#916

RE: Umweltschutz ist auch Schutz der Landschaftsökologie

in Die Grünen 04.11.2021 19:18
von Dr. Yes | 1.466 Beiträge

Ohne Einschränkung unseres Konsumverhaltens werden wir das 1,5-Grad-Klimaziel nicht einhalten.
"Allein durch die Nahrungsmittelproduktion entstehen so viele Treibhausgase, dass das 1,5-Grad-Ziel verfehlt würde, wenn sich nichts ändert." (Spektrum der Wissenschaft 06.21)
Wer etwas anderes behauptet wie CDU (Bouffier hat dafür die schwachsinnige Vokabel "Klimawohlstand" geprägt) und FDP, ist ein Traumtänzer.

Experten gehen beispielsweise davon aus, dass sich bis 2050 der Flugverkehr verdoppeln wird. Verdoppelung alle dreißig Jahre, das ist offenbar der ganz normale Wahnsinn genannt Wachstum. Technischen Fortschritt gibt es allerdings auch: Die Hälfte der Flugzeuge soll 2050 mit Wasserstoff fliegen. Nun kann man sich leicht ausrechnen: Die Hälfte vom Doppelten fliegt mit Kerosin heißt, wir werden in diesem Bereich schon mal keine Einsparung bei fossilen Energieträgern haben. Nicht beantwortet wird allerdings die Frage, woher der gesamte Wasserstoff kommen soll. Schließlich soll auch die Schifffahrt mit Wasserstoff betrieben werden, die Lkw, zum Teil die Bahn, viele sehen Wasserstoffantrieb bei Pkw als einzige Zukunftsoption, die Stahlindustrie soll Wasserstoff als Energieträger verwenden und und und. Auch beim Haushaltsgas soll Wasserstoff eingesetzt werden (sollte technisch kein Problem sein; das frühere Stadtgas bestand zu 50% aus Wasserstoff).

Was ich vermisse, ist ein (von mir aus 5-Jahres-)Plan, was wir wann brauchen und wie wir die Nachfrage befriedigen wollen, also, wo stehen wir 2025, 2030, 2035 usw. bezüglich (grüner) Wasserstoffproduktion.


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#917

RE: Umweltschutz ist auch Schutz der Landschaftsökologie

in Die Grünen 05.11.2021 13:09
von Meridian | 2.884 Beiträge

Zu Wasserstoffherstellung: Ja, ein Plan muss her. Vielleicht ergeben die Ampelkoalitionsverhandlungen bessere Voraussetzungen dafür. Ansätze gibt es aber, doch sie müssen besser koordiniert werden.

https://www.iwr.de/ticker/wasserstoff-pa...ren-artikel3808

https://www.iwr.de/news/plug-power-und-l...uropa-news37668

----------------------------------------------------------------------------

Andere Thema: Wie sicher sind Windräder? Jeder Windanlage, die beschädigt wird oder gar umkippt oder ihre Flügel verliert, kann unter ungünstigen Umständen Menschen erschlagen. Darauf warten die Windkraftgegner nur so. Eigentlich sind sie recht sicher.

https://www.dw.com/de/halten-windrä...tand/a-59684025

Aber eine zentrale TÜV-artige Erfassung wäre hier gut.


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
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#918

RE: Umweltschutz ist auch Schutz der Landschaftsökologie

in Die Grünen 09.11.2021 21:35
von Atue (gelöscht)
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Zitat von Dr. Yes im Beitrag #916
Was ich vermisse, ist ein (von mir aus 5-Jahres-)Plan, was wir wann brauchen und wie wir die Nachfrage befriedigen wollen, also, wo stehen wir 2025, 2030, 2035 usw. bezüglich (grüner) Wasserstoffproduktion.


Diesen 5-Jahresplan vermisse ich schon 20 Jahre.....
Wir werden das 1,5 Grad Ziel definitiv verfehlen. Aber technisch werden wir mehr und mehr Möglichkeiten gewinnen - eventuell dann auch sogar Möglichkeiten, die ein nachträgliches Umsteuern noch ermöglichen.

