Gender - oder sprachliche Genauigkeit
in Schule und Bildung 19.08.2018 14:29von Lila von Rödelheim (gelöscht)
Zum Thema "Genderdeutsch" habe ich etwas Wunderschönes bei einem ehemaligen CDU-Abgeordneten, der sich als Blogger "Conservo" versucht, gefunden:
"Ich verwende ganz bewußt kein „Genderdeutsch“, …
…z. B. auch, weil es im richtigen Deutsch den sog. Gattungsbegriff gibt. „Die Schüler“ erfassen eben auch die Schülerinnen. Um die Absurdität des Genderdeutsch zu entlarven, zwei Begriffe: „Kind“ oder „Pferd“. Genderkonsequent müßte man (im Plural) also sagen: „Pferde und Pferdinnen“ (oder noch umständlicher: „Hengste und Stuten“) und „Kinder und Kinderinnen“ (oder „Mädchen und Buben“)."
Also immer dran denken, wenn jemand nicht "gendergerecht" schreibt.
Gender - oder sprachliche Genauigkeit
in Schule und Bildung 19.08.2018 14:31von Findus (gelöscht)
Zitat von Lila von Rödelheim im Beitrag #18
"Gendergerecht" bezog sich lediglich auf die Sprache. Mannomann. Du solltest nicht so früh mit dem Trinken anfangen.
Die Frage muss ich leider an dich zurückgeben, liebe Lila - so sprunghaft wie deine Argumentation von einem Thema zum nächsten springt. Über Sprache hat hier - außer dir plötzlich - niemand gesprochen. Sie ist schlicht auch nicht Diskussionsgegenstand dieses Themas.
Wenn du etwas zum Thema Sprache sagen willst, mach ein eigenes Thema auf, liefere einen guten Einsteigsbeitrag um die Diskussion in Gang zu bringen und dann diskutieren wir Foristen schön in der sachlichen und fachlichen Tiefe sämtliche Argumente durch.
Gender - oder sprachliche Genauigkeit
in Schule und Bildung 19.08.2018 14:34von Findus (gelöscht)
Zitat von Lila von Rödelheim im Beitrag #19
Zum Thema "Genderdeutsch" habe ich etwas Wunderschönes bei einem ehemaligen CDU-Abgeordneten, der sich als Blogger "Conservo" versucht, gefunden:
"Ich verwende ganz bewußt kein „Genderdeutsch“, …
…z. B. auch, weil es im richtigen Deutsch den sog. Gattungsbegriff gibt. „Die Schüler“ erfassen eben auch die Schülerinnen. Um die Absurdität des Genderdeutsch zu entlarven, zwei Begriffe: „Kind“ oder „Pferd“. Genderkonsequent müßte man (im Plural) also sagen: „Pferde und Pferdinnen“ (oder noch umständlicher: „Hengste und Stuten“) und „Kinder und Kinderinnen“ (oder „Mädchen und Buben“)."
Also immer dran denken, wenn jemand nicht "gendergerecht" schreibt.
Liebe Anthea,
ich schlage vor, dass du mit Lilas Beitrag ein eigenes Thema eröffnest. Zu Geld ist nicht alles passt die Diskussion schlicht nicht mehr und ich sehe nicht ein, warum wir Foristen unter dem "Themenchaos" eines einzelnen Users leiden sollen.
Sprache - Warum ist Emanzipation heute noch immer so umkämpft?
in Schule und Bildung 19.08.2018 14:52von Findus (gelöscht)
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es..." In diesem Sinne also ein Thema zur Sprache.
Beginnen wir mit Lilas Beitrag im Thema "Geld ist nicht alles". Ich denke, hier passt der Beitrag besser als in einem Thema im Bereich Ökonomie.
Zitat von Lila von Rödelheim im Beitrag Geld ist nicht alles!
