Nein, frueher war nicht alles besser - aber doch vielleicht etwas "normaler"?
Schultueten fuer die Schulanfaenger sind ein schoener Brauch in Deutschland, zu dem sich mittlerweile merkwuerdige Braueche gesellten, ueber die man verwundert den Kopf schuettelt und fragt, wie passt dieses Thema zu dem der immer
hauefiger diskutierten Kinderarmut in Deutschland.
Erster Schultag - eine erste Demonstration der Chancenungleichheit deutscher Schueler?
"Viele Eltern inszenieren den ersten Schultag als Großereignis und Statussymbol, als ginge es darum, sich gegenseitig zu überbieten"- schreibt heute die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Einschulung wird zum Prestigobjekt , mit dem gleichzeitig eine enorme Erwartungshaltung der Eltern an die Kinder signalisiert wird.
Wie anders war doch der erste Schultag unseres Aeltesten. Zur Einschulungsfeier waren die Grosseltern angereist, die auch fuer eine prall gefuellte bunte Schultuete gesorgt hatten - und gut war's.
Heute wuenschen Verwandte per Zeitungsannonce dem Schulanfaenger, der noch nicht lesen kann, Glueckwuensche.
"Sie reisen zur Einschulung mit Schultüten und anderen Geschenken an. Nach der Begrüßung der Erstklässler in der überfüllten Schul-Aula wird groß gefeiert, zunächst im lange vorher dafür reservierten Restaurant, später zu Hause. Bei manchen Familien kommt auch ein Clown oder Zauberer zur Belustigung, andere organisieren für den Nachmittag Kutschfahrten und Zoobesuche. Der erste Schultag wird zunehmend zum Event. Aufwand und Ausgaben steigen. Pädagogen sehen den Trend mit gemischten Gefühlen."
Bei der Einschulung ueberboeten sich Muetter gegenseitig.
"Rakete, Einhorn oder Dino: Viele Mütter fühlen sich schon Wochen vor Schulbeginn unter Druck, um ihrem Kind eine besondere Schultüte zu basteln. Die Einladungskarten für die Einschulungsfeier sollen auch möglichst individuell ausfallen. Viele Restaurants sind für die Feiern schon lange vorher ausgebucht oder bieten Einschulungsbuffets."
"Außenwirkung immer mitgedacht.
Das Privatleben sei – wie in den sozialen Netzwerken – ein wenig zum Wettbewerb geworden und immer ein bisschen öffentlich: Denn alles kann gefilmt und im Internet gepostet werden. „Man hat die Facebook-Crowd immer im Hintergrund, bei allem was man tut“.
"Das Tamtam um den ersten Schultag birgt nach Einschätzung des VBE Hessen auch Risiken. VBE-Chef Wesselmann warnt davor, die eigenen Wünsche und Lebensträume zu sehr auf den Nachwuchs zu übertragen. „Schnell sehen sich Kinder schon zu Schulbeginn großen Erwartungen ausgesetzt, die sie dann nicht unbedingt so erfüllen können oder wollen“, berichtet der Pädagoge."
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/...51.html?GEPC=s6
RE: Einschulung zum Prestigeobjekt
in Schule und Bildung 14.08.2017 09:03von Anthea • | 12.626 Beiträge
Ja, schlimm. Und dann die Anzeigen in den Zeitungen, wo sich launige Verwandte an Knüppelreimen versuchen. Muss doch auch dort die sicherlich wissbegierigen Leserschar erfahren, dass für Schmitzes Kevin und Müllers Chantal - ach ne, 2011 gehörten Julia und Julian zu den beliebtesten Vornamen - also Schmitzes Julian und Müllers Julchen - jetzt der Ernst des Lebens beginnt. "Liebes Julchen schau mal hin, heut stehst du in der Zeitung drin."
Auch die vormals üblichen und bei den Kindern willkommenen Inhalte der Schultüten genügen den Ansprüchen nicht mehr. Nicht mehr denen der Eltern, erst einmal, und dann sowieso nicht denen des Nachwuchses. Der schon auf "haben wollen" und Konsum gedrillt wurde.
Man hörte allerdings noch nichts von "Zeugniserhaltbegehungsfesten". Da sind dann manche Eltern etwas "zugeknöpfter".
Die Ewigkeit bewahrt nur die Liebe, weil sie von gleicher Natur ist.
Khalil Gibran
RE: Einschulung zum Prestigeobjekt
in Schule und Bildung 14.08.2017 17:41von Luftdrache (gelöscht)
Ist das nicht fast schon schematisch für das, was auch aus anderen Ereignissen wie Konfirmation, Studienabschluss, Hochzeit, Einzug in Altenheim so gemacht wird?
RE: Einschulung zum Prestigeobjekt
in Schule und Bildung 14.08.2017 17:52von Anthea • | 12.626 Beiträge
Zitat von Luftdrache im Beitrag #3
Ist das nicht fast schon schematisch für das, was auch aus anderen Ereignissen wie Konfirmation, Studienabschluss, Hochzeit, Einzug in Altenheim so gemacht wird?
Solch ein Gedöns wurde doch früher nicht aus der Einschulung gemacht. ;-)
---
Die Ewigkeit bewahrt nur die Liebe, weil sie von gleicher Natur ist.
Khalil Gibran
RE: Einschulung zum Prestigeobjekt
in Schule und Bildung 14.08.2017 21:59von moorhuhn • | 1.488 Beiträge
Nun ja, was gestern normal war, ist heute veraltet.
Das gilt für so ziemlich jeden Lebensbereich und überbordende Zuckertütenfeste fügen sich eben ein.
Die Möglichkeiten haben sich vervielfacht und hätte man sie vor 20/30 Jahren gehabt, wären sie auch genutzt worden.
Ich erlebe übrigens häufig, dass dieser Hype um Einschulung, Kinderbetreuung- und "Förderung" im Sinne eigener Ansprüche im wesentlichen von der Elterngeneration 40+ ausgeht, während ganz junge Eltern eher nachhaltig, minimalististