"Wenn ihr's nicht fühlt, ihr werdet's nicht erjagen,
Wenn es nicht aus der Seele dringt..." Goethe
Lieber Gysi, ich habe eine andere Herangehensweise, so ich Gedichte schreibe. Die "Technik" ist mir dabei egal. Ich schreibe ein Gedicht und könnte dazu eine Geschichte schreiben. So wirst du sehen, dass die Gliederung gezielt ist, 6 Zeilen zum Eingang, vier Zeilen zur Erklärung des Verluststückes und Fazit...
Ich denke, es ist alles, was man schreibt, immer eine Frage von Sender und Antenne. Ich kann zum Beispiel mit vielen Gedichten, die aus irgendwelchen Fragmenten und - im Empfinden des auf anderer Wellenlänge angesiedelten Lesers - zusammenhanglosen Worten bestehen, nichts wirklich anfangen. Es sei denn, ich hätte den Ehrgeiz, eine Analyse der Art "was will der Autor damit sagen" vorzunehmen. Anders: Es ergreift mich nicht, löst keine Emotionen aus. Außer vielleicht dem der Ratlosigkeit. Was dann wie bei einem Bild ist und ich nicht weiß, was es bedeuten soll. Für andere sicherlich ein Kunstwerk schwarzer Kreis auf dunklem Grund, oder so. Heißt, ich mag eher das "Figürliche", in Stimmungsbilder gebrachtes "Echte".
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