Zitat von Anthea im Beitrag #1
[…] Mit kaum etwas anderem kann man sich so gut darstellen wie mit einem Auto. Du bist, was du fährst heißt es. Voreingenommenheit und Klischees werden trefflich bedient. […] Man kann ja aus allem etwas machen. Oder etwas untersuchen. Liest sich ja ganz kurzweilig. […]
Das jeweilige Markenimage hat durchaus einen starken Einfluss auf die Verkäufe… galten früher Kleinwagen als bevorzugt die weibliche Kundschaft ansprechende Fahrzeugklasse, sind es heute meist voluminösere SUV, mit dem Mütter ihr schulpflichtiges Kind chauffieren oder ihren Einkauf erledigen.
Der Absatz an Neufahrzeugen erreicht immer seltener private Käufer, sondern konzentriert sich zunehmend auf Fahrzeugflotten für Behörden und Unternehmen, ein ebenfalls großer Anteil entfällt auf Leasingfahrzeuge für Gewerbetreibende bzw. Aussendienstler. Aber die liebgewonnenen Vorurteile anderer Verkehrsteilnehmer gegenüber ihren "natürlichen Feinden" am Steuer, halten sich weiterhin.
Natürlich wird der Repräsentationswert eines Fahrzeugs mit bedacht, wenn beispielsweise ein Minister oder Unternehmenslenker damit seine Dienstreisen absolvieren soll - und so, wie Elvis Presley seinerzeit im pinkfarbenen Cadillac bzw. etwa ein Jahrzehnt später John Lennon mit seinem eigenhändig bunt bepinselten Rolls Royce Phantom der Welt zeigte, zu Geld gekommen zu sein, ohne sich um gesellschaftliche Konventionen zu scheren, sind es heute noch meist Neureiche, für die das Automobil weiterhin bevorzugtes Statussymbol ist.
Das Understatement in der Business-Class geht so weit, dass seit einigen Jahrzehnten die Typenbezeichnung eines Mercedes
auf Wunsch weggelassen wird, so dass unklar bleibt, ob man das Einstiegsmodell der jeweiligen Serie vor sich hat, oder das Spitzenmodell. BMW und Audi bieten mittlerweile denselben Service an.