Zitat von heiner im Beitrag #225
Also ein, dem Smart ähnliches Elektro - Fahrzeug kostet in China 4500.- .
https://www.chip.de/news/Neues-Elektroau..._121046762.html
Ist mir bekannt, heiner. Die Lage der E-Mobilität-Start-up´s in China ist jedoch wirtschaftlich alles andere als gut.
4.500,- € und gleichzeitig rote Unternehmenszahlen passen einfach nicht zusammen. Natürlich ist das ohne Kenntnis von Zahlen nur eine Vermutung, ich schließe aus dem Widerspruch jedoch, dass die realen Produktionskosten höher liegen. Auch bin ich mir nicht sicher, ob ich die schlechten Arbeitsbedingungen in chinesischen Tech-Firmen mit dem Kauf eines entsprechenden Fabrikats unterstützen möchte.
Natürlich sind die Löhne in China deutlich geringer als in Europa. Es kann schon etwas billiger produziert werden. Jedoch was sagst du den Arbeiten in der Automobilbranche, womit sie morgen ihr Geld verdienen? Ein E-Motor besteht eben nur aus etwa 200 Teilen, ein Verbrenner aus über 1.000. Es fällt somit weniger Arbeit an. Wer nicht mehr in der Automobilbranche arbeiten kann hat aber wenigstens eine Antwort auf die Frage verdient, was er stattdessen machen soll um seinen Broterwerb zu sichern.
Als Verbraucher bin ich ja durchaus bereit das Mobilitätskonzept zu wechseln, ich möchte jedoch keine Nachteile durch diesen Wechsel erleiden. An dem Punkt habe ich als Verbraucher deutliche Erwartungen.
Ein Autokauf ist eine Entscheidung für mindestens 10 Jahre. Die Entscheidung muss also passen und sicher sein; Otto Normalverbraucher hat einfach kein Geld in Sachen Mobilität von Jahr zu Jahr zu experimentieren.
Zitat
Ach ja & ich bin zum Einen Rentner & zum Zweiten Fotograf. Wenn ich neben meinem Ruhestand noch etwas arbeite, so sind das Fotoarbeiten. Und ja, es gab da in den 1960er Jahren auch mal eine Karriere als Elektroniker, aber sehr lange schon vorbei.
Ein schöner Beruf. Vielleicht können wir in der Early Bird Bar gemütlich ein wenig über Fotographie plaudern - ich denke, da kannst du mir viele Tipps geben
Der Strukturwandel ist in BaWü, aktuell voll angekommen. Derzeit wird in der Zulieferkette häufig kurz gearbeitet, ja. Aber man kann eben nicht einen Strukturwandel aufhalten mit einigen PR-Tricks. Die Technik der E-Mobilität ist die aktuelle Realität & sie wird auch Zukunft sein. Im Akku-Forschungszentrum Ulm ist ein Akku Serienreif, der zwar etwas schwerer ist als die konventionellen "Lithium/Ionen-Akkus", er bezieht seine Rohstoffe allerdings aus der unmittelbaren Umgebung, ausnahmslos auf der schwäbischen Alb. Für die Haustechnik also bestens geeignet & die E-Mobilität wird auch schon bald ohne Rohstoffe aus fremden Ländern auskommen. Grundsätzlich kann man sagen, bis auf die Antriebe sind die Autos ja identisch, der Personalbedarf wird also nicht nach Null gehen. Wichtig ist nun, dass unsere Hersteller nicht weiter auf Zeit spielen, sondern mit Volldampf auf die "E-Mobilität" setzen. Dem Käufer wird bald auch einleuchten, dass er viel Geld spart mit der neuen Technik & wir werden bald auf so ziemlich jedem Dach eine Solaranlage sehen.
dass ein Traum nicht wahr ist, sehe ich ein, dass er wahr werden kann, auch.
Es sind bei Elektronik immer praktische Fragen zu klären. Während Photovoltaik relativ unproblematisch ist, stellen Solarzellen bereits Anforderungen an die Feuerwehren. Nicht umsonst gibt z.B. der Stromkonzern E.on Hinweise zum Thema Brandschutz und Umgang mit brennenden Solaranlagen: https://www.eon.de/frag-eon/themen/solar...n-auf-dem-dach/
Und auch das E-Auto ist eine riesige Herausforderung für die Feuerwehr:
Auch das sind Argumente. Warten wir also ab, was sich am Markt durchsetzen wird.
Zur Zeit haben die Akkus tatsächlich die Nase vorn. Aber gerade für Lastwagen lohnt sich eher die Wasserstofftechnologie. Es gibt LKWs mit LNG (Flüssigerdgas) mit einer Reichweite von 1400km. Könnte man auch mit Wasserstoff machen.
Bei der Bahn ist auf nicht-elektrifizierten Strecken ebenfalls ein Wettbewerb zw. Dieselfahrzeugen, Wasserstofffahrzeugen und Elektrofahrzeugen mit Akku. Schleswig-Holstein hat entschieden, für sein bisheriges "Dieselnetz Ostholstein" Elektrotriebwägen mit Akkus (Reichweite bis 150km) zu besorgen. Aufgeladen werden sie nicht nur an Ladepunkten, sondern relativ schnell unter Abschnitten mit Oberleitung wie an einigen Endbahnhöfen, die unter Strom stehen wie Kiel, Lüneburg oder Flensburg. Zwischenzeitlich aufgeladen wird in Lübeck, Bad Oldesloe und auf dem Abschnitt Rendsburg - Schleswig - Jübeck. Ladestellen wird es in Husum und St-Peter-Ording geben. Ein paar km Oberleitung werden noch gebaut, damit z.B. von Kiel der Zug noch unter Fahrdraht auf die volle Geschwindigkeit beschleunigen kann, um erst dann in den Akku-Modus überzugehen, denn das Beschleunigen verbraucht viel Strom. Der Wechsel von Fahrdraht zu Akku-Modus kann unter fahrendem Betrieb geschehen.
Auch das Dieselnetz um Offenburg soll mit E-Fahrzeugen mit Akku betrieben werden. Spannend ist dort die Reichweite wegen des 40km langen Dieselabschnitts nach Freudenstadt. Brisant ist es, weil es mehrere 100 Höhenmeter bergauf geht, wodurch der Zug deutlich mehr Energie verbrauchen muss. In Freudenstadt selber ist Fahrdraht, und selbst wenn er fast leer wieder zurückfahren muss, geht es bergab, so dass der Akku eher aufgeladen wird durch ständiges Bremsen. Unten erreicht der Zug dann eine elektrifizierte Strecke.
