Die Waldbrände um Tschernobyl werden schlimmer; erste Rauchwolken erreichen Kiew.
https://www.n-tv.de/panorama/Waldbrand-b...le21708384.html
Offenbar ist das Brandstiftung. Ich hoffe, die kriegen das irgendwann in Griff. In der nächsten Woche soll sich nach einer vorübergehenden Abkühlung laut einigen Wettermodellen eine stabile Ostwindlage etablieren.
Es wäre tatsächlich verrückt, wenn wieder im April radioaktive Strahlung ri. Mitteleuropa gelangen würde, diesmal über die Asche verbrannter Wälder
Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
RE: Weltklima und Atomkraft?
in Die Grünen 12.04.2020 00:29von kuschelgorilla • | 3.292 Beiträge
Zitat von kuschelgorilla im Beitrag #392
Hält denn irgendjemand hier diese Technologie für relevant, um den CO2-Ausstoß zu senken oder der Umwelt anderweitig unter die Arme zu greifen?
Leider sparen KKW CO2.
Aber die Abschaltung ist nicht so dramatisch wie gerne dargestellt:
https://www.quarks.de/technik/energie/at...en-klimaschutz/
Zitat
Würde man alle sechs Kernkraftwerke über das Jahr 2022 am Netz lassen, könnte man folgende Braunkohlekraftwerke ersetzen: Neurath, Niederaußem und Schkopau. Darunter sind auch die zwei Braunkohlekraftwerke mit den höchsten Emissionen von 2019.
Insgesamt würde das CO2-Emissionen von schätzungsweise* 55 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen – das entspricht 17 Prozent der energiebedingten Emissionen und rund 6 bis 7 Prozent der deutschlandweiten Emissionen.
Würde man alle sechs Kernkraftwerke über das Jahr 2022 am Netz lassen, könnte man folgende Braunkohlekraftwerke ersetzen: Neurath, Niederaußem und Schkopau. Darunter sind auch die zwei Braunkohlekraftwerke mit den höchsten Emissionen von 2019.
Insgesamt würde das CO2-Emissionen von schätzungsweise* 55 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen – das entspricht 17 Prozent der energiebedingten Emissionen und rund 6 bis 7 Prozent der deutschlandweiten Emissionen.
Die geringe Restlaufzeit der Atomkraftwerke bedeutet, dass die Gesamtenergieproduktion spätestens ab 2024 sinken würde. Eine Mangelversorgung würde sich jedoch vermutlich nicht einstellen. Bislang produzieren alle Kraftwerke in Deutschland zusammen rund 10 Prozent Überschuss, etwa 11 Prozent würden durch die Kernenergie wegfallen. Da mit Gaskraftwerken noch sehr viel potenzielle Kapazität vorhanden ist, wäre die Energieversorgung abgesichert.
Tschernobyl habe und werde ich nie nicht vergessen!
Die Angst von damals auch nicht.
Gegen Corona kann ich mich noch schützen.
Der Strahlung kann man nicht ausweichen.
Wundere mich immer, wenn Leute Pfifferlinge aus Russland kaufen.
Es gibt auch noch Gebiete in Deutschland, aus denen kein Wild und keine Pilze verkauft werden dürfen.
Die entsprechende Karte finde ich grade nicht.
Ich bin gegen KKW.
https://nuklearia.de/strahlungsdaten/
https://odlinfo.bfs.de/DE/themen/wo-steh...eutschland.html
https://doris.bfs.de/jspui/simple-search?
https://www.bfs.de/DE/themen/ion/umwelt/...e-wildbret.html
RE: Weltklima und Atomkraft?
in Die Grünen 12.04.2020 01:40von kuschelgorilla • | 3.292 Beiträge
Zitat von Dissidentia im Beitrag #393
...
Leider sparen KKW CO2.
Aber die Abschaltung ist nicht so dramatisch wie gerne dargestellt:
https://www.quarks.de/technik/energie/at...en-klimaschutz/
...
Dazu würde ich gerne mal die Zahlen der Berechnung sehen.
Meines Wissens braucht man zum Betrieb (Bau, Rohstoffförderung, -Verarbeitung und -entsorgung) letzlich weit mehr Energie, als tatsächlich erzeugt wird.
Meine Motivation ging heute morgen winkend und lächelnd an mir vorbei
Es geht dabei ja nicht um den gesamten ökologischen Fußabdruck, sondern nur um die Emissionen im Betrieb.
