Siamak Morsadegh ist Direktor des juedischen Krankenhauses, Parlamentsabgeordneter und Direktor des Teheran Jewish Committees.
Man kann es ihm glauben, wenn er behauptet, dass in seiner Heimat, der Islamischen Republik bis heute die zweitgroesste juedische Gemeinde im Nahen Osten, sich Juden und Muslime gegenseitig respektieren.
Mit seinen Antworten auf die Frage, wie es sich als Jude in der Islamischen Republik lebt, antwortet er:'
"Viel besser als die meisten Leute denken. Juden sind hier eine anerkannte Minderheit, wir können unsere Religion also frei ausüben. Es gibt mehr als 20 aktive Synagogen allein in Teheran und mehr als fünf koschere Metzgereien. In manchen europäischen Ländern ist das nicht erlaubt, wegen des Tierschutzes. Hier schon. Generell kann man sagen, dass es den Juden hier im Iran immer besser ging als denen in Europa. In der Geschichte unseres Landes gab es nämlich keinen einzigen Tag, an dem alle Iraner die gleiche Religion, die gleiche Rasse oder die gleiche Sprache hatten – das erklärt die große Toleranz. Juden und Muslime respektieren einander, wissen aber auch, dass es Unterschiede gibt. Ehen zwischen Juden und Angehörigen anderer Religionen sind deshalb im Iran sehr selten, die Quote liegt bei weniger als 0,1 Prozent.
: Unsere Religion schreibt uns vor, dass wir uns an die Gesetze des Landes halten sollen, in dem wir leben. Und ein Jude zu sein ist etwas völlig anderes, als ein Zionist zu sein. Es gibt und gab immer schon Juden auf der ganzen Welt, die dem Verhalten der israelischen Regierung und Armee sehr kritisch gegenüber stehen. Jude zu sein heißt, Torah und Talmut zu befolgen. In andere Länder einzumarschieren und unschuldige Menschen zu töten, gehört nicht zu Moses' Lehre. Wir können das Verhalten Israels nicht als jüdisches Verhalten akzeptieren - es ist keine religiöse, sondern eine politische Bewegung. Ich persönlich denke, dass wir als Opfer des schlimmsten Genozids der Welt mehr Mitgefühl haben sollten mit den Menschen in Palästina."
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Der Mann hat doch indirekt den Unterschied zwischen Antisemtismus und Antizionismus erklaert.
Doch das ist eigentlich nicht das Thema hier, sondern ganz einfach zu zeigen, wie und dass es auch geht, dass Muslime und Juden sich gegenseitig respektieren. Geht und ginge auch anderswo, muss ja nicht die grosse Liebe zueinander sein. Gegenseitiger Respekt waere vollkommend ausreichend.