Familiennachzug - Die zwei Seiten
Familiennachzug - Die zwei Seiten
in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 19.11.2017 09:23von Anthea • | 12.752 Beiträge
In einem Artikel der Epoch Times zeigt Joachim Jahnke als Gastautor Gründe auf, die dagegen sprechen. Und dabei sind mMn durchaus nicht von der Hand zu weisende und sicherlich auch zu bedenkende Dinge aufgezeigt, wo eine Erwartungshaltung möglicherweise konträr zu dem tatsächlich Erreichten/Erreichbaren stehen kann. Nur mal als Beispiel: Dass das genaue Gegenteil von Gewünschtem – nämlich erhöhte Integrationswilligkeit – eintreten kann. Dass noch viel mehr „Staat im Staat“ entsteht, weil man „unter sich“ sein kann und will.
Auch die von Jahnke genannten Zahlen können von einer Blauäugigkeit sprechen, wenn man diese in den Vergleich zu den genannten und erwarteten stellt.
5 Gründe
Wie seht ihr die Bedenken/Gründe/Zahlen?
Es ist ja nun oftmals so, dass das Gute wollen und das Gute erreichen zweierlei paar Schuhe sind. In dem Falle vielleicht humanitäres Denken kontra Vernunft?
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Ist das, was das Herz glaubt, nicht genau so wahr wie das, was das Auge sieht? Khalil Gibran
RE: Familiennachzug - Die zwei Seiten
in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 19.11.2017 09:41von Kali • | 61 Beiträge
Schnelle Familienzusammenfuehrung sehe ich als Bremsklotz fuer die Integration. Ich bin zwar kein Fluechtling, aber "Auslaender". Gerade alleine ausgewandert zu sein hat zu einer schneller lntegration gefuehrt, angefangen bei der Sprache bis zu kulturellen Dingen. So wenig wie moeglich Kontakt zu eigenen Landsleuten foerdert die Integration. Mit Familie haette ich z.B. die Sprache nicht innerhalb so kurzer Zeit gelernt. Dazu bekam ich als Einzelperson viele private Einladungen. Fuer Einzelpersonen ist es einfacher Kontakte zu knuepfen. Also, erst Integration, dann Familie.
RE: Familiennachzug - Die zwei Seiten
in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 19.11.2017 10:32von Anthea • | 12.752 Beiträge
Zitat von Kali im Beitrag #2
Schnelle Familienzusammenfuehrung sehe ich als Bremsklotz fuer die Integration. Ich bin zwar kein Fluechtling, aber "Auslaender". Gerade alleine ausgewandert zu sein hat zu einer schneller lntegration gefuehrt, angefangen bei der Sprache bis zu kulturellen Dingen. So wenig wie moeglich Kontakt zu eigenen Landsleuten foerdert die Integration. Mit Familie haette ich z.B. die Sprache nicht innerhalb so kurzer Zeit gelernt. Dazu bekam ich als Einzelperson viele private Einladungen. Fuer Einzelpersonen ist es einfacher Kontakte zu knuepfen. Also, erst Integration, dann Familie.
Da stimme ich mit Ihnen überein.
Ist das, was das Herz glaubt, nicht genau so wahr wie das, was das Auge sieht? Khalil Gibran
RE: Familiennachzug - Die zwei Seiten
in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 19.11.2017 11:05von Findus (gelöscht)
Man nehme ein wenig CSU Argumentation, packe zwei weder aussagekräftige und letztlich nicht überprüfbarer (kein genauer Link, im Datenwust Statistik BAMF bzw. Agentur für Arbeit kann man Ewigkeiten nach den Daten suchen) zusammen und verkaufe das als seriösen Artikel?
Danke, für mich keine Diskussionsgrundlage. Auf Spekulationen hin lässt es sich eben nicht argumentieren!
RE: Familiennachzug - Die zwei Seiten
in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 19.11.2017 11:40von Anthea • | 12.752 Beiträge
Zitat von Findus im Beitrag #4
Man nehme ein wenig CSU Argumentation, packe zwei weder aussagekräftige und letztlich nicht überprüfbarer (kein genauer Link, im Datenwust Statistik BAMF bzw. Agentur für Arbeit kann man Ewigkeiten nach den Daten suchen) zusammen und verkaufe das als seriösen Artikel?