Wasserstofffahrzeuge (H-Fahrzeuge) werden in Zukunft auf den Strecken um Cuxhaven eingesetzt sowie auf einer Bahnlinie im hessischen Taunus. Die Motoren sind auch Elektromotoren, die den Strom von der Brennstoffzelle bekommen. Diese hat eine Grundleistung von 400kW, was für das 100t schwere Fahrzeug sehr wenig ist. Aber Akkus mit 110kWh und Höchstleistung von noch einmal 400kW sorgen für eine Beschleunigung, die für Dieseltriebwägen typisch ist. 110kWh bei 400kW bedeutet, dass der Akku ca. 16min unter Vollleistung betrieben werden kann. Das reicht in der Regel auch für eine längere Steigung, wenn der Zug längere Zeit Vollgas geben muss. Um Cuxhaven ist das nicht von Bedeutung, aber im Taunusgebirge. Der Akku wird aufgeladen, wenn der Zug seine Höchstgeschwindigkeit erreicht hat und weniger Strom benötigt, als die Brennstoffzellen hergeben sowie beim Bremsen (hier noch die zusätzliche Bremsenergie) oder wenn er an einem Bf. hält. Ist der Akku leer und der Zug muss weiter eine Steigung bewältigen, wird er zwar nicht stehen, aber gezwungen, diese im Kriechtempo zu fahren.
Die Wasserstofffahrzeuge haben eine Reichweite von bis zu 1000km. Die Akkufahrzeuge von 150km ohne Fahrdraht. Die Bahnstrecke Kiel - Lübeck ist 80km lang, der nicht-elektrifizierte Abschnitt vermutlich 70km. Sollte locker reichen, aber auch unter strenger Winterkälte (Akkus schwächer, doch wegen der elektrischen Beheizung zugleich mehr gefordert) und Verspätungen durch ständiges Stop and Go von einem roten Signal zum nächsten? Auch wenn die Bremsenergie zum Teil wieder in den Akku geht (ein starker Vorteil gegenüber Verbrennungsmotoren), aber unter solchen Bedingungen schrumpft die reale Reichweite schnell zusammen. Kommt dann der Zug zu spät in Lübeck an, hat er nur kurzen Aufenthalt, bevor er zurückkehrt und kann seinen Akku nicht vollständig aufladen, da nur kurze Zeit unter dem Fahrdraht. Ich vermute, dass eine Ladestelle für Notfälle in der Mitte der Strecke eingerichtet wird (am Bf Plön oder Eutin). Ich höre schon die Durchsage "Die Abfahrt des RE nach Kiel verzögert sich um ca. 10min, weil der Akku voll geladen werden muss, um eine Ankunft in Kiel zu gewährleisten".
Man wird sehen, was sich durchsetzt.
Sich nur auf den Akku zu konzentrieren halte ich für falsch. Vielleicht ist auch die Kombination von Wasserstoff und Akku nicht schlecht. Bsp:
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Post-kuen...le21045381.html
Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
Und weil es zum vorigen Beitrag passt, hier ein sehr aktueller Link:
https://www.iwr.de/ticker/schecks-ueberr...uro-artikel1926
Ob es sinnvoll ist, wird sich später zeigen. Beim Punkt 6 habe ich am ehesten Zweifel, weil Flurfahrzeuge eher batterie-elektrisch betrieben werden soll. Aber vielleicht unterschätze ich die Reichweiten. Oder die Strecken sind zwar gering, aber die Fahrzeuge müssen den ganzen ununterbrochen benutzt werden ohne Aufladezeit.
Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
Ich kann nicht erkennen, dass durch e-Mobilität irgendeine andere Technologie ausgebremst wird. Diesel und Benziner haben sich auch nicht ausgebremst, sondern durchaus ergänzt und jeweilige Nischen bedient. Die Gegner von e-Mobilität versuchen jeweils das Szenario aufzubauen: Heute noch alles so wie es ist, und morgen 100% e-Mobilität mit schwachen Batterien. So aber wird es nicht laufen - eigentlich weiß das auch jeder.
Auch dass ein Auto für 10 Jahre angeschafft wird, ist ein wenig fragwürdig. Gerade in Zeiten des Übergangs von Technologien gibt es viele Menschen, die wieder leasen oder die auch schon früher alle 3 oder 4 Jahre ein neues Auto gekauft haben. Warum sollte sich das ändern, wenn der Übergang zur e-Mobilität kommt?
Die meisten gefahrenen Strecken sind noch immer deutlich unter 100km. Damit hat ein e-Auto kein Problem. Und wenn man weiter fahren will - stehen preiswerte Alternativen zur Verfügung.
e-Autos haben auch Vorteile, selbst wenn sie beim CO2 unter heutigen Stromerzeugungsbedingungen erst ab Kilometer 120.000 mit Dieselfahrzeugen konkurrieren könnten (was so auch nicht stimmt). Sie sind in den Städten deutlich leiser, was die Lärmbelastung senkt - und sie erzeugen in den Städten viel weniger Feinstaub und Abgase. Das entlastet die Gesundheit - völlig unabhängig von der CO2-Diskussion.
Die fehlenden Stromanschlüsse werden auch völlig überbewertet - die Ladestationen an und für sich sind nicht sonderlich teuer, (je nach Modell 400€ - 3000€) und Otto-Normalo kann leicht seine Garage nachrüsten. Die Einschränkungen für Mieter kann der Gesetzgeber relativ einfach beseitigen.
Schwieriger wird es, ausreichend Leistung in den Ortsnetzen zur Verfügung zu stellen, wenn mehr e-Mobilität normal wird. Da es aber ja auch dann nicht über Nacht passiert, sondern allmählich, kann und wird man in den lokalen Netzen nachrüsten.
Die e-Fahrzeuge sind heute vor allem aus zwei Gründen noch relativ teuer:
1) es fehlt die Massenfertigung
2) Die Batterien sind relativ teuer.
Bei den Batterien tut sich aber auch enorm viel - mit deutlichen Preissenkungen ist in den nächsten 10 Jahren zu rechnen - alternativ mit deutlich höherer Leistung bei gleichem Preis.
