RE: Griechenland-okkupiert von Deutschland,diesmal ohne Waffen?
in Europa 21.08.2017 17:10von Luftdrache (gelöscht)
Zitat von Atue im Beitrag #57
Damit eine Marktwirtschaft funktionieren kann, braucht sie so etwas wie eine Währung. Und ein modernes Banksystem gleich noch mit dazu. Nun agieren Banken einerseits durchaus im Rahmen marktwirtschaftlicher Regularien - andererseits aber sind sie fester Bestandteil des Systems. Und wenn das Bankensystem zusammenbricht - bricht das System zusammen.
Da hast du natürlich Recht und das ist ja auch das Argument letztlich für die Griechenlandrettung gewesen. Um die Griechen ging es dabei letztlich nicht, sondern um die internationalen Verflechtungen im Bankensystem. Die Banken sind aus Griechenland nun soweit mit ehemals faulen Krediten raus, dass sie nicht wirklich von einer Staatspleite mehr bedroht wären.
Da schließt sich in Folge deine gänzlich richtige Schlussfolgerung an:
Zitat
Ein wichtiger Faktor der Stabilisierung der Märkte nach den Krisenjahren war deshalb die Neuregulierung des Bankensektors in der EU. Und hier hat sich einiges positives verändert - wenn wir auch noch lange nicht da sind, wo ich meine, dass wir hinmüssten.
Eine strenge Bankenaufsicht muss die Banken kontrollieren, dass einerseits die Einlagen ihrer Kunden abgesichert sind, andererseits durch Bankspekulationen die Weltwirtschaft nicht durcheinander gebracht wird.
Die Bankenrettung als solches war somit auch der richtige Schritt in 2012. Die Verantwortung für den Schanden müssten aber die Banken als Verursacher über die Jahre abtragen. Es kann nicht sein, dass dem Steuerzahler am Ende die Kosten von Management-Versagen aufgebürdet werden. Hier sind die Beiträge des Users Orbiter, der anscheinend gerne einem erfolglosen Management den Abschied vergolden möchte (?), etwas sehr weltfremd! So etwas bitte nicht von unseren Steuergeldern!
Aber ich gebe durchaus zu, wenn man die Historie der Bankenrettung einmal ansieht, bekommt selbst deine Bürgerschuld den Reiz, das Problem dauerhaft lösen zu können.
RE: Griechenland-okkupiert von Deutschland,diesmal ohne Waffen?
in Europa 21.08.2017 17:17von Luftdrache (gelöscht)
Zitat von merte im Beitrag #61
Ich schrieb doch, da kann man nichts machen, stimmts, wenn das "linksrafikal" ist, dann haben wir eben ein Kommunikationsproblem.
Grundlagenforschung, was ist linksradikal, oder?
Bekannterweise haben sich die ehemaligen Linken von SYRIZA bereits abgespalten. @merte: Was meinst du? So ein Wirtschaftsexperte und Kenner der Griechenlandkrise wird so etwas selbstverständlich wissen, oder?
RE: Griechenland-okkupiert von Deutschland,diesmal ohne Waffen?
in Europa 21.08.2017 17:25von merte • | 446 Beiträge
Syriza hat das selbe gemacht wie Schroeder/Clement, nur nicht freiwillig, sondern unter massivem Zwang!
Und Portugal hat es, als Beispiel eben nicht so gemacht:
https://www.nzz.ch/international/portuga...elbau-ld.138159
Ich bin verantwortlich für Das was ich schreibe, nicht für Das, was ihr darunter versteht(verstehen wollt!
RE: Griechenland-okkupiert von Deutschland,diesmal ohne Waffen?
in Europa 21.08.2017 17:31von Luftdrache (gelöscht)
Aber merte, du weist doch: Für echte "Wirtschaftsexperten" zählt das Beispiel Portugal doch gar nicht. Und Island, das ist so klein, dass es die Ausnahme bleiben kann, die die Regel bestätigt.
RE: Griechenland-okkupiert von Deutschland,diesmal ohne Waffen?
in Europa 21.08.2017 18:41von Luftdrache (gelöscht)
Nun auch Fitch: Die Ratingagentur stuft Griechenland minimal hoch, von CCC auf B-. Griechische Staatsanleihen bleiben damit noch immer ein hochspekulatives Geschäft.
