#631

Ökozid

in Die Grünen 01.12.2020 00:03
von Atue (gelöscht)
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Es ist erst ein paar Tage her, da hat die ARD einen Themenabend Klimakrise gemacht. Viel beachtet konnte man erst in der ARD und später auch auf weiteren Sendern der ARD-Kette den Film Ökozid sehen. Im Text dazu heißt es:

Es ist das Jahr 2034: Die Folgen der Klimakatastrophe sind dramatisch. Dürre und Hochwasser vernichten die Lebensgrundlage von Millionen Menschen.

Nach der dritten Sturmflut in Folge wurde der Sitz des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag geräumt. In einem provisorischen Interimsgebäude in Berlin wird die Klimakatastrophe zum Gegenstand eines juristischen Verfahrens. Zwei Anwältinnen vertreten 31 Länder des globalen Südens, die ohne Unterstützung der Weltgemeinschaft dem Untergang geweiht sind. Sie stellen die Frage nach Verantwortung, fordern Schadenersatz und ein Recht der Natur auf Unversehrtheit, um ihr eigenes Überleben zu sichern.

Ranghohe Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Industrie werden als Zeugen geladen. Das Gericht muss entscheiden, ob die deutsche Politik für ihr Versagen beim Klimaschutz zur Verantwortung gezogen und damit ein Präzedenzfall geschaffen wird.

Diese Sendung ist nach der Ausstrahlung 3 Monate lang in der ARD Mediathek verfügbar (Stand: 6. Oktober 2020).


Ihr findet den Film unter:

Link zum Film

Bemerkenswert ist aber eigentlich etwas anderes:

Etappensieg für Kinder aus Portugal: Klimaklage gegen Deutschland und Co. zugelassen

Ich denke, dass dies nur der Anfang sein wird, auf dem Rechtsweg etwas in Richtung Klimawandel zu bewirken. Ich halte es für möglich, dass sich nicht nur aber insbesondere verantwortliche Politiker in der heutigen Zeit warm anziehen können, wenn sie dereinst für unverantwortliche Klimapolitik zur Rechenschaft gezogen werden. Von den Zahlungen, die den Industriestaaten drohen mal ganz zu schweigen.



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#632

RE: Ökozid

in Die Grünen 01.12.2020 13:13
von Meridian | 2.884 Beiträge

Ja, es kann sein, dass gerade Deutschland und Europa zur Rechenschaft gezogen werden und nicht USA und China, obwohl gerade letzteres mit Abstand der größte Umweltsünder ist. Denn von Europa gehen die meisten Innovation für umweltgerechte Techniken aus, und der Vorwurf könnte lauten, dass die Politik es versäumt hätte, diese Techniken rechtzeitig zu fördern und in unser Gesellschaftsleben zu integrieren. Denn dann hätte Europa eine Vorbildfunktion leben können, die sich auf Schwellen- und Entwicklungsländer übertragen hätte können. Die Schwellenländer setzen aber stark auf fossile und atomare Energien. Die Entwicklungsländer haben aber immer noch die Chance, sofort auf erneuerbare Energien zu setzen ohne den Umweg über fossile und nukleare Energien.

-------------------------------------------------------------------

Zur Energiebilanz im November:
Dieser Monat dürfte eher als windarm empfunden worden sein außer im Nordwesten von Deutschland, wo es gerade zur Monatsmitte ein paar leicht stürmische Tage gab. Doch es gab mehr Tage als erwartet, die man als leicht bis mäßig windig bezeichnen kann. Die Windräder haben nach dem Motto "Kleinvieh macht Mist" mehr geleistet als vom Wetter her zu erwarten war.

https://www.energy-charts.info/charts/en...tacking=grouped

So ist die Windkraft erneut Nr. 1 geworden. Es war mit 11,35TWh sogar der leistungsstärkste November überhaupt. Von der Photovoltaik kam gemäß der Jahreszeit zwar wenig, doch mit 1,7TWh war das auch für die PV ein Novemberrekord. Grund: Viel Hochdruckwetter oder Tiefs, die nur streiften, und häufig leichter bis mäßiger Wind verhinderten immer wieder Hochnebel und ließen die Sonne v.a. im Südwesten und Sachsen durchkommen. Trüber war es dagegen im Nordosten, wie ich Berlin auch feststellen musste.