Die bisherigen (vagen) Ideen der potentiellen neuen Bundesregierung zu dem Thema ist erst mal, das 1,5 Grad Ziel einhalten zu wollen. Das ist schon mal was - wenn auch wenig. Dafür adressiert wird im ersten Schritt wohl vor allem die Produktion von Energie aus Erneuerbaren. Neben der Verteuerung der klassischen Energieträger ist der Abbau von bürokratischen Hemmnissen und der Anschub privater Investitionen in diesem Bereich zu erwarten. Wird das umgesetzt, reicht das für die nächsten 4 Jahre völlig aus. Binnen 4 Jahre werden wir gar keine Möglichkeit haben so viel erneuerbare Energie zu erzeugen, dass parallel dazu Kohlekraftwerke abgeschaltet werden können, der Verkehr sich in Richtung Elektromobilität wandelt, und dann auch noch die Wasserstoffproduktion in der Breite beginnt.

Selbst wenn man das wollte.....ich halte es nicht für realistisch, über die Maßnahmen, die die Industrie ihrerseits in diese Richtung von alleine angeht.

Ob der Flugverkehr so drastisch zunehmen wird, wie man prognostiziert hat, das würde ich mal bezweifeln. Die Voraussetzungen ändern sich. Ein Teil der Flüge wird durch Virtualisierung und Digitalisierung überflüssig. Ein weiterer Teil insbesondere im Nahbereich wird entfallen, weil Züge schneller und günstiger sein werden. Um beim Urlaub wird sich das Urlaubsverhalten stärker lokal ausrichten - wenn Flüge teurer werden.

Bei Lebensmitteln wäre ich auch nicht so skeptisch. Das Verhalten der Bundesbürger ändert sich ja schon. Die Spitzenverbrauchswerte beim Fleisch sind schon überschritten, und auch der Trend zur gesunden Ernährung geht in Richtung mehr Bio. Nicht unterschätzen sollte man mittelfristig auch Trends wie Fleisch aus Petrischalen industriell hergestellt. Das geht lokal, sogar in den Städten, und kann vollständig auf regenerative Energien umgestellt werden. Damit können die Herden kleiner werden. Ein Problem haben wir nicht im Fleischkonsum, sondern in der Fleischproduktion.

Trotzdem - all diese Maßnahmen werden wohl kommen, aber alle viel zu langsam. Wir haben keine Entscheidungswege, die schnell genug mit dem eingesetzten Klimawandel mithalten. Und: Deutschland alleine rettet nicht die Welt, ohne China, Rußland, den USA und auch Indien wird es nicht gehen. Und ob diese ausreichend schnell mitziehen - erscheint mir eher fraglich.

Doch das kann und darf kein Grund dafür sein, dass wir in Deutschland nicht alles daran setzen, unseren Beitrag noch zu leisten!



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#919

RE: Umweltschutz ist auch Schutz der Landschaftsökologie

in Die Grünen 11.11.2021 11:20
von Meridian | 2.884 Beiträge

Die immer noch geltende Betreffzeile "Umweltschutz ist auch Schutz der Landschaftsökologie" passt zum folgenden Artikel sehr gut.

https://www.spiegel.de/wissenschaft/demo...90-0be53b9cde62

Es geht um Nabu gegen Windenergie. Der Nabu sieht die Windenergie sehr kritisch, und zwar als Landschafts- und artenschädigend. Der Streit geht soweit, dass nun Verbände der Windenergie vor der Zentrale des Nabu in NRW demonstrieren.

Ich selber sehe die Windenergie auch als ein zweischneidiges Schwert. Sie ist in der Landschaft sehr präsent. Andererseits ist ihre CO2-Gesamtbilanz, die auch den Energieaufwand für die Herstellung berücksichtigt, besser als die der Photovoltaik, jedenfalls für typisch deutsche Wetterverhältnisse. Ein Windrad an Land holt seine für den Bau aufgewendete Energie in meist 9-22 Monaten* wieder rein; eine PV-Anlage braucht bis zu 5 Jahre dafür.

Dafür ist die PV nicht oder deutlich weniger landschaftsstörend. Zumindest bewegen sich PV-Module nicht äußerlich (außer bei gesteuerten Anlagen). Es sollte aber darauf geachtet werden, dass für größere Freiflächen-PV-Anlagen keine Wälder abgeholzt werden. Im Gegensatz zur Windenergie kann man die PV aber viel besser in bestehende Bauwerke integrieren.

Nur PV-Strom ist aber auch nicht das Wahre, denn im Winter wären wir komplett unterversorgt. Ein Speicher, der überschüssige Energie vom Sommer für 6 Monate speichert, ist bislang zwar möglich, aber extrem aufwendig. Wir brauchen auch die Windenergie, zumal diese im Winter mehr liefert als im Sommer. Natürlich gibt es auch im Winter windarme Phasen, aber das ist ein Zeitraum von höchstens ein paar Wochen, und hierfür müssen natürlich Speicher her, durch Wasserstoff oder anderes Brenngas (Methan, Propan, Butan,...) aus erneuerbaren Energien..


