RE: Atomkraft doch als Übergangslösung?
in Die Grünen 02.10.2019 10:48von Meridian • | 2.911 Beiträge
In der Schweiz gibt es erste Überlegungen, die Laufzeit der Atomkraftwerke um weitere 10 Jahre zu verlängern.
https://www.nzz.ch/schweiz/kernkraftwerk...ufen-ld.1512560
Offenbar rechnet man damit, dass der Ersatz durch Erneuerbare nicht ausreicht. Andererseits kann ich jetzt schon sagen: Wenn der Ausstieg nach hinten verschoben wird, nimmt der Druck ab, Ersatz für die Atomkraft zu herzustellen. Der ohnehin langsame Ausbau würde sich noch mehr verzögern. Wahrscheinlicher wäre dann sogar, dass diese Verlängerung noch mehr verlängert würde.
Ich würde einer Verlängerung erst kurz vor dem Ausstiegsdatum (in CH: 2034) zustimmen, wenn klar erwiesen ist, dass CH sonst ernste Versorgungsprobleme drohen. Verlängerten Atomstrom würde ich besteuern, eher mäßig zunächst für ein Jahr, danach soll die Steuer pro Monat ansteigen und zwar immer stärker. (Ähnlich wie Geldbußen für zu schnelles Fahren in CH: im unteren Geschwindigkeitsbereich nur 25CHF, ab einer bestimmten Schwelle dann pro km/h zu schnell eine immer stärker ansteigende Geldbuße, die rasch zu hohen Beträgen führt; wenn 40km/h und mehr zu schnell, dann jahrelanger Führerscheinentzug und sogar Haft ohne Bewährung möglich wegen Raserei.) Was glaubt ihr, wie schnell die Entschlussfreudigkeit zu alternativen Energien steigen wird.
Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
RE: Atomkraft doch als Übergangslösung?
in Die Grünen 03.10.2019 13:33von Kali • | 61 Beiträge
Alternative, Thorium. In Norwegen wurden die Forschungen abgeschlossen, Thorium ist so weit entwickelt, dass es in konventionellen Kraftwerken als Alternative zu Uran eingesetzt werden kann.
Vorteile:
- groessere Vorkommen.
- weniger Strahlung
- weniger Abfall.
Falls Interesse besteht werde ich gerne Berichte ueber die Entwicklung verlinken, in Englisch.
RE: Atomkraft doch als Übergangslösung?
in Die Grünen 03.10.2019 20:20von Kali • | 61 Beiträge
Hoffe es klappt, bin hier nur wenig geuebt.
http://thorenergy.no
Sind Pellets in Tablettengroesse. Eine Tablette im Tank wuerde fuer 150.000 km reichen.
Wurde uebrigens 15 km von mir Entwickelt.
Eigentlich bin ich gegen Kernkraft, nur sehe ich sie als Uebergangsloesung und das kleinere Uebel.
Ausstieg aus Kohle, Kernkraft + umsteigen auf Elektroautos kann nicht funktionieren.
RE: Atomkraft doch als Übergangslösung?
in Die Grünen 03.10.2019 22:08von Meridian • | 2.911 Beiträge
Schöne und gut! Aber warum verweigern sich selbst atomkraft-freundliche Länder wie Finnland, Frankreich und Tschechien der Thorium-Technologie? Jedenfalls bis jetzt.
Am ehesten kann ich mir vorstellen, dass Russland sich für diese Technik interessiert. Doch selbst dort ging ein schwimmendes Atomkraftwerk namens Lomonossow mit Uran in Betrieb.
Ausstieg aus Kohle und Atom plus Elektrifizierung des Verkehrs, nun, letzteres ist noch nicht sicher. Vielleicht gibt es auch Alternativen wie Wasserstoff oder ökologisch erzeugtes Erdgas. Solange Erdgas reichlich zur Verfügung steht, halte ich diese Art von Ausstieg für möglich. Die Nordstream 2 - Leitung wird voraussichtlich gegen alle Widerstände zum Jahresende in Betrieb gehen. Man ist deswegen noch nicht zu sehr von Russland abhängig. DE bezieht sein Erdgas von unterschiedlichen Quellen. Der Ausstieg aus dem Erdgas würde aber erst nach 2040 geschehen.
Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
Auch die Herstellung von Übergangstechnologien braucht Energie und generiert CO2 sowie ggf. auch schwer entsorgbaren Müll.