WENN es mit dem Massenmarkt in Deutschland losgeht, muss man sich nicht vorstellen, dass der Wandel über Nacht kommt. 3,4 Millionen Neuzulassungen an PKWs gab es 2018 in Deutschland. Das ist weniger als 10% der Fahrzeugflotte. Mit beginnendem Umstieg auf Elektromobilität werden vielleicht im ersten Jahr 300.000 Fahrzeuge umgestellt, im zweiten dann vielleicht 800.000 - und im dritten Jahr sind es dann vielleicht 1,7 Millionen. Der Rest der Fahrzeuge wird noch klassische Benziner oder Diesel sein - auch Erdgas und dann hoffentlich auch irgendwann mal einsatzreif und massentauglich auch Wasserstoffautos - bevorzugt mit Brennstofftechnologie.
Bei einem solchen Anstieg mit der Infrastruktur mitzuhalten ist relativ einfach - zumal meist Menschen umsteigen werden, die in Umfeldern leben, in denen der Umstieg auch ohne Probleme machbar ist, weil die entsprechende Infrastruktur schon da ist.
Der eigene Häuslebesitzer, der eh schon Photovoltaik auf dem Dach hat, wird sich noch seinen Anschluss in die Garage legen lassen, und gut ist. Dann fährt er günstig mit seinem eigens erzeugten Strom 30km auf die Arbeit, und findet dort in der Garage des Arbeitgebers nicht nur einen guten Parkplatz, sondern auch einen vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellte kostenfreie e-Ladestation. Für die Fahrt in den Urlaub wird einfach ein Mietwagen genommen.
Dass e-Autos auch Probleme haben, und bei Unfällen auch mal schwierig für die Feuerwehren sind, mag alles sein. Gilt aber in gleicher Weise auch für die klassischen Fahrzeuge, wie Unfallberichte regelmäßig zeigen.
Dass in der Automobilindustrie in der Folge in Deutschland und weltweit weniger Menschen arbeiten - ja das wird so kommen. Ich verstehe nur nicht, was genau die Bedrohung ist, wenn wir mit einfacheren und besser automatisierbaren Techniken die Zukunft gestalten. Wir brauchen zukünftig mehr Arbeitskräfte als bisher beispielsweise in der Pflege, in der Erzeugung und Wartung bei Ökoenergien, in der Umgestaltung unserer Wälder wegen des Klimawandels, beim Ausbau der Infrasstrukturen für Busse und Bahnen, beim technologischen Wandel wenn beispielsweise ganze Stadtviertel klimatisch saniert werden müssen, etc. etc. etc.....
Es ist keine gesellschaftliche Bedrohung, wenn sich die Arbeitslandschaft verändert - eine Bedrohung für jeden Betroffenen hingegen ist es schon - aber auch das ist genau genommen heute Alltag und wirklich nichts neues. Dieser Wandel passiert beispielsweise im Bankensektor, bei Versicherungen, im Handel tagtäglich, in den Logistikunternehmen, in Bürobetrieben, etc. etc. .....man nennt dies dann Fortschritt und der ist völlig normal. Nur in der Automobilindustrie wollen wir den nicht?
Wenn weniger Menschen am Produktionsprozess und an der Wartung eines Fahrzeugs notwendig sind - auch das senkt die Kosten.
Nein, die meisten der genannten Argumente hier im Forum gegen die e-Mobilität sind nur vorgeschobene und inzwischen reichlich altbackene Argumente. Sie stechen nicht.
International gesehen ist die Entscheidung schon gefallen - e-Mobilität kommt. Wenn Deutschlands Verweigerer weiter machen, wird die Welt sich auch ohne die deutsche Automobilindustrie weiter entwickeln. Das kostet in Deutschland noch mehr Arbeitsplätze, und lässt Deutschland bei ökologischen Reformen weiter zurückfallen. Kein Vorteil für ein Industrieland, welches eigentlich stark im Export sein will.
Um Brennstoffzellen und die Wasserstofftechnologie mache ich mir keine Sorgen - die kommt so oder so, weil diese Technik für Bahnen eine gute Alternative zum Diesel ist, weil sie in LKWs eingesetzt werden kann, und weil man für lange Strecken als Alternativen derzeit nur den klassischen Benziner/Diesel hat, oder Erdgasfahrzeuge, oder den Hybriden. Wasserstofftechnologie wird diesen Sektor ausfüllen und übernehmen - und wenn sie dann (!) dem einfachen Batterieantrieb überlegen sein sollte, wird dieser auch wieder verschwinden.
Bis dahin aber ist e-Mobilität auf Basis Batterietechniken eine Zwischentechnologie, die ausreichend ausgereift ist, und die uns auch jetzt schon viele Vorteile bringt.
... und die Bedürfnisse des Verbrauchers?
in Die Grünen 20.10.2019 13:05von Findus • | 2.653 Beiträge
Lieber Atue,
es bleiben viele Fragen offen. Mobilität ist ein so zentrales Thema. Vorab möchte ich erwähnen, dass ich für die Lösungen auf die weiter kritischen Fragen den Eindruck habe, dass sowohl Politik als auch Automobilindustrie stark gefordert sind, gute Antworten im Sinne des Verbrauchers und Bürgers zu entwickeln. Daher sehe die Kritik nicht als Kritik an einem neuen Mobilitätskonzept, sondern als Kritik an einer "schlampigen" Umsetzung in die Praxis.
Zitat von Atue im Beitrag #231
Ich kann nicht erkennen, dass durch e-Mobilität irgendeine andere Technologie ausgebremst wird. Diesel und Benziner haben sich auch nicht ausgebremst, sondern durchaus ergänzt und jeweilige Nischen bedient. Die Gegner von e-Mobilität versuchen jeweils das Szenario aufzubauen: Heute noch alles so wie es ist, und morgen 100% e-Mobilität mit schwachen Batterien. So aber wird es nicht laufen - eigentlich weiß das auch jeder.
Man kann sehr wohl für saubere Wasserstoffmobilität und für den Abschied vom Verbrennungsmotor sein und trotzdem die kritischen Seiten der E-Mobilität als Verbraucher sehen. Die Frage der Mobilität bewegt den Verbraucher einfach - zurecht meiner Meinung.
Zweitens, wie wird es denn in 10 Jahren laufen? Weder Politik, noch Autoindustrie, noch Klimaaktivisten liefern verlässliche Antworten. Ich würde daher für keine Option derzeit die Hand ins Feuer legen. Für den Verbraucher ist genau dieses nicht Wissen ein Problem. Habe ich einen Mix aus E-Auto und Wasserstoff-Auto? Dann würde ich mir die Variante der Mobilität auswählen, die zu meinen Mobilitätsbedürfnissen passt. Solange ich aber nicht weis, wo die Reise hingeht, kann ich nur so lange wie möglich an meinem alten Verbrenner festhalten um eine potenziell teure Fehlinvestition zu vermeiden. Das sind Fragen, die den Verbraucher bewegen.
