Ich hab ja was versprochen...
Und nun versuch ich es mal. Ich muß aber vorweg sagen, dass mir mal ein Rezept vermittelt wurde, das für ca 5 Kg Wildschwein gedacht war. Auch ich mußte das auf eine gemäßigte Portion runter brechen. Und mit Angaben wie "Wenndu willst, mach DAS dran, jenes und auch dieses..."
Und da ich fast immer intuitiv koche, ging das erstmal auch voll in die Hose. Der zweite Versuch hat funktioniert.
So, nun der Versuch euch die Zutaten nahe zu bringen, die man für einen Wildschweintopf mittelalterlicherweis braucht.
Ausgelassenes Schweineschmalz, ca 200 gr oder ein halbes Pfund. Das, zusammen mit klein geschnittenem Gulasch (Ca 800g bis 1000g, in einen ca 8 L Topf und bei geringer Temp. leicht brutzeln lassen. Überhaupt wird mit gemäßigter Temp gekocht. Dauert lang, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Jetzt kann schon etwas Kümmel und grobe Salz dran. Lasst den Gewürzen Zeit zu wirken und dann ablöschen, bis das Fleisch mit Wasser bedeckt ist. Aufkochen lassen und dann von der Kochstelle nehmen und weiße Rüben gewürfelt (nicht zu groß) hinein werfen. ....
Das alles kann jetzt warm gehalten werden, sollte aber nicht mehr sprudelnd kochen.
Äpfel und Birnen können schon mal gewürfelt werden. Wer will, kann auch Sellerie mit dran machen, aber erst später.
Alles etwas reduzieren lassen. Wenn ca 50% wech sind, dann können die gewürfelten Äpfel, Birnen und der Sellerie dran.
Jetzt weiter reduzieren lassen. Wenn die Flüssigkeit fast weg ist, wieder mit Wasser ablöschen. Diesmal so viel, wie der Topf hergibt. Also ca 2/3 des Volumen des Topfes.
Leicht köcheln lassen bis das Fleisch essbar wird. Jetzt kommen die Kräuter.
Rauke, Majoran, Lauch, Bärlauch....versucht die richtige Mischung zu finden. Leider kann ich da keine genauen Mengenangaben machen, es kommt halt immer auf den persönlichen Geschmack an. Wichtig: die Rübe ersetzt die Kartoffel (die gab es damals noch nicht). Auch der Apfel und die Birnen sollten so gewichtet werden, dass sie Geschmack geben aber nicht das Fleisch erschlagen.
Achtet drauf, dass die Zutaten nicht verkochen und zu weich werden. Also wenig Temp und viel Zeit.
Letztlich kann dran, was in die Zeit passt. Lasst da eurer Fantasie freien Lauf und belest euch.
Kleiner Tipp: Wer noch etwas Schärfe braucht, der kann gern gewaschene Entengrütze dran machen, aber erst zum Schluß.
Alles zusammen hat eher den Charakter einer Suppe. Das könnt ihr natürlich über die Reduzierung etwas steuern. Wer also etwas weniger Flüssigkeit haben möchte, der muß etwas mehr reduzieren.
Wichtig ist eigentlich nur, das die Kräuter zum Schluß dran kommen.
Ich hoffe, ich konnte euch inspirieren, denn mehr ist nicht drin. Wichtig: Versucht Zutaten zu finden, die es damals gab. Da findet man im Netz einiges. Und denkt dran, die Kräuter erst wirklich kurz vor Schluß dran, denn wenn Rauke lange kocht, dann wird sie bitter.....alternativ kann auch die Mode-Version: Rukola (Obwohl da ein "M" fehlt
) verwendet werden.
Hmm.. hab ich was vergessen? Nö, nix existenzielles. Es liegt bei euch, die Mengen zu finden, die euch zusagen.
Rübe so viel wie Fleisch und bei den Äpfeln und Birnen (bitte harte kochbare finden) ist es ähnlich.
Wenn noch Fragen sind, dann fragt. Ich versuche so kompetent zu antworten, wie es mir möglich ist.
mfg