Zitat
Strom aus Atomkraftwerken ist laut Umweltbundesamt nicht CO2-neutral, wie es an vielen Stellen und besonders in den sozialen Medien oft beworben wird. Die Treibhausgase entstehen besonders vor und nach der Stromproduktion, etwa beim Uranabbau, beim Kraftwerksbau oder -rückbau bis hin zur Endlagerung. Den gesamten Lebenszyklus der Braunkohle und -Kraftwerke zu berücksichtigen, würde die dortigen Emissionen übrigens ebenfalls erhöhen.
Auch ein Solar-Park hat in der Herstellung eine schlechte CO2 - Bilanz. Bei der Herstellung von Sonnenkollektoren wird ebenfalls Methan und CO2 frei. Das sollte uns bewusst sein.
Klimafreundliche Energiewirtschaft heißt damit auch Energie sparen. Allen voran die EDV-Technik. Sonst wird die CO2 - arme Gesellschaft ein Märchen.
RE: Weltklima und Atomkraft?
in Die Grünen 12.04.2020 10:37von kuschelgorilla • | 3.292 Beiträge
Zitat von Dissidentia im Beitrag #395
Es geht dabei ja nicht um den gesamten ökologischen Fußabdruck, sondern nur um die Emissionen im Betrieb.Zitat
Strom aus Atomkraftwerken ist laut Umweltbundesamt nicht CO2-neutral, wie es an vielen Stellen und besonders in den sozialen Medien oft beworben wird. Die Treibhausgase entstehen besonders vor und nach der Stromproduktion, etwa beim Uranabbau, beim Kraftwerksbau oder -rückbau bis hin zur Endlagerung. Den gesamten Lebenszyklus der Braunkohle und -Kraftwerke zu berücksichtigen, würde die dortigen Emissionen übrigens ebenfalls erhöhen.
Aus meiner Sicht ist halt eine Technologie obsolet, für die unterm Strich mehr Energie reinstecken muss, als man herausbekommt. Das Energiedefizit wird wie erzeugt? Im Grunde ist Atomenergie das Verschieben von CO2-Belastungen in die Zukunft. Letztlich wird das nach Hinten losgehen.
Meine Motivation ging heute morgen winkend und lächelnd an mir vorbei
RE: Weltklima und Atomkraft?
in Die Grünen 12.04.2020 10:41von kuschelgorilla • | 3.292 Beiträge
Zitat von Findus im Beitrag #396
Auch ein Solar-Park hat in der Herstellung eine schlechte CO2 - Bilanz. Bei der Herstellung von Sonnenkollektoren wird ebenfalls Methan und CO2 frei. Das sollte uns bewusst sein.
Klimafreundliche Energiewirtschaft heißt damit auch Energie sparen. Allen voran die EDV-Technik. Sonst wird die CO2 - arme Gesellschaft ein Märchen.
Richtig! Keine Form der Energieerzeugung wird ohne Belastung der CO2-Bilanz existieren können. Es ist aber eine Frage, wie extrem die Belastungen aussehen... Bei der Atomkraft ist das aber wirklich ein defizitäres Geschäft.
Letztlich werden wir unseren CO2-Fußabdruck erst dann tatsächlich senken, wenn wir unsere Verbräuche zu senken verstehen.
Meine Motivation ging heute morgen winkend und lächelnd an mir vorbei
Zitat von kuschelgorilla im Beitrag #398Jein.
Letztlich werden wir unseren CO2-Fußabdruck erst dann tatsächlich senken, wenn wir unsere Verbräuche zu senken verstehen.
Zu unterscheiden ist zwischen langlebigen Gütern und Verbrauchsgütern.
Langlebige Güter müssen nachhaltig und ohne Obsoleszenz produziert werden.
Werden die Güter umweltgerecht und recyclingfähig hergestellt, ist die Anzahl der Verbräuche egal.
Dann ist es egal, ob ich viel Klopapier oder wenig brauche.
Apropos Klopapier. Einer der wenigen Witze, die ich mir merken kann.
Warum nehmen die Deutschen das Klopapier doppelt?
Weil sie von jedem Scheiß eine Kopie brauchen.
@Dissidentia
Würde man unseren derzeitigen Energiemix zugrunde legen, würde ein Atomkraftwerk alleine auch beim Betrieb CO2 indirekt verbrauchen. Also auch ohne den Aufwand, es erst einmal zu bauen. Denn das angereicherte Uran muss ja stets her- und bereitgestellt werden. Mit unserem Energiemix würde jedenfalls ein hoch effizientes Gaskraftwerk auch nicht mehr CO2 ausstoßen. Die Bereitstellung von Gas ist durch die Pipelines relativ energiearm. (Übler wäre Gas durch Fracking.)