Und jetzt einmal unabhängig von der Frage der besten Mobilitätsform: Der Verbraucher hat ein Recht langsam mal verbindlich die Rahmenbedingungen zu erfahren. Dann kann er auch in neue Technik investieren.
Zitat von Atue im Beitrag #231
Auch dass ein Auto für 10 Jahre angeschafft wird, ist ein wenig fragwürdig. Gerade in Zeiten des Übergangs von Technologien gibt es viele Menschen, die wieder leasen oder die auch schon früher alle 3 oder 4 Jahre ein neues Auto gekauft haben.
Leasen ist teurer als kaufen. Du zahlst die zeitlich begrenzte Nutzung, den Gewinnzuschlag für das Unternehmen und am Ende der Leasingzeit ordentlich für jede noch so kleine Gebrauchsspur am Auto. Leasing ist ein Modell für Firmen oder Privatpersonen, die ihr Geld verbrennen wollen.
Autos werden heute zwar nicht mehr komplett bezahlt, aber in irgendeiner Form durch einen Kredit von bis zu 10 Jahren Laufzeit finanziert. Wenn du ein Auto besitzen würdest, würdest du das auch wissen. Solange der Kredit nicht abgezahlt ist, wird kein neues Auto gekauft.
Und auch sonst: Warum sind die Verkaufszahlen so niedrig? Sicherlich nicht, weil der Verbraucher Hurra schreit und der Run auf Wasserstoff und E-Autos begonnen hat. Nein, vielmehr sorgt die Unsicherheit beim Verbraucher dafür, dass der alte Verbrenner gehegt und gepflegt wird. Schaue ich mich mal in meiner Straße um, so sehe ich Menschen, die ihren 20 Jahre alten Diesel nochmal reparieren lassen, da sie gerne mit dem Wohnwagen unterwegs sind. Darunter auch Menschen, die das E-Auto schon einmal probiert haben, aber wegen der mangelnden Zugkraft zum Ergebnis kommen "Nie wieder!".
So sehen die Realitäten in Deutschland aus. Die Menschen wollen nicht ihren kompletten Lebensstil über Bord werfen. Und die Autoindustrie erfüllt nicht die Bedarfe des Marktes. Warum fangen jetzt erst die ersten Autounternehmen an, ein E-Auto mit Zweigangschaltung zu bauen? Die Idee dahinter, die Zugkraft des E-Autos erhöhen. Die Bedürfnisse des Verbrauchers wurden schlicht verschlafen.
Zitat von Atue im Beitrag #231
Die meisten gefahrenen Strecken sind noch immer deutlich unter 100km. Damit hat ein e-Auto kein Problem. Und wenn man weiter fahren will - stehen preiswerte Alternativen zur Verfügung.
Kann nur ein Mensch schreiben, der in der Großstadt lebt. Ist auf dem Land und in so mancher Mittelstadt bislang nicht die Realität. Politisch gefördert wird z.B. auch nicht der Ausbau der Bahn in die Fläche. Nein, lieber muss es die schnellere Verbindung Hamburg - Berlin mit dem ICE sein. Da kann man Tränen in den Augen bekommen wenn man dran denkt, was mit den Millionen für eine 20 Minuten schnellere Fernverkehrsstrecke an Bahninfrastruktur in die unterversorgte Fläche geschaffen werden könnte.
Bahnfahren ist schön - wenn das Angebot vor Ort zu den Mobilitätsbedürfnissen passt.
Zitat von Atue im Beitrag #231
Sie sind in den Städten deutlich leiser, was die Lärmbelastung senkt - und sie erzeugen in den Städten viel weniger Feinstaub und Abgase.
Frag den ADFC. Leise Autos laufen dort unter "Risiko für die Radfahrer". Inzwischen fangen die Autohersteller an, mit Sounddesignern zu arbeiten, um den E-Autos wieder Klang zu geben. Statt das bisherige Motorgeräusch darf es zukünftig dann eben der unverkennbare Firmensound von VW sein. Als Einwohner nervig, als Radfahrer hingegen ist man froh.
Zu den Abgasen: Ein E-Auto lässt du nicht rollen. Vielmehr bremst du, um die Batterie doch ein wenig wieder aufzuladen. Durch diese neue Fahrweise hast du wieder mehr Reifenabrieb. Die Feinstaub-Emmission sinkt also nicht. Ich habe darauf zwar keine Antwort, aber der Bewertungsmaßstab wäre, welche Partikel denn größer sind (und damit weniger wahrscheinlich dauerhaft aufgenommen werden). Ihr dürft gerne recherchieren, welche Variante gesünder ist.
Zitat von Atue im Beitrag #231
Die fehlenden Stromanschlüsse werden auch völlig überbewertet - die Ladestationen an und für sich sind nicht sonderlich teuer, (je nach Modell 400 - 3000) und Otto-Normalo kann leicht seine Garage nachrüsten. Die Einschränkungen für Mieter kann der Gesetzgeber relativ einfach beseitigen.
Ich habe mich mal informiert. Eine vernünftige Ladestation mit Einbau, Abnahme der Elektrik usw. kostet 4.000,- €.
Probleme gibt es u.U. für Besitzer von Eigentumswohnungen. Die Zustimmung der Eigentümergemeinschaft ist vor baulichen Veränderungen notwendig. Der private Vermieter wird sicher keine Ladestation für seine Mieter auf den Parkplatz setzen - wenigstens hier bedürfte es einem Förderprogramm.
Zitat von Atue im Beitrag #231
Schwieriger wird es, ausreichend Leistung in den Ortsnetzen zur Verfügung zu stellen, wenn mehr e-Mobilität normal wird. Da es aber ja auch dann nicht über Nacht passiert, sondern allmählich, kann und wird man in den lokalen Netzen nachrüsten.
Können die Kommunen nicht stemmen, Bedarf eines Förderprogramms des Bundes.
Zitat von Atue im Beitrag #231
Die e-Fahrzeuge sind heute vor allem aus zwei Gründen noch relativ teuer:
1) es fehlt die Massenfertigung
2) Die Batterien sind relativ teuer.
Die Nachfrage wird sicher bei einem günstigeren Preis steigen. Die Forschungskosten hast du als 3. noch nicht aufgeführt.
