#436

RE: Wasserstoffherstellung

in Die Grünen 31.05.2020 18:27
von Meridian | 2.911 Beiträge

Es hat ja nicht nur Greta protestiert, sondern auch andere der FFF-Bewegung, aber auch Greenpeace und andere Umweltbewegungen. Interessanterweise haben auch ehemalige Bergleute gegen Datteln protestiert, aber nicht, weil sie gegen Kohlekraft sind (im Gegenteil!). Sie protestieren dagegen, dass Datteln mit Importkohle versorgt wird anstatt aus heimischem Bergbau.

Unabhängig davon, ob man Greta ernst nehmen will oder nicht, halte ich Datteln für ein verspätetes Überbleibsel der Kohleära, die langsam, aber sicher zu Ende gehen wird. Dass gerade Deutschland sich so schwer davon trennen kann, dürfte auch daran liegen, dass die Kohle wie kaum etwas Anderes so stark als Symbol für den Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg zählt, und zwar in Ost und West. Und davon zehrt die Kohle bis heute noch.


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.


zuletzt bearbeitet 31.05.2020 18:27 | nach oben springen

#437

RE: Wasserstoffherstellung

in Die Grünen 31.05.2020 19:22
von Findus | 2.655 Beiträge

Datteln IV liefert Bahn-Strom für den Nahverkehr. So viel zum Thema Energie- und Verkehrswende.



zuletzt bearbeitet 31.05.2020 19:23 | nach oben springen

#438

RE: Wasserstoffherstellung

in Die Grünen 31.05.2020 22:34
von Meridian | 2.911 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #437
Datteln IV liefert Bahn-Strom für den Nahverkehr. So viel zum Thema Energie- und Verkehrswende.


Genau! Und der Greta verleiden wir das Bahnfahren, indem Datteln 4 für elektrifizierten Bahnverkehr steht und für den nicht elektrifizierten Verkehr die Verbrennung von Diesel. Und zur Not gibt es noch ein Video als Schocktherapie von der ach so sauberen Eisenbahn:

https://www.youtube.com/watch?v=OPpgp5B1jVU


Doch im Ernst: Die Bahn bezieht 25% von diesem Kraftwerk. Gut ist das bestimmt nicht. Aber trotz dieses Rückschlags steigt ihr erneuerbarer Anteil am Energieverbrauch über die Jahre weiter. Seit 20 Jahren ist der erneuerbare Anteil der Bahn stets über dem Bundesdurchschnitt (2019: 60% bei der DB, 42% bundesweit). Solange man keinen Elektrowagen (mit Ökostrom getankt) fährt oder keinen biogenen Treibstoff verwendet, ist Bahnfahren selbst mit Datteln 4 immer noch umweltfreundlicher. Die Verkehrwende ist wegen Datteln noch nicht gescheitert, auch wenn ich gleichwohl das Handeln der Bahn nicht gut heiße. Vielleicht musste sie für Ersatz sorgen, weil das Atomkraftwerk Neckarwestheim 2 in zwei Jahren stillgelegt wird. Hier hat die Bahn auch Anteile. Und auf den Ökostrom kann man sich noch nicht so sehr verlassen. Doch die DB macht den gleichen Fehler, wie die Bundespolitik ihn gemacht hat: Sie steigt aus der Atomkraft aus, setzt aber erst auf Kohle als Ersatz. 2011 konnte man das noch nachvollziehen, weil der Ökostrom-Anteil nicht so hoch war, doch jetzt sieht das anders aus. Diesjahr liegt der Ökostromanteil bei über 50%.

Die DB Fernverkehr läuft ja zu 100% mit Ökostrom. Boshafte Frage: Zählt das auch für die dieselbetriebenen Abschnitte? Auch wenn die meisten Fernzüge elektrisch laufen (die ICE sogar komplett), bedeutet das dann, dass der Diesel für die DB Fernverkehr ökologisch ist? Also, liebe Greta, keine Sorge, wenn du bei der DB in einem dieselbetriebenen Fernzug bist: Laut DB ist in Fernzügen die Energieversorgung zu 100% aus Ökostrom.


