Ich möchte noch mal kurz auf den Rembetiko zurückkommen, den ich hochlud.
Der Text ist von Nikos Gatsos, die Musik von Stavros Xarchakos, und das Ganze aus den Film " Rembetiko " des Regisseurs Kostas Ferris, in dem er das Leben der Rembetikosängerin Marika Ninou erzählt.
Aber ich möchte nun doch den Text übersetzen, denn erstens gibt es meines Wissens keine deutsche Übersetzung dazu, zweitens lässt sich dann auch die Interpretation des Sängers Vassilis Lekkas ( die ich für die beste aller Versionen des Songs halte ) und die für manche fremd klingende Musik vielleicht etwas besser verstehen. Griechenland ist nicht das durch deutsche Dichter wegen seiner Antike verklärte Land , sondern ein lebendiges Gemeinwesen mit Menschen wie Du und ich, mit Sorgen und Freuden, und nicht mit Statuen bevölkert ....
Aber hier der Text:
Ich habe kein Haus, wohin ich zurückkehren kann
und kein Bett zum Schlafen
ich habe keine Gasse und kein Viertel
in dem ich zum ersten Mai spazieren gehen kann.
Die lügnerischen Worte, die großen,
die hast du mir gesagt mit der ersten Milch.
Aber jetzt, wo die Nattern erwachen
trägst du deinen alten Schmuck
und niemals weinst du, meine Mutter Griechenland
die du deine Kinder als Sklaven verkaufst.
Die lügnerischen Worte ......
Aber nun, da ich mit meinem Schicksal sprach
hast du deinen antiken Luxus angezogen
und du nahmst mich zum Basar, Zigeunerin, Affe,
Griechenland, Griechenland, du Mutter des Schmerzes
Die lügnerischen Worte ....
Aber jetzt, wo das Feuer wiederum auflodert
schaust du auf deine antike Schönheit
und in den Arenen der Welt, meine Mutter Griechenland
schleppst du immer die gleiche Lüge umher.
Ich habe kein Heiligtum mehr, wo ich beten kann
und kein Öllämpchen für den leeren Himmel.
Ich habe keine Sonne und kein Sternenlicht,
um an einem ersten Mai zu singen.