Zum Thema "Genderdeutsch" habe ich etwas Wunderschönes bei einem ehemaligen CDU-Abgeordneten, der sich als Blogger "Conservo" versucht, gefunden:
"Ich verwende ganz bewußt kein „Genderdeutsch“, …
…z. B. auch, weil es im richtigen Deutsch den sog. Gattungsbegriff gibt. „Die Schüler“ erfassen eben auch die Schülerinnen. Um die Absurdität des Genderdeutsch zu entlarven, zwei Begriffe: „Kind“ oder „Pferd“. Genderkonsequent müßte man (im Plural) also sagen: „Pferde und Pferdinnen“ (oder noch umständlicher: „Hengste und Stuten“) und „Kinder und Kinderinnen“ (oder „Mädchen und Buben“)."
Also immer dran denken, wenn jemand nicht "gendergerecht" schreibt.
Was möchte uns die von Lila zitierte Polemik eines Bloggers sagen? Sie enthält bei grober Analyse viel Meinung, aber kein Argument. Auch wenn in die die Trickkiste der deutschen Grammatik gegriffen wird um zu erklären, warum angeblich gendergerechte Sprache nicht möglich ist, so übersieht die zitierte Polemik einen wesentlichen Punkt: Die Grammatik erklärt, das der sächliche Fall (Neutrum: das Kind; das Pferd) angewendet wird. Ein Geschlecht wird hier schlicht nicht angesprochen. Eher müssten wir uns Aufregen, dass Kinder und Tiere sprachlich als Sache begriffen werden. Bevor also demnächst wieder in die "Trickkiste Grammatik" gegriffen wird, sollte erstmal der Duden zu Rate gezogen werden.
Es bleibt also nur ein gesellschaftlicher Erklärungsansatz: Noch heute haben - meist alte - Männer Angst vor starken und selbstbewussten Frauen. Warum steht es noch heute so schlecht um die Emanzipation der Frau? Warum ist Sprache so umkämpft, wenn es um das weibliche Geschlecht und seine gesellschaftlichen Rechte geht? Lilas Beitrag wirft viele Fragen für die Diskussion auf.
Gender - oder sprachliche Genauigkeit
in Schule und Bildung 19.08.2018 15:49von Lila von Rödelheim (gelöscht)
"Liebe Anthea,
ich schlage vor, dass du mit Lilas Beitrag ein eigenes Thema eröffnest. Zu Geld ist nicht alles passt die Diskussion schlicht nicht mehr und ich sehe nicht ein, warum wir Foristen unter dem "Themenchaos" eines einzelnen Users leiden sollen."
Dann sollte die liebe Anthea auch ein eigenes Thema für die Anonymen Alkoholiker aufmachen.
Da habe ich wohl für viel Aufregung im Hühnerhaufen gesorgt.
RE: Sprache - Warum ist Emanzipation heute noch immer so umkämpft?
in Schule und Bildung 19.08.2018 16:00von Lila von Rödelheim (gelöscht)
Was Peter Helmes alias Conservo schreibt, ist leider keine Polemik, sondern ernst gemeint. Bei Wikimannia heißt es, er habe "ausgeprägte politische, journalistische und Management-Erfahrung".
RE: Gender - oder sprachliche Genauigkeit
in Schule und Bildung 19.08.2018 16:31von Findus (gelöscht)
Höflich, wie es sich für eine Dame geziemt
Die Antwort auf deinen Beitrag übrigens hier: Sprache - Warum ist Emanzipation heute noch immer so umkämpft?
Und nun mal Butter bei die Fische, hast du inhaltlich was zu sagen oder nicht?
RE: Sprachliche Genauigkeit
in Schule und Bildung 19.08.2018 16:48von Anthea • | 12.783 Beiträge
Zitat von Findus im Beitrag #7
PS: Den Titel finde ich nicht wirklich aussagekräftig. Gender wäre nämlich sprachlich genauer.
Verstehe ich jetzt nicht. Ist doch alles drin enthalten: Gender oder sprachliche Genauigkeit. Für diejenigen,die mit dem Begriff "Gender" nichts anzufangen wissen. Und "sprachliche Genauigkeit" kommt sicherlich ohne den Quark der expliziten Geschlechtsbenennung aus.
Lach* Eigentlich fing es ganz harmlos an. Vormals schrieb man in Geschäftsbriefen als Anrede: Sehr geehrte Herren. Dann hieß es:"sehr geehrte Damen und Herren".
Warum hieß es denn nicht einfach: Sehr geehrte Herren und Herrinnen?
