ein paar Jahre beeinflussen können. Ein schönes Video hier dazu:
Auch der Vergleich mit Astroideneinschlägen ist interessant, weil in der Tat ein Asteroid dieser Größenordnung (70m) entdeckt wurde, bei dem für Sommer 2023 Einschlagsgefahr besteht.
Da der Auswurf offenbar über 30km erreicht hat und die Wolke eine Fläche von ganz Deutschland überzieht, könnte es ein Vulkan der Stärke 6 sein (Pinatubo, Krakatau). Zum Vergleich: Stärke 5 hatten Mount St. Helens und der Vesuv, als er Pompeji zerstörte. Ungewöhnlich ist, dass es bei so einem starken Vulkan bislang keine Todesopfer gibt, da er wohl in wenig bewohntem Gebiet ausgebrochen ist und trotz der Tsunamis. Diese waren zwar nicht hoch. 83cm ist für eine Welle am Meer eher normal, aber bei einem Tsunami bedeutet das, dass der Meeresspiegel für mehrere Minuten um diese Höhe steigt. Das ist auf Inseln, die kaum höhere Erhebungen haben, nicht zu unterschätzen. Ein Tsunami mit 5m würde die meisten Inseln und Atolle mit Wucht überspülen.
Und noch ein Vergleich: Dieser Vulkan hat an diesem Wochenende weit mehr ausgestoßen als der Fagradalsfjall (Reykjanesskagi) in Island und der Vulkan Cumbre Vieja auf La Palma während deren gesamten, mehrmonatigen Ausbruchsphasen.
Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.
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RE: sehr starker Vulkanausbruch in Ozeanien
in Die Grünen 16.01.2022 14:26von Meridian • | 2.940 Beiträge
Nachtrag:
Dass der aktueller Vulkan keine Toten verursacht hat, ist zu früh gesagt. In Tonga selber weiß man noch nichts, denn die Kommunikation klappt so gut wie gar nicht. Das deutet auf eine Katastrophe dort hin.
Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.
(Benjamin Franklin)
RE: sehr starker Vulkanausbruch in Ozeanien
in Die Grünen 16.01.2022 16:59von SirPorthos • | 3.127 Beiträge
Ich war in meiner Jugend öfter mit Rucksack unterwegs in den USA.
Fasziniert hat mich der Yellowstone Park in Wyoming. Wir wanderten da durch und durften nur vorgeschriebene Wege nehmen. Überall um uns herum brodelte es und es roch nach Schwefel. Heisse Quellen und Seen mit wunderschönen Farben. Aber niemals reinhüpfen ! Es gab da auch einen Geysir. Man nennt ihn "Old Faithfull". Du kannst die Uhr stellen. Er hat ein perfektes Timing und bricht exakt zu den Zeiten aus.
Erst Jahre später habe ich erfahren, dass wir über eine riesengroße Caldera wanderten. Den größten aktiven Vulkan der Welt. Dieser Vulkan pflegt, alle paar 100.000 Jahre mal richtig loszulegen.
Wenn das passiert, ist Nordamerika vernichtet.
Dagegen sind die derzeitigen Vulkanausbrüche nur ein Witz,
Lieben Gruß aus dem Norden !
Imperare sibi maximum bellum est
RE: sehr starker Vulkanausbruch in Ozeanien
in Die Grünen 17.01.2022 11:41von Meridian • | 2.940 Beiträge
@SirPorthos
Man muss nicht immer vom Allerstärksten ausgehen. Wenn man Supervulkane des Vulkaneruptionsindexes (VEI) 8 wie Yellowstone, Toba oder Taupo als Maßstab nimmt, sind alle bekannten Ausbrüche im Vergleich dazu eine Knallerbse. Aber schau mal zum Thema "Sibirischer Trapp" in Wikipedia. Das lässt sogar Supervulkane klein erscheinen. In Sibirien war es damals alles andere als kalt. Dieses Ereignis war vermutlich verantwortlich für das größte Massensterben auf der Erde verantwortlich, mehr noch als der Asteroid, der die Dinosaurier vernichtete.