Fitch folgt heute nun S&P und Moody's nach (https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5435487...chRahmen=Print/).
IWelche spekulative Blase wird da wieder aufgebaut? Substanziell helfen tut die moderat bessere "Ramschbewertung" Griechenland auch nicht.
RE: Griechenland-okkupiert von Deutschland,diesmal ohne Waffen?
in Europa 22.08.2017 00:20von Gelöschtes Mitglied
Zitat
Eine strenge Bankenaufsicht muss die Banken kontrollieren, dass einerseits die Einlagen ihrer Kunden abgesichert sind, andererseits durch Bankspekulationen die Weltwirtschaft nicht durcheinander gebracht wird.
Die Bankenrettung als solches war somit auch der richtige Schritt in 2012. Die Verantwortung für den Schanden müssten aber die Banken als Verursacher über die Jahre abtragen. Es kann nicht sein, dass dem Steuerzahler am Ende die Kosten von Management-Versagen aufgebürdet werden. Hier sind die Beiträge des Users Orbiter, der anscheinend gerne einem erfolglosen Management den Abschied vergolden möchte (?), etwas sehr weltfremd! So etwas bitte nicht von unseren Steuergeldern!
Aber ich gebe durchaus zu, wenn man die Historie der Bankenrettung einmal ansieht, bekommt selbst deine Bürgerschuld den Reiz, das Problem dauerhaft lösen zu können.
Es ist leider gar nicht so einfach, Verursacher und Schuldige zu benennen. Also - einfach ist es schon - nur nicht immer gleich richtig.
Die Banken haben im Rahmen ihrer Verantwortung die Aufgabe, die Renditen der Anteilseigner zu optimieren. Das haben sie durchaus probiert. Mit Paketen, die teilweise recht spekulativ waren. ABer doch in aller Regel gesetzeskonform.
Würden bei Bankgeschäften nur die ihr Geld verlieren, die an diesen höher spekulativen Geschäften beteiligt wären - wäre das ja noch ok. Aber in aller Regel verlieren dann auch viele ihr Geld und beispielsweise ihre Rente, die du und ich nicht wirklich als die Verursacher des Dilemmas sehen würden - sondern allenfalls als Kollateralschaden.
"Selbst dran Schuld, wenn man sein Konto bei der Deutschen Bank hat....." könnte eine Antwort sein - besonderns sozial ist sie nicht gegenüber vielen Kleinunternehmern und Privatmenschen, die einfach nur ihr Konto bei der deutschen Bank haben....und sonst gar nichts.....
Die so betroffenen können leidlich wenig dafür, dass die deutsche Bank an Spekulationsgeschäften beteiligt war. Sie sind einfach nur Opfer.
Soll man diesen Betroffenen nun einen Vorwurf machen, weil sie ihr Konto bei der deutschen Bank haben?
Realistischerweise muss man zugestehen, dass auch Sparkassen nicht immer ein glückliches Händchen haben.....und die Sparer dort sind nur deshalb meist etwas besser geschützt, weil alle Sparkassen gemeinsam sich zu einer gewissen Kollektivhaftung selbst verpflichtet haben.....
Es sind in aller Regel nicht die Großkopferten, die zurecht bei einer Bankenverspekulation in die Opferrolle geraten - oft genug sind das Opa Krause und seine Ersparnisse fürs Alter.......
Genau das aber macht es so schwierig, wenn man im Geldsystem mal eben leichtfertig sagt, dass man die ein oder andere Bank über den Jordan gehen lassen sollte......denn hinter eine solchen Aussage stecken viele Einzelschicksale von Menschen aus dem einfachen Mittelstand, die schlicht und einfach nichts dafür können, dass ihre Bank sich verzockt hat. Und trotzdem sind sie ungeschützt dann der Altersarmut ausgeliefert - obwohl sie ein Leben lang eingezahlt haben, um sich eine private Rente leisten zu können.
Wer nun kein Mitleid mit denen hat, die so pleite gehen - der sollte sich klar machen, dass diese Menschen nach einer Pleite dem gemeinen Steuerzahler und Beitragszahler für die Sozialversicherungen auf der Tasche liegen........
So oder so - weil gerade im Finanzbereich alles mit allem zusammenhängt - es macht wenig Sinn zu fordern, dass man eine bestimmte Bank pleite gehen lassen sollte, wenn man nicht hinreichend nachgeschaut hat, wen das konkret betrifft, und was das bewirken kann.