*an Küsten- und Mittelgebirgs-Gipfelstandorten auch in unter 6 Monaten möglich, ebenso Offshore-Windanlagen trotz ihres höheren Aufwandes.


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#920

RE: Umweltschutz ist auch Schutz der Landschaftsökologie

in Die Grünen 11.11.2021 18:58
von Dr. Yes | 1.466 Beiträge

Zur allgemeinen Erbauung hier eine Sammlung von Zitaten zum Thema Klimawandel:

https://www.rhetos.de/html/lex/erderwaermung_(zitate).htm

Schon 1896 hat Svante Arrhenius, ein weitsichtiger Chemiker, über den Einfluss von CO₂ auf den Treibhauseffekt geschrieben (https://www.rsc.org/images/Arrhenius1896_tcm18-173546.pdf). Und ein anderer Chemiker, Lars Fischer, hat das Problem in einem Artikel im Spektrum der Wissenschaft 10.21 ("Neuer IPCC-Klimabericht: keine Prognose, sondern Gegenwartsbeschreibung") sehr schön zusammengefasst: "Vollmundige Versprechungen und Rechentricks haben nicht verhindern können, dass die globalen CO₂-Emissionen seit dem ersten IPCC-Bericht von 1990 um mehr als die Hälfte gestiegen sind. Das große Problem sind offensichtlich nicht die, die den Klimawandel unverblümt leugnen, sondern jene, die vorgeben, ihn zu bekämpfen - und sich dann im Wesentlichen auf symbolische Maßnahmen beschränken."



zuletzt bearbeitet 11.11.2021 19:04 | nach oben springen

#921

RE: Klimakonferenz

in Die Grünen 12.11.2021 10:48
von Meridian | 2.884 Beiträge

Es erinnert mich an einen Lehrer vom alten Schlag, der die Noten von herausgegebenen Klassenarbeiten immer laut deklamierte und zu einem der schlechten Schüler grinsend sagte: "Eine glatte Sechs! Hihihi". Bei der nächsten Klassenarbeit meint er zum selben Schüler spöttisch: "Schon besser: Fünf minus!", das "minus" dabei grinsend betonend.

Doch "schon besser: 5-" passt zum Ergebnis der jetzigen Klimakonferenz.

https://www.rnd.de/politik/klimakonferen...4LHUGACR7M.html

Genügend (Note 4) für das +1,5°C-Ziel ist sie noch nicht, sondern sehr mangelhaft trotz einiger Fortschritte.


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#922

RE: Klimakonferenz

in Die Grünen 12.11.2021 16:33
von Findus | 2.581 Beiträge

Zitat von Meridian im Beitrag #921

Genügend (Note 4) für das +1,5°C-Ziel ist sie noch nicht, sondern sehr mangelhaft trotz einiger Fortschritte.


Das Problem mit solchen Notenanalogien ist, dass sie am Ende sehr gut rechtfertigen können, es überhaupt nicht mehr weiter versuchen zu müssen. Warum auch, wenn am Ende nur die demotivierende 5- steht?
Die Fortschritte anerkennen und das notwendige Mehr fordern scheint mir besser.


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#923

RE: Klimakonferenz

in Die Grünen 14.11.2021 17:10
von Meridian | 2.884 Beiträge

Ich gebe 4- statt 5-. Besser ist es ja, doch der Kohleausstieg ist abgeschwächt. (Oder immerhin erreicht.)

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/k...lasgow-100.html

Es hängt letztlich davon ab, ob und wie es mit der Umsetzung des Beschlossenen hapert.

Greta ist bekanntlich anspruchsvoll und schwer zu befriedigen.

https://www.tagesspiegel.de/politik/gete...h/27798098.html

Es scheint so, als ob ihre Unzufriedenheit ihren Wortschatz begrenzt (Blah blah ...). Ich erinnere mich an einen Sketch von Loriot, wo ein gespielter FDPler auf Fragen nur antwortete:

Liberal ist im liberalen Sinne nicht nur liberal.

Auf eine Frage, ob er auch etwas anders sagen können, kam "Nein, bevor ich was falsches sage." Greta könnte diesen Satz übernehmen, sollte auf ihr Blah blah eine entsprechende Frage kommen.