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.


zuletzt bearbeitet 31.05.2020 22:34 | nach oben springen

#439

Greta und FFF kommen wieder

in Die Grünen 01.06.2020 00:02
von Atue (gelöscht)
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Greta und FFF kommen wieder. Der nächste heiße Sommer droht. Es ist wahrscheinlich, dass dann die Berichterstattung zu Waldbränden und dann auch zum Klimawandel wieder zunehmend in die Schlagzeilen kommt. Corona ist jetzt schon so lange bestimmend - die Menschen werden das leid - zumal im Prinzip ja klar ist, dass lediglich auf einen Impfstoff gewartet wird.

Beim Klimawandel ist aber nix klar - klar ist da nur, dass wir zu wenig tun, und das ist inzwischen sehr vielen klar, und wird noch klarer, wenn wir unter der Hitze erneut stöhnen.

Klima ist was langfristiges - und langfristig werden die Grünen genau deshalb auch wieder Prozente gewinnen.



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#440

RE: Greta und FFF kommen wieder

in Die Grünen 01.06.2020 00:26
von Meridian | 2.911 Beiträge

Und trotz der Trockenheit haben wir noch Glück in diesem Frühling. Von Hitzewellen sind wir verschont. Problematischer sind die Spätfröste, die es trotz Klimawandel weiterhin gibt. Im April und auch im Mai gab es selbst im Flachland Gegenden, wo in jeweils beiden Monaten häufiger Bodenfrost festgestellt wurde als im Februar. Der Mai war sogar kühler als im Durchschnitt. Nordlagen gab es in diesem Frühling relativ oft.

Doch in Südeuropa gab es erste starke Hitzewellen. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis uns eine solche erwischt. Die ersten Junitage geben einen Vorgeschmack, auch wenn es nicht extrem werden soll, einfach ein erster sommerlicher Vorstoß. Zum Wochenende droht nach derzeitigem Stand ein erneuter Kälterückfall, im Extremfall mit Schnee in den Gipfellagen der Mittelgebirge (Brocken, Feldberg), was aber nicht ungewöhnlich für Juni ist, Stichwort "Schafskälte". Ob mit dem Kälterückfall der ersehnte Regen kommt, ist noch unsicher.


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
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#441

RE: Greta und FFF kommen wieder

in Die Grünen 01.06.2020 00:33
von Atue (gelöscht)
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Privat habe ich auf die Untätigkeit der Politik bereits reagiert - seit einigen Wochen habe ich eine Klimaanlage - die frißt zwar Strom, aber ich kann in Zukunft auch im Sommer noch erholsam schlafen.
Den Strom generiere ich dann mit einer PV-Anlage.

Mir ist klar, dass ich damit nicht wirklich den Klimawandel bekämpfe - ich suche lokale Lösungen für mich, weil die Politik globale Lösungen nicht in den Blick nimmt.

Das ist traurig - so werden es aber die meisten Menschen machen. Man findet lokale Lösungen.....und für viele Länder Afrikas wird das bedeuten, dass Menschen auswandern und zu Klimaflüchtlingen werden. Es ist absehbar, weil die internationale Politik einfach die real existierenden Probleme nicht angeht.

Es wäre dringend an der Zeit, dass man das Thema auf höchster politischer Ebene vorrangig behandelt! Mit der CDU alleine geht das aber in Deutschland nicht. Es wird Zeit, dass wenigstens die Grünen mit an die Macht kommen!



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#442

RE: Wasserstoffherstellung

in Die Grünen 01.06.2020 10:42
von Findus | 2.655 Beiträge

Zitat von Meridian im Beitrag #438
Zitat von Findus im Beitrag #437
Datteln IV liefert Bahn-Strom für den Nahverkehr. So viel zum Thema Energie- und Verkehrswende.