Zum aktuellen Vulkan auf Tonga: Der hat wohl VEI 5, auch wenn die freigewordene Energie die des Pinatubo (VEI 6) eher noch übersteigt. Mit einer kurzzeitigen globalen Klimaänderung ist nicht zu rechnen.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/natu...a6-69887879f207
Der VEI ist aber m. E. recht einseitig definiert. Er zählt nur, was an Festmaterial wie Staub, Asche und Felsbrocken in die Atmosphäre geschleudert wird. Nicht zählen tun Gase und Lava. Der Auswurf besteht zu einem recht großen Anteil aus Wasserdampf, so dass die Asche zwar sich stark ausbreiten konnte, aber doch recht verdünnt ist. Beim Pinatubo war sie deutlich konzentrierter.
Deswegen hatte der Vulkan in Island vermutlich einen VEI von nur 1 oder höchstens 2, und der auf La Palma 3, aber nur in der Summe aller Ausbrüche. Der stärkste Einzelausbruch hatte vielleicht VEI 2. Die VEI-Skala ist logarithmisch. D.h. mit jeder Steigerung im 1 VEI-Wert verzehntfacht sich das ausgeworfene Material.
Zu VEI und globaler Klimaänderung: Da geht es in der Regel los ab VEI 6. VEI 5 ist zwar in dicht besiedelten Regionen eine Katastrophe (z.B. Vesuv), hat aber noch keine Auswirkungen aufs Weltklima. Es gibt aber Ausnahmen: 1783 brachen die Laki-Krater in Island aus. Es waren Spaltenvulkane wie der Vulkan in Island letztes Jahr, bloß viel intensiver. Es wurde hauptsächlich Lava ausgestoßen, aber in ungeheuren Mengen von ca. 15 km³. Manchmal flog auch Asche in die Luft, aber insgesamt weniger als 1km³, was VEI 4 entspricht. Der VEI wurde mit 4+ festgelegt, um zu zeigen, dass andere Materialien viel stärker ausgeworfen wurden. Wären die 15km³ Lava als Asche in die Atmosphäre gestiegen, dann läge man schon bei VEI 6 (Pinatubo: 11km³, Krakatau: 20km³). Es wurden auch viele Gase ausgestoßen wie SO2, und zwar in solchen Mengen wie bei VEI 6-7 üblich. Das hatte damit Auswirkungen auf die gesamte Nordhemisphäre und führte zu strengen Wintern und Missernten in Europa. Historiker sehen dieses Ereignis als Brandbeschleuniger für die Französische Revolution.
Aber vielleicht sollte man zum Thema Vulkanausbrüche, Klimaänderungen und markante Wettererscheinungen und deren Auswirkung auf die menschliche Geschichte in einem eigenen Thread behandeln. Da gab es so manche Aktionen von "Mutter Erde", die entscheidend für die Geschichte der Menschheit waren, so auch die Schlacht von Waterloo.
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RE: sehr starker Vulkanausbruch in Ozeanien
in Die Grünen 01.02.2022 23:14von Meridian • | 2.940 Beiträge
Hier die Bilanz für Januar 2022:
https://www.energy-charts.info/charts/en...=month&month=01
Der beste Windmonat seit Februar 2020, dabei ziemlich glatte Zahlen: produzierter Windstrom - 16TWh und produzierter PV-Strom - 1TWh. Letzteres hört sich wenig an, ist aber für Januar überdurchschnittlich. In einigen Regionen Deutschlands (auch in Berlin) hat die Sonne nur wenig geschienen, doch in Süddeutschland, also gerade dort, wo sich die PV-Anlagen konzentrieren, gab es offenbar einige freundliche Tage.
An 2. Stelle ist die Braunkohle mit über 9TWh, Gas und Steinkohle je 5,6-5,7TWh. Gering ist die Atomkraft geworden nach 3 Abschaltungen Ende 2021. Ein interessanter Vergleich ist der Januar 2020:
https://www.energy-charts.info/charts/en...=month&month=01
Wind und PV kaum höher, doch mehr Atomkraft, weniger Kohle, v.a. Braunkohle. Gas kaum verändert, ähnlicher Stromverbrauch.
Fazit: Man sieht, dass die GroKo den nach dem beschlossenen Atomausstieg den Ausbau der erneuerbaren Energien sträflich vernachlässigt hat. Für die abzuschaltenden AKWs musste für Ersatz gesorgt werden. Jetzt springt die Kohle ein und kann nochmals Renaissance feiern, und zwar nicht nur bezüglich der Strommenge, sondern diese noch aufgrund der derzeitigen hohen Handelsstrompreise zu viel Geld machen. Wenn das Geld wiederum für die Energiewende ausgegeben wird, dann hat es wenigstens sein Gutes.