Gut wäre es, die entsprechenden Verantwortlichen persönlich haftbar machen zu können - wobei in der Realität auch klar ist, dass dann solche Jobs mit entsprechender Verantwortung deutlich teurer würden, weil sich kaum mehr jemand findet, der ein solches Risiko bereit ist, einzugehen.
Höhere Vorstandsgehälter wären die logische Konsequenz - aber vermittel das mal einem linksdenkenden Politgänger......
RE: Griechenland-okkupiert von Deutschland,diesmal ohne Waffen?
in Europa 22.08.2017 06:26von Orbiter1 (gelöscht)
Zitat von Atue im Beitrag #67Gibt es denn für eine Bank ein noch weniger spekulatives Geschäft als einem Staat der EURO-Zone Geld zu leihen? Muß eine Bank damit rechnen dass die Angaben eines Eurozonenstaates hinsichtlich seiner Verschuldung nicht stimmen und massiv manipuliert wurden um höhere Zinsen zu vermeiden? Den Banken im Fall Griechenland Zockerei vorzuwerfen ist doch unredlich.
Würden bei Bankgeschäften nur die ihr Geld verlieren, die an diesen höher spekulativen Geschäften beteiligt wären - wäre das ja noch ok.
RE: Griechenland-okkupiert von Deutschland,diesmal ohne Waffen?
in Europa 22.08.2017 09:01von Orbiter1 (gelöscht)
Zitat von Atue im Beitrag #67Alles schön und gut. Aber hat man aus der Finanzkrise wirklich gelernt wenn man sich nach vielen Verhandlungsjahren in der EU darauf geeinigt hat wie in Not geratene Banken abzuwickeln sind und schon bei den ersten beiden Fällen davon abweicht und die Kosten in voller Höhe dem nationalen Steuerzahler aufs Auge drückt? So geschehen vor kurzem in Italien. http://de.euronews.com/2017/06/26/banken...lien-umstritten Das ist das Problem der EU. Da gibt es zwar eine Menge Verträge, aber die sind nur dazu da das Publikum zu beruhigen. Sobald es ernst wird kann man das was in den Verträgen steht in die Tonne treten.
Es sind in aller Regel nicht die Großkopferten, die zurecht bei einer Bankenverspekulation in die Opferrolle geraten - oft genug sind das Opa Krause und seine Ersparnisse fürs Alter.......
Genau das aber macht es so schwierig, wenn man im Geldsystem mal eben leichtfertig sagt, dass man die ein oder andere Bank über den Jordan gehen lassen sollte......denn hinter eine solchen Aussage stecken viele Einzelschicksale von Menschen aus dem einfachen Mittelstand, die schlicht und einfach nichts dafür können, dass ihre Bank sich verzockt hat. Und trotzdem sind sie ungeschützt dann der Altersarmut ausgeliefert - obwohl sie ein Leben lang eingezahlt haben, um sich eine private Rente leisten zu können.
Wer nun kein Mitleid mit denen hat, die so pleite gehen - der sollte sich klar machen, dass diese Menschen nach einer Pleite dem gemeinen Steuerzahler und Beitragszahler für die Sozialversicherungen auf der Tasche liegen........
So oder so - weil gerade im Finanzbereich alles mit allem zusammenhängt - es macht wenig Sinn zu fordern, dass man eine bestimmte Bank pleite gehen lassen sollte, wenn man nicht hinreichend nachgeschaut hat, wen das konkret betrifft, und was das bewirken kann.
RE: Griechenland-okkupiert von Deutschland,diesmal ohne Waffen?
in Europa 22.08.2017 18:15von Luftdrache (gelöscht)
Zitat von Atue im Beitrag #67
Es ist leider gar nicht so einfach, Verursacher und Schuldige zu benennen. Also - einfach ist es schon - nur nicht immer gleich richtig.
Die Banken haben im Rahmen ihrer Verantwortung die Aufgabe, die Renditen der Anteilseigner zu optimieren. Das haben sie durchaus probiert. Mit Paketen, die teilweise recht spekulativ waren. ABer doch in aller Regel gesetzeskonform.