Genau! Und der Greta verleiden wir das Bahnfahren, indem Datteln 4 für elektrifizierten Bahnverkehr steht und für den nicht elektrifizierten Verkehr die Verbrennung von Diesel. Und zur Not gibt es noch ein Video als Schocktherapie von der ach so sauberen Eisenbahn:

https://www.youtube.com/watch?v=OPpgp5B1jVU


Solange Umweltschutz so polemisch betrachtet wird und es mehr um Greta als um die CO2-Emissionen des Kraftwerks Datteln IV geht, wird es nichts mit einem schnellen Kohleausstieg.

Es geht jedoch nicht um Greta und auch nicht darum, dass "nur 25% des Bahnstroms für den Nahverkehr" aus dem Kraftwerk Datteln IV kommen. Es geht darum, dass wir die wissenschaftlichen Fakten kennen und es daher umso unverständlicher ist, dass Datteln IV in Betrieb genommen wurde.

Zitat

Und auf den Ökostrom kann man sich noch nicht so sehr verlassen. Doch die DB macht den gleichen Fehler, wie die Bundespolitik ihn gemacht hat: Sie steigt aus der Atomkraft aus, setzt aber erst auf Kohle als Ersatz. 2011 konnte man das noch nachvollziehen, weil der Ökostrom-Anteil nicht so hoch war, doch jetzt sieht das anders aus. Diesjahr liegt der Ökostromanteil bei über 50%.



Über Entscheidungen aus dem Jahr 2011 müssen wir nicht mehr diskutieren. Heute wissen wir, wie unsinnig Kohle als Ersatzenergieträger war. Es führt trotzdem nicht weiter über Dinge zu Jammern, die heute nicht mehr zu ändern sind. Frage doch mal anders: Wie kann man heute effektiver den Ökostromanteil weiter erhöhen?

Zitat

Die DB Fernverkehr läuft ja zu 100% mit Ökostrom. Boshafte Frage: Zählt das auch für die dieselbetriebenen Abschnitte? Auch wenn die meisten Fernzüge elektrisch laufen (die ICE sogar komplett), bedeutet das dann, dass der Diesel für die DB Fernverkehr ökologisch ist? Also, liebe Greta, keine Sorge, wenn du bei der DB in einem dieselbetriebenen Fernzug bist: Laut DB ist in Fernzügen die Energieversorgung zu 100% aus Ökostrom.



Genau, wir schließen wieder mit Greta und nicht mit Antworten auf die wichtigen klimapolitischen Fragen


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#443

RE: Greta und FFF kommen wieder

in Die Grünen 01.06.2020 14:57
von kuschelgorilla | 3.292 Beiträge

Lieber Atue,

deine Prognose mit den Regionalen/Lokalen Lösungen teile ich. Hier können die Menschen nämlich wirklich selbst Hand anlegen und eigene Ideen verwirklichen.

Allerdings bin ich derzeit mit den Grünen sehr am Hadern... Ich weiß nicht, ob ich sie derzeit in der Regierung haben will und das obwohl sie mit Sicherheit die bessere Wahl sind.


Meine Motivation ging heute morgen winkend und lächelnd an mir vorbei
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#444

RE: Wasserstoffherstellung

in Die Grünen 01.06.2020 15:04
von Meridian | 2.911 Beiträge

@Findus

Die Energiewerte von Mai sind zwar jetzt vollständig, aber ich warte diese Arbeitswoche noch auf Korrekturen, bevor ich hierzu mehr schreibe. Die meisten Korrekturen gibt es in den ersten paar Werktagen des neuen Monats.

Zur Bahn und Datteln. Ich vermute, dass die Bahn bereits bei der Planung ihren Strom vertraglich gesichert hat. Das war auf jeden Fall vor 2013, vermutlich bald nach der Fukushima-Katastrophe, wenn nicht gar schon davor. Der Bau von Datteln 4 hat sich ja auch wegen vieler Klagen so lange erzögert. Sonst wäre das Kraftwerk schon 2017 oder früher ans Netz gegangen.