Immerhin haben im ersten Quartal die erneuerbaren Energien zu über 50% bezüglich des Bruttostromverbrauches beigetragen. Gründe gibt es mehrere, aber leider nicht der naheliegendste Grund. Der wäre ein kräftiger Zubau. Doch gerade der stockt. Vielmehr sind es:
- Sinkender Stromverbrauch wegen der Coronakrise
- Sehr windiger Februar, wodurch es zu einem Monatsrekord bei der Windstromproduktion kam
- Sehr sonniger März, brachte für einen März mit Abstand den höchsten Photovoltaik-Ertrag ein.
- Durch teurere CO2-Emissions-Zertifikate (laut EU-Beschluss) Bevorzugung von Gas gegenüber Kohle (eine Tendenz, die seit 2. Quartal 2019 begann und anhält)
- Ebenso wegen teurerer CO2-Emissions-Zertifikate weniger Export von Kohlestrom, dadurch insgesamt sinkende Exportbilanz
https://www.focus.de/immobilien/energies...d_11838239.html
Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
Zitat von Dissidentia im Beitrag #399
Apropos Klopapier. Einer der wenigen Witze, die ich mir merken kann.
Warum nehmen die Deutschen das Klopapier doppelt?
Weil sie von jedem Scheiß eine Kopie brauchen.
Die schwäbische Sparsamkeit sieht das umgekehrt. In der Toilette eines Gasthauses hing ein Zettel mit den 10 Goldenen Kloregeln. Eine Regel lautete:
Mit dem Klopapier sparsam umgehen. Auch die andere Seite benutzen.
Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
Zitat von Meridian im Beitrag #400
Würde man unseren derzeitigen Energiemix zugrunde legen, würde ein Atomkraftwerk alleine auch beim Betrieb CO2 indirekt verbrauchen. Also auch ohne den Aufwand, es erst einmal zu bauen.
Richtig, sagte ich ja.
Zitat von Meridian im Beitrag #400Wir sollten uns einigen, wovon wir reden.
Denn das angereicherte Uran muss ja stets her- und bereitgestellt werden. Mit unserem Energiemix würde jedenfalls ein hoch effizientes Gaskraftwerk auch nicht mehr CO2 ausstoßen. Die Bereitstellung von Gas ist durch die Pipelines relativ energiearm. (Übler wäre Gas durch Fracking.)
Gesamtschau des Energie-CO2 Verbrauchs, oder der reine Betrieb.
Oder zusätzlich ökologische Langzeitwirkung, Gefahrenpotential, Betriebskosten, Nutzungsdauer.
So oder so kommen KKW nicht gut weg.
Kohle auch nicht.
Zitat von Meridian im Beitrag #400
Immerhin haben im ersten Quartal die erneuerbaren Energien zu über 50% bezüglich des Bruttostromverbrauches beigetragen. Gründe gibt es mehrere, aber leider nicht der naheliegendste Grund. Der wäre ein kräftiger Zubau. Doch gerade der stockt.
Leider ja.
https://www.greenpeace.de/sites/www.gree...m-und-Kohle.pdf
Will halt keiner Geld in die Hand nehmen.
Es wäre kein Problem, "alle" Dächer mit Solarmodulen auszustatten und dies stark zu subventionieren.
Es gibt mehrere Gemeinden, die relativ autark sind und sogar noch Strom abgeben können.
Die Verlängerung der Kohlekraft ist in keiner Hinsicht zu rechtfertigen.
Der Hambacher Forst nebst Enteignungen der Privatpersonen schon gar nicht.
Perfide und schwachsinnig ist allerdings auch, dass wir einerseits Exportieren, Atomstrom aus Frankreich importieren und den Import weiterleiten.
https://www.energy-charts.de/
Zitat
Deutschland importierte 8,3 TWh Strom aus Frankreich, der aber hauptsächlich an die Nachbarländer weitergeleitet wird. Die durchschnittlich exportierte Leistung betrug ca. 5,2 GW. Das entspricht der Leistung von vier Kernkraftwerken. An 7730 Stunden des Jahres (88%) wurde Strom exportiert und an 1030 Stunden (12%) wurde Strom importiert.
Was sagt und das?
Das, was alle längst wissen.
Scheiß Lobby, Politik ist in den Händen der Wirtschaft und des Raubtier-Kapitalismus.
Ist doch alles nur noch krank.
Man muss aber auch die Bevölkerung in die Verantwortung nehmen.
Umsichtiger Verbrauch und Kompromisse (Nimby) sind nötig (Sim City lässt grüßen).
Ohne Opfer geht es nicht.
