In Deutschland ist das Interesse an Nachrichten überdurchschnittlich groß - und das Vertrauen in Medien auch, zeigt eine Studie. Überraschend: Hauptnachrichtenquelle bleibt für die Mehrheit das Fernsehen.
Wenn Begriffe wie "Fake News" und "Lügenpresse" die Runde machen, entsteht schnell der Eindruck: Die meisten Menschen in Deutschland glauben nicht mehr, was Journalisten berichten, und verzichten deshalb ganz darauf, Nachrichten zu hören oder zu lesen. Aber so ist es nicht, zeigt die Studie "Reuters Institute Digital News Survey 2017". Hierzulande ist das Interesse am Weltgeschehen demnach höher als in vielen anderen Ländern und das Vertrauen in eine korrekte Berichterstattung auch.
Jeder Zweite in Deutschland vertraut der Studie zufolge Nachrichten "eher" oder "voll und ganz". Damit ist die Glaubwürdigkeit der Medien im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken - um zwei Prozentpunkte. Jeder Fünfte sagt explizit, dass man den Nachrichten nicht vertrauen könne, heißt es in einer Teilstudie für Deutschland, die das Hans-Bredow-Institut am Donnerstag vorstellte . […] <<
http://www.spiegel.de/lebenundlernen/job...-a-1153505.html
Im Grunde genommen war das schon immer so, oder täusche ich mich da? Mal überspitzt gesagt: Der nette Nachrichtensprecher bei den ÖR genoss schon immer das Vertrauen vieler Zuschauer. Vormals war es der Radiosprecher. Da fühlte „man“ sich gut informiert und beraten. Und sah keinen Anlass, da noch einiges zu hinterfragen… So geht es mMn noch vielen. Dazu dann noch die BILDungszeitung. Da kann dann nichts mehr schiefgehen. Vorsicht: Ironie
<< Man sollte nicht unterschätzen, wie viele die klassische Lean-Back-Situation vor dem Fernseher vorziehen, wenn sie von der Arbeit nach Hause kommen." <<
Hier habe ich erst einmal gestutzt. Da hat der Autor keine - auch für die nicht Englisch sprechende Leserschar – deutsche Bezeichnung gefunden. Für die „Rumlümmelsituation auf der Couch“. Nach wohl verdientem Feierabend.
Welch triste Epoche, in der es leichter ist, ein Atom zu zertrümmern als ein Vorurteil!
Albert Einstein
Quantifizieren möchte ich das Vertrauen der Medienkonsumenten in die Medien nicht,aber ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren dass die Zahl jener zunimmt die die Medien zunehmend kritisch sehen.Die Ursachen dafür sind vielfältig aber in nicht wenigen Fällen auch begründbar.Ich selbst sehe die mir angebotenen Nachrichten mit großer kritischer Distanz.
Zitat von fjodorov im Beitrag #2
Quantifizieren möchte ich das Vertrauen der Medienkonsumenten in die Medien nicht,aber ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren dass die Zahl jener zunimmt die die Medien zunehmend kritisch sehen.Die Ursachen dafür sind vielfältig aber in nicht wenigen Fällen auch begründbar.Ich selbst sehe die mir angebotenen Nachrichten mit großer kritischer Distanz.
Ich habe eher den Eindruck, daß das Mißtrauen gegenüber den Medien nur bei denen vorherrscht, die ihre Meinung und Ansichten dort nicht wieder finden. Aber das liegt wohl eher an den Meinungen.
Dass halte ich für etwas zu kurz gesprungen.Schließlich ist es keine Meinung,wenn man feststellt,dass die Zerstörung Allepos und Mossuls in den Medien völlig gegensätzlich dargestellt werden,sondern ein Fakt.Genausowenig ist es nur eine Meinung wenn man feststellt,dass das Morden im Jemen fast keine öffentliche Relevanz erfährt aber jeder, durch russische Militäraktionen getötete Zivilist in Syrien,penibel gezählt wird.Es gibt in den Medien eine eindeutige Parteinahme für die amerik. Kriege und gegen Russland.Aber auch die innenpolitische Berichterstattung ist nicht neutral sondern interessengesteuert.Nein,neutrale Informationen werden uns nicht vermittelt,diese sind weitgehend an Interessen ausgerichtet.Es wäre allerdings auch die erste Gesellschaftsform in der es keine systemstützenden Medien gäbe.Schließlich sind Medien das Instrument der Mächtigen,gleich wie sich die Gesellschaftsform nennt.
Zitat von fjodorov im Beitrag #4
Dass halte ich für etwas zu kurz gesprungen.Schließlich ist es keine Meinung,wenn man feststellt,dass die Zerstörung Allepos und Mossuls in den Medien völlig gegensätzlich dargestellt werden,sondern ein Fakt.Genausowenig ist es nur eine Meinung wenn man feststellt,dass das Morden im Jemen fast keine öffentliche Relevanz erfährt aber jeder, durch russische Militäraktionen getötete Zivilist in Syrien,penibel gezählt wird.Es gibt in den Medien eine eindeutige Parteinahme für die amerik. Kriege und gegen Russland.Aber auch die innenpolitische Berichterstattung ist nicht neutral sondern interessengesteuert.Nein,neutrale Informationen werden uns nicht vermittelt,diese sind weitgehend an Interessen ausgerichtet.Es wäre allerdings auch die erste Gesellschaftsform in der es keine systemstützenden Medien gäbe.Schließlich sind Medien das Instrument der Mächtigen,gleich wie sich die Gesellschaftsform nennt.