Das eine ist die Frage, wie großzügig oder streng die Finanzgesetzgebung ist. Banken- und Griechenlandkrise sind Gründe, warum eine in Europa strengere Finanzgesetzgebung geschaffen wurde. Mal wollte die nächste Krise berechtigterweise verhindern. Die Krise ist noch nicht komplett ausgestanden, aber inzwischen werden die Regelungen für Banken bereits wieder gelockert.
Das andere ist die Frage, aus welchem Blickwinkel man die Aufgaben einer Bank betrachtet. Die Rendite für Kunden ist eine eher betriebswirtschaftliche Sichtweise bestimmter Schule. Soziologisch gesehen beschränkt sich die Aufgabe der Banken darin, den Geldfluss im Finanzsystem möglichst gut zu regeln. Unter diesem möglichst gut würde ich auch stabile Wirtschaftsverhältnisse verstehen.
Eines dritten könnten wir hier, wenn wir wollten, in eine Diskussion über die Grenzen des Wachstums und die Rolle der Banken in einer reichhaltigeren Marktwirtschaft starten.
Natürlich stimmte die griechische Statistik bei Euro-Eintritt nicht. Gerne vergessen, aber doch Erinnernswert: Mit Hilfe einer Bank, nämlich Goldmann Sachs (https://deutsche-wirtschafts-nachrichten...den-euro-holte/). Interessant auch der Absatz im Artikel über die Übertragung des faulen Kredites an die griechische Notenbank. Und plötzlich waren private Schulden eine Last des Steuerzahlers.
Zitat
Die so betroffenen können leidlich wenig dafür, dass die deutsche Bank an Spekulationsgeschäften beteiligt war. Sie sind einfach nur Opfer.
Ja, bleiben Sie dennoch. Auch wenn der Staat das Fehlverhalten des Bankmanagements ausgleicht.
Trotzdem bleibt auch Management-Versagen bzw. Missmanagement das, was es ist. Der kleine Handwerker haftet für eine schlechte Arbeit. Und was ist mit Bankmanagern?
Zitat
Wer nun kein Mitleid mit denen hat, die so pleite gehen - der sollte sich klar machen, dass diese Menschen nach einer Pleite dem gemeinen Steuerzahler und Beitragszahler für die Sozialversicherungen auf der Tasche liegen........
Das nun wirklich nicht. Siehe Stichwort deutsche Einlagensicherung. Also kein Verlust. Ein Normalverdiener wird schließlich keine Millionen angespart haben. Diese über die Höhe der Einlagensicherung hinausgehenden Werte sind wohl eher einem begüterteren und betuchten Klientel vorbehalten.
Der Normalverdiener hat weiter seine Hauptabsicherung immer noch in Form der gesetzlichen Rentenversicherung.
Zitat
So oder so - weil gerade im Finanzbereich alles mit allem zusammenhängt - es macht wenig Sinn zu fordern, dass man eine bestimmte Bank pleite gehen lassen sollte, wenn man nicht hinreichend nachgeschaut hat, wen das konkret betrifft, und was das bewirken kann.
Fordert ja auch niemand. Es wäre nur echte Marktwirtschaft.
Wenn wir aber keine echte Marktwirtschaft machen, sondern mit dem Konzept der Sozialen Marktwirtschaft wohlüberlegt eine Sozialversicherung einführen, warum pflegen wir diese Errungenschaft nicht? Warum bauen wir dann mit der Begründung einer reinen Marktlehre den Sozialstaat in der Tendenz zurück?
Ich finde, dass ist ein deutlicher Widerspruch.
Zitat
Gut wäre es, die entsprechenden Verantwortlichen persönlich haftbar machen zu können - wobei in der Realität auch klar ist, dass dann solche Jobs mit entsprechender Verantwortung deutlich teurer würden, weil sich kaum mehr jemand findet, der ein solches Risiko bereit ist, einzugehen.
Und warum muss sich der kleine Handwerker vor solchen Risiken selbst absichern? Es könnte ja auch eine private Versicherung für Schäden von Bankmanagern geben. Mit den Kosten wären die Unternehmen dann auch nicht belastet.
Zitat von Orbiter1 im Beitrag #68Zitat von Atue im Beitrag #67Gibt es denn für eine Bank ein noch weniger spekulatives Geschäft als einem Staat der EURO-Zone Geld zu leihen? Muß eine Bank damit rechnen dass die Angaben eines Eurozonenstaates hinsichtlich seiner Verschuldung nicht stimmen und massiv manipuliert wurden um höhere Zinsen zu vermeiden? Den Banken im Fall Griechenland Zockerei vorzuwerfen ist doch unredlich.