Allzu viele Gedanken mache ich mir derzeit nicht über die weitere Steigerung der erneuerbaren Energien. Denn auf gesamte Jahr bezogen tragen die EE bislang 56% bezogen auf den Nettostromverbrauch bei. Beim Bruttostromverbrauch (und dieser Wert wird von der Bundesregierung als Bezugswert genommen) dürften es 4%-Punkte weniger sein. Das liegt natürlich nicht nur am den EE selber, sondern auch am gesunkenen Stromverbrauch dank Corona und Wirtschaftskrise. Ich gehe wieder von einem Mehrverbrauch beim Strom aus, wenn auch nicht ganz auf dem Niveau von vor der Krise, weil die Wirtschaftskrise noch anhalten dürfte. Es wäre aber ein Erfolg, wenn der EE-Anteil bis zum Jahresende die 50%-Marke halten kann.

Es gab mehrere Tage, an denen schon das 2030er-Ziel erfüllt wurde, also mit 65% EE-Stromanteil oder sogar mehr. Vereinzelt wurden 70% erreicht. Aber ich weiß, dass manchmal die letzten 30%-Punkte bis zur Vollversorgung die schwierigsten sind. Denn dann muss ein schlüssiges Speicherkonzept bestehen. Bestehende Kohlekraftwerke müssen teilweise in Gaskraftwerke umgebaut werden, wobei das Gas anteilig immer mehr aus Power-to-gas-Anlagen (mit überschüssigem EE-Strom hergestellt) kommen sollte. Andere Kohlekraftwerke will man in Speicherkraftwerke umbauen. Staat Kohle soll überschüssige Energie in einen Wärmespeicher geführt werden. Der Wärmespeicher kann aus Flüssigsalz, flüssiges Metall oder auch Vulkangestein bestehen. Derzeit gibt es für alle drei Speicherformen Experimente dazu.

Man muss auch bedenken, dass Deutschland nur beim Strom schon einen so hohen Anteil an erneuebaren Energien hat. Bei der Wärme und beim Kraftstoff sieht das anders aus. Der erneuerbare Wärmeanteil liegt 2019 bei 14,5% und der erneuerbare Kraftstoff bei 5,6%. (Elektrofahrzeuge zählen nicht, weil diese zum Strom gezählt werden. Wasserstoff zählt auf jeden Fall als erneuerbar, auch wenn er mit Kohlestrom produziert ist; der Kohlestrom geht dann als nicht-erneuerbarer Strom in die Statistik ein.)
Und eine neue Meldung, die ich gelesen habe: Nach vorläufigen Daten ist der Anteil an bewirtschafteten Flächen mit Biolandbau bei 10,1% gegenüber allen Agrarflächen. Mit Mühe ist hier nun die 10%-Marke geknackt worden. Genaueres und wie es in den einzelnen Bundesländern aussieht, erfährt man erst im Sommer oder Frühherbst.


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.


zuletzt bearbeitet 01.06.2020 15:05 | nach oben springen

#445

RE: Wasserstoffherstellung

in Die Grünen 02.06.2020 07:59
von Findus | 2.655 Beiträge

Zitat von kuschelgorilla im Beitrag #443
Lieber Atue,

deine Prognose mit den Regionalen/Lokalen Lösungen teile ich. Hier können die Menschen nämlich wirklich selbst Hand anlegen und eigene Ideen verwirklichen.

Allerdings bin ich derzeit mit den Grünen sehr am Hadern... Ich weiß nicht, ob ich sie derzeit in der Regierung haben will und das obwohl sie mit Sicherheit die bessere Wahl sind.


Die Frage muss jeder für sich selbst beantworten. Ich halte persönlich die Grünen persönlich derzeit nicht für die bessere Wahl. Gar nicht mal wegen ihrem Programm, sondern einerseits aufgrund der Kompromisslosigkeit vieler Grüner die einen gesellschaftlichen Konsens verhindert, andererseits weil ich viele Punkte sehe, wo sie naiv ins Leere laufen werden. Kurz: Ein weiter CDU-Koalitionspartner, der nach seiner Regierungszeit schrumpfen wird.
Dann im Fazit lieber eine grüne Opposition, die Ideen entwickelt und eine CDU - Regierung vorantreibt.

