Zitat von denker_1 im Beitrag #81
Zitat von Anthea
Zwangsläufig müssen Konflikte entstehen, wenn das, was althergebracht ist, was weiter gegeben wurde von den Müttern an ihre Kinder/Töchter plötzlich nicht mehr gut sein soll. Etwas, das selbstverständlich zum Leben einer Frau gehörte. Und wo man sie nie gelehrt oder belehrt hatte zu hinterfragen, ob das denn alles so richtig sei. So muss einer Frau, die jahrelang mit und unter Schleiern gelebt hat, das Neue Angst machen.
Damit wird das Verhalten der Frauen entschuldigt, was nicht gerechtfertigt ist. Frauen beteiligen sich nämlich ganz aktiv an der kritisierten Unterdrückung und dafür gibt es keine Entschuldigung oder Rechtfertigung. In afrikanischen Ländern, wo die Genitalverstümmelung zur Tradition gehört, wird diese nicht von den bösen ja ach so bösen Männern ausgeführt sondern von FRAUEN. Frauen verstümmeln Frauen. Und in allen patriarchalen Ländern werden Frauen, die aus der Tradition ausbrechen wollen, VON FRAUEN zurecht gewiesen. Da interessieren mich keine Tatumstände, das muss auch nicht sein, denn wenn ich straffällig werde, kann ich mein Tun auch nicht mit meinem Tatmotiv rechtfertigen.
Nein, denker_1, das ist keine Entschuldigung sondern der Versuch einer Erklärung. Diese Frauen, die das tun und ihre Töchter zwingen, die sich ebenfalls Opfer der "Tradition". In dem Falle Opfer ihrer Mütter.
Und es gibt viel zu tun, um da eine wirkliche Bewusstseinsbildung zu betreiben. Aber ich denke, dass es schwierig ist. Denn solche Dinge gehen gar nicht.
Aber du schreibst selbst von "patriarchalischen Ländern", was dann allerdings heißt, dass die Frauen, die ihre Töchter, die ausbrechen wollen, zurechtweisen, sich den Patriarchen untergeordnet haben und meinen, das sei alles so in Ordnung.