Wir haben die Technologie, um regenerative Energie zu erzeugen. Diese ist absolut massentauglich, weil sie in der Fertigung mit ähnlichen Basistechnolgien gefertigt werden kann, wie heute auch Computerchips u.a. hergestellt wird. Ich rede von Photovoltaik.
Auch Windkraft ist massentauglich und leicht zu multiplizieren. Die Rohstoffe sind zu weiten Teilen relativ weit verbreitet und gut verfügbar.
Was technologisch derzeit noch fehlt, sind die Überbrückungstechnolgien - also beispielsweise geeignete Massentaugliche und nachhaltig erzeugte Batterien, oder Power2Gas u.ä..
Doch auch hier gibt es mit stärkerer Verbreitung von regenerativen Energien beständig neue und gute Forschungsergebnisse - beispielsweise auch für Batterien auf der Basis von bekannter Siliziumfertigungstechnologie.
Für den Übergang würde ich deshalb auf einen kontnuierlichen Ausbau der regenerativen Energien auf Basis Photovoltaik und Windenergie setzen - und parallel dazu in Power2Gas investieren. P2G kann direkt in vorhandene Gasnetzwerke integriert werden - und damit in der Übergangszeit wertvoll dafür sorgen, dass die möglichen Kapazitäten auch genutzt werden können.
Andere Speichertechnologien brauchen noch ein wenig - aber in 10 Jahren werden wir da schon dramatisch weiter sein.
Auf Atom würde ich erst setzen, wenn das Endlagerproblem erkennbar gelöst wird. Wir sitzen heute schon auf vielen Tonnen hochgriftigem Material, und haben genau genommen noch keinen blassen Schimmer, wie wir das Problem tatsächlich und endgültig lösen können. Das ist für eine Hochrisikotechnologie, die dazu noch teuer ist, einfach zu wenig.
RE: Atomkraft doch als Übergangslösung?
in Die Grünen 04.10.2019 09:36von Kali • | 61 Beiträge
Wieso verweigerten bisher viele Laender Kernkraftwerke mit Thorium zu betreiben?
Ganz einfach, die neue Thorium - Technologie ist erst seit einem gutem Jahr fertig entwickelt. Anfragen wurden u.A. von Russland gestellt. ( im Link auf Schwedisch)
Neue Technik braucht eine gewisse Anlaufzeit.
In Folge des Klimaabkommens werden sicher mehrere Betreiber folgen.
Wir sollten realistisch bleiben, ein rascher Ausstieg aus fossilen Energietraegern ist nicht moeglich. Was grosse I-Nationen
reduzieren wird durch Schwellenlaender produziert..
Wer radelt in China oder Vietnam noch?
RE: Atomkraft doch als Übergangslösung?
in Die Grünen 04.10.2019 10:36von Findus • | 2.654 Beiträge
Zitat von Atue im Beitrag #186
Auch die Herstellung von Übergangstechnologien braucht Energie und generiert CO2 sowie ggf. auch schwer entsorgbaren Müll.
Auch die Herstellung eines E-Motors oder eines Lithium-Akkus produziert ordentlich CO2. Und ein Entsorgungsproblem mit alten Lithium-Akkus habe ich genau so. Da lügst du dir tatsächlich etwas in die Tasche.
Zitat von Atue im Beitrag #186
Wir haben die Technologie, um regenerative Energie zu erzeugen. Diese ist absolut massentauglich, weil sie in der Fertigung mit ähnlichen Basistechnolgien gefertigt werden kann, wie heute auch Computerchips u.a. hergestellt wird. Ich rede von Photovoltaik.
Auch bei der Herstellung dieser Techniken wird CO2 freigesetzt.
Zitat von Atue im Beitrag #186
Auch Windkraft ist massentauglich und leicht zu multiplizieren. Die Rohstoffe sind zu weiten Teilen relativ weit verbreitet und gut verfügbar.
Ja. Der notwendige Wind ist allerdings eher in Küstennähe zu finden, statt am Gebirge. Und soweit ich das sehe, hast du doch recht vehement Stromleitungen in den Süden widersprochen. Mit dem Argument Vorrang regionaler Stromerzeugung.
Wenn es um die CO2 - Bilanzen der Techniken geht, sehe ich ehrlich gesagt nur in Norddeutschland die Möglichkeit, dass ein "Green Valley" entsteht.
RE: Atomkraft doch als Übergangslösung?
in Die Grünen 04.10.2019 11:17von Meridian • | 2.911 Beiträge
Welche Info zum Thema Thoriumreaktor noch fehlt, ist, welche Aufwand betrieben werden muss, um kernkraftfähiges Thorium herzustellen. Beim Uran ist der Aufwand ja sehr groß.