Danke, für mich keine Diskussionsgrundlage. Auf Spekulationen hin lässt es sich eben nicht argumentieren!
Ich habe erst auch einmal nach "Joachim Jahnke" geschaut, z.B. dessen Vita, und kann ihn nicht als unseriösen Autoren erkennen. Auch die Nachdenkseiten greifen ihn des Öfteren auf.
Im Grunde genommen ist eine Zukunft immer auf Spekulationen angewiesen.
Was hältst du denn von - jetzt einmal jenseits von Zahlen - den zwei Möglichkeiten besserer oder schlechterer Integration bei Familiennachzug?
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Ist das, was das Herz glaubt, nicht genau so wahr wie das, was das Auge sieht? Khalil Gibran
RE: Familiennachzug - Die zwei Seiten
in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 19.11.2017 11:53von Kali • | 61 Beiträge
Ich nehme als Argumentation viel Erfahrung und logische Zusammenhänge. So schwer ist das nicht.
Auch die " westlichen Einwanderer", die ich kenne, sind in der Regel alleine eingewandert, haben in provosorischen Verhaeltnissen gelebt, haben sich etabliert und den Nachzug vorbereitet. Dann kam die Familie nach.
Es beschleunigt den Intergrierungsprozess.
RE: Familiennachzug - Die zwei Seiten
in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 19.11.2017 12:30von Findus (gelöscht)
Zitat von Anthea im Beitrag #5
Im Grunde genommen ist eine Zukunft immer auf Spekulationen angewiesen.
Was hältst du denn von - jetzt einmal jenseits von Zahlen - den zwei Möglichkeiten besserer oder schlechterer Integration bei Familiennachzug?
Wie du bereits sagst, Spekulation. Darum ist mir zuerst einmal nicht ersichtlich, warum ich der einen Spekulation mehr Beachtung schenken sollte, als einer deutlich optimistischeren Spekulation.
Herr Jahnke nennt fünf Bereiche, in denen er Probleme mit der Integration sieht und eine eher negative Einschätzung zum Familiennachzug entwickelt.
Dem Argument der Sog-Wirkung eines Familiennachzugs ist entgegen zu setzen, dass es darauf ankommt, wie eine gesetzliche Regelung ausgestaltet wird. Ein Familiennachzug, der nur die Kernfamilie (Partner + Kinder) umfasst, wäre sicherlich einer Integration förderlich und wäre in seiner Größenordnung absehbar.
Dies würde zugleich Jahnkes zweiten Grund, die "unbekannte Größe" widerlegen. Zumal es ja auch Schätzungen vorliegen, die deutlich geringer ausfallen als Jahnkes Schätzungen. Warum sollte ich mich der "Schwarzmalerei" anschließen?
Das Argument der Qualifikation für den Arbeitsmarkt ist nicht neu. Bereits bei den Russlanddeutschen ist dieses Argument aufgetaucht. Die Bildung ist in den angesprochenen Ländern sehr unterschiedlich. Jahnke hebt mit Afghanistan und allgemein "Orient" Regionen hervor, in denen die Menschen einen relativ beschränkten Zugang zu Bildung haben - insbesondere wenn sie auf dem Lande lebten. Regionen wie Syrien, in denen ein differenziertes Bildungs- und Ausbildungssystem existiert (hat), benannt Jahnke nicht. Die Lage ist also differenzierter, als im Artikel dargestellt.
Zurück zum Bsp. der Russlanddeutschen: Die 1990er Jahre haben eines gezeigt - die berufliche Integration zugewanderter Menschen beherrscht Deutschland perfekt. Ich kann mich Jahnkes drittem Argument also nicht anschließen.
Wer nach Jahnkes viertem Argument auf staatliche Sozialleistungen angewiesen sein wird, ist schwer abzuschätzen. Wer beruflich integriert wird und kein Arbeitsverbot hat, steht schneller auf eigenen Beinen. Es müsste hier differenziert werden.
Das letzte Argument ist das schwächste Argument. "Auch in Schweden gibt es keinen Familiennachzug mehr". Nur weil die Schweden eine Entscheidung für sich getroffen haben, müssen wir die gleiche Entscheidung treffen??? Nicht nachvollziehbar.