Vielleicht sollte ich noch hinzufügen, dass ich bei rot-rot-grün die Lage deutlich positiver sehen würde. Dafür gibt es jedoch keine Mehrheit und die Baerbock-Grünen würden immer die Konservativen wählen.

Zitat von Meridian im Beitrag #444
@Findus
Die Energiewerte von Mai sind zwar jetzt vollständig, aber ich warte diese Arbeitswoche noch auf Korrekturen, bevor ich hierzu mehr schreibe. Die meisten Korrekturen gibt es in den ersten paar Werktagen des neuen Monats.


Lass dir die notwendige Zeit, Meridian. Schreibe, sobald verlässliche Zahlen veröffentlicht wurden.

Zitat

Zur Bahn und Datteln. Ich vermute, dass die Bahn bereits bei der Planung ihren Strom vertraglich gesichert hat. Das war auf jeden Fall vor 2013, vermutlich bald nach der Fukushima-Katastrophe, wenn nicht gar schon davor. Der Bau von Datteln 4 hat sich ja auch wegen vieler Klagen so lange erzögert. Sonst wäre das Kraftwerk schon 2017 oder früher ans Netz gegangen.



Wäre es mit Blick auf Klimafolgen nicht billiger gewesen, den Stromanbieter schlicht zu entschädigen? Ok, nicht eine schwarz-gelbe Regierung Laschet.

Zitat

Allzu viele Gedanken mache ich mir derzeit nicht über die weitere Steigerung der erneuerbaren Energien. Denn auf gesamte Jahr bezogen tragen die EE bislang 56% bezogen auf den Nettostromverbrauch bei. Beim Bruttostromverbrauch (und dieser Wert wird von der Bundesregierung als Bezugswert genommen) dürften es 4%-Punkte weniger sein. Das liegt natürlich nicht nur am den EE selber, sondern auch am gesunkenen Stromverbrauch dank Corona und Wirtschaftskrise. Ich gehe wieder von einem Mehrverbrauch beim Strom aus, wenn auch nicht ganz auf dem Niveau von vor der Krise, weil die Wirtschaftskrise noch anhalten dürfte. Es wäre aber ein Erfolg, wenn der EE-Anteil bis zum Jahresende die 50%-Marke halten kann.



Da stimme ich dir zu

Zitat

Es gab mehrere Tage, an denen schon das 2030er-Ziel erfüllt wurde, also mit 65% EE-Stromanteil oder sogar mehr. Vereinzelt wurden 70% erreicht. Aber ich weiß, dass manchmal die letzten 30%-Punkte bis zur Vollversorgung die schwierigsten sind. Denn dann muss ein schlüssiges Speicherkonzept bestehen. Bestehende Kohlekraftwerke müssen teilweise in Gaskraftwerke umgebaut werden, wobei das Gas anteilig immer mehr aus Power-to-gas-Anlagen (mit überschüssigem EE-Strom hergestellt) kommen sollte. Andere Kohlekraftwerke will man in Speicherkraftwerke umbauen. Staat Kohle soll überschüssige Energie in einen Wärmespeicher geführt werden. Der Wärmespeicher kann aus Flüssigsalz, flüssiges Metall oder auch Vulkangestein bestehen. Derzeit gibt es für alle drei Speicherformen Experimente dazu.



Damit hätte man eine Nutzung für Datteln IV gehabt...

Zitat

Und eine neue Meldung, die ich gelesen habe: Nach vorläufigen Daten ist der Anteil an bewirtschafteten Flächen mit Biolandbau bei 10,1% gegenüber allen Agrarflächen. Mit Mühe ist hier nun die 10%-Marke geknackt worden. Genaueres und wie es in den einzelnen Bundesländern aussieht, erfährt man erst im Sommer oder Frühherbst.



Ich habe mit dem Begriff "Bio" inzwischen meine Probleme. Heute meint er im Grunde alles oder nichts. Selbst Obst aus Übersee ist "Bio", obwohl um die halbe Welt gereist. Und welchem Bio-Siegel man vertrauen kann, ist heute auch durchaus offen. Im Grunde müssten die Veterinärämter mehr kontrollieren, damit in Bio auch Bio drin ist.