Ich sehe in den westlichen Ländern kaum eine Perspektive, Thoriumreaktoren aufzubauen. Die Planungs- und Bauzeit liegt ja bei mindestens 10 Jahren, wenn alles gut geht. Außerdem würde es immer noch Jahre dauern, bis man sich politisch dafür entscheiden würde. Frühestens 2035 würde dort ein Thoriumreaktor in Betrieb gehen. Und bis dahin sind im Bereich der Alternativen die Techniken nicht nur weiterentwickelt, sondern Solar- und Windenergie unschlagbar billig. Auch die Speichertechniken dürften bis dahin erheblich billiger geworden sein. Außerdem muss ein Thoriumreaktor deutlich flexibler sein als ein bisheriges Atomkraftwerk und auf die Schwankungen von Wind- und Solarenergie besser reagieren können. Bislang können das nur Gaskraftwerke und vielleicht noch Steinkohlekraftwerke. Braunkohlekraftwerke sind schon deutlich schwerfälliger.
Eher sehe ich die Thoriumreaktoren in Ländern, die schnell planen können, also bevorzugt in diktatorisch regierten Länder, dabei auch Russland, wo die Atomkraft trotz Tschernobyl vom Volk angenommen wird. In China landen Protestler eh in Arbeitslagern, gerne auch noch als Hilfsarbeiter beim Aufbau des Atomkraftwerkes, und wenn sie pfuschen, dann kriegt es die gesamte Verwandtschaft bis zum 3. Grad zu spüren.
Da Thorium nicht atomwaffenfähig ist, wird man bald merken, ob das Interesse zur Atomkraft nur deswegen vorhanden ist, weil man seine Atomwaffen technisch auf dem aktuellen Stand halten will. Umweltschützer werfen Großbritannien vor, genau das zu tun, obwohl die Kosten für das Atomkraftwerk Hincley C (mit Uran betrieben) ins Uferlose ausarten. Man will es offenbar mit aller Gewalt bauen, koste es was es wolle. Der Atomstrom bekommt sogar eine garantierte Vergütung wie beim EEG, und zwar von umgerechnet ca. 11ct/kWh, Auszahlung übrigens 35 Jahre lang und zudem Inflationsausgleich. Bei einer Inflation von 2% würde sich die Vergütung nach 35 Jahren ungefähr verdoppeln. Davon kann selbst die Photovoltaik in DE nur träumen: auf Dachanlagen max. 12ct/kWh für 20 Jahre und kein Inflationsausgleich. Und ob ab 2023 (geplante Inbetriebnahme des britischen AKWs) die PV in Deutschland überhaupt noch eine Vergütung bekommt oder anderweitig gefördert wird (oder gar nicht mehr), ist noch völlig offen.
Zu guten Windkraftstandorten: An der Küste herrschen bekanntlich sehr gute Bedingungen. Schlechte Bedingungen herrschen aber nicht unbedingt im Gebirge, sondern in den flacheren Gebieten von Süddeutschland. Das Gebirge ist dagegen komplex: Da sind Regionen fast ohne Wind dicht neben Regionen mit sehr guten Bedingungen. Hängt extrem von der Form der Berge ab. Auf der Hornisgrinde in Baden-Württemberg steht ein Windrad. Es ist der höchste Berg im Nordschwarzwald, und der Gipfel ist nicht spitz, sondern eher ein Plateau. Dort weht der Wind sehr frei, und die Bedingungen sind mit den besten Küstenstandorten in Schleswig-Holstein vergleichbar. Auf jeden Fall braucht man zur Ermittlung von guten Windstandorten in bergiger Region sehr genaue Windkarten. Als Bsp. der Windatlas von Baden-Württemberg:
https://udo.lubw.baden-wuerttemberg.de/p...ult/index.xhtml
Vergrößerung durch Scrollen möglich.
Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
RE: Atomkraft doch als Übergangslösung?
in Die Grünen 04.10.2019 16:49von Findus • | 2.654 Beiträge
Ich muss Kali Recht geben. Den dargestellten Informationsstand hat er mit einer Quelle belegt.
Natürlich geht die Forschung auch bei den regenerativen Energien weiter - und das ist gut so. Trotzdem haben auch Windenergie oder Solarzellen ihre praktischen Probleme.
