RE: Mal von der humoristischen Seite oder "Zur Freude der Aschleppdienste"
in Die Grünen 22.02.2020 23:04von kuschelgorilla • | 3.292 Beiträge
Ein bedenkenswerter Artikel im Rubikon...
https://www.rubikon.news/artikel/die-getriebenen
Meine Motivation ging heute morgen winkend und lächelnd an mir vorbei
RE: Mal von der humoristischen Seite oder "Zur Freude der Aschleppdienste"
in Die Grünen 23.02.2020 10:25von Anthea • | 12.783 Beiträge
Zitat von kuschelgorilla im Beitrag #361
Ein bedenkenswerter Artikel im Rubikon...
https://www.rubikon.news/artikel/die-getriebenen
Das stimmt: bemerkenswert und nachdenklich stimmend.
Aber am Ende des Innehaltens, des Nachdenkens und zustimmendem Kopfnickens das Fazit: Was nun?
Ratlosigkeit macht sich breit. Denn "back to roots" in eine kleine Hütte will so richtig ja niemand. Und "Aussteiger" werden als "Exoten" bei uns gehandelt, mit Kamerateams aufgespürt und bestaunt.
Aber will man es anschließend demjenigen gleichtun? Zeitweise vielleicht, als Abenteuer, um zu sehen, wo eigene Grenzen liegen. Und anschließend dann sich stolz und frohgestimmt zurück in der Zivilisation nach dem heißen Schaumbad hübsch gewandet ein "Mahl" schmecken zu lassen. Wer will dazu schon "Nein" sagen, wenn er es haben kann? Ganz legal.
Weil die Zeit viele kluge Köpfe hervorgebracht hat, die uns das Leben leichter und schöner gemacht hat...Weg vom Waschbrett, oder so.
All diese Kritiken an unserer übertriebenen, überbordenden (Konsum)Gesellschaft sind ja vom Inhalt her nicht falsch. Natürlich braucht "man" wenig(er) als man hat. Aber soll man sich deshalb jetzt "kasteien" und keine Wünsche und Begehrlichkeiten mehr zulassen?
Wie sagte doch Faust?
"Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein". ;-)
Deshalb passt auch zu Artikeln der Art von "Schelte" gegen diese unsere Gesellschaft mit Lösungsvorschlägen der Mäßigung: "Grau teurer Freund ist alle Theorie..."
Jeder soll nach seiner Facon selig werden!
---
Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi
RE: Mal von der humoristischen Seite oder "Zur Freude der Aschleppdienste"
in Die Grünen 23.02.2020 13:16von kuschelgorilla • | 3.292 Beiträge
Liebe Anthea, ich entgegne mit einem zweiten Artikel aus dem Rubikon...
https://www.rubikon.news/artikel/der-nazi-in-uns
Soll nun wirklich jeder nach seiner Facon glücklich werden, wenn es zu Lasten anderer geht?
Ist es nicht auch ein, "ich bin mehr wert als die", wenn man so handelt? Ist das nicht auch eine Form von Herrenrasse, für die wir uns damit halten?
Meine Motivation ging heute morgen winkend und lächelnd an mir vorbei
RE: Mal von der humoristischen Seite oder "Zur Freude der Aschleppdienste"
in Die Grünen 23.02.2020 13:52von Anthea • | 12.783 Beiträge
Zitat von kuschelgorilla im Beitrag #363
Liebe Anthea, ich entgegne mit einem zweiten Artikel aus dem Rubikon...
https://www.rubikon.news/artikel/der-nazi-in-uns
Soll nun wirklich jeder nach seiner Facon glücklich werden, wenn es zu Lasten anderer geht?
Ist es nicht auch ein, "ich bin mehr wert als die", wenn man so handelt? Ist das nicht auch eine Form von Herrenrasse, für die wir uns damit halten?
Mir war klar, dass meine Ausführungen recht arrogant und selbstbezogen klingen. Und tatsächlich bin ich mir selbst erst einmal die Nächste. Was nicht bedeutet, dass für mich Mitgefühl und Hilfsbereitschaft Fremdworte sind.
Ich denke, dass Menschen sich nicht wirklich verändern lassen, wenn sie einen ganz bestimmten Fokus/Wert auf eine Sache legen. Somit erklärt sich dann auch ein Wahlverhalten. So wird ein FDP-Wähler seine Hauptwünsche an diese Partei nicht in den sozialen Bereich verlegen und erwarten, dass diese sich mehr für Arme und Bedürftige einsetzt - nur mal so als Beispiel.