https://www.wetteronline.de/wetterrueckb...n-2020-11-30-nr

Weiterhin stark ist auch die Braunkohle, Erdgas ebenfalls, und die Steinkohle liegt erstmals seit langem vor der Atomkraft. Liegt u.a. daran, dass im November ein 1 AKW wegen Revision abgeschaltet war, nicht ganz zufällig zum Beginn des Teil-Lockdowns.

Der Windkraft fehlten noch 5,5TWh, um den Wert von 2019 zu kriegen. Sollte im Dezember kein Problem sein. Doch in diesem Dezember kann es passieren, dass die übliche, oft stürmisch-milde Westlage ausbleibt oder nur mit dem Weihnachtstauwetter kommt. Die Wetteraussichten sagen "Weder Fisch noch Fleisch" aus, also zw. Herbst und Winter. Dennoch sollten 5,5TWh locker erreicht werden (vorige 3 Dez je ca. 15TWh). "Kleinvieh" ist für die Windkraft jedenfalls immer wieder angesagt: heute, dann ab Donnerstag und zum Wochenende.

Die Photovoltaik ist nun schon deutlich über dem Wert von 2019 hinaus mit nun 50TWh insgesamt. Viel ist im Dez aber nicht zu erwarten. Schon 1TWh PV ist für Dezember viel.


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
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#633

RE: Ökozid

in Die Grünen 01.12.2020 22:03
von kuschelgorilla | 3.292 Beiträge

Anbei ein höchst interessantes Interview mit Maja Göpel...
https://www.ardmediathek.de/rbb/video/ta...eL-wpmyDmJluAxU
und kommentiert bei utopia.de
https://utopia.de/maja-gopel-jorg-thadeu...VLb--9GvUX9arkc


Meine Motivation ging heute morgen winkend und lächelnd an mir vorbei
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#634

RE: Ökozid

in Die Grünen 02.12.2020 00:14
von Atue (gelöscht)
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Zitat von Meridian im Beitrag #632
Ja, es kann sein, dass gerade Deutschland und Europa zur Rechenschaft gezogen werden und nicht USA und China, obwohl gerade letzteres mit Abstand der größte Umweltsünder ist.


Man kann natürlich sagen, dass Länder wie China, die USA, Indien und Rußland am meisten machen müssten, weil sie absolut die höchsten Werte haben - und da ist insofern auch was wahres dran. Aber genauso richtig wäre es, nach Pro-Kopf-Verbrauch zu gehen, und da ist genauso wahr, dass Deutschland dann deutlich vor China liegt, und erst recht vor Indien.

Aber - wenn man die Emissionen absolut seit Beginn der Industrialisierung anschaut, dann liegt die EU hinter den USA auf Platz 2 - und damit sollte die EU insgesamt auch die entsprechende Verantwortung übernehmen, sich nun sehr schnell darum zu kümmern, alles notwendige zu tun, um die Klimagasverursachung nachhaltig abzustellen. Dass Deutschland innerhalb der EU eine große Verantwortung trägt, ist dabei sicherlich nicht zu bezweifeln.

Meines Erachtens nach ist aber weder die eine noch die andere Betrachtung relevant, weil es dem Klima unterm Strich egal ist, wie hoch der Pro-Kopf-Verbrauch ist, oder wie sich die absolute Menge eines Landes verhält - es wird insgesamt nur noch dann überhaupt gelingen, den Klimawandel zu begrenzen, wenn möglichst schnell möglichst alle einsteigen und mitmachen.
Wir haben nur eine Welt, und alles hängt mit allem zusammen. Es hilft genau niemandem, wenn wir in 50 Jahren relevante Triggerpunkte überschritten haben und auf eine Erwärmung von 4 Grad oder mehr zusteuern - wenn Millionen Menschen und der halbe Planet vor die Hunde geht ist es letzten Endes irrelevant, ob Deutschland nun 1, 3 oder 10% der Schuld trifft....relevant ist, dass wir unsere Hausaufgaben so schnell als möglich angehen und einfach erledigen - und dann allen anderen helfen, die selbst nicht ganz so schnell den notwendigen Beitrag leisten können.