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#446

RE: Greta und FFF kommen wieder

in Die Grünen 02.06.2020 12:46
von Findus | 2.655 Beiträge

Zitat von kuschelgorilla im Beitrag #443
Allerdings bin ich derzeit mit den Grünen sehr am Hadern... Ich weiß nicht, ob ich sie derzeit in der Regierung haben will und das obwohl sie mit Sicherheit die bessere Wahl sind.


Winfried Kretschmann, grüner Ministerpräsident in Regierungsverantwortung, ist ein Freund der Abwrackprämie, wie ich gerade lesen musste. 3.000,- € in jedem Fall, für ein E-Auto 4.000,- €. Kretschmann muss Verantwortung tragen für Arbeitsplätze, den Verdienst von Familien und einen realistisch machbaren ökologischen Umbau der Wirtschaft. Das führt ihn an die Seite von Markus Söder und Stephan Weil.
Baerbock und Hofreiter wirken reichlich idiologisch, wenn sie neben den Realpolitiker Kretschmann gestellt werden.



zuletzt bearbeitet 02.06.2020 12:46 | nach oben springen

#447

Staudammbau am Mekong

in Die Grünen 02.06.2020 13:21
von Findus | 2.655 Beiträge

Am Mekong wird gebaut. Staudämme. Nicht nur in China ist der Bauboom ausgebrochen. Doch der Fluss und das Klima leiden unter dem Staudammbau. Internationale Studien kommen zu folgendem Fazit: "Der schwer wiegende Wassermangel im unteren Mekong während der Regenzeit 2019 ist größtenteils auf den beschränkten Zufluss aus dem Oberlauf des Mekong zu dieser Zeit zurückzuführen.". 70 Mio. Menschen sind Anrainer des Mekongs. 18. Mio Menschen im Flussdelta sind besonders negativ vom Staudammbau betroffen.
Weit abseits internationaler Poltik und internationaler Klimaproteste geht der Mekong einem ungewissem Schicksal entgegen.

Zur Quelle: Link


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#448

RE: Staudammbau am Mekong

in Die Grünen 02.06.2020 16:50
von Meridian | 2.911 Beiträge

Auch erneuerbare Energien können umweltschädlich sein, wenn sie zu intensiv verwendet werden. Das trifft v.a. auf die große Wasserkraft zu, wenn Staudämme Landschaften nachteilig verändern. Auch in Island droht durch intensiv genutzte Wasserkraft das empfindliche System im Hochland zu kippen. Island macht sich derzeit zu einem Hotspot der Aluminiumherstellung, die sehr energieauswendig ist.

Zu Datteln 4 habe ich einen Link gefunden. Die Geschichte liegt noch weiter zurück, als ich dachte. Ursprünglich sollte es 2011 in Betrieb gehen.

https://www.iwr.de/ticker/klagen-anhaeng...etz-artikel2384

Datteln 4 hat für die Bahn wohl nichts mit dem Ersatz von Neckarwestheim 2 zu tun. Ältere Kohlekraftwerke werden stillgelegt, von welcher die Bahn Strom bezogen hat. Für die Bahn sind es nun 413 statt 319 MW. Der CO2-Ausstoß muss dabei nicht höher sein, weil das neue Kraftwerk effizienter ist. Gleichwohl erschwert es das Vorhaben der DB, komplett klimaneutral zu werden.


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
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#449

RE: Staudammbau am Mekong

in Die Grünen 02.06.2020 19:14
von Findus | 2.655 Beiträge

Zitat von Meridian im Beitrag #448

Datteln 4 hat für die Bahn wohl nichts mit dem Ersatz von Neckarwestheim 2 zu tun. Ältere Kohlekraftwerke werden stillgelegt, von welcher die Bahn Strom bezogen hat. Für die Bahn sind es nun 413 statt 319 MW. Der CO2-Ausstoß muss dabei nicht höher sein, weil das neue Kraftwerk effizienter ist. Gleichwohl erschwert es das Vorhaben der DB, komplett klimaneutral zu werden.