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(Benjamin Franklin)
Photovoltaik im Winter ist immer ein schwieriges Thema. Wesentlich mehr produzieren sie im Sommer, da:
1. die Sonne länger scheint,
2. die Sonne kräftiger scheint,
3. die Bewölkung geringer ist.
In der Schweiz ist ein großer PV-Park geplant, der im Winterhalbjahr 55% der Jahresenergie einbringen soll:
https://www.srf.ch/news/schweiz/sonnenst...hweiz-entstehen
Er soll in über 2000m Höhe gebaut werden. Im Winter scheint die Sonne in den Alpen deutlich öfter, da bei Hochdrucklagen man über dem Nebel und Hochnebel ist. Der Schnee reflektiert das Sonnenlicht zusätzlich und ist trotz Klimawandel im Winter in dieser Höhe weiterhin zuverlässig vorhanden. Die geplante PV-Anlage ist als bifaciale Anlage geplant: D.h. es handelt sich um Solarmodule, die von beiden Seiten beschienen werden können und somit zwangsläufig in Ost-West-Richtung ausgelegt sind, dabei sind die PV-Module senkrecht ausgelegt. Das mindert die Gefahr, zugeschneit zu werden, erheblich.
Von einer tief stehenden Sonne profiteren solche Solaranlagen deutlich mehr als klassische, nach Süden ausgelegte PV-Module. Zudem gleichen bifaciale PV-Anlagen die Energieproduktion des tagesverlaufes ein wenig aus, so dass der PV-Strom sich nicht allzu sehr auf die Mittagsspitze konzentriert. Im Sommer sorgen sie sogar für eine leichte Morgen- und Abendspitze.
Vielleicht wären solche Anlagen auch etwas für Russland und generell Gebiete mit zuverlässig Schnee im Winter, aber noch mit einigermaßen ausreichend Sonne. Dort ist in den meisten Regionen immer noch zuverlässig Schnee im Winter. Die Winter selber sind teils extrem kalt, aber meist trocken. Sonniges Wetter ist häufig, und es gibt wenig Anfälligkeit zu Hochnebel. Gerade in der Nähe großer Städte in Südsibirien (Omsk, Nowosibirsk, Irkustk. Ulan Ude,...) könnten solche Anlagen zu einem gewissen Teil beitragen. Doch selbst weiter im Norden wie in Jakutsk und ri. Polarkreis könnte man solche Anlagen testweise einsetzen. Zwar liefern sie dort von November bis Januar fast gar nichts wegen sehr kurzer Sonnenscheindauer oder gar Polarnacht. Aber in diesen Regionen hält der Schnee bis April oder Mai, und von März bis Mai ist die Sonne relativ stark und scheint lange (bereits am 21. März ist ja Tag-Nacht-Gleichheit).
Ich sage nicht, dass diese Art von PV alle Energieprobleme in Russland löst, aber so wird sie zumindest effektiver eingesetzt. Auf meiner häufig verlinkten Energy-charts-Seite findet man neuerdings Karten von Kraftwerken, nicht nur in DE, sondern neuerdings auch vielen anderen Ländern, darunter von Russland. Dort sind zu meiner Überraschung - meist im Süden - mehr Solarparks installiert als erwartet.
https://www.energy-charts.info/map/map.h...0&lines=0000000
Bei "Kraftwerksstandorte" in den Abschnitt "erneuerbare Energien" gehen und die Schieberegler (Switcher) betätigen, was angezeigt werden soll und was nicht. Das heißt nicht, dass alles angezeigt wird, sondern was aus aller Welt zusammengetragen wird. Bei der PV kommt man auf ca. 860MW. Ist noch wenig, zum Vergleich: DE hat ca. 58000MW. Es werden aber auch nur große PV-Parks angezeigt; ob es noch viele kleine gibt und was in RU auf Dächern installiert ist, kann ich nicht sagen. Ich vermute, dass man noch in den Anfängen ist, für den gemeinen Russen zu teuer.