Quellen:
Länderdaten Klimagase
Verursacher des Klimawandels / Bundeszentrale für politische Bildung



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#635

RE: Ökozid

in Die Grünen 31.12.2020 11:18
von Meridian | 2.884 Beiträge

@Atue

China liegt mit dem Pro-Kopf-CO2-Verbrauch gar nicht mehr so stark hinter DE.

https://de.statista.com/statistik/daten/...en%20pro%20Kopf.

Man soll aber weniger auf Emissionen pro Kopf angeben, sondern die Wirtschaftskraft (z.B. als BIP - Bruttoinlandsprodukt) des Landes mit einbeziehen. Da dürfte DE immer noch effektiver als China sein. Russland, mit höherem CO2-Ausstoß pro Kopf und mäßiger Wirtschaftskraft, erscheint mir dagegen sehr ineffektiv.

Ich habe eine Tabelle gefunden. Leider etwas kompliziert. Es geht um den CO2-Ausstoß pro BIP-Einheit.

https://www.deutschlandinzahlen.de/tab/w...pro-bip-einheit

Auf die untere Tabelle klicken und mit dem Cursor-Pfeil nach recht tippen. Dann erscheinen auch die Jahre bis 2017. Wenn man nur 2017 sehen will, dann gehe man mit der Maus man auf das ganz linke Symbol (Stift) über der Tabelle. Darauf klicke man auf dem Reiter unter Jahr erst "Alle auswählen" weg, dann auf "2017" und zuletzt "Änderungen übernehmen". Über dem rechten oberen Rand der Tabelle gibt es rote Symbole, das linke davon lässt einen die Tabelle als Excel-Datei herunterladen.

Deutschland hat zwar eine deutlich niedrigere CO2-Bilanz pro BIP als CN oder RU, aber CN holt mächtig auf. Zudem gibt es einige Länder mit besserer Bilanz, dabei auch solche, bei denen man es nicht erwartet wie Rumänien. D.h. Rumänien wirtschaftet bezogen auf die CO2-Emissionen effizienter als DE. Kaum zu glauben, ebenso das Baltikum. Gretas Heimat, Schweden, ist dabei die Nr. 1. Aber Greta ist auch mit Schweden überhaupt nicht zufrieden. Deutschland ist bezogen auf die EU sogar unteres Mittelfeld. Ziemlich schlecht wirtschaften USA und Kanada.


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
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#636

RE: Ökozid

in Die Grünen 31.12.2020 11:35
von Meridian | 2.884 Beiträge

Das Wirken der Grünen zeigt sich indirekt bei der CSU.

https://de.reuters.com/article/deutschla...t-idDEKBN2950TJ

Sehr geschickt von der CSU: Sie gibt sich etwas gemäßigter in den weitergehenden Forderungen nach einer CO2-Minderung als die Grünen. Dabei spielt sie immer noch den Verschärfer der derzeitigen Klimaziele. Aber es ist bekannt, dass gerade die CSU Forderungen anderer Parteien sich zueigen macht, wenn es ihr in den Kram passt. Die SPD in Bayern kann ein Lied davon singen.

Versteht mich nicht falsch. Ich will der CSU nicht verbieten, die Klimaziele zu verschärfen, nur weil die Grünen das auch fordern. Es ist ja gut, dass sie es überhaupt tut.

Verdächtiger wäre es, wenn die AfD plötzlich solche Forderungen hätte. Denn die AfD weiß ganz genau, dass man ihre Vorschläge gerne wie einen Pawlow'schen Reflex ablehnt, und sie hätte es gerne, wenn die Grünen plötzlich ihre eigenen Klimaziele ablehnen, wenn die AfD sie einfordern würde.