Zitat von Atue im Beitrag #231
Bei den Batterien tut sich aber auch enorm viel - mit deutlichen Preissenkungen ist in den nächsten 10 Jahren zu rechnen - alternativ mit deutlich höherer Leistung bei gleichem Preis.
Forschungen gehen gerade in Richtung einer Batterie auf Fluor-Basis, die die Lithium-Akkumulatoren zukünftig ablösen sollen. Flour ist ein Halogen und damit für Mensch und Umwelt potenziell ungesund.
Zitat von Atue im Beitrag #231
Der eigene Häuslebesitzer, der eh schon Photovoltaik auf dem Dach hat, wird sich noch seinen Anschluss in die Garage legen lassen, und gut ist. Dann fährt er günstig mit seinem eigens erzeugten Strom 30km auf die Arbeit, und findet dort in der Garage des Arbeitgebers nicht nur einen guten Parkplatz, sondern auch einen vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellte kostenfreie e-Ladestation. Für die Fahrt in den Urlaub wird einfach ein Mietwagen genommen.
Wird zwar beworben wie Sauerbier, ist aber immer noch brandgefährlich. Lieber das eigene Mini-Windkraftwerk.
Eine Reichweite von nur 30 km ist ein KO-Kriterium für die E-Mobilität. Das klassische Argument, sich kein E-Auto zu kaufen. Die Frage nach den räumlichen Rahmenbedingungen für Arbeitgeber, überall Ladestationen nachzurüsten will ich erst gar nicht hinterfragen. Auch schon ohne Pendler zu sein können in der Fläche Wege zur Arbeit gut bei 50 bis 60 Kilometer eine Strecke liegen. Es bräuchte für solche Strecken also wenigstens einen Hybriden. Du gehst wieder vom Luxus großstädtischer kurzer Wege aus.
Zitat von Atue im Beitrag #231
Dass e-Autos auch Probleme haben, und bei Unfällen auch mal schwierig für die Feuerwehren sind, mag alles sein. Gilt aber in gleicher Weise auch für die klassischen Fahrzeuge, wie Unfallberichte regelmäßig zeigen.
Setz dich mit den chemischen Eigenschaften von Lithium auseinander. Es gibt chemisch gesehen kaum etwas reaktiveres.
Zitat von Atue im Beitrag #231
Dass in der Automobilindustrie in der Folge in Deutschland und weltweit weniger Menschen arbeiten - ja das wird so kommen. Ich verstehe nur nicht, was genau die Bedrohung ist, wenn wir mit einfacheren und besser automatisierbaren Techniken die Zukunft gestalten. Wir brauchen zukünftig mehr Arbeitskräfte als bisher beispielsweise in der Pflege, in der Erzeugung und Wartung bei Ökoenergien, in der Umgestaltung unserer Wälder wegen des Klimawandels, beim Ausbau der Infrasstrukturen für Busse und Bahnen, beim technologischen Wandel wenn beispielsweise ganze Stadtviertel klimatisch saniert werden müssen, etc. etc. etc.....
Du hast Recht, man kann hier gestalten. Aber selbst die Grünen geben den Arbeitnehmern, die betroffen sind, eine konkrete Antwort hierauf. Und nicht aus jedem Arbeiter oder Ungelernten wird ein Solaringenieur mit Studienabschluss oder ein Forstarbeiter werden. Warum entwickelt Politik hier keine konkreten Antworten?
Zitat von Atue im Beitrag #231
Es ist keine gesellschaftliche Bedrohung, wenn sich die Arbeitslandschaft verändert - eine Bedrohung für jeden Betroffenen hingegen ist es schon - aber auch das ist genau genommen heute Alltag und wirklich nichts neues. Dieser Wandel passiert beispielsweise im Bankensektor, bei Versicherungen, im Handel tagtäglich, in den Logistikunternehmen, in Bürobetrieben, etc. etc. .....man nennt dies dann Fortschritt und der ist völlig normal. Nur in der Automobilindustrie wollen wir den nicht?
Das ist neoliberal-grün gedacht. Sozialpolitisch denken würde bedeuten, sich Gedanken darüber zu machen, wie man die richtigen gesellschaftlich-technischen Veränderungen für die Betroffenen abfedert und eine Anpassung an die neuen Rahmenbedingungen ermöglicht.
Zitat von Atue im Beitrag #231
Wenn weniger Menschen am Produktionsprozess und an der Wartung eines Fahrzeugs notwendig sind - auch das senkt die Kosten.
Grün gedacht: "Macht doch nichts. Gibt schließlich Hartz IV."
Zitat von Atue im Beitrag #231
Um Brennstoffzellen und die Wasserstofftechnologie mache ich mir keine Sorgen - die kommt so oder so, weil diese Technik für Bahnen eine gute Alternative zum Diesel ist, weil sie in LKWs eingesetzt werden kann, und weil man für lange Strecken als Alternativen derzeit nur den klassischen Benziner/Diesel hat, oder Erdgasfahrzeuge, oder den Hybriden. Wasserstofftechnologie wird diesen Sektor ausfüllen und übernehmen - und wenn sie dann (!) dem einfachen Batterieantrieb überlegen sein sollte, wird dieser auch wieder verschwinden.
Bis dahin aber ist e-Mobilität auf Basis Batterietechniken eine Zwischentechnologie, die ausreichend ausgereift ist, und die uns auch jetzt schon viele Vorteile bringt..
Die positive Zukunftsvision. Ein versöhnlicher Abschluss - wir sollten es beim positiven Blick in die Zukunft belassen
RE: Kohlekraft immer unrentabler
in Die Grünen 28.10.2019 15:34von Meridian • | 2.911 Beiträge
Hier eine Studie zu den Kohlekraftwerken in der EU: 79% der Kohlekraftwerke schreiben Verluste.
https://www.iwr.de/news.php?id=36383
Es schreit nach einer Umstellung, und wenn bestehende Kohlekraftwerke zunächst zu Gaskraftwerken umgebaut werden sollen. Sofort alles in erneuerbare Energien umwandeln geht erst, wenn auch unter ungünstigen Wetterbedingungen (z.B. windarmes Hochnebelwetter) eine dauerhafte Stromversorgung sichergestellt werden kann. Gaskraftwerke werden zwar traditionell zur Deckung der Spitzenlast eingesetzt, können aber auch als Grundlastkraftwerke laufen.
Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
Zitat von Findus im Beitrag #232
Für den Verbraucher ist genau dieses nicht Wissen ein Problem. Habe ich einen Mix aus E-Auto und Wasserstoff-Auto? Dann würde ich mir die Variante der Mobilität auswählen, die zu meinen Mobilitätsbedürfnissen passt. Solange ich aber nicht weis, wo die Reise hingeht, kann ich nur so lange wie möglich an meinem alten Verbrenner festhalten um eine potenziell teure Fehlinvestition zu vermeiden. Das sind Fragen, die den Verbraucher bewegen.
Und jetzt einmal unabhängig von der Frage der besten Mobilitätsform: Der Verbraucher hat ein Recht langsam mal verbindlich die Rahmenbedingungen zu erfahren. Dann kann er auch in neue Technik investieren.
Sorry, aber dieses Gejammere geht mir dann doch auch ein wenig auf den Zeiger. Noch nie gab es so umfassende vielfältige Möglichkeiten sich zu informieren, wie wir das heute haben. Der MÜNDIGE Verbraucher informiert sich längst und hat auch heute kein Problem, sich ein Auto auszusuchen.
Dass heute die Fahrzeuge im Schnitt etwas länger gehalten werden als früher, das hängt auch damit zusammen, dass wir einfach älter werden! Und immer mehr ältere Menschen fahren ihr Auto noch bis zum Ende.
Niemand muss jetzt seinen Verbrenner so lange als möglich halten - dazu gleich noch mehr.
Zitat von Findus im Beitrag #232
Autos werden heute zwar nicht mehr komplett bezahlt, aber in irgendeiner Form durch einen Kredit von bis zu 10 Jahren Laufzeit finanziert. Wenn du ein Auto besitzen würdest, würdest du das auch wissen. Solange der Kredit nicht abgezahlt ist, wird kein neues Auto gekauft.
Ich habe zwei Autos - ein eigenes, und einen Firmenwagen. Ich wohne auf dem Land, kann den öffentlichen Nahverkehr nicht richtig nutzen. Ich weiß wovon ich schreibe!
Wenn du heute einen Kredit von bis zu 10.000€ aufnimmst, dann kannst du je nach Variante sogar noch Negativzinsen bekommen. In jedem Fall ist der Zinssatz sehr niedrig. Und die Banken der Autohäuser machen dir als Privatmensch Angebote, die äußerst ähnlich sind wie Leasing, bei denen du aber frei bist, das Auto auch länger zu behalten, oder nach drei oder vier Jahren ein neues Fahrzeug zu nutzen.
Kann es sein, dass deine Kenntnisse zum Autokauf schon ein wenig ältlich sind?
Ich habe täglich ca. 56km zur Arbeit - doch obwohl das so ist, ist das eher die Ausnahme. Noch immer (das zeigen auch alle dazugehörigen Statistiken auf) sind die meisten Wegstrecken mit dem PKW deutlich darunter. Und: Wegstrecken bis 100km sind auch noch für den schwächsten e-Wagen kein Problem. Auch nicht im Winter!
Zitat von Findus im Beitrag #232
Kann nur ein Mensch schreiben, der in der Großstadt lebt.
Ok, dann habe ich das nicht geschrieben.
Zitat von Findus im Beitrag #232
Ich habe mich mal informiert. Eine vernünftige Ladestation mit Einbau, Abnahme der Elektrik usw. kostet 4.000,- €.
Dann informiere dich besser! Für 4.000€ bekommst du schon Schnellladestationen.
Der ADAC hat mal getestet - lies ruhig mal hier nach: ADAC
Was du anscheinend nicht weißt: Elektroautos werden eigentlich nie zu 100% leer gefahren - und auch regelmäßig nicht zu 100% aufgeladen. Man fährt damit einfach anders, als mit einem Benziner. Es gibt vielmehr Ähnlichkeiten mit einem Smartphone - wenn du das auf 10% Akku leerlaufen lässt, und dann 10 Minuten an den Stecker hängst, hast du regelmäßig schon wieder eine Kapazität von 50% und mehr. Wenn du 20 Minuten dranhängst, kommst du vielleicht auf 75% - und bei 40 Minuten auf 95%. Die letzten 5% dauern am längsten. Das ist ein echter Unterschied zum klassischen Auto!
Wenn du mit einem e-Fahrzeug auf der Autobahn bist, brauchst du vielleicht ein paar Pausen mehr - aber wenn du einfach alle 2h eine Pause von 10-15 Minuten einlegst, kommst du auch mit einem e-Auto mit Batteriereichweite von 300km schon ziemlich weit!
Bist du schon jemals ein wenig mehr als ein paar Kilometer mit einem echten e-Auto gefahren? Eher nicht - sonst wäre dir einiges klar! Aber du bist da in guter Gesellschaft - das ist auch derzeit der wahre Grund für die Zurückhaltung der Autofahrer beim Neukauf - e-Autos sind in der Anschaffung noch teuer - und es werden so unglaublich viele Märchen über fehlende Reichweite und fehlende Tankmöglichkeiten geschrieben, dass man all den Bedenkenträgern gerne glaubt - schließlich wäre alles andere ja auch eine Veränderung - und gegen Veränderungen ist man in Deutschland ziemlich allergisch.
Zitat von Findus im Beitrag #232
Das ist neoliberal-grün gedacht. Sozialpolitisch denken würde bedeuten, sich Gedanken darüber zu machen, wie man die richtigen gesellschaftlich-technischen Veränderungen für die Betroffenen abfedert und eine Anpassung an die neuen Rahmenbedingungen ermöglicht
Sorry, aber das ist erneut ziemlich ärgerlicher Quatsch. Wo bitte habe ich geschrieben, dass man den gesellschaftlichen und technischen Wandel nicht angemessen politisch begleiten soll?
Allerdings nur mal so am Rande: Der gesellschaftliche Wandel bei der Pleite von Nokia wurde nicht abgefedert, sondern nur abgewickelt. Die Pleite von Schlecker hat 10.000 vor allem Frauen in die Arbeitslosigkeit getrieben - und man hat noch nicht mal Geld für eine Auffanggesellschaft investiert.
Und bei der Autoindustrie?
Da wird die Zukunft verpennt mit blödsinnigen bornierten und rückwärtsgewandten Argumenten! Echt - da kann ich richtig sauer werden! Die Faktenlage ist dabei völlig klar: Wenn die deutsche Automobilindustrie weiter so vom deutschen Steuerzahler überfinanziert und gehätschelt wird, dann verpennt diese Industrie ausgerechnet im Heimatmarkt den dringend benötigten technologischen Wandel!