---
Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
RE: Sprache - Warum ist Emanzipation heute noch immer so umkämpft?
in Schule und Bildung 19.08.2018 16:55von Anthea • | 12.783 Beiträge
Eine Frage bitte, lieber Findus.
Möchtest du hier die Emanzipation rein auf den sprachlichen Aspekt bezogen diskutieren?
Oder möchtest du die vielen Facetten der Emanzipation und ihrer Versäumnisse resp. Erfolge diskutieren?
Im ersten Falle, also wenn du den rein sprachlichen Aspekt möchtest, dann würde ich den neuen Thread "Gender...." nämlich auch nach hier transportieren.
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Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
RE: Sprache - Warum ist Emanzipation heute noch immer so umkämpft?
in Schule und Bildung 19.08.2018 16:55von Meridian • | 2.950 Beiträge
Im Alltagsgebrauch werden wir kaum stets von Polizisten und Politessen reden oder LehrerInnen. Das Benennen beider Geschlechter ist im Amtsdeutsch vorgesehen. Eine Satire bietet der Postillon. Demnach sind männliche Berufsbezeichnungen benachteiligt.
https://www.der-postillon.com/2017/11/gl...htigung-er.html
Wenn hingegen ein drittes Geschlecht für Intersexuelle und sonstige, die nicht eindeutig männlich und weiblich sind, eingeführt wird, wird es schwierig. Mit dem Neutrum finden sie sich bestimmt nicht ab. Neben er/sie/es muss demzufolge ein neues Personalpronomen für die 3. Person Singular eingeführt werden, natürlich auch die entsprechenden Objekt- und Possessivpronomen. Rechtschreibreformen sind relativ leicht einzuführen, aber mund-sprachliche Reformen lassen sich kaum durchsetzen.* Es hängt natürlich von der Bereitschaft des Volkes ab, so etwas zu akzeptieren.
Sprachen wandeln sich ja schon, aber kaum durch oben verordnete Reformen (selbst das in Orwells 1984 eingeführte Neusprech wird demnach nur langsam und behutsam eingeführt, obwohl es sich um ein totalitäres System handelt). So gibt es im Schwedischen keine Sie-Formen mehr, aber in uralten Eisenbahnwaggons aus den 50er-Jahren konnte ich anhand von kleinen Warntäfelchen an den Fenstern (auf deutsch ungefähr: "Nicht hinauslehnen!") erkennen, dass damals eine Sie-Form verwendet wurde. In Dänemark ist sie weiterhin üblich. Auch im Deutschen geht das Sie zurück, aber ob es irgendwann abgeschafft wird? Wenn überhaupt, dann erst in einigen Jahrzehnten. Ich habe auch nichts gegen ein Sie.
*Ein Land, dem das gelungen ist, ist Norwegen. Es hat die Aussprache der 2-stelligen Zahlen von 21 bis 99 verändert. Davor war es wie im Deutschen, dass man die zweite Ziffer vor der ersten Ziffer spricht, also einundzwanzig für 21, danach zwanzig-eins, so wie im Englischen, aber auch im Schwedischen. Im Dänischen, das dem Norwegischen sehr ähnlich ist, bleibt man bei einundzwanzig.
Es gibt ein Gerücht, wonach in den 50er-Jahren ein Mathematikprofessor in der DDR ebenfalls auf zwanzig-eins umstellen wollte, um sich dem Großen Bruder Sowjetunion anzupassen. Denn im Russischen wird die erste Ziffer auch zuerst ausgesprochen. Es fand zunächst positiven Anklang, aber letztlich wollte man es nicht. Als der Professor weiterhin für seine Reform warb, hat man ihn schnell ruhig gestellt, indem man ihm vorwarf, mit den Amerikanern zu paktieren, wo im Englischen ja auch die erste Ziffer zuerst gesprochen wird...
Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
Zitat von Anthea im Beitrag #11Zitat von Findus im Beitrag #10
PS: Den Titel finde ich nicht wirklich aussagekräftig. Gender wäre nämlich sprachlich genauer.