Gegenüber Braunkohlekraftwerken ist Steinkohle mit moderner Technik natürlich schon umweltfreundlicher. Die Energieeffizienz ist deutlich besser als die der Braunkohleverstromung.
Erneuerbare Energien wären trotzdem besser.

Zitat von Meridian im Beitrag #448
Auch erneuerbare Energien können umweltschädlich sein, wenn sie zu intensiv verwendet werden. Das trifft v.a. auf die große Wasserkraft zu, wenn Staudämme Landschaften nachteilig verändern. Auch in Island droht durch intensiv genutzte Wasserkraft das empfindliche System im Hochland zu kippen. Island macht sich derzeit zu einem Hotspot der Aluminiumherstellung, die sehr energieauswendig ist.


Wir hatten in einem anderen Thema auch schon über die Probleme der wasseraufwendigen Lithiumgewinnung in Chile gesprochen. In die ganze Klima-Debatte müssen wir zusätzlich zur CO2-Reduzierung aus meiner Sicht auch noch die Perspektive des Wasserschutzes verankern. In einer Welt ohne verfügbares, sauberes Wasser nützt dir am Ende auch das CO2-sparenste E-Auto nichts.
Ich denke, dass der Klimaschutz multidimensional mit mehreren prioritären Zielen gedacht werden muss. Politik muss diese dann in einem gesunden Klima-Gleichgewicht halten. Vielleicht 4 Achsen: CO2-Reduzierung - Wasserschutz - Landschaftliche Schönheit - Ökonomie.



zuletzt bearbeitet 02.06.2020 19:26 | nach oben springen

#450

Faktor Zeit

in Die Grünen 04.06.2020 23:22
von Atue (gelöscht)
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Zitat von Findus im Beitrag #449
Wir hatten in einem anderen Thema auch schon über die Probleme der wasseraufwendigen Lithiumgewinnung in Chile gesprochen. In die ganze Klima-Debatte müssen wir zusätzlich zur CO2-Reduzierung aus meiner Sicht auch noch die Perspektive des Wasserschutzes verankern. In einer Welt ohne verfügbares, sauberes Wasser nützt dir am Ende auch das CO2-sparenste E-Auto nichts.
Ich denke, dass der Klimaschutz multidimensional mit mehreren prioritären Zielen gedacht werden muss. Politik muss diese dann in einem gesunden Klima-Gleichgewicht halten. Vielleicht 4 Achsen: CO2-Reduzierung - Wasserschutz - Landschaftliche Schönheit - Ökonomie.


Ja - wenn wir alle Zeit der Welt hätten, wäre das ein Ansatz. Haben wir aber nicht.

Deshalb muss jetzt das getan werden, was jetzt schon bekannt ist, mit den Möglickeiten die wir jetzt haben.

Parallel dazu muss geforscht werden, um die Unzulänglichkeiten, die in heutigen Möglichkeiten noch da sind, anzugehen und zu beseitigen. Es braucht dazu auch eine gewisse Priorisierung - es sollten jeweils die Maßnahmen angegangen werden, die zum jeweiligen Zeitpunkt einen sehr guten Effekt haben. Also beispielsweise könnte man jetzt Braunkohlekraftwerke zeitnah abschalten und massiv in Photovoltaik auf Hausdächern gehen - und parallel dazu die dreckigsten Steinkohlekraftwerke auf Erdgas umstellen.
Der Umstieg auf Elektromobilität passt dazu eigentlich ziemlich gut. Auch dann, wenn wir derzeit noch das Batteriethema haben - bis relevante Größenordnungen in Deutschland auf Elektro umgestellt sind, vergehen schnell 5-10 Jahre, und dazu kann man parallel in ökologisch besser verträgliche Batterietechnik investieren.

Was nicht geht ist ein weiter so wie bisher, und nur forschen, bis man die ideale Technik für alles gefunden hat. Dann vergeuden wir auch 50 Jahre, und wachen dann in der Katastrophe auf.



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