Die Windenergie hat die von dir selbst dargestellten Probleme in inländischen Flachebenen und auch in Gebirgen. Nur das vorhanden sein von Wind reicht nicht aus, um durchgängig Windkraftanlagen betreiben zu können. Zu wenig Wind und die Anlage steht. Zu viel Wind und sie steht ebenfalls um die Windkraftanlage vor Schäden zu schützen.
Solarzellen sind hingegen dafür bekannt, das während ihrer Produktion recht viel CO2 freigesetzt wird. Da sollte Forschung ansetzen, das Produktionsverfahren zukünftig CO2-neutral zu gestalten. Auch wenn die Idee, eine Solarzelle an den Balkon zu montieren und den eigenen Strom zu erzeugen schon reizvoll ist.
Wasserkraft hat den Nachteil, dass es nicht überall Wasser gibt.
Diese Probleme der regenerativen Energien sind eben noch nicht gelöst.
Zitat von Findus im Beitrag #188
Auch die Herstellung eines E-Motors oder eines Lithium-Akkus produziert ordentlich CO2. Und ein Entsorgungsproblem mit alten Lithium-Akkus habe ich genau so. Da lügst du dir tatsächlich etwas in die Tasche.
Also für Lithium-Akkus gibt es bereits erste Entsorgungskonzepte - für Uranabfall hingegen sieht es so aus, dass der Müll noch Jahrtausende ein Problem darstellt. Ich denke, da vergleichst du Äpfel mit Birnen.
Zitat von Findus im Beitrag #188Zitat von Atue im Beitrag #186
Wir haben die Technologie, um regenerative Energie zu erzeugen...
Auch bei der Herstellung dieser Techniken wird CO2 freigesetzt.
Klar - es kommt halt schon auf die Menge an.
Zitat von Findus im Beitrag #188
Ja. Der notwendige Wind ist allerdings eher in Küstennähe zu finden, statt am Gebirge. Und soweit ich das sehe, hast du doch recht vehement Stromleitungen in den Süden widersprochen. Mit dem Argument Vorrang regionaler Stromerzeugung.
Wenn es um die CO2 - Bilanzen der Techniken geht, sehe ich ehrlich gesagt nur in Norddeutschland die Möglichkeit, dass ein "Green Valley" entsteht.
Auch da würde ich differenziert rangehen. Es gibt in Deutschland nach wie vor attraktive Windstandorte auch an Land, die noch nicht erschlossen bzw. freigegeben wurden. Aber es gibt halt nicht nur Windkraft, sondern auch Photovoltaik.
Ob und in welchem Maße man tatsächlich einen Ausbau von Stromnetzen braucht, hängt auch stark davon ab, welche regionalen Maßnahmen man trifft. Da ist noch sehr viel Luft nach oben - und wenn mehr dezentrale Stromerzeugung inklusive Pufferung stattfindet, entlastet das durchaus auch die Stromnetze.
Ich habe gar nicht so arg viel gegen deine Thoriumreaktoren - wenn die Müllproblematik gelöst ist. Ich bin kein Gegner der Kernenergie an und für sich - für mich ist nur relevant, dass die Gefahren beherrschbar sind, und die Müllthematik gelöst ist. Das ist halt nicht der Fall.
Dazu kommt: die derzeit weltweit vorhandenen AKWs (436 Reaktoren nennt deine Quelle, und 90% davon könnte auf Th umgestellt werden) erzeugen gerade mal 2,5 TWh. Gegenüber dem weltweiten Strombedarf von mehr als 22 TWh ist das weniger als 10%.
Dazu kommt, dass ein nicht gerade geringer Anteil der AKWs schon ein beträchtliches Alter haben. Richtig Sinn macht es nur, wenn man AKWs neuerer Technologie umrüstet - das ist dann aber nur ein kleinerer Teil der AKWs.
Noch dazu kommt, dass die bestehenden AKWs eigentlich nicht das Optimum für Thorium-Reaktoren darstellen. Das wären dann wohl eher Flüssigsalzreaktoren.
Überhaupt - es gibt durchaus noch technische Herausforderungen im Bezug auf Thorium. Neben den Abfallstoffen ist auch Korossion ein Problem. Ob dies wirklich auch im Echtbetrieb gelöst ist - so einfach scheint es nicht zu sein, denn es gibt die speziell dafür konzipierten Reaktoren dafür noch nicht.
nur die bestehenden Reaktoren von Uran auf Thorium umzustellen - ist sicher kein Fortschritt und auch keine Lösung!