Zu den Ausreden von Indien und China, wonach ja Europa schon historisch viel mehr Kohle verbrannt hat, als IN und CN es bislang haben: Ich halte das für eine Ausrede. Denn im Gegensatz zu früher stehen inzwischen Alternativen wie Photovoltaik, die zudem immer günstiger werden. (Aktuell ist PV allerdings teurer wegen Mangel an verfügbaren Materialien; die Herstellungskosten selber sinken weiterhin.)
Nicht ausgeschlossen ist aber, dass IN und CN (vielleicht auch RU) von den westlichen Ländern verlangen, ab 2040-50 nicht nur klimaneutral, sondern sogar über-neutral zu werden (also mehr Treibhausgase einfangen als ausstoßen), um die Emissionen anderer Länder bis 2070 (ab da will IN neutral sein) auszugleichen.

Bei Indien kann ich es ein bisschen verstehen. Denn IN macht das, was vor 20 Jahren in CN begonnen hat: massive Ausbau der Infrastruktur. Man ist im Autobahnfieber; das ganze Land wird nun mit Expressways durchzogen. Zum Glück bleibe auch die Eisenbahn nicht aus der Strecke. Das Kolonialerbe der Briten wird derzeit einheitlich auf die indische Breitspur angepasst und elektrifiziert. Bei letzerem haben die Inder die Chinesen überraschenderweise überholt, d.h. der Anteil elektrifizierter Bahnstrecken ist in IN höher als in CN (und auch in Deutschland). China hat relativ früh auf Hocgeschwindigkeitsstrecken gesetzt und die Elektrifizierung konventioneller Bahnstrecken langsamer angehen lassen (dennoch schneller als in DE). IN will bis 2025 fast alle Bahnstrecken unter Strom haben, und erst dann dürften erste Schnellfahrstrecken in Betrieb gehen. Interessant ist auch, dass in Indien an den Hauptmagistralen neue Bahngüterstrecken gebaut wurden und werden mit extra hoch gesetzten Oberleitungen, so dass Güterzüge mit 2 Containern übereinander fahren können. Hierfür werden E-Loks mit besonders langen Stromabnehmern eingesetzt.
Fazit: Gute Ansätze, aber der Strom für die Bahn sollte nicht aus Kohlekraftwerken kommen, denn diese wäre wie eine stationäre Dampflok aus der Ferne. Dennoch beeindruckend, wenn ein Land es schafft, innerhalb von etwa 10 Jahren den Elektrifizierungsgrad ihres 90000km langen Bahnnetzes von ca. 25% auf voraussichtlich über 90% anzuheben.

Lange Güterzüge mit 2 Containern übereinander gibt es auch in den USA, doch dort werden fast nur Dieselloks eingesetzt. Dennoch gibt es inzwischen auch Pläne, den Bahnverkehr klimaneutral zu machen. Elektrifiziert werden soll nur wenig, am ehesten für einen S-bahn-ähnlichen Vorortserkehr in und um Großstädten. Aktuell ist ja nur die Strecke Boston - NYC - Washington unter Strom. Derzeit werden Bahnstrecken um San Francisco elektrifiziert. Und es entsteht eine Hochgeschwindigkeitsstrecke von San Francisco nach Los Angeles. Doch ansonsten sollen die langen Überlandstrecken (hauptsächliche für den Güterverkehr) weiterhin unelektrifiziert bleiben. Zwei Dinge sollen geschehen: Der Diesel für die Bahn soll immer mehr aus Pflanzenresten kommen. Die vielen Anbauflächen in den USA erlauben das. Ein Teil der Dieselloks soll in Akku-Loks verwandelt werden. Ein Prototyp ist bereits unterwegs. Alleine werden sie nicht fahren, sondern z.B. von 4 Loks soll eine als Akkulok fahren, die 3 anderen als Diesellok. Die Reichweite liegt beim Prototyp bei 650km, aber ein weiterer soll 2500km fahren können, was für eine Überquerung der Rocky Mountains reichen würde. Diese Loks sollen nur beim Beschleunigen als Booster eingesetzt werden und bergab die Bremsenergie (genauer: Lageenergie; ich weiß, Bremsenergie stimmt so nicht, ist aber umgangssprachlich verständlicher) auffangen, aber nicht nur die eigene Bremsenergie, sondern die der 3 anderen Dieselloks auch. Bei einem Verband von 6 Loks (ist in den USA bei den Bergstrecken nicht selten) können 2 davon als Akkulok fahren.