Wenn DAS kommt - dann hilft auch kein Staat mehr, dann werden 200.000 Jobs verloren gehen, und nicht nur ein paar Tausend über viele Jahrzehnte, die noch relativ gut planbar sind, wenn man jetzt sukzessive aber kontinuierlich auf e-Mobilität umsteigt!
Ich habe in meinem Leben schon einige Branchen kommen und gehen gesehen - und auch du erinnerst dich sicher noch an die Videotheken. 3508 von denen gab es mal in 2008 - in 2004 gab es 11,5 Millionen Ausleihvorgänge in Videotheken. Nimm je Verleihstätte nur 10 Beschäftigte im Mittel an - hast du jemals davon gehört, dass sich irgendein Politiker tatsächlich ernsthaft für den Erhalt von Videotheken ausgesprochen hat?
Was ist mit Videorekordern, was mit Schallplattenspielern, was mit klassischen Röhrenfernsehern.....alles Technologien, die mal ziemlich bedeutsam waren und in denen viele Menschen beschäftigt waren - die heute keine große Rolle mehr spielen.
Nur das Auto - das geliebte Spielzeug der Deutschen......darf auch noch immer nicht ohne Schaltung daher kommen! Und muss natürlich ein Benziner oder Diesel sein!
Sorry, aber da braucht es auch mal ein paar entschlossene Politiker, die klar Kante zeigen! Der technische Fortschritt wird nicht damit gemacht, dass man die Vergangenheit verklärt - sondern damit, dass man die deutsche Automobilindustrie auch mal vor sich her peitscht, und den längst überfälligen Schritt zum Wandel Richtung e-Mobilität auch gesetzlich einfordert! Neubauten nur, wenn bei einem Neubau auch eine Ladestation mit eingebaut wird - wer 200T€ für eine neue Eigentumswohnung ausgibt, bei dem wird die Anschaffung an einer e-Ladestation für 500€ nicht scheitern!
Natürlich gilt es, die Veränderungsprozesse in der Automobilindustrie (mehr eigentlich noch bei deren Zulieferer) geeignet politisch zu begleiten - nur - da die entsprechenden Prozesse über 10-20 Jahre laufen, ist das eigentlich kein Problem - man muss nur zupacken und es auch mal machen! Das ewig gejammere, dass das alles ja nicht so gehe, und das man auf alle doch irgendwie rücksicht nehmen müsse.....sorry, - aber das passt einfach nicht in eine Welt, in der Veränderung normal ist, und der Fortschritt tagtäglich beobachtet werden kann!
Zitat von Findus im Beitrag #232
Grün gedacht: "Macht doch nichts. Gibt schließlich Hartz IV."
Ja- und dieses Hartz IV werden wir mehr und mehr brauchen, wenn wir nicht endlich auch mal unsere Kernwirtschaft rund um das Automobil entschlossen ins 21. Jahrhundert führen!
Sorry, aber den Zusammenbruch der deutschen Automobilindustrie - den verschulden CDU, FDP und SPD - nicht die Grünen! Mit ewig gestriger rückwärtsgewandter und bornierter Politik.
Altmeier hat so schon eine aufstrebende Photovoltaikindustrie in Deutschland klein gekriegt (mit mehr als 200.000 Arbeitsplätzen - auch da hat kein Hahn danach gekräht), und die Windindustrie schafft er bis Ende nächsten Jahres dann auch noch ab. Auch da kann man den Rückgang der Arbeitsplätze zählen - Monat für Monat - und auch da interessiert sich keine Sau dafür, dass da Zukunftsindustrien platt gemacht werden. Aber wenn der Bergbau jammert, oder die Braunkohleindustrie heult, oder gar die heilige Automobilindustrie nach des Staates Hilfe schreit, weil sie die Belastungen aus dem Betrug am Autofahrer nicht alleine tragen wollen - dann darf der Steuerzahler einspringen und eine veraltete Drecksschleuderindustrie subventionieren und auf den Betrugskosten sitzen bleiben!
NICHT SO!
Wir brauchen Zukunft - und keine alten bornierten ewig gestrigen Säcke!
E-Mobilität JETZT!
Sorry, aber das musste mal raus!
Lieber Atue,
bei der Diskussion um die e-Mobilität habe ich mich bislang zurückgehalten. Ich bin selbst sehr zwiegespalten in der Frage, weil auch die e-Mobilität Leichen im Keller hat. Ich frage mich nur, wie der mündige Bürger als mündiger Konsument/Verbraucher, all das wissen und wirklich vernünftig entscheiden kann... Dieses Wissen müssten wir für alle Produkte haben, was sicherlich ein Unding ist. Was ich davon halte habe ich andernorts hier im Forum bereits geschrieben. Ganz ab davon - wie verhält es sich denn mit den Konsumenten, die auch ganz bewußt unvernünftige Kaufentscheidungen treffen, sei es nun weil sie sich bewußt verweigern wollen oder eben ganz bewußt ein unvernüntiges Produkt haben wollen?
Ich lehne es kategorisch ab, die Verantwortung, die Politik und Wirtschaft haben, zu 100% auf die Verbraucher abzuwälzen.
Niemand muss heute seinen Verbrenner so lange wie möglich halten? Bedenke, dass auch für die Herstellung eines KFZ Energie aufgewandt werden muss. Es gibt dazu meines Erachtens durchaus einen Punkt, bis zu dem der Austausch eines KFZ ein Mehr an Ressourcenverbrauch bedeutet. Das wäre sicher nicht zielführend.
Den Zusammenbruch der Autoindustrie verschuldet bitte wer? CDU, CSU, FDP und SPD? Ok - eine gewisse Mitschuld kann ich diesen Parteien nicht abreden, aber im Grunde sind es die Automobilkonzerne selbst, die diese Entwicklung verschulden. Lösungsoptionen wie e-Mobilität liegen schon seit vielen Jahren in den Schubladen, wurden aber nie gezogen. Warum eigentlich? Eine bewußte Verweigerungshaltung, die von der Politik gedeckt wird (Mitschuld!). Diese hast du anhand der Altmaierschen Solartechnik-Innovationsvermeidungs-und-Unterdrückungs-Politik auch gut erkannt.