Das halte wiederum ich für zu kurz gesprungen. Es ist ein Unterschied zwischen der Tatsache, daß Medien verkürzen und wohl auch auswählen - was angesichts der Komplexität der gegenwärtigen Welt wohl unvermeidbar ist - und dem grundsätzlichen und ideologiegetränkten Mißtrauen gegenüber den Medien - zumeist denen des politischen Feindes. Die Zeitungen können nicht immer über alles berichten, was dazu führt, daß Syrien sehr oft, der Jemen aber nur alle paar Wochen erscheint. Schon weil Syrien uns sehr viel näher liegt und möglicherweise zu einem noch sehr viel größeren Konflikt führen kann.
Zur Medienkompetenz gehört es allerdings, dies zu wissen und durch eigene Anstrengung auszugleichen.
Daß Medien "das Instrument der Mächtigen" und nur dieses sein sollen, bestreite ich allerdings. Es gibt schließlich zu viele Konflikte, die von den Medien und nur von denen aufgedeckt wurden und die die Mächtigen allzugerne unter den Tisch gekehrt hätten.
Ich gestehe, dass ich in die ÖR Nachrichten Vertrauen habe, was den Wahrheitsgehalt betrifft.
Nicht aber, was deren Neutralität betrifft. Diese kritisiere ich auf's Schärftste.
Was mich sehr stört, ist z. B. das zusätzliche Feature Ein Kommentar von..."
Das ist mir zu meinungsbildend und das ist nicht der Auftrag des ÖR.
Auch manch Kommentare der Moderatoren stießen mir schon auf. Z. B. gab es abfällige Bemerkungen zu Griechenland.
Die eigene Meinung haben Moderatoren außen vor zu lassen. Sie müssen neutral berichten und nicht meinungsbildend.
Besonderes Vertrauen genießen bei mir investigative Sendungen wie Monitor, Report, Panorama, Zapp etc.
Die mag ich nicht missen.
Sehe ich ähnlich. Das "Problem" ist mMn, dass der "Otto Normalverbraucher"- also der "gemeine Konsument" - die Zwischentöne gar nicht bemerkt. Genau so können Nachrichten zwar wahr, jedoch durch die Formulierung dann tendenziös sein. Man kann so viel machen mit der Sprache. Auch "weglassen" ist eine.
"Welch triste Epoche, in der es leichter ist, ein Atom zu zertrümmern als ein Vorurteil!"
Albert Einstein
Zitat von Anthea im Beitrag #7
dass der "Otto Normalverbraucher"- also der "gemeine Konsument" - die Zwischentöne gar nicht bemerkt.
Das ist eine Ansicht, die leider viele teilen, ich mich aber extremst schwer damit tue. Der gemeine Konsument und "Ottonormalo" ist nämlich nicht so dumm, wie er allgemein gerne dargestellt wird.
Ich denke, es hat viel mehr mit der selektiven Wahrnehmung zu tun, in deren "Falle" wir alle mehr oder weniger tappen.
Auch die Emotionalität, die politische Themen und vor allem aktuelle gesellschaftliche Probleme mit sich bringen, beeinflussen dies stark und kann sehr leicht in Radikalisierung umschlagen.
Es ist einfacher etwas pauschal zu betrachten und einzuordnen, weil man es dann innerlich besser abhaken und von sich weisen kann. Oft besteht auch kein wirkliches Interesse an Ursachen und Gesamtzusammenhang, sondern nur an den aktuellen Folgen und Situationen.
Das alte Problem mit dem Feindbild. Das hilft, die Angst vor der eigenen Situation auf andere zu projizieren und somit zu verlagern.
Genau so können Nachrichten zwar wahr, jedoch durch die Formulierung dann tendenziös sein. Man kann so viel machen mit der Sprache. Auch "weglassen" ist eine.
Es geht weder um Auswählen bzw. verkürzen sondern um ideologisch beeinflusste Informationsverbreitung.Diese ist bei den öffentlich-rechtlichen Medien allzu offensichtlich.Medien haben nicht parteiisch zu sein,von persönlichen Kommentaren abgesehen.
Ich meine, dass die ideologische und politische Ausrichtung von RT News viel offensichtlicher ist als jene parteipolitische Ausrichtung der ÖR Programme in Deutschland.
--
Wie immer, keine Zeit.
Zitat von fjodorov im Beitrag #9
Medien haben nicht parteiisch zu sein,von persönlichen Kommentaren abgesehen.