In Kanada wird aber auch eine Brennstoffzellen-Lok für den Güterverkehr entwickelt, aber sie wird wohl kaum die Kraft einer modernen Diesellok erreichen.

Und in Deutschland? Komplett elektrifiziert wird unser Bahnnetz wohl kaum. Der Personenverkehr wird wohl fast klimaneutral werden, wenn die meisten Züge auf nicht-elekrischen Strekcen als Brennstoffzellenzug oder als elektrischen Zug mit Akkus fahren werden. Doch vereinzelt werden IC-Züge z.B. nach Oberstdort oder nach Sylt noch lange mit Dieselloks gezogen werden. Auch im Güterverkehr gibt es Bahnlinien zu Abbaustätten von Rohstoffen. Deren Elektrifizierung wird wohl nie kommen. Derzeit zeichnet sich ab, dass im schweren Diesel-Güterverkehr die Stadler Eurodual ältere Loks wie die Ludmilla ablöst. Sie kann unter Oberleitungen elektrisch fahren und spart damit Diesel. Auch im schweren Rangierverkehr und leichten Güterzugdienst kommen solche Dual-Loks. Die DB hat 100 bestellt mit Option auf 300. Denn auch die großen Güterbahnhöfe werden wohl kaum elektrifiziert.

Sollte der Individualverkehr komplett elektrisch werden und der LKW-Verkehr teils elektrisch, teils mit Wasserstoff betrieben werden, wird die Dieselsparte recht klein. Ich kann mir sogar denken, dass dann Diesel aus Pflanzenresten sogar ausreicht, um die restlichen Dieselzüge und auch Traktoren/Mähdrescher der Landwirte zu versorgen.

Beim Schiffsverkehr rechne ich grundsätzlich mit einer Abkehr vom Diesel. Z.B. in Norwegen dürfen große Kreuzfahrtschiffe bald nur noch in die Fjorde, wenn sie mit Gas betrieben werden. Und für Kurzstrecken wie Fähren gibt es zunehmend erste Elektroschiffe, neuerdings sogar eines in Kombination mit Wasserstoff. Und ich hoffe, dass es auch für die großen Handelsschiffe eine Lösung geben wird.

Das Schwierigste wird der Flugverkehr sein. Ansätze gibt es, wonach sie teil-elektrisch fliegen, d.h. mit Verbrennungsantrieb als Booster beim Stert bis Erreichen der Flughöhe. Dann eine bessere Flugdynamik als Nurflügler, wenn man deren Nachteile in Griff bekommt.


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Anthea hat sich bedankt!
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#924

RE: Klimakonferenz

in Die Grünen 14.11.2021 20:22
von Findus | 2.581 Beiträge

Zitat von Meridian im Beitrag #923
Es hängt letztlich davon ab, ob und wie es mit der Umsetzung des Beschlossenen hapert.


Ich bin gespannt auf die Ampel-Verhandlungen. Es könnte mit dem Rückenwind aus Glasgow vielleicht ein früherer Kohleausstieg rausspringen. Harte Verhandlungen dürfte es wohl vor allem mit der FDP geben.

PS: Das zur Zeit einzige klimaneutrale Land der Welt ist übrigens Buthan. Bekannt ist Buthan auch dafür, dass des den weltweiten Brutto-Glücksindex anführt.



zuletzt bearbeitet 14.11.2021 20:25 | nach oben springen

#925

RE: Klimakonferenz

in Die Grünen 14.11.2021 21:14
von Dr. Yes | 1.466 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #924
Ich bin gespannt auf die Ampel-Verhandlungen. Es könnte mit dem Rückenwind aus Glasgow vielleicht ein früherer Kohleausstieg rausspringen. Harte Verhandlungen dürfte es wohl vor allem mit der FDP geben.

Wieso eigentlich? Die FDP, also Lindner, ist doch der Meinung, wir brauchen nur neue Technologien, und schon ist das alles kein Problem; Kohle hat ja mit neuer Technologie nichts zu tun.
Ich sehe das Problem eher bei der SPD, von der ich zum Klimaschutz eigentlich überhaupt nichts mehr gehört habe seit Ypsilanti und dem leider zu früh verstorbenen Hermann Scheer. (Beide waren auch der Grund, warum Clement damals abgeraten hat, die SPD zu wählen.)