RE: Familiennachzug - Die zwei Seiten
in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 19.11.2017 12:47von Till (gelöscht)
Also erst soll sich der Ausländer integrieren, dann darf er die Familie nachholen. Wie misst man den Grad der Integration? Muss er jedes Jahr eine Sprachprüfung machen? Und wie stellt man sicher, dass sich dann auch die Familie integriert? Überwachen, dass sie zu Hause auch deutsch spricht?
Einmal bemängelt der Autor, dass die Ausländer unter sich bleiben und ihre Kinder lieber zu Hause erziehen, statt sie in den deutschen Kindergarten zu schicken, dann spricht er von Konkurrenz bei Kita-Plätzen - was denn nun?
"Können nun Migranten auch noch ihre Familienangehörigen nach Deutschland einreisen lassen – und das gefahrlos mit der Bahn oder dem Flugzeug (!) ..." Was der Autor mit dem Ausrufezeichen ausdrücken will, erschließt sich mir nicht.
Die Familie ist mit Sicherheit das kleinere Integrationshindernis. Migranten gehen immer den Weg des geringsten Widerstandes und versuchen, mit möglichst wenig Aufwand ihr Leben zu gestalten; das machen Deutsche im Ausland genau so. Ob sie Deutsch lernen, hängt von anderen Faktoren ab. Andererseits kann die eigene Familie ein stabilisierender Faktor sein und verhindern, dass jemand beispielsweise ins kriminelle Milieu abrutscht. Ich vermute, dass es das ist, was die Grünen mit Integration meinen.
Klar kostet Familiennachzug Geld; und klar haben wir das nicht, wenn Steuern verkürzt werden, womöglich noch von Firmen, die das Geld zuvor mit den Kriegen verdient haben. Das ist aber eher ein Totschlag-Argument gegen Familiennachzug.
RE: Familiennachzug - Die zwei Seiten
in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 19.11.2017 16:03von Andreas1975 • | 217 Beiträge
Heute Früh im Radio gehört.
Gerade mal im Netz danach gesucht.
Norbert Blüm meldet sich zu Wort. Er erklärt seiner Partei das C im Parteinamen. Recht hat der Blüm. Wie fast immer. ;)
Zitat
Den Familiennachzug zu verbieten, widerspricht der christlichen Soziallehre. Wenn er an der CDU scheitert, wäre das Gesicht der Partei verschandelt. Ein Gastbeitrag von Norbert Blüm.
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/norbert-bluem-fordert-von-cdu-bekenntnis-zu-familiennachzug-15298855.html
RE: Familiennachzug - Die zwei Seiten
in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 19.11.2017 16:50von antenna (gelöscht)
Zitat von Andreas1975 im Beitrag #9
Norbert Blüm meldet sich zu Wort. Er erklärt seiner Partei das C im Parteinamen. Recht hat der Blüm. Wie fast immer. ;)
Bluem ist der einzige CDU-Politiker, der meinen vollen Respekt geniesst.
RE: Familiennachzug - Die zwei Seiten
in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 19.11.2017 16:56von Anthea • | 12.752 Beiträge
Zitat von antenna im Beitrag #10Zitat von Andreas1975 im Beitrag #9
Norbert Blüm meldet sich zu Wort. Er erklärt seiner Partei das C im Parteinamen. Recht hat der Blüm. Wie fast immer. ;)
Bluem ist der einzige CDU-Politiker, der meinen vollen Respekt geniesst.
War Blüm nicht derjenige, der einstens sprach: Die Rente ist sicher?
Irren ist männlich? Na ja, er hat sich ja nicht über die Höhen ausgesprochen. Zu wenig zum leben und zu viel zum sterben für manche.
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Ist das, was das Herz glaubt, nicht genau so wahr wie das, was das Auge sieht? Khalil Gibran
RE: Familiennachzug - Die zwei Seiten
in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 19.11.2017 17:23von Findus (gelöscht)
Zitat von Anthea im Beitrag #11
War Blüm nicht derjenige, der einstens sprach: Die Rente ist sicher?Irren ist männlich? Na ja, er hat sich ja nicht über die Höhen ausgesprochen. Zu wenig zum leben und zu viel zum sterben für manche.
Blüm steht für seine Zeit, als er Minister war. Die Zeit vor Merkels neoliberalen Schwenk...