Wenn du nur die ÖR meinst, kann ich dir zustimmen. Ansonsten sehe ich das differenzierter.
Wir haben das GG der freien Meinungsäußerung und der Journalismus nimmt da noch eine gewisse Sonderstellung ein.
Darum können die Medien im Allgemeinen gar nicht unparteiisch sein.
Darum sind die ÖR ja eigentlich so wichtig, dass sie ein Gegengewicht zur freien Medienlandschaft bilden müssen, welches sich durch Neutralität, Objektivität und Ausgewogenheit auszeichnen sollte.
Sich auf rein sachliche Informationsweitergabe beschränken müsste.
Aber auch das kann mitunter schwierig sein, wenn nicht alle Infos aus eigener Quelle stammen, sondern auf Fremdquellen zurück gegriffen werden "muss".
Ohne das wäre das ÖR gar nicht bezahlbar, es bleibt ihnen nichts anderes übrig, als auch auf Fremdmaterial zurück zu greifen, um das inzwischen sehr große Spektrum der News überhaupt abdecken zu können.
Zitat von Thats me im Beitrag #8Zitat von Anthea im Beitrag #7
dass der "Otto Normalverbraucher"- also der "gemeine Konsument" - die Zwischentöne gar nicht bemerkt.
Das ist eine Ansicht, die leider viele teilen, ich mich aber extremst schwer damit tue. Der gemeine Konsument und "Ottonormalo" ist nämlich nicht so dumm, wie er allgemein gerne dargestellt wird.
Ich denke, es hat viel mehr mit der selektiven Wahrnehmung zu tun, in deren "Falle" wir alle mehr oder weniger tappen.
Auch die Emotionalität, die politische Themen und vor allem aktuelle gesellschaftliche Probleme mit sich bringen, beeinflussen dies stark und kann sehr leicht in Radikalisierung umschlagen.
Es ist einfacher etwas pauschal zu betrachten und einzuordnen, weil man es dann innerlich besser abhaken und von sich weisen kann. Oft besteht auch kein wirkliches Interesse an Ursachen und Gesamtzusammenhang, sondern nur an den aktuellen Folgen und Situationen.
Das alte Problem mit dem Feindbild. Das hilft, die Angst vor der eigenen Situation auf andere zu projizieren und somit zu verlagern.
Genau so können Nachrichten zwar wahr, jedoch durch die Formulierung dann tendenziös sein. Man kann so viel machen mit der Sprache. Auch "weglassen" ist eine.
Ich meine mit dem "Ottonormalo" tatsächlich den/diejenigen, der/die sich nur so bildet/bilden. Nicht weiter hinterfragen. Und da bin ich sicher, dass es davon nun einmal gar viele - zu viele! - gibt. Es geht ja auch nicht darum, dass diese Menschen grundsätzlich dumm sind. Aber naiv, lethargisch, gleichgülig, was auch immer zutrifft, das sind sie schon. Diejenigen, die einem "Vordenker" vertrauen. Diejenigen, die auch dann "im Gleichschritt marsch" akzeptieren. ;-(((
Es ist immer! eine Frage der Emotionalität. Oder anders ausgedrückt: Jeder tickt anders.
Und da ist auch gut. Nur manchmal eben ungut und nicht akzeptabel.
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Albert Einstein
Sicher ist auch RT auf der offiziellen russischen Linie,wer wollte das bestreiten.Aber ich lebe nun mal in Deutschland und nicht in Russland.Dass russische Medien die dortige offizielle Linie vertreten erhöht aber nicht die Glaubwürdigkeit der deutschen,öffentlich- rechtlichen Medien.Der Kampf um Allepo wurde immer mit grausamen,Todesopfer forderten,und Zerstörung hervorrufenden russischen Angriffen in Verbindung gebracht.Das ist nicht falsch.Aber was wurde und wird bei der Befreiung Mossuls eigentlich gemacht?Werden da rosa Luftballons abgeworfen?Wird diese Stadt nicht auch in Grund und Boden gebombt?Sterben da keine Zivilisten?Jene die in Mossul bekämpft werden,sind Terroristen.Jene die in Allepo bekämpft wurden waren Widerstandskämpfer.Ich habe mich dabei immer gefragt,wie würden deutsche Medien über Menschen,hier in Deutschland,berichten die mit der Waffe in der Hand,versuchen würden,die gewählte Regierung zu stürzen.Wären dass dann auch Widerstandskämpfer?
Mal eine technische Frage,in dieser Software scheint es auch eine Zitierfunktion zu geben.Allerdings bin ich noch nicht hinter dieses Rätsel gekommen.Vielleicht können Sie dazu einen Tip geben.
Sie gehen oben auf "Zitat vormerken", dann auf "Antworten" (unten) und dann auf "Diesen Beitrag zitieren".
Zitat von fjodorov im Beitrag #14
Mal eine technische Frage,in dieser Software scheint es auch eine Zitierfunktion zu geben.Allerdings bin ich noch nicht hinter dieses Rätsel gekommen.Vielleicht können Sie dazu einen Tip geben.
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