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#926

RE: Klimakonferenz

in Die Grünen 14.11.2021 21:23
von Findus | 2.581 Beiträge

Das Argument haben wir in anderer Form bereits durchgekaut. Klimarettung braucht auch Technologie für den 1,5 - Grad - Pfad. Zugleich kann Klimarettung nicht allein mit Technologie gemacht werden, sondern braucht eben auch Klimaschutzmaßnahmen. Klimaschutzmaßnahmen und technische Unterstützung - das muss sich ergänzen.
Unsere geschäftsführende Bundesumweltministerin Svenja Schulz ist weder grün noch von der FDP. Sie ist Sozialdemokratin. Sie scheint mir dann doch grüner zu sein als der FDP - Klimaexperte Lukas Köhler der im Grunde nur Vertrauen in die Marktmechanismen predigt.



zuletzt bearbeitet 14.11.2021 21:24 | nach oben springen

#927

RE: Klimakonferenz

in Die Grünen 14.11.2021 21:34
von Dr. Yes | 1.466 Beiträge

Klimaschutz braucht Klimaschutzmaßnahmen, egal welche. Dabei wie die FPD, also Lindner (wie - die FDP hat einen Klimaexperten?), einseitig auf neue Technologien zu setzen, bringt genauso wenig wie der Klimagipfel in Glasgow (und um dessen Ergebnis als Blabla zu bezeichnen, muss man nicht einmal sehr anspruchsvoll sein).

Wir müssen uns wohl damit abfinden, das 1,5°-Ziel nicht zu erreichen, und uns überlegen, wie wir uns vor dem Klima schützen.



zuletzt bearbeitet 14.11.2021 21:37 | nach oben springen

#928

RE: Klimakonferenz

in Die Grünen 14.11.2021 21:49
von Meridian | 2.884 Beiträge

@Findus

Kleine Korrektur: Das h muss um 2 Positionen nach hinten. Das Land im Himalaja heißt Bhutan.

Doch hier ein Beispiel aus Deutschland, wie eine Region sich dem Klimawandel stellt. Es ist die Weinanbauregion Eltville im Rheingau.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/elt...wandel-101.html

Immer ungleichmäßiger werden die Regenfälle. Gleichmäßiger Landregen wird immer seltener, dafür immer längere Trockenheiten und dafür häufiger Starkregen. Das fördert die Erosion, und letztlich führt das zu Anpassungen in den Anbaumethoden, um die Erosion in Griff zu bekommen.


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
Findus hat sich bedankt!
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#929

RE: Klimakonferenz

in Die Grünen 14.11.2021 21:56
von Dr. Yes | 1.466 Beiträge

Zitat von Meridian im Beitrag #928
Kleine Korrektur: Das h muss um 2 Positionen nach hinten.

Noch kleinere Korrektur: 2 Positionen nach vorne.



zuletzt bearbeitet 14.11.2021 21:57 | nach oben springen

#930

RE: Klimakonferenz

in Die Grünen 14.11.2021 21:59
von Findus | 2.581 Beiträge

Zitat von Dr. Yes im Beitrag #927
Klimaschutz braucht Klimaschutzmaßnahmen, egal welche. Dabei wie die FPD, also Lindner (wie - die FDP hat einen Klimaexperten?), einseitig auf neue Technologien zu setzen,


... bringt genau so wenig wie das Misstrauen der Grünen gegen technologische Unterstützung der Klimaschutzmaßnahmen.

Zitat
bringt genauso wenig wie der Klimagipfel in Glasgow (und um dessen Ergebnis als Blabla zu bezeichnen, muss man nicht einmal sehr anspruchsvoll sein).



... ohne den nicht über Klimawandel und Kohleausstieg gesprochen würde. Ohne den die Länder keine Verpflichtungen eingehen würden. Ohne den den Klimaaktivisten die Aufmerksamkeit fehlen würde.
Das reine thematisieren von Problemen ohne einen Lösungsansatz zu haben ist am Ende auch nur Blabla. So schlecht kommt der Gipfel dann im Vergleich zu anderen Gipfel-Touristen eben doch nicht weg.

Zitat

Wir müssen uns wohl damit abfinden, das 1,5°-Ziel nicht zu erreichen, und uns überlegen, wie wir uns vor dem Klima schützen.



Auch mit 1,5 Grad musst du in Anpassungsmaßnahmen investieren. Und jetzt bei Planungen zu einem 1,8 - Grad - Pfad die Flinte beleidigt ins Korn zu werfen? Das verstehe ich nicht. Jetzt geht es doch darum, weiter kritisch zu begleiten, dass umgesetzt wird.


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