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
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#637

RE: Ökozid

in Die Grünen 01.01.2021 10:15
von Atue (gelöscht)
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Dass Parteien auch Positionen anderer Parteien so oder ähnlich übernehmen, ist eigentlich relativ normal. Die GRÜNEN haben dereinst in einer breiteren gesellschaftlichen Bewegung diese Themen gebündelt und in die politische Landschaft eingebracht - aber vieles davon ist inzwischen auch in der breiten Mitte der Bevölkerung angekommen, und wird deshalb auch von den anderen Parteien übernommen.

Gleichzeitig sind die Grünen von heute in ihren Forderungen weit in die Mitte gerückt - selbst heute ist man von der 5DM/l- Forderung für den Ölpreis Ende der 80er noch weit entfernt, trotz Inflation etc. etc.....

Tatsächlich notwendig, um den Klimawandel bei 1,5 Grad zu halten, wären faktisch deutlichere Klimaschritte als selbst die Grünen sie fordern. Das kreiden deshalb Fridays for Future an, und die sich derzeit etablierende Klimaliste ist als neue Partei unterwegs, um mit drastischeren Forderungen einzusteigen.

https://www.klimaliste.de/

Demokratie aber funktioniert etwas träge - es hat fast 40 Jahre gedauert, um die Grünen auf 20% zu bringen, mit den abgeschwächten Umweltzielen. Wenn es weitere 40 Jahre dauert, um die Maßnahmen nur in Deutschland salonfähig zu machen, mit denen man das 1,5 Grad Ziel erreichen könnte - ist es schon deutlich zu spät, Deutschland wird dann seine eigene Selbstverpflichtung drastisch verfehlen.

Dabei - und das muss man mit dazu sagen - ist Deutschland sicherlich nicht unwichtig, aber entschieden wird der Klimawandel nicht hier, sondern eben vor allem bei den größten Emittenten.

Man braucht schon sehr viel Phantasie um noch ernsthaft daran zu glauben, dass auch nur ein 2-Grad-Ziel erreichbar wäre.



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#638

RE: Ökozid

in Die Grünen 01.01.2021 20:10
von Findus | 2.581 Beiträge

Zitat von Atue im Beitrag #637
Tatsächlich notwendig, um den Klimawandel bei 1,5 Grad zu halten, wären faktisch deutlichere Klimaschritte als selbst die Grünen sie fordern. Das kreiden deshalb Fridays for Future an, und die sich derzeit etablierende Klimaliste ist als neue Partei unterwegs, um mit drastischeren Forderungen einzusteigen.


Und was hälst du im Fazit von den neuen Klimalisten? Bringt das was oder schwächt das einfach die Grünen?

Zitat von Atue im Beitrag #637
Man braucht schon sehr viel Phantasie um noch ernsthaft daran zu glauben, dass auch nur ein 2-Grad-Ziel erreichbar wäre.


Realistisch? Ohne Einsatz von Technik nicht realisierbar. Am Ende werden wir über Wege CO2 zu speichern und industriell weiter zu verarbeiten reden müssen.



zuletzt bearbeitet 01.01.2021 20:12 | nach oben springen

#639

RE: Ökozid

in Die Grünen 01.01.2021 23:33
von Atue (gelöscht)
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Zitat von Findus im Beitrag #638
Und was hälst du im Fazit von den neuen Klimalisten? Bringt das was oder schwächt das einfach die Grünen?


Ich halte nichts davon! Ich kann deren Beweggründe verstehen - weil ich der Meinung bin, dass wir mit mehr Wissenschaft und deutlich ja schon dramatisch schneller in Richtung mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit unterwegs sein müssten - aber faktisch geht das nur, wenn man in einer Demokratie die Menschen mitnimmt und um Mehrheiten ringt.