Ausstieg und Klimaschutz ohne gewissen Verzicht und zum Nulltarif - niente.
RE: Weltklima und Atomkraft?
in Die Grünen 12.04.2020 12:40von kuschelgorilla • | 3.292 Beiträge
Zitat von Dissidentia im Beitrag #399
...
Zu unterscheiden ist zwischen langlebigen Gütern und Verbrauchsgütern.
Langlebige Güter müssen nachhaltig und ohne Obsoleszenz produziert werden.
Werden die Güter umweltgerecht und recyclingfähig hergestellt, ist die Anzahl der Verbräuche egal.
Dann ist es egal, ob ich viel Klopapier oder wenig brauche....
Eigentlich nein, weil es ein Trugschluss ist, mit Recyclingfähigkeit und verbesserter Langlebigkeit zu argumentieren. Ich sage, eigentlich, weil es durchaus einen Fortschritt darstellt, wenn man sich im genannten Bereich um Verbesserungen bemüht. Allerdings verleiten solche Fortschritte auch zu einem fahrlässigeren Umgang mit den Ressourcen. Was zu einem Bummerang-Effekt führen wird. Das ist eine Sache der Psyche. Wichtiger wäre es meines Erachtens die eigenen Verbräuche in Frage zu stellen. Letztlich sehen wir auch in der aktuellen Krise, dass gesellschaftliche Werte in Frage gestellt werden. Ob man letztlich die notwendigen Schlüsse daraus zieht, können wir gerne bezweifeln, aber wir sehen jetzt deutlich, dass es zu Prioritätenverschiebungen kommen muss.
Meine Motivation ging heute morgen winkend und lächelnd an mir vorbei
Ich kann dir leider nicht ganz folgen.
Reden wir aneinander vorbei?
Dass wir alle generell unseren Verbrauch und Konsum im Allgemeinen überdenken sollten, ist wohl unstrittig.
Zitat von kuschelgorilla im Beitrag #403Wenn umweltschonend und ökologisch produziert wird, schont doch genau das die Ressourcen.
Eigentlich nein, weil es ein Trugschluss ist, mit Recyclingfähigkeit und verbesserter Langlebigkeit zu argumentieren. Ich sage, eigentlich, weil es durchaus einen Fortschritt darstellt, wenn man sich im genannten Bereich um Verbesserungen bemüht.
Gekoppelt mit Recycling reduziert sich logischerweise die Menge der verwendeten Ressourcen.
Dazu findet man viele Studien zu verschiedensten Materialien im Netz.
Das Problem ist, dass generell zu wenig recycelt wird und es zu viele verschiedene (insbes. Plastik)Stoffe und Verbundstoffe gibt.
In einem geschlossenen Kreislauf, der den üblichen Verbrauch abdeckt ist das kein Problem.
Dass z. B. durch Bevölkerungszuwachs auch wieder zusätzliche Ressourcen benötigt werden ist klar.
Zitat
Allerdings verleiten solche Fortschritte auch zu einem fahrlässigeren Umgang mit den Ressourcen. Was zu einem Bummerang-Effekt führen wird.
In wiefern?
Verstehe ich nicht wirklich.
Zitat
Das ist eine Sache der Psyche. Wichtiger wäre es meines Erachtens die eigenen Verbräuche in Frage zu stellen.
Wie gesagt, völlig daccord.
In einigen Bereichen trifft das auf jeden Fall zu. (Strom, Verpackung, l/100 km, ständig neuestes Handy, TV....)
Hauptproblem und -verursacher sehe ich dennoch in den Produkten und deren Recyclingfähigkeit und Langlebigkeit.
Wird Verpackung, Strom ökologisch hergestellt, Geräte stromsparend hergestellt und sind deren Komponenten leicht trennbar, ist das extrem viel Potential.
Zumal die Materialforschung da sehr weit ist.
https://www.acatech.de/wp-content/upload...tInno_Web-1.pdf
Habe schon zig super Dokus auf Arte, 3Sat, Nano gesehen.
Auf die Schnelle leider nur den gefunden.
https://www.3sat.de/wissen/nano/rohstoff-schuh-100.html
https://www.daserste.de/information/wiss...rschuh-100.html
Zitat
Letztlich sehen wir auch in der aktuellen Krise, dass gesellschaftliche Werte in Frage gestellt werden. Ob man letztlich die notwendigen Schlüsse daraus zieht, können wir gerne bezweifeln, aber wir sehen jetzt deutlich, dass es zu Prioritätenverschiebungen kommen muss.
Klar.
Im Bereich Homeoffice, Videokonferenzen, standortnahe Produktion von Materialien für die Daseinsvorsorge (Masken, Schutzkleidung, Medikamente...) wird sich da was tun.