Und wenn jemand z.B, eine gewisse "Spezies" von Menschen nicht mag, Hass entwickelt hat, dann wird man ihn kaum zu einem "Freund" dieser Menschen machen, sondern lediglich dazu bringen können, seinen Hass und seine Wut nicht "coram publico" auszuleben...
"Alle Menschen werden Brüder" ist leider nicht möglich.
Und nett gemeint, dass man den Menschen nicht auf seine Taten reduzieren soll. Wie löst man ihn davon? In diesem Abschnitt des "gütigen Artikels" schwingt schon wieder etwas mit, die Relativierung, die Entschuldigung...
Interessante Artikel übrigens im Rubikon. Nach "Verkostung" ist allerdings nochmaliges Denken vonnöten.
---
Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi
RE: Mal von der humoristischen Seite oder "Zur Freude der Aschleppdienste"
in Die Grünen 23.02.2020 14:05von kuschelgorilla • | 3.292 Beiträge
Ich finde es einfach wichtig, dass man seine eigene Denke und sein eigenes Handeln immer wieder überdenkt.
Manchmal muss man sich einfach an die eigene Nase fassen, um auch selbst vom hohen Ross wieder runter zu kommen.
Dann kann man sich wieder erden und neu denken. Dafür muss man natürlich mit Kritik umgehen können. Wenn ich aus dem Fenster rausgucke, sehe ich jedoch meist nur Menschen, die das in der Regel bestenfalls sehr unzureichend können, und somit von vorneherein die Selbstreflexion ablehenen und jede Schuld von sich weisen.
Dazu ist dann auch das Zitat von Rosa Luxemburg sehr passend:
Zitat
Selbstkritik, rücksichtslose, grausame, bis auf den Grund der Dinge gehende Selbstkritik ist Lebensluft und Lebenslicht der proletarischen Bewegung.
Meine Motivation ging heute morgen winkend und lächelnd an mir vorbei
RE: Mal von der humoristischen Seite oder "Zur Freude der Aschleppdienste"
in Die Grünen 26.02.2020 01:41von Atue (gelöscht)
Zitat von Anthea im Beitrag #362
All diese Kritiken an unserer übertriebenen, überbordenden (Konsum)Gesellschaft sind ja vom Inhalt her nicht falsch. Natürlich braucht "man" wenig(er) als man hat. Aber soll man sich deshalb jetzt "kasteien" und keine Wünsche und Begehrlichkeiten mehr zulassen?
Vieles was unsere Konsumgesellschaft so hervorgebracht hat, würden wir vermissen, wenn es fehlt. Nur - viele andere Dinge halt auch nicht. Brauchen wir wirklich ungesundes Essen? Von der Industrie vorgegebene Mischungen, die unser Kleinhirn zum maßlosen Schlemmen verführen?
Würden wir wirklich Autos vermissen, wenn es gute Mobilitätsalternativen gäbe?
Werden wir AKWs vermissen, wenn wir auf 100% regenerativen Energien sind?
Noch nie wusste die Menschheit so viel, wie heute. Und: Noch nie konnten sich so viele so viel Wissen erschließen....
Deshalb wissen wir immer genauer auch das, was wir eigentlich alles so falsch machen und ändern sollten.
Selbstkasteiung ist nicht wirklich notwendig, das Entwöhnen von Suchtfaktoren hingegen vielleicht schon - aber wäre das so schlimm?
Der Konsum in Deutschland verändert sich derzeit - und das sogar vergleichsweise in relativ kurzer Zeit. Immer mehr Konsumenten schauen auf Bio, wollen die Lieferketten mit einsehen, interessieren sich für möglichst wenige Schadstoffe, für Regionalität etc. etc. etc......es geht zwar schnell, aber für die Probleme der Welt ist es dennoch viel zu langsam.
Wenn wir aber den Menschen vor allem erzählen, dass es um Verzicht geht - dann stimmt das einfach nicht, und es schafft unnötigerweise neue Verhinderer, wo man ein "du musst es nur ein wenig anders machen" leicht vermitteln könnte, zumal oft genug das "anders" auch noch große Vorteile mit sich bringt.
Eine nachhaltige Welt ist nicht notwendigerweise eine Welt des konsequenten Mangels und Verzichts - nur müssen wir von Gewohnheiten ablassen, die wir die letzten Jahrzehnte als sehr bequem empfunden haben.