DERZEIT ist ja nicht das Problem, dass uns heute schon Uran als Brennstoff ausgeht.....das Problem ist, dass viele bestehende AKWs eben nicht wirklich sicher gegen Naturkatastrophen sind. Das könnten nur NEUE AKWs erfüllen, die konsequent beispielsweise als Flüssigsalzreaktoren gebaut werden.
Die Bauzeit neuer AKWs liegt aber selbst bei optimalen Voraussetzungen bei 10 Jahren - realtistisch in Industrieländern sind 15 Jahre, aber auch nur, wenn die gesellschaftlichen Problemstellungen (Toleranz gegenüber AKWs) mit gelöst werden - sonst dauert es noch länger.
Für Deutschland und weite Teile der westlichen Industriestaaten ist diese Technologie damit zwar vielleicht interessant, hilft aber nicht für den Klimawandel. Für andere Staaten könnte diese Technologie interessant sein - allerdings kann man auch mit dieser Technologie Uran 233 gewinnen, welches für Atombomben von Interesse ist. Eine Ausbreitung der Technologie auf viele Länder ist damit für die bestehenden Atommächte nicht wirklich attraktiv.
Dazu kommt, dass bis heute noch keine Lösung geboten wird für die Probleme, die für Thorium optimierte Kraftwerke mit ihren Abfallstoffen haben. Der radioaktive Problemmüll und das Korossionsproblem bleiben erhalten - es hilft nichts, Thorium hilft viel zu wenig und viel zu riskant und ist teuer und langwierig......
Es lohnt mehr auf Masse zu setzen - die erhält man mit Photovoltaik und Windstrom. Das geht schneller, ist preiswerter und verspricht gerade in der Übergangsphase mehr Verlässlichkeit, als wenn wir auf eine ungeübte wenig erprobte neue Technik setzen, die viel verspricht, aber bisher wenig gehalten hat. Ich mag ihr Potential nicht kleinreden - es ist mir nur noch viel zu experimentell, um hier unnötig viel energie rein zu stecken.
Nein - Thorium ist keine Übergangslösung - allenfalls kann es mal irgendwann in der Zukunft eine sinnvolle Ergänzung für einen Energiemix werden.
RE: Atomkraft doch als Übergangslösung?
in Die Grünen 05.10.2019 11:42von Kali • | 61 Beiträge
Ob Thorium, Wind, Wasser, Solar, .......................
Die Energieversorgung kann nur durch einen Mix gesichert werden.
Interessante Loesungen zur optimalen Ausnutzung gibt es. Vorgelegene Inseln in Norwegen sind Selbstversorger mit Windkraft.
Mit Ueberschuessen, z.B. Nachtstrom, wird Wasserstoff produziert und bei Bedarf eine Brennstoffzelle genutzt.
Geht alles, nur dauert der Ausbau.
In Deutschland muss ich nur an den Flugplatz denken, Internet, Handydeckung. Hoffe der globale Energiewandel geht reibungsloser.
RE: Atomkraft doch als Übergangslösung?
in Die Grünen 05.10.2019 11:57von Meridian • | 2.911 Beiträge
Ich habe eine Weile nachgedacht zum Thema Thoriumreaktor. Und ich bin (bevor ich den Beitrag von @Atue gelesen habe) für mich zum Schluss gekommen, dass die Sache mit dem Thorium nur wieder ein Versuch der Atomindustrie ist, sich irgendwie zu halten. Ich habe 2 Links:
http://www.bund-rvso.de/thorium-reaktor-...salz-klein.html
Ist zwar reißerisch formuliert, aber ehrlich: Ich glaube eher den Umweltbewegungen als der Atomlobby, die ihre Atomkraft immer wieder schön geredet hat. Ja, bis jetzt versuchen manche sogar zu behaupten, dass durch Tschernobyl nur 55 Menschen umkamen durch die Explosion, und dass nicht nachgewiesen werden kann, dass die Krebs- und Strahlenerkrankungen danach mit der radioaktiven Stahlung zu tun hätten. Und auch Tepco hat sich bei der Katastrophe von Fukushima unrühmlich verhalten.