Allerdings - gerade wenn einem die Zeit davonläuft - macht es wenig Sinn, mit einer neuen Splittergruppe ausgerechnet die Klimafreundlichste der größeren Parteien zu schwächen - sie werden also bei all ihrem ehrenhaften Engagement gerade das Gegenteil dessen bewirken, was sie eigentlich vorgeben zu wollen.

Sinnvoller wäre es, sich in den Grünen zu engagieren und dort dafür zu sorgen, dass beispielsweise in Schwarz-Grünen Koalitionsverhandlungen die Nachhaltigkeitsthemen nicht zu kurz kommen.



zuletzt bearbeitet 01.01.2021 23:34 | nach oben springen

#640

RE:

in Die Grünen 02.01.2021 09:43
von Findus | 2.581 Beiträge

Ich kann deine Einschätzung gut verstehen. Ich kann allerdings nicht verstehen, was an schwarz-grün so toll sein soll. Schwarz-grün ist einfach nur eine andere Form des "Weiter so".


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#641

RE:

in Die Grünen 02.01.2021 17:33
von Atue (gelöscht)
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Was soll kommen?
Jede Regierung ohne die Grünen erscheint mir weniger in die Richtung zu arbeiten, die ich politisch für notwendig halte.
Mit den Grünen sind vor allem zwei Varianten realistisch:
Grün-Rot-Rot und Schwarz-Grün.

Ich glaube weder, dass die SPD an den Grünen vorbeizieht, noch umgekehrt, dass die Grünen an der CDU vorbeiziehen.

Ob Grün-Rot-Rot realistisch ist, wird sich erst herausstellen, wenn der Wahlkampf beginnt und klar ist, wer Angela beerbt. Und ob eine solche Konstellation wirklich was für das Klima bewegen kann ist auch noch unklar, die SPD zieht da längst nicht bei allem mit.(Beispiel Kohle..., VW....)

So gesehen erscheint mir von den Varianten mit den Grünen Schwarz-Grün derzeit als realistisch - Begeisterung meinerseits sieht aber anders aus.



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#642

RE: Grün???

in Die Grünen 02.01.2021 21:07
von kuschelgorilla | 3.292 Beiträge

Tschuldigung wenn ich mal interveniere:

Die Grünen haben umweltpoltisch vielleicht noch eine relativ gute Politik, im Vergleich zu den anderen etablierten Parteien. Aber aus meiner Sicht haben sie umweltpolitisch abgewirtschaftet und sind wirtschaftspolitisch gleichgeschaltet.

Vielleicht kommt ihr auch von ganz alleine darauf, warum ich das so in den Raume stelle.


Meine Motivation ging heute morgen winkend und lächelnd an mir vorbei
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#643

RE:

in Die Grünen 03.01.2021 09:53
von Findus | 2.581 Beiträge

Zitat von Atue im Beitrag #641
Was soll kommen?
Jede Regierung ohne die Grünen erscheint mir weniger in die Richtung zu arbeiten, die ich politisch für notwendig halte.
Mit den Grünen sind vor allem zwei Varianten realistisch:
Grün-Rot-Rot und Schwarz-Grün.

Ich glaube weder, dass die SPD an den Grünen vorbeizieht, noch umgekehrt, dass die Grünen an der CDU vorbeiziehen.

Ob Grün-Rot-Rot realistisch ist, wird sich erst herausstellen, wenn der Wahlkampf beginnt und klar ist, wer Angela beerbt. Und ob eine solche Konstellation wirklich was für das Klima bewegen kann ist auch noch unklar, die SPD zieht da längst nicht bei allem mit.(Beispiel Kohle..., VW....)

So gesehen erscheint mir von den Varianten mit den Grünen Schwarz-Grün derzeit als realistisch - Begeisterung meinerseits sieht aber anders aus.



Wenn du rot - rot - grün willst, wirst du in gewissem Maße rot und rot stärken müssen. Welches rot, sei dir selbst überlassen. Auch wenn du den Grünen deine Zweitstimme geben möchtest, kann es z.B. sinnvoll sein, die Erststimme dem SPD - Kandidaten zu geben.