RE: Mal von der humoristischen Seite oder "Zur Freude der Aschleppdienste"
in Die Grünen 26.02.2020 19:23von Findus • | 2.784 Beiträge
Zitat von Atue im Beitrag #366
maßlosen Schlemmen verführen?
Würden wir wirklich Autos vermissen, wenn es gute Mobilitätsalternativen gäbe?
Werden wir AKWs vermissen, wenn wir auf 100% regenerativen Energien sind?
Das Problem ist, lieber Atue, dass diese Fragen derzeit hoch hypothetisch sind. Weder Politik noch FFF benennen wirkliche Alternativen. Und beamen ist Zukunftsmusik aus gutem Science-Fiction.
Im Augenblick würde ich Auto vermissen.
Das AKW hingegen halte ich für ein schlechtes Beispiel, da dank Schröders Atomkompromiss 2022 eh der Ausstieg aus dieser Energieform abgeschlossen sein wird.
RE: Mal von der humoristischen Seite oder "Zur Freude der Aschleppdienste"
in Die Grünen 28.02.2020 22:15von Atue (gelöscht)
Ich erwarte ehrlich gesagt gar nicht, dass die Kinder und Jugendlichen von FFF gleich alle Lösungen für alle Probleme präsentieren. Erst einmal ist es wichtig, dass ausreichend viele längst bekannte Probleme klar benennen und zum Handeln auffordern.
AKWs halte ich für ein ziemlich gutes Beispiel, ich könnte aber auch noch FCKWs nehmen, und viele andere Punkte, die mal irgendwann im Laufe der Geschichte populär waren, die sich aber nicht als besonders hilfreich für die Menschheit herausgestellt haben. So ist beispielsweise die Menge der Menschen die die klassischen Glühbirnen ernsthaft im Anbetracht von LEDs und OLEDs und ihren Möglichkeiten vermissen, doch ziemlich überschaubar geworden.
Hätte die EU aber nicht den Ausstieg aus den Glühbirnen gesetzlich verankert, wir hätten diese noch immer in großer Stückzahl im Einsatz - mit deutlich höherem Energieverbrauch.....
Die Wissenschaft benennt durchaus schon viele Alternativen zu dem, was als schädlich erkannt ist. Die Politik hört allerdings wenig auf die Wissenschaft - der Stammtischbruder in der nächsten Kneipe steht ihr näher. Der aber hats mehr mit dem Populismus denn mit der Wissenschaft.
Nun möchte ich nicht sagen, dass die Wissenschaft immer das Beste ist - aber regelmäßig auch die Wissenschaft wegen ihrer Fehler zu verteufeln und nicht auf sie zu hören ist ganz sicher der falsche Weg.
FFF geht weitgehend Hand in Hand mit der Wissenschaft - und verschafft somit den alternativen Angeboten der Wissenschaft auch ein wenig mehr Gehör in Politik und Gesellschaft.
Was würden wir beispielsweise wirklich vermissen, wenn man wieder mehr Glasflaschen und Mehrweg im Einsatz hätte, und Plastikflaschen deutlich teurer würden?
Es gibt tausende Beispiele dafür, wie wir die Welt jeden Tag im kleinen mit längst bekannten Innovationen ein bisschen besser machen könnten - wenn die Politik dem nicht im Weg stehen würde.
Gerne können wir hier auch über Sinn und Unsinn von Regelungen sprechen, dass man heute kaum noch Windräder bauen kann, während man bei Neubaugebieten noch nicht mal grundsätzlich die Forderung aufstellt, dass diese mit Niedrigenergiehäusern und Solarpaneelen gebaut werden müssen.....
Wer genau vermisst den Luftzug eines Altbaus, wenn er in einem modernen Niedrigenergiehaus wohnen kann?
Wer dann sagt, dass das nicht bezahlbar wäre.....der spricht mehr eine ganz andere Thematik an - nämlich die Thematik der Verteilung von Vermögen und Wohlstand. Denn: Genug Vermögen haben wir in Deutschland und auch weltweit, um dramatisch auch in der Breite nachhaltiger leben zu können - es ist halt nur ungünstig verteilt......
So greifen die Politikfelder Hand in Hand - und die Politik stärkt vor allem den Status Quo - von dem wir WISSEN, dass er in den Abgrund führt.
So gesehen sind wir den Lemmingen doch ziemlich ähnlich.