Würden bei Bankgeschäften nur die ihr Geld verlieren, die an diesen höher spekulativen Geschäften beteiligt wären - wäre das ja noch ok.
Das ist undifferenziert. Von Griechenland lässt sich nicht auf die anderen EU - Staaten schließen.
Auch in der Abwägung sind die wirtschaftlichen Unwägbarkeiten in den USA oder gar in Afrika sicher ein guter Grund in EU-Staatsanleihen zu investieren.
Auch bringt eine risikoreiche Investition bei Erfolg mehr Gewinn. Der Zins steht mit dem Risiko schließlich in Verbindung.
RE: Griechenland-okkupiert von Deutschland,diesmal ohne Waffen?
in Europa 22.08.2017 19:01von Luftdrache (gelöscht)
Zitat von Luftdrache im Beitrag #70
Natürlich stimmte die griechische Statistik bei Euro-Eintritt nicht. Gerne vergessen, aber doch Erinnernswert: Mit Hilfe einer Bank, nämlich Goldmann Sachs (https://deutsche-wirtschafts-nachrichten...den-euro-holte/). Interessant auch der Absatz im Artikel über die Übertragung des faulen Kredites an die griechische Notenbank. Und plötzlich waren private Schulden eine Last des Steuerzahlers.
Wie schnell findet man im Internet nicht seriös wirkende Nachrichten?
Den verlinkten Artikel bitte nicht beachten oder äußerst kritisch würdigen, da die Quelle nach Recherche nicht den Standards einer guten journalistischen Arbeit zu entsprechen scheint.
Für den ersten Moment ersatzweise:
Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unterne...-a-1102807.html
Im Artikel heißt es u.a. "Auch der heutige Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, war von 2002 bis 2005 in führender Position bei der Goldman-Sachs-Niederlassung in London tätig. Kurz vor seinem Eintritt, im Jahr 2001 hatte die Bank der griechischen Regierung mit ausgefeilten Deals geholfen, die Staatsschulden klein zu rechnen. Was Draghi später davon wusste, ist unklar. Er selbst beteuert, er sei mit dem Fall Griechenland nie konkret befasst gewesen.".
RE: Griechenland-okkupiert von Deutschland,diesmal ohne Waffen?
in Europa 22.08.2017 19:48von Orbiter1 (gelöscht)
Zitat von Luftdrache im Beitrag #71Wem würdest du denn mehr Verantwortung für die Tricksereien bei der Aufnahme von Griechenland in die Euro-Zone zuweisen? Dem Auftraggeber der Tricksereien (die griechische Regierung) oder dem Auftragnehmer, der sich die Tricksereien einfallen ließ?
Für den ersten Moment ersatzweise:
Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unterne...-a-1102807.html
Im Artikel heißt es u.a. "Auch der heutige Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, war von 2002 bis 2005 in führender Position bei der Goldman-Sachs-Niederlassung in London tätig. Kurz vor seinem Eintritt, im Jahr 2001 hatte die Bank der griechischen Regierung mit ausgefeilten Deals geholfen, die Staatsschulden klein zu rechnen. Was Draghi später davon wusste, ist unklar. Er selbst beteuert, er sei mit dem Fall Griechenland nie konkret befasst gewesen.".
RE: Griechenland-okkupiert von Deutschland,diesmal ohne Waffen?
in Europa 22.08.2017 20:03von Luftdrache (gelöscht)
Zitat von Orbiter1 im Beitrag #72
Wem würdest du denn mehr Verantwortung für die Tricksereien bei der Aufnahme von Griechenland in die Euro-Zone zuweisen? Dem Auftraggeber der Tricksereien (die griechische Regierung) oder dem Auftragnehmer, der sich die Tricksereien einfallen ließ?
Ich halte das für keine Frage nach "wer hat mehr Verantwortung". Beide Seiten haben gemogelt, die damalige griechische Regierung Simitis und die private Bank Goldmann Sachs. Letztlich konnte der nach Kriterien nicht vorgesehene Eurobeitritt Griechenlands nur durch das Zusammenspiel beider Akteure zustande kommen. Die einen wollten in den Euro, die anderen schnelle Rendite.
Nur was hilft uns die Antwort Jahre später? Viele Griechen kämpfen weiter mit der Armut, private Kleinanleger haben Geld verloren, usw.. Oder siehst du das anders?