Die Karte ist aus openstreetmap entnommen. Und jetzt wird es politisch: Denn die Krim (zoomen durch scrollen) ist zwar RU zugeordnet. Eingetragene PV-Anlagen findet man aber nicht. Doch sie gibt es auf der Krim. Da muss man unter "Navigation" zur Ukraine (UA) wechseln, und es finden sich immerhin gut 350MW an Photovoltaik. (UA hat auch ohne Krim mehr PV als RU, d.h. sollte RU dieUA erobern, tut sich die PV in RU mehr als verdoppeln und die Windenergie vervielfachen.) Die Summen habe ich selber ausgerechnet. Ich werde den Vorschlag machen, dass man diese künftig angibt.
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(Benjamin Franklin)
Immer noch breiten sich Wüsten aus. Aber in manchen Gegenden schaffen es die Menschen, die Ausbreitung zu stoppen oder gar rückgängig zu machen.
https://www.dw.com/de/sand-und-wüst...ppen/a-60665068
Dass man immer weniger von Smog in den Großstädten Chinas hört, liegt auch am Eindämmen der Wüste Gobi, die von Peking immer weiter weg gehalten wird, so dass auch deren Sand- und Staubstürme Peking immer weniger erreichen.
Auch das geschickte Auffangen der wenigen, aber hefigen Regenfälle hilft, die Wüste einzudämmen. Werden damit wieder größere Feuchtgebiete gewonnen, entstehen aus ihnen wiederum mehr Wolken und Niederschläge.
Umgekehrt gilt natürlich auch. In Mitteleuropa geht es dem Wald nicht mehr gut. Sollte er komplett absterben, wird es automatisch trockener bei uns, und ein Steppenklima würde sich einstellen. Im Normalfall trägt die Feuchte der Meere ca. 600km landeinwärts. Nur Wälder sorgen dafür, dass die Feuchte weiter getragen wird. Das gilt jedenfalls für Flachlandgebiete. In Gebirgs- und Hochgebirgsregionen gelten andere Regeln wie Steigungsniederschläge.
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Ich hoffe, dass alle wohlauf sind und keinen Schaden erlitten haben? Bei uns ist es recht glimpflich abgegangen, die Feuerwehr hatte wenig Einsätze. Allerding auf dem Land, vielleicht in einem freistehenden Haus, fühlt man sich wohl nicht so gemütlich.
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Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi
Bei mir hat der Sturm letzte Nacht mit Gewitter und starkem Regen begonnen. Heute hat es immer wieder kräftig geregnet, gefolgt von weiteren heftigen Sturmböen (Stärke 10-11).
Doch überstanden ist das Ganze erst am Samstag nachmittag. V.a. an den Küsten sind teils extreme Windgeschwindigkeiten von bis zu 180km/h angesagt, v.a. über den west- und ostfriesischen Inseln. Hoffentlich existieren die hinterher noch. Im Binnenland dürfte von unseren Forenmitglieder SirPorthos im Alten Land am stärksten "der Kopf gewaschen werden".
Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.
(Benjamin Franklin)
Hier ein Kommentar zu den Protesten gegen Lebensmittelverschwendung, die zu Blockenden auf den Autobahnen führen.
https://www.zeit.de/politik/deutschland/...eneration-5vor8
Es geht um weit mehr, als dass ein Krankenwagen deswegen blockiert wird. Man kann die Art des Protestes natürlich kritisieren. Gegen Lebensmittelverschwendung Autobahnen blockieren? Das sollte eher gegen den massiven Verkehr selber getan werden. Ist es da nicht besser, vor Supermärkten zu protestieren? Doch man wird sich schon überlegt haben, wo die Wirkung am besten ist. Vor Supermärkten protestieren kann eher ignoriert werden als ein durch Protest ausgelöster Stau. Es sei denn, der die Protestler haben sich im Supermarkt verrammelt.
Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.
(Benjamin Franklin)
Das ist ja alles gut und richtig, was da geschrieben steht. Und die Gründe für solche Art von Demos werden erklärt. Jedoch bezweifele ich beziehungsweise stelle in Abrede, dass die Verhältnismäßigkeit der Mittel gewahrt bleibt. Und Ärger ist ein schlechter Verbündeter ursächlich guter Ideen und Einvernahme in Vernunft und Verantwortung.
So bleibt dann - aus meiner Sicht - für viele der Stau-Geschädigten ein erlebtes Event zur Befriedigung ihrer Schaulust.
