Zitat von Anthea im Beitrag #24
Das hängt doch nun einmal zusammen, nämlich Schutz und Abriss. Ergo passt das alles. Und auch in Bezug auf weitere Vergleiche des Sinnes oder Unsinns von Erhalt.
Nicht wirklich… der
Denkmalschutz bezieht seine Bedeutung daher, dass in belebter Gegend ein Teil der historischen Bausubstanz im öffentlichen Bewusstsein zu verbleiben für würdig erhalten wird.
In Städten, in denen das Leben tobt und die Wirtschaft blüht, ist die Verlockung groß, dass
das Alte, was im Stadtbild verbleibt, allzu leicht als obsolet angesehen wird - im mittelalterlichen Rom hat man die Reste antiker Bauten ja auch als Steinbruch genutzt, und hätte nicht Piranesi seine Veduten angefertigt, würde inzwischen keine einzige Erinnerung an das antike Rom im Stadtbild übriggeblieben sein… hätte Venedigs Bedeutung als Handelsstadt nicht schlagartig nachgelassen, wäre die Lagunenstadt niemals zur Filmkulisse und zur touristischen Hochburg geworden.
Auch London widmet dem Erhalt der Bauten aus früheren Epochen wenig Aufmerksamkeit - dagegen ist die Liste der hierzulande als erhaltenswert eingestuften Baudenkmäler fast schon ausufernd.
Trotzdem ist der Protest gegen den Abriss eines Gebäudes in einer vor geraumer Zeit längst aufgegebenen Stadt, deren Einwohner längst umgesiedelt sind, bloßer Aktionismus. Selbst in Zeiten des
Katastrophentourismus.