RE: Griechenland-okkupiert von Deutschland,diesmal ohne Waffen?
in Europa 24.08.2017 00:26von Gelöschtes Mitglied
Der Startthread hat die Frage gestellt, ob Griechenland zur deutschen Kolonie wurde.....
So weit würde ich nicht gehen - vor allem auch deshalb nicht, weil Deutschland genau dies schlicht und einfach nicht will.
Nach all den Beiträgen hier stelle ich einmal mehr fest, dass Griechenland offensichtlich einen Teil seiner Souveränität im Rahmen seiner Schuldenkrise an die EU abgegeben hat. Ich weise noch einmal darauf hin, dass mein Alternativkonzept der Bürgerschuld für Griechenland zu jedem Zeitpunkt machbar war und noch immer ist. Dieses Konzept vermeidet genau den Souveränitätsverlust - im Gegenteil - es bringt Staaten die Souveränität wieder zurück! Das Konzept könnte sofort angewendet werden - in Griechenland wie in jedem anderen Land der EU. Das Konzept hätte in jedem Land Vorteile - auch in Deutschland! Es wäre deutlich demokratischer und lokaler als alles, was wir heute kennen - und es wäre sozialer, weil es keinen Bürger im jeweiligen Land überfordert!
Was dem Konzept fehlt ist Bekanntheit, und Mitstreiter. Es ist sicherlich nicht sonderlich populär, einen konkreten Anteil der Staatsschuld auf seinem privaten Konto zu sehen.....aber genau dafür muss man werben! Denn etwas nicht zu sehen bedeutet noch lange nicht, dass etwas nicht da ist.....tatsächlich ist die Staatsschuld Deutschlands faktisch heute da, und hat auch faktisch Auswirkungen auf jeden einzelnen Bürger. Nur - wir bemerken das nicht mehr, weil wir diese Schulden nicht auf unserem persönlichen Konto sehen.......das verzerrt die Perspektive, und das ist auch politische so gewollt.
Richtig wäre es, jedem Bürger klar zu machen, wie die Schuldensituation tatsächlich ist.
Nur - daran hat niemand Interesse.......weil den Menschen auch immer wieder gespielgelt wird, dass der Staat ja was anderes ist.....
Ist er aber nicht. Deutschland besteht aus seinen Bürgern - und wenn die BRD pleite wäre, hätte dies sehr konkrete Auswirkungen auf die Bürger. Es ist falsch, dass wir dies erst im Fall der Fälle erleben - richtig wäre eine Poltiik, in der wir die Auswirkungen immer sehr zeitnah auch am eigenen Leib spüren.
Interessant ist, dass die Bürgerschuld auch in Griechenland funktioniert hätte - sie wäre eine echte Alterantive zum faktischen Ausverkauf griechischer Interessen. Obwohl sich die letzten 5 Jahre in Griechenland schon vieles verändert hat - auch heute wäre die Bürgerschuld noch immer die bessere Alternative - nur - niemand redet darüber.....und populär ist sie ganz sicher nicht, da beim Einsetzen der Bürgerschuld klar würde, in welchem Dilemma Griechenland faktisch steckt.....
Die Bürger wollen die Wahrheit auch nicht sehen.....
Das gilt für Griechenland - aber durchaus auch für Deutschland und alle weiteren EU-Länder. So gesehen ist Griechenland mit seinen Problemen nicht allein.......
RE: Griechenland-okkupiert von Deutschland,diesmal ohne Waffen?
in Europa 15.01.2018 19:31von sagittarius (gelöscht)
Wieder Unruhen in GR.Das Streikrecht und die Versteigerung von Immobilien sollen "reformiert" werden, auf Befehl der Troika.Das ist die Bedingung für einen weiteren Kredit.Damit soll Wirtschaftswachstum generiert werden damit sich ,kapitalistischer Logik folgend,GR in Zukunft bei privaten Geldgebern verschulden kann.Man nennt das beschönigend "Rückkehr an den Kapitalmarkt".Welch wahnsinnige Verbesserung-statt Kredite vom Rettungsfonds sollen dann Kapitalmarktkredite die Verschuldung des Landes erhöhen.Ich bin sicher das hier höhere Mathematik im Spiel ist,die der Normalbürger nicht so leicht versteht.
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