RE: Mal von der humoristischen Seite oder "Zur Freude der Aschleppdienste"
in Die Grünen 29.02.2020 09:53von Findus • | 2.784 Beiträge
Zitat von Atue im Beitrag #368
Ich erwarte ehrlich gesagt gar nicht, dass die Kinder und Jugendlichen von FFF gleich alle Lösungen für alle Probleme präsentieren. Erst einmal ist es wichtig, dass ausreichend viele längst bekannte Probleme klar benennen und zum Handeln auffordern.
Ja, gut. Da hat vermutlich jeder seine persönliche Meinung zu.
Im Gegensatz zu anderen, früheren Protesten zeichnet die FFF aus, dass Sie sich sehr gerne auf wissenschaftliche Studien berufen, um ihre Forderungen zu untermauern. Soweit ok. Du kannst mir irgendwie jedoch nicht erzählen, dass die Kapitel der Studien zur Problemlösung regelmäßig nicht gelesen werden?
Vielleicht ist das Geschmackssache, keine Ahnung. Von der Außenwirkung empfinde ich das persönlich als argumentative Mittelmäßiigkeit. Lösungsansätze für den Alltag könnten der Einstieg in einen breiten Dialog sein. Warum nutzt eine Bewegung diese Chance nicht?
Von der Politik würde ich hingegen Lösungsideen erwarten. Ich empfinde es irritierend, dass gerade die Grünen bei ihrem Kernthema - so mein Eindruck - gerne schweigend abtauchen.
Aber wie gesagt, muss jeder selbst wissen. Vielleicht sehe ich das zu streng, vielleicht du zu locker. Keine Ahnung.
Zitat von Atue im Beitrag #368
AKWs halte ich für ein ziemlich gutes Beispiel, ich könnte aber auch noch FCKWs nehmen, und viele andere Punkte, die mal irgendwann im Laufe der Geschichte populär waren, die sich aber nicht als besonders hilfreich für die Menschheit herausgestellt haben. So ist beispielsweise die Menge der Menschen die die klassischen Glühbirnen ernsthaft im Anbetracht von LEDs und OLEDs und ihren Möglichkeiten vermissen, doch ziemlich überschaubar geworden.
FCKW ist ein gutes Beispiel, weil es in Asien trotz weltweitem Verbot noch immer produziert wird. Warum nicht mehr internationales Engagement bei der Einhaltung des FCKW - Verbots?
LED und OLED haben die Glühbirne ersetzt. Selbst wer ihr nachweint, kann allenfalls private Restbestände aufbrauchen. LED und OLED haben im gleichen Atemzug dazu geführt, dass du heute extra Warmlichtlampen kaufen kannst, die dem Blaulicht der LED / OLED etwas entgegen setzen. Wer legt schon Wert auf durch Blaulicht bedingte Schlafstörungen?
Die von der Lichtwärme gesündere Halogenlampe wurde Ende 2018 auch verboten.
Diese beiden Beispiele sollten zeigen, dass es alltagstaugliche Alternativen braucht. Ich denke, wenn diese vorhanden wären, würden auch keine Verbote benötigt. Wer sollte sich rational gegen bessere Angebote am Markt sträuben?
Es wird uns zugleich aufgezeigt, dass Güter am Markt ausgereift sein, einen Nutzen für den Alltag der Menschen darstellen und preislich angemessen sein müssen. Sonst wird ein Gut nicht gekauft. Hier sind für mich beispielhaft Stichwörter die noch nicht ausgereifte E-Mobilität, das noch fehlende Wasserstoff-Tanknetz und die in der Fläche nicht durchgängig präsente Bahn.
Wir beide können uns vermutlich bei "die Entwicklung geht zu langsam voran" treffen. Ob du bei "Klimarettung geht nur in Kombination von Umweltschutz und technischer Entwicklung" noch dabei bist, sag bitte selbst.
Zitat von Atue im Beitrag #368
Was würden wir beispielsweise wirklich vermissen, wenn man wieder mehr Glasflaschen und Mehrweg im Einsatz hätte, und Plastikflaschen deutlich teurer würden?
Auch die Glasflasche hatte Nachteile, warum irgendwer über Plastikflaschen nachgedacht hat. Du erinnerst dich sicher an so manche Flasche, wo das Glas am Verschluss schon leise vor sich hin bröselte. Kurz: Aus so einer Falsche hat niemand getrunken. Die landete in den Blumen.
Unstrittig ist, dass wir heute die massiven Nachteile von Plastikflaschen kennen - nicht nur für die Umwelt.