Trotz meiner Anmerkungen finde ich die allermeisten deiner Ideen und Vorschläge sehr anregend und zielführend. Ich möchte dich keineswegs torpdieren. Aber ich möcht eine weitergehende Offenheit anregen. Ich habe mit der e-Mobilität meine Probleme und andere Technologieoptionen sollten aus diesem Grund nicht über den Rand der Scheibenwelt gekippt werden. Würden wir das tun, würden wir uns von einem Dilemma ins nächste Dilemma stürzen. Wir müssen uns stets weiterentwickeln. Ich denke, die effizienteste Form der Weiterentwicklung wird die Reduzierung bis hin zur Vermeidung des Energie- und Ressourcenverbrauchs sein.
Meine Motivation ging heute morgen winkend und lächelnd an mir vorbei
E - mobilitaet macht nur Sinn mit Økostrom oder wenn ich zuhause Nachtstrom ausnutzen kann. Bei dem hohen Anteil
Kohlestrom in Deutschland sind Elektroautos Dreckschleudern.
Mal die Meinung von jemanden dessen naechster Wagen elektrisch ist, weil guenstiger, umweltfreundlicher und einfach nur praktisch.
Nur kann ich das nicht auf "Normalos" in Deutschland uebertragen.
Alternative, bessere und guenstigere Angebote mit oeffentlichen Verkehrsmittel, weiter Verbrenner fahren. Diese Fahrzeuge werden auch immer sauberer.
Allerdings, viele Zweitwagen koennten durch Elektroautos ersetzt werden.
Erfreulich, die Preise fuer Elektroautos sind gesunken.
Bleibt die Frage. Was ist denn regenerativ?
Sind es die Maisfelder, die landwirtschaftliche Nutzfläche gebrauchen? Kartoffeln wachsen auch in der Ukraine.
Sind es die entgrünten Halden der Braunkohle, wo jetzt unterhalb der Solarzellen das Gras kurz gehalten wird?
Sind es die Windräder, deren Herstellung mehr Energie verbraucht, als sie jemals einspeisen können?
etc.pp.
Und wieso ist Kohle nicht regenerativ?
Aus was besteht sie denn?
Kann es sein, dass es hier einige Schaftler, es besser wissen, nur nicht bezahlt kriegen?
Die meisten Ruinen haben zwei Beine.
http://nachtschichten.eu
Was ist das für eine Frage? Jedem Menschen ist bekannt, dass auch Kohle & Öl in einigen 10 000 Jahren regeneriert sind. Die Sonne versorgt die Welt mit Energie & wenn wir uns mit unserem technischen Talent davon weit mehr einholen, ist im Moment der Lieferung die Regeneration erledigt. Wasser das durch eine Turbine läuft, bleibt Wasser. Wind der Rotoren bewegt ist ebenso im Moment der Lieferung regeneriert. Als regenerative Energien werden solche Energien bezeichnet, die sich im Moment der Energielieferung bereits selbstständig regeneriert haben, ohne Einsatz irgend welcher Hilfe von Mensch & Natur.
Zeit meines Lebens lese, höre & erleide ich das Thema "Smog". Hier in der Stuttgarter Kessellage ist das so extrem, dass wir Grenzwerte ständig überschreiten. Wir sind hier zugleich auch im Zentrum einer extrem "Smog" produzierenden Industrie, mit Daimler & Porsche werden hier jene Stinker produziert, die dicke Luft, nicht nur in Stuttgart produzieren. Die Industie weiß wie man das beheben kann, hat aber Angst vor der Zäsur, die E-Mobilität zwangsläufig mit sich bringt. Bereits 1997 wurde mit dem A-Mercedes (Elchtest) ein Auto vorgestellt, das ein E-Mobil werden sollte. Nachdem nichts geschah, musste ein US-Investor, Namens Tesla, der noch nie ein Auto gebaut hatte, zeigen wie es geht. Seit damals werden die Ausreden knapper & man ist bereits an dem Punkt angelangt wo Arbeits - und Lebensbedingungen in den Ländern thematisiert werden, in denen die Rohstoffe zur Akkuproduktion zumeist gekauft werden, ein "no Go" in hundert Jahren Akkuproduktion. Auch wenn man sagt, die Abgase eines E-Mobils werden eben indirekt via Kohle in den Kraftwerken produziert, ist das Quatsch, denn wenn die Hälfte der Energie eine regenerative Energie, wie Sonne, Wasser, Wind ist, zieht das Argument nicht.
dass ein Traum nicht wahr ist, sehe ich ein, dass er wahr werden kann, auch.
Zitat von grimmstone im Beitrag #238
Bleibt die Frage. Was ist denn regenerativ?
Sind es die Maisfelder, die landwirtschaftliche Nutzfläche gebrauchen? Kartoffeln wachsen auch in der Ukraine.
Sind es die entgrünten Halden der Braunkohle, wo jetzt unterhalb der Solarzellen das Gras kurz gehalten wird?
Sind es die Windräder, deren Herstellung mehr Energie verbraucht, als sie jemals einspeisen können?
etc.pp.
Und wieso ist Kohle nicht regenerativ?
Aus was besteht sie denn?
Kann es sein, dass es hier einige Schaftler, es besser wissen, nur nicht bezahlt kriegen?
Für deinen Beitrag wird sich die AfD noch bedanken. Die wartet nur so auf solche Aussagen. Und zum Teil sind sie falsch. Das mit dem Biogas aus Maisfeldern ist dabei noch am ehesten richtig. Ich wäre auch dafür, dass Biogas nur noch als regenerativ anerkannt wird, wenn es nicht mehr aus Monokulturen kommt, v.a. solchen, die den Boden auslaugen wie Mais. Inzwischen sind andere Möglichkeiten erforscht, die zudem ein Gewinn für die Bodenqualität sind.
Zur Photovoltaik: Immerhin wächst selbst unter PV-Feldern überhaupt etwas. Derzeit wird erforscht, ob man auch unter 3-4m hohen PV-Anlagen bestimmte Gemüsesorten anbauen kann trotz verminderter Sonneneinstrahlung. Es scheint zu klappen, aber wie die Qualität des Gemüses ist, weiß ich nicht.
Zur Windenergie: Immer dieses Gerücht, dass sich WEA energetisch nicht amortisieren. Hier ein Link:
https://de.wikipedia.org/wiki/Erntefakto...Kraftwerkstypen
Wenn du dir Sorgen um die Amortisationszeit machen willst, dann am ehesten bei den Photovoltaikanlagen in Deutschland. Doch selbst die amortisieren sich lange vor ihrem Ende der Nutzungsdauer von üblicherweise 20-25 Jahren.
Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
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