Verstehe ich jetzt nicht. Ist doch alles drin enthalten: Gender oder sprachliche Genauigkeit. Für diejenigen,die mit dem Begriff "Gender" nichts anzufangen wissen. Und "sprachliche Genauigkeit" kommt sicherlich ohne den Quark der expliziten Geschlechtsbenennung aus.
Lach* Eigentlich fing es ganz harmlos an. Vormals schrieb man in Geschäftsbriefen als Anrede: Sehr geehrte Herren. Dann hieß es:"sehr geehrte Damen und Herren".
Warum hieß es denn nicht einfach: Sehr geehrte Herren und Herrinnen?
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Ein "sehr geehrte Damen und Herren", ist eine allgemeine Anrede. Meines Wissens ist es üblich, diese Anrede zu wählen, wenn der Ansprechpartner nicht namentlich bekannt ist. Ansonsten heißt es doch auch im Geschäftsbrief, "Sehr geehrte Frau Müller" oder "Sehr geehrter Herr Meyer"? Aber genug von dem kleinen Exkurs.
Zu deiner Frage: Du meinst "Gender oder sprachliche Genauigkeit". Ich wurde es eher formulieren "Gender ist sprachliche Genauigkeit.
Wobei bei beiden unserer Formulierungen noch offen bliebe, welchen Nutzen wir durch sie hätte außer einem rein theoretischen.
Und zu deiner 2. Frage:
Zitat von Anthea im Beitrag #12
Eine Frage bitte, lieber Findus.Möchtest du hier die Emanzipation rein auf den sprachlichen Aspekt bezogen diskutieren? Oder möchtest du die vielen Facetten der Emanzipation und ihrer Versäumnisse resp. Erfolge diskutieren?Im ersten Falle, also wenn du den rein sprachlichen Aspekt möchtest, dann würde ich den neuen Thread "Gender...." nämlich auch nach hier transportieren.
Ich denke, wir müssten natürlich auch Lila fragen, was Sie diskutieren möchte. Den Aspekt Gender und Sprache hat immerhin Sie aufgeworfen.
Aus meiner Sicht kann Sprache nicht von der Thematik der Emanzipation als Ganzem getrennt werden. Sprache ist Ausdruck der gesellschaftlichen Diskussionen, die wir immer noch führen!
RE: Sprache - Warum ist Emanzipation heute noch immer so umkämpft?
in Schule und Bildung 19.08.2018 17:21von Findus (gelöscht)
Zitat von Meridian im Beitrag #13
Sprachen wandeln sich ja schon, aber kaum durch oben verordnete Reformen (selbst das in Orwells 1984 eingeführte Neusprech wird demnach nur langsam und behutsam eingeführt, obwohl es sich um ein totalitäres System handelt). So gibt es im Schwedischen keine Sie-Formen mehr, aber in uralten Eisenbahnwaggons aus den 50er-Jahren konnte ich anhand von kleinen Warntäfelchen an den Fenstern (auf deutsch ungefähr: "Nicht hinauslehnen!") erkennen, dass damals eine Sie-Form verwendet wurde. In Dänemark ist sie weiterhin üblich. Auch im Deutschen geht das Sie zurück, aber ob es irgendwann abgeschafft wird? Wenn überhaupt, dann erst in einigen Jahrzehnten. Ich habe auch nichts gegen ein Sie.
Nein, so stimmt den Vergleich nicht. Man mag von der Gender halten was man möchte, aber Tender-Sprache drückt mehr aus, erweitert also unseren sprachlichen Ausdruck.
Das Orwell´sche Neusprech (1984 ist ein wirklich lesenswerter Roman) zeichnet sich jedoch dadurch aus, dass jedes Jahr Wörter wegfallen. Der sprachliche Ausdrucksfähigkeit würde beim Neusprech abnehmen. Und nun durchdenken wir das mal - dann kommen wir zu dem Ergebnis: Neusprech würde das Gender schlicht abschaffen.
Da ist der Fehler in deinem Vergleich.
Gender ist sprachlich demokratisch! Aber sicher nicht die einzige Möglichkeit, einen Sachverhalt unter Beachtung der sozialen Konstruktion (ein wesentlicher Kerngedanke der Gender-Theorien) Geschlecht auszudrücken.
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