Zitat von Atue im Beitrag #368
Gerne können wir hier auch über Sinn und Unsinn von Regelungen sprechen, dass man heute kaum noch Windräder bauen kann, während man bei Neubaugebieten noch nicht mal grundsätzlich die Forderung aufstellt, dass diese mit Niedrigenergiehäusern und Solarpaneelen gebaut werden müssen.....
Wer genau vermisst den Luftzug eines Altbaus, wenn er in einem modernen Niedrigenergiehaus wohnen kann?
Derjenige der die Nachteile der alleinigen Abhängigkeit von einer Lüftungsanlage kennt. Ein Haus, bei dem ich kein Fenster mehr öffnen darf, würde ich mir auch nicht bauen. Schimmelbelastung im Lüftungssystem ist kein so nettes Thema und eine vierteljährliche Reinigung des Luftfilters setzt nicht nur Disziplin voraus, sondern ist eine nicht minder teure Angelegenheit.
Die bestehenden Nachteile der Technik blendet unsere digitalisierte Welt oftmals aus.
Zitat von Atue im Beitrag #368
Wer dann sagt, dass das nicht bezahlbar wäre.....der spricht mehr eine ganz andere Thematik an - nämlich die Thematik der Verteilung von Vermögen und Wohlstand. Denn: Genug Vermögen haben wir in Deutschland und auch weltweit, um dramatisch auch in der Breite nachhaltiger leben zu können - es ist halt nur ungünstig verteilt......
Warum machen die Grünen dann Grüne Marktwirtschaft, anstatt auf sozialdemokratische Umverteilung zu setzen?
RE: Coronavirus und bessere Luft?
in Die Grünen 01.03.2020 23:47von Meridian • | 2.950 Beiträge
Coronavirus und Luftqualität: Der Menschen Leid, der Natur Freud'...
https://www.sueddeutsche.de/wissen/coron...-luft-1.4826879
Natürlich ist mir klar, dass die stark verbesserte Luftqualität durch die Notlage in China ist und dass derzeit die Wirtschaft lahm liegt. Sollte dieser Virus weltweit dafür sorgen, dass durch Sperrzonen, Quarantäne, Absage von Veranstaltungen, Einschränkung oder gar Stilllegung des Verkehrs (ÖPNV, individueller und Güterverkehr), verringerte Produktion usw. die Luftqualität besser wird und der CO2-Ausstoß deutlich zurück geht, dann hätte ich gerne von Greta die Antwort, ob sie das gut fände, auch wenn deswegen die Weltwirtschaft einen Zusammenbruch erfährt.
Natürlich gebe ich Greta nicht die Schuld am Coronavirus, doch wenn nur oder hauptsächlich wegen des Virus die Treibhausgase und Schadstoffe reduziert werden, kann ich das nicht gut finden. Zum Nachdenken soll es aber anregen. Man kann z.B. hinterfragen, welche Transporte überhaupt sinnvoll sind.
Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
Die Jugendbewegung "FFF" hat darauf reagiert, dass Klimaziele nicht ernst genommen wurden. Als sie (Klimaziele) verabschiedet wurden, mögen die Beteiligten noch guten Mutes gewesen sein, vielleicht hatten sie nicht mit den massiven Wiederständen derer gerechnet, die nichts ändern wollten.Jede Protestszene hat ihre Identifikationsfiguren, auf die man dann gerne eingedrischt, wenn einem der Sinn danach steht. Dass Greta nun schon im Zusammenhang mit Corona genannt wird, das ist allerdings, zu sehr daneben, ums einfach wegzustecken. Jugendbewegung "FFF" mahnt die Mächtigen der Welt, vereinbarte Klimaziele einzuhalten & alles zu tun, dass das Klima sich normalisiert, nicht mehr aber auch nicht weniger.
Wir wollen eine Gesellschaft, die mehr Freiheit bietet und mehr Mitverantwortung fordert. (Willy Brandt)
RE: Coronavirus und bessere Luft?
in Die Grünen 02.03.2020 12:46von Meridian • | 2.950 Beiträge
Lieber Heiner,
es geht mir nicht gegen Greta. Was sie sie mit ihrer Bewegung bewirkt hat, ist gut für die Welt und hat offenbar auch ihrer psychischen Gesundheit gut getan. Man vergleiche Bilder von ihr von vor 1-2 Jahren, wo sie - mit 2 Zöpfen - noch sehr streng schaute und aktuelle Bilder, wo sie vergleichsweise entspannt wirkt. Doch sie hat nunmal das Asperger-Syndrom, das einerseits erlaubt, im frühen Alter tiefes Wissen zu erlangen, aber auch einseitige sowie reine Ja-und-Nein-Sichtweisen begünstigt. Daher kann ich mir durchaus vorstellen, dass so jemand sagt: Alles, was zur Verringerung von CO2 führt, und wenn es infolge Vorsichtsmaßnahmen zur Verhinderung einer weltweiten Pandemie erfolgt, ist gut.