Eine Frau hätte damals auch nichts anderes gesagt.
RE: Familiennachzug - Die zwei Seiten
in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 19.11.2017 17:32von Anthea • | 12.752 Beiträge
Zitat von Andreas1975 im Beitrag #9
Heute Früh im Radio gehört.
Gerade mal im Netz danach gesucht.
Norbert Blüm meldet sich zu Wort. Er erklärt seiner Partei das C im Parteinamen. Recht hat der Blüm. Wie fast immer. ;)Zitathttp://www.faz.net/aktuell/politik/inland/norbert-bluem-fordert-von-cdu-bekenntnis-zu-familiennachzug-15298855.html
Den Familiennachzug zu verbieten, widerspricht der christlichen Soziallehre. Wenn er an der CDU scheitert, wäre das Gesicht der Partei verschandelt. Ein Gastbeitrag von Norbert Blüm.
Das ist ja alles gut und schön, aber es ist wieder nur halb richtig. Denn die CDU "verbietet" ja keinen Familiennachzug, sie will diesen nur in geordneten Bahnen. Was durchaus vernünftig ist.
Was ist denn daran falsch, wenn der Mann erst einmal die Grundlagen hier schafft "Arbeit, Wohnung, Verständigungsmöglichkeit" - also Eigenintegration, oder anders: Wissen, wie es hier zugeht und das er direkt dann an seine Familie weitergeben kann?
Und die vernünftigen Größen sind auch, wie ich eben hier las und dem auch zustimme: Frau und Kind(er) und nicht noch alle möglichen Vettern und Onkel und Tanten!
WO bitte steht, dass die CDU grundsätzlich gegen einen Familiennachzug ist? Und was ist so verkehrt daran, wenn erst einmal eine Basis geschaffen werden soll?
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Ist das, was das Herz glaubt, nicht genau so wahr wie das, was das Auge sieht? Khalil Gibran
RE: Familiennachzug - Die zwei Seiten
in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 19.11.2017 17:35von Findus (gelöscht)
Es geht letztlich nicht um die CDU oder Blüm. Es geht um Menschen und ihren Lebensweg.
Wir können hier auch wieder ein Beispiel sehen, warum "links" und "links" auch nicht dasselbe ist.
Sollte man in der Diskussion beachten.
RE: Familiennachzug - Die zwei Seiten
in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 19.11.2017 17:43von Andreas1975 • | 217 Beiträge
Zitat von Anthea im Beitrag #13Zitat von Andreas1975 im Beitrag #9
Heute Früh im Radio gehört.
Gerade mal im Netz danach gesucht.
Norbert Blüm meldet sich zu Wort. Er erklärt seiner Partei das C im Parteinamen. Recht hat der Blüm. Wie fast immer. ;)Zitathttp://www.faz.net/aktuell/politik/inland/norbert-bluem-fordert-von-cdu-bekenntnis-zu-familiennachzug-15298855.html
Den Familiennachzug zu verbieten, widerspricht der christlichen Soziallehre. Wenn er an der CDU scheitert, wäre das Gesicht der Partei verschandelt. Ein Gastbeitrag von Norbert Blüm.
Das ist ja alles gut und schön, aber es ist wieder nur halb richtig. Denn die CDU "verbietet" ja keinen Familiennachzug, sie will diesen nur in geordneten Bahnen. Was durchaus vernünftig ist.
Was ist denn daran falsch, wenn der Mann erst einmal die Grundlagen hier schafft "Arbeit, Wohnung, Verständigungsmöglichkeit" - also Eigenintegration, oder anders: Wissen, wie es hier zugeht und das er direkt dann an seine Familie weitergeben kann?
Und die vernünftigen Größen sind auch, wie ich eben hier las und dem auch zustimme: Frau und Kind(er) und nicht noch alle möglichen Vettern und Onkel und Tanten!
WO bitte steht, dass die CDU grundsätzlich gegen einen Familiennachzug ist? Und was ist so verkehrt daran, wenn erst einmal eine Basis geschaffen werden soll?
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Grundsätzlich eventuell nicht. Aber die Führungsetage scheint das so zu sehen. Warum sollte sich Mini sonst zu Wort melden.
http://www.faz.net/aktuell/politik/famil...e-13901769.html
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