Ob du bereit bist, schwarz-grün durch Wahl der Grünen zu fördern, musst du selbst wissen. Die Grünen scheinen viel mehr Interesse an einer politischen Liebesheirat mit der Union zu haben. Auch aus diesem Grund mag ich die Grünen nicht wählen.
Rot - rot - grün scheitert derzeit an den Grünen.



zuletzt bearbeitet 03.01.2021 10:03 | nach oben springen

#644

RE:

in Die Grünen 03.01.2021 13:31
von kuschelgorilla | 3.292 Beiträge

Meine Motivation ging heute morgen winkend und lächelnd an mir vorbei
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#645

RE: Rot-Rot-Grün

in Die Grünen 03.01.2021 17:59
von Atue (gelöscht)
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Die Verhältnisse nach der Bundestagswahl werden im Wesentlichen über die Zweitstimme definiert. Diese an SPD oder LINKE zu geben, um ROT-ROT-GRÜN zu stärken, ist meiner Ansicht nach eine schräge Argumentation. Die SPD wird sehr sicher in den Bundestag kommen, die LINKE ziemlich sicher. Insofern stärkt eine potentiell grüne Stimme für die SPD nur die SPD, nicht aber ROT-ROT-GRÜN.

Die SPD hat es die letzten Jahrzehnten (!) selbst vergeigt. Schon die Abspaltung der Grünen aus der SPD und später auch die Unfähigkeit der SPD die LINKE zu verhindern und deren Wähler in die SPD mit zu integrieren waren Fehler, die allein die SPD zu verantworten hat. Mit den Hartz-Reformen fühlten sich viele Stammwähler der SPD regelrecht verraten - und bis heute hat die SPD keine grundlegende Wende hinbekommen, die die Sozialpolitik deutlich neu ausrichtet.
Angeblich will die SPD eine Politik für Arbeiter und den einfachen Bürger machen, faktisch ist die SPD verkopft bis zum geht nicht mehr. In der Wirtschaftspolitik kann man zwischen SPD und CDU nach jahrelanger grosser Koalition faktisch keinen Unterschied mehr erkennen. In der Sozialpolitik schafft sie es nicht, eine Post-Hartz IV Ära einzuleiten. Und in der Umweltpolitik schaut sie gebannt auf Kumpels und auf dreckige Beschäftigungsverhältnisse in weiteren Kernindustrien, anstatt sich zukunftsorientiert auf neue Arbeitsplätze in grünen Technologien auszurichten.

Und bei den letzten Wahlen? Anstatt Grösse zu zeigen, und einfach in der Opposition zu bleiben, lässt sich die SPD dann doch auf eine grosse Koalition ein, und vergisst dabei, dass sie eigentlich dann auch Bedingungen stellen kann. Eine Kernbedingung hätte sein müssen, dass NICHT Frau Merkel weitere vier Jahre im Amt bleibt! Das hat die SPD versäumt - und so vieles anderes mehr - und jetzt liegt sie bei 16% und daran sind die Grünen Schuld?

Diese Logik erschliesst sich mir nicht.

Ich persönlich werfe der SPD vor, dass es ihr an einem klaren modernen visionären Zukunftsprogramm fehlt - inklusive der Köpfe, die für dieses Zukunftsprogramm stehen, und dieses auch aktiv politisch voranbringen.
Mit immer wieder rückwärtsgewandten Rezepten wird versucht, das Alte irgendwie weiter zu führen. Ganz ehrlich - ich brauche die SPD nicht, oder allenfalls, um linke Mehrheiten zu organisieren, weil noch immer zu viele Wähler aus Tradition bei der SPD verharren. ROT-ROT-GRÜN wäre für mich attraktiv, weil wir dann ziemlich sicher einen Grünen Kanzler hätten - damit könnte man mal ein wenig von dem angesetzten Staub abschütteln und sich ernsthaft der Zukunft zuwenden.



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