Selbst wenn Greta aber so denkt, sehe ich insgesamt ihr Wirken trotzdem positiv*. Gerade weil sie stets darauf pocht, endlich der Wissenschaft zu folgen, verhindert sie dadurch, dass sich die FFF-Bewegung in zu großen Einzelheiten verzettelt. Und das ist das Wichtigste.
*Sollte sie aber tatsächlich so denken, täte sie gut daran, das für sich zu behalten. Sonst bekommt sie die Nazikeule übergezogen, vielleicht sogar noch mit einem gewissen Dr. Mengele verglichen. Überhaupt würde sie da die FFF-Bewegung schwächen. Denn eine Haltung, dass durch einen Virus, der v.a. Ältere und Vorerkrankte in Lebensgefahr bringt, die Umwelt geschont wird, zeugt von Menschenverachtung. Und ihre Haltung würde dann auf alle FFF-Teilnehmer übertragen, ob's stimmt oder nicht.
So eine Haltung kennt man eher von radikal religiösen Gruppen, die den Coronavirus als Gottes Strafe sehen. Aber dann fällt die Strafe noch ausgesprochen mild aus. Sollte Gott die Menschen wirklich hart strafen, würde er einen Virus senden mit der Tödlichkeit von Ebola sowie der Ansteckung einer Darmgrippe und dazu noch unabhängig von Jahreszeiten und Klimazonen.
Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
Greta Thunberg ist eine kluge, junge Frau. Sie nun gering zu schätzen auf Grund einer Sonderheit, die ich nicht seriös bewerten kann, ist nicht notwendig. Sie erklärt sich & ihre Beweggründe ausreichend, so dass ich auf Grund dieser Aussagen entscheiden kann.
Dass das Klima auf Grund unserer Ignoranz Schaden nimmt, ist auffällig. Auch die Gleichgültigkeit der Menschen fällt auf, wobei ich mich da nicht ausnehme. Ölkrise 1973 etwa, die Republik diskutierte was das Zeug hielt, wie man dafür sorgen konnte, dass sich die Ölstaaten das Öl sonst wohin stecken sollten. Wärmepumpen, Erdwärmeheizungen, damals das Thema in jeder Diskussion & nachdem das Öl wieder reichlich floss, schwieg der Sänger Höflichkeit. Auf Nachfrage gabs zur Antwort, ja wenn man umrüstet muss ein Strombedarf kalkuliert werden, der die Heizölkosten nicht wesentlich unterschreitet. So verbrennen wir bis heute Öl in unseren Heizungen & die Autos machen das auch noch immer so, denn niemand hatte mal laut gesagt, he Leute, das geht auch anders, billiger, einfacher, besser fürs Klima.
Wir wollen eine Gesellschaft, die mehr Freiheit bietet und mehr Mitverantwortung fordert. (Willy Brandt)
Zitat von Meridian im Beitrag #370
Natürlich gebe ich Greta nicht die Schuld am Coronavirus, doch wenn nur oder hauptsächlich wegen des Virus die Treibhausgase und Schadstoffe reduziert werden, kann ich das nicht gut finden. Zum Nachdenken soll es aber anregen. Man kann z.B. hinterfragen, welche Transporte überhaupt sinnvoll sind.
Worauf bist du bereit an Waren zu verzichten? Und am Ende nicht nur du, sondern eine ganze Gesellschaft?
Beantworte die Frage und es gibt Möglichkeiten, die Warenströme zu optimieren.
Deine Frage bleibt trotzdem theoretisch - Marktwirtschaft.
Zitat von Meridian im Beitrag #372
Doch sie hat nunmal das Asperger-Syndrom, das einerseits erlaubt, im frühen Alter tiefes Wissen zu erlangen, aber auch einseitige sowie reine Ja-und-Nein-Sichtweisen begünstigt.
Zitat von heiner im Beitrag #373
Greta Thunberg ist eine kluge, junge Frau.
Und am Ende ist Greta trotzdem einfach Greta. Keine Heilige, sondern ein Mensch.
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