Zitat von Findus im Beitrag #5
Ja und? Mehr als eine kleine verwaltungstechnische Modalität ist das in der Praxis doch nicht.
Niemand wird in seinen Rechten eingeschränkt, einige Menschen fühlen sich sogar besser gewertschätzt.
Was sollte man gegen diese kleine Veränderung haben
Nun ja,alle Medien berichten darüber in ausführlichen Artikeln. Und nennen die Sache „einen Beschluss von historischer Dimension“. Mir persönlich ist das vollkommen gleichgültig, welchen Geschlechts jemand ist, weil es immer nur auf den Menschen ankommt, ankommen sollte. Das ist nun leider nicht grundsätzlich bei allen anderen der Fall. So langsam haben sich die Menschen bei uns daran gewöhnt, dass es Homosexualität gibt. Auch die ist so alt wie die Menschheit. Und dennoch immer noch mit vielen Vorurteilen behaftet wie, dass diese Menschen "krank" seien und nicht "normal". Übrigens gab es das dritte Geschlecht bereits von 1794 bis 1875 in Preußen, denn da gab es Männer, Frauen und „Zwitter“.
Bis dato gibt es für intersexuelle Menschen - wobei es auf die biologische Gegebenheit ankommt und nicht auf den gefühlsmäßigen Faktor, dass Mann oder Frau sich im falschen Körper fühlt, was dann Transsexualität bedeutet und nicht unter die jetzt zur Sprache stehende Neuordnung fällt - die Möglichkeit, im Pass o.a. bei der Angabe des Geschlechtes einen Strich zu erhalten.
Jedoch verstehe ich die Argumentation der Bundesfamilienministerin Katarina Barley von der SPD nicht, die meint: „Es verletzt das allgemeine Persönlichkeitsrecht von Menschen, die weder männlich noch weiblich sind, wenn ihr Geschlechtseintrag offen bleibt". Dies sei auch ein Verstoß gegen das Diskriminierungsverbot. Da sich die Neuregelung eben nur auf Intersexuelle bezieht, könnten sich doch jetzt wieder diejenigen, die biologisch einwandfrei Mann oder Frau zuzuordnen sind, auch in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt fühlen? Nach dem Motto: Was geht Sie mein Geschlecht an?
Das ist meine ganz persönliche Sache, also machen Sie einen Strich...
Aber „fühlen“ ist das Stichwort. Denn als "intersexuell" eingestuft zu werden sei keine persönliche Entscheidung der Art „ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt“,sondern rein biologisch zu betrachten.
Was jetzt passieren wird, das ist ein Wust von Formalitäten. Änderung von Formularen, Nachdenken über neue Anredeformen im Anschreiben, weil ja dann sehr geehrter Herr oder Dame nicht mehr politisch korrekt ist, müssen extra Toiletten gebaut werden… etc.
Also: Der Amtsschimmel hat was zum Wiehern.
Es gibt auch bei den meisten keine wirklichen Kenntnisse über das dritte Geschlecht. Sind diese Menschen asexuell, zeugungsfähig etc? Schätzzahlen sprechen von 80.000 bis 160.000 Menschen in Deutschland, die intersexuell sind. Auch nichts Neues und vormals auch nichts Weltbewegendes. Schon Platon hatte über die drei Geschlechter berichtet, wo dann jedoch nach einiger Zeit die „Mannfrau“ von den Göttern getrennt worden sei.
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