Und hier ein Artikel, wonach China einen ersten Thoriumreaktor aufbaut. Tatsächlich sind Klein- und Kleinstreaktoren möglich.
https://www.heise.de/tp/features/China-b...su-4012683.html
Wenn Zehntausende Kleinreaktoren aufgebaut werden, steigt automatisch die Gefahr, dass etwas passieren kann. Ich erinnere mich an meine Schulzeit: Unser Physiklehrer der 10. Klasse, als Kernphysik das Thema war, war ein bekennender Atomkraftbefürworter. Er meinte, dass nichts passieren könne, allein aus physikalischen Gründen. Mag sein, dass er recht hat, aber die größte Schwäche ist stets der Mensch. Menschliches Versagen hat z.B. im schwedischen Forsmark beinahe zu einer Katastrophe geführt. Weil zuvor nie was passierte, kam offenbar Langeweile im Alltagsbetrieb des AKWs auf, und es soll auch viel Alkohol geflossen sein. Als es einen Störfall gab, reagierte man offenbar erst falsch, was alles schlimmer machte. Das führte wohl zur Ernüchterung, und bekam gerade noch rechtzeitig die Kurve.
Fazit: Ich war schon vorher ein Atomkraftgegner. Die Sache mit dem Thorium hat mich zwar nachdenken lassen, aber letztlich bleibe ich es weiterhin, ja werde in der Sache noch radikaler sein.
Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
Jetzt trauen sich die Grünen aus ihrer Deckung heraus und melden sich mit einem eigenen Klimakonzept.
https://www.welt.de/politik/deutschland/...-Koalition.html
Wie zu erwarten deutlich radikaler mit einer viel höheren CO2-Abgabe, Förderungen und auch Verboten, aber auch Ausgleichszahlungen.
Immerhin begründen die Grünen Verbote aus der Erfahrung, dass meist schnell Alternativen gefunden werden. Das würde aber bedeuten, dass die Industrie eigentlich schon so manche Erfindungen bereit hat, aber sich damit zurückhält, bis die Politik endlich reagiert. Wie immer geht es ums Geld-Machen.
Den Grünen dürfte bewusst sein, dass sie ihre Forderung nie und nimmer 1:1 durchbekommen (selbst wenn sie mit abs. Mehrheit regieren würden). Daher ist sie wohl recht radikal gestellt in der Hoffnung, man bekommt überhaupt etwas durch. Ist also auch die typische Parteipolitik, die jede Partei durchmachen muss.
Insgesamt finde ich diesen Entwurf dennoch besser als der von der GroKo. Zudem ist auch ein Aspekt zum Thema Landwirtschaft enthalten, hier die artgerechte Tierhaltung und des damit einhergehenden zurückgehenden Fleischkonsum. Zum Thema Plastikmüll haben auch die Grünen sich zumindest laut Pressemeldung nicht geäußert.
Das mit der CO2-Steuer sehe ich nicht einmal falsch; kritischer sehe ich das sofortige Verbot von Öl- und noch mehr von "fossilen Gasheizungen" ab 2025. Wenn Erdgas in zunehmenden Maße durch überschüssige Windkraft mit klimaneutral erzeugtem Methan oder auch Biomethan aus Biogasanlagen beigemischt wird, werden auch Erdgasheizungen (auch Erdgasfahrzeuge und Gasherde, sofern mit Erdgas betrieben) immer umweltfreundlicher. Die Beimischungsquote ist im Gegensatz zum Biodiesel oder Bioethanol kein Problem. Im Gegenteil: Die Gasqualität steigt sogar, da das erzeugte Ökogas fast nur aus Methan besteht, wohingegen Erdgas als H-Gas zu bis zu 18% auch aus anderen Bestandteilen bestehen kann.
Sollte es aber Gasheizungen geben, die mit einem Propan-/Butangemisch befeuert werden, dann sieht es anders aus. Das kann nicht ohne weiteres ökologisch ersetzt werden. Dieses Gasgemisch ist ein Nebenprodukt der Erdölraffinerien. Genau das Gas ist auch das sogenannte Autogas LPG (Liquefied Petroleum Gas). Erdgas hat das Kürzel CNG (Compressed Natural Gas), als Flüssigerdgas auch LNG (Liquefied Natural Gas). Aber vielleicht fällt LPG auch als Nebenprodukt von anderen Industriebranchen ab.
Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
Bitte geben Sie einen Grund für die Verwarnung an
Der Grund erscheint unter dem Beitrag.Bei einer weiteren Verwarnung wird das Mitglied automatisch gesperrt.
Besucher
1 Mitglied und 3 Gäste sind Online Besucherzähler Heute waren 93 Gäste und 4 Mitglieder, gestern 190 Gäste und 6 Mitglieder online. |
Forum Statistiken
Das Forum hat 2285
Themen
und
50958
Beiträge.
Heute waren 4 Mitglieder Online: |