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Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi
Von einer grünen RAF (eigentlich sollte sie GAF genannt werden) ist sogar die Rede in folgendem Artikel. Demnach seien die Autobahnblockaden erst der Anfang.
https://www.welt.de/politik/deutschland/...sierung-an.html
Aus Sicht der Klimaschützer haben die bisherigen Proteste nicht geholfen. Jetzt droht eine Radikalisierung mit Gewaltpotential. U.a. von der Zerstörung von Gas-Terminals ist die Rede. Toll, da brauchen wir Russland nicht mehr, wenn es um das Abstellen des Gases geht.
Der Schuss kann nach hinten los gehen, denn das kann der AfD sehr nützen. Wenn Gewalt ins Spiel kommt, kann es sein, dass alleine aus Trotz immer mehr Leute gerne den Glauben übernehmen, der Klimawandel sei nicht menschen gemacht.
Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.
(Benjamin Franklin)
Wie gefährdet die Klimakrise eigentlich unsere Energieversorgung?
https://www.dw.com/de/wie-die-klimakrise...rdet/a-60747307
V.a. die fossilen und nuklearen Energien sind durchaus gefährdet bei Unwettern oder Hitzewellen. Die erneuerbaren Energien sind es wohl weniger, alleine wegen deren dezentralen Verteilung. Und es stimmt: Die beiden Orkantiefs haben nur vorübergehend und auch nicht in ganz Deutschland die WIndräder lahm gelegt. Die Einbrüche beim Windstrom waren überschaubar: beim Orkan letzten Donnerstag sank die Windleistung vorübergehend von 45 auf 38GW, beim Samstagssturm von ca. 45 auf 35GW. Bei letzterem war das Orkanfeld etwas größer. Ein Orkan, der die Windleistung erheblich gesenkt hätte (um mind. die Hälfte), wäre der Kyrill 2007 gewesen, weil für eine Zeitlang fast ganz Norddeutschland in einem Orkanfeld war. Doch das ist äußerst selten. Selbst dieser würde mehr Windstrom bringen als ein ruhiges Sommerhoch.
Wichtig ist daher bei Wind-energie und Photovoltaik einerseits der dezentrale Charakter, aber andererseits eine möglichst große Vernetzung, am besten europaweit. Das erhöht sogar die Grundlastfähigkeit Denn irgendwo in Europa weht immer Wind. Ganz, ganz selten ist das komplette Europa windstill, aber ebenso selten herrscht zeitgleich in Europa Sturm. Die PV sollte man global vernetzen, denn dann scheint immer irgendwo die Sonne: Ist in Europa Nacht, dann ist Tag im Fernen Osten oder im Amerika.
Angesichts des Krieges in der Ukraine kann man auch dort sagen, dass man für die Zerstörung eines dezentralen Stromnetzes weit mehr Bomben benötigt als bei einem zentralen mit wenigen, aber sehr starken Kraftwerken.
Sei es wegen Russland oder wegen des Klimas: Die Abhängigkeit von fossilen Importen muss schnellstmöglich beendet werden, aber auch die Abhängigkeit von heimischen fossilen Energien wie Braunkohle.
Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.
(Benjamin Franklin)
Es scheint so, als ob das EEG demnächst erneuert wird. Ein "Osterpaket" zeigt, dass die Förderung von Ökostrom deutlich gesteigert werden solle, was auch im Hintergrund mit dem Ukraine-Krieg geschieht.
https://www.pv-magazine.de/2022/02/28/er...oltaik-geplant/
Es ist klar, dass bei den Photovoltaik zuerst angesetzt werden muss. Deren Planungs- und Bauzeit ist am kürzesten. Dabei soll nun sogar angestrebt werden, bereits 2035 Strom komplett aus erneuerbaren Energien zu beziehen. Die FDP bezeichnet diese als Freiheitsenergien.
https://www.n-tv.de/politik/Bund-strebt-...le23161359.html
Jaja, die FDP. Bis vor kurzem war sie neben der AfD noch die Partei, die Ökostrom als zu teuer gesehen hat.
Im Interesse der weltweiten Umstellung auf erneuerbare Energien wäre es nicht falsch, wenn der Handel mit allem, was zum Umwelt- und Klimaschutz beiträgt, von Sanktionen befreit wird. So kann man z.B. auch Russland ein Angebot machen.
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