Viel mehr aber auch nicht.
Nur das Nötigste, das als Beruhigungspille für die Gesellschaft wichtig ist.
Und das auch nur in dem Rahmen und so lange es der Wirtschaft dient und die auch mitmacht.
Es gibt kein echtes Interesse Flüge und sonstige Reisen (Arbeitsplätze Luftfahrt) einzuschränken und auf Video umzusteigen.
U.v.m.
Ich bin da skeptisch.
Mensch vergisst schnell.
Mensch tut sich schwer mit Veränderungen und Verzicht.
Und seien sie auch nur minimal.
@dissidentia
Was @kuschelgorilla ausdrücken will mit seiner Skepsis zu technischen Fortschritten beim Recycling:
Ich habe nichts gegen Recycling. Im Gegenteil! Aber kuschelgorilla und ich möchten auch auf mögliche negative Folgen hinweisen. Gerade wenn Verbrauchsgüter immer besser recycelt werden, befürchtet er, dass die Leute weniger achtsam damit umgehen und diese schneller entsorgen. Da sie recycelt werden, braucht man auch kein schlechtes Gewissen haben. Oder doch? Recycling benötigt auch Energie. Auch Unternehmen könnte ein perfektes Recyclingsystem dazu verleiten, ihre Produkte noch kurzlebiger zu machen und mögliche Reparaturen noch sinnloser erscheinen lassen. Hauptsache das Geld fließt.
Und ich habe auch ein anderes Bsp., und zwar Niedrigenergiehaus. Alles schön und gut, wenn man mit wenig Energie heizen kann. Doch die Tendenz ist da, dass Besitzer von Niedrigenergiehäusern im Winter eher auf 25°C heizen, gerade weil es so wenig verbraucht. Doch die Einsparung ist im Vgl. zum vorigen Haus, bei dem auf 20°C geheizt wurde, gering oder sogar überhaupt nicht gegeben.
Andere Bsp.: Laptop und Smartphone. Früher hatte man für das Internet einen richtigen PC mit Röhrenbildschirm, der viel Strom verbrauchte. Laptops, Tablets und Smartphones brauchen weniger, aber weil sie relativ billig geworden sind, gibt es viel mehr von denen. Der Stromverbrauch ist damit sogar gestiegen; dazu kommen noch die riesigen Rechenzentren, die das Internet verwalten und angeblich so viel verbrauchen wie der Luftverkehr weltweit.
Noch heftiger ist es mit Flachbildschirm-TV-Geräten. Kleinere Geräte verbrauchen tatsächlich weniger als entsprechende Röhrengeräte, aber die Home-Kinos verbrauchen sogar mehr als vergleichbare Röhrengeräte, besonders mit der neuen hohen 8k-Auflösung. Und auch hier nimmt die Anzahl solcher Geräte zu.
Ich habe das Gefühl, solange wir regelrecht technik-gläubig bleiben, wird das Energieproblem nicht richtig gelöst, sondern stets verlagert. Ich habe nichts gegen Technik (ich benutze ja auch gerade einen Laptop). Aber wir sollten sie nicht als Allerheilmittel sehen und immer abhängiger davon werden, sondern sie als nützliches Hilfsmittel sehen und nicht mehr.
Und jetzt schlage ich noch einen Bogen zur Atomkraft:
Man stelle sich vor, man kann Atommüll problemlos recyceln oder sogar energiegewinnend in schwach- bis nicht-radioaktive Stoffe umwandeln, die dann wieder in der Industrie verwendet werden können. Wäre super und würde unser Atommüllproblem lösen. Aber ist die Zeit reif dazu? Viele sind nur wegen des Atommülls gegen Atomkraft. Es kann sein, dass die Atomkraft eine ungeahnte Renaissance erfahren würde. Doch die Risiken beim Betrieb eines AKWs bleiben. Fukushima und Tschernobyl sind nicht wegen des Atommülls explodiert. Und der Abbau eines Atomkraftwerks übersteigt alle möglichen und unmöglichen Kosten.
Es gibt so manche Erfindungen (die ich eigentlich begrüßen würde), bei denen ich sagen würde, dass die Menschheit noch nicht reif dazu wäre. Denn wenn sie damit Unfug treiben würde, drohen schlimmste Katastrophen. Denn leider interessiert sich auch das Militär für solche Erfindungen in die Richtung, wie man damit potentiellen Feinden maximal schaden kann. Das wäre aber ein eigener Thread wert, z.B. mit dem Titel "Technik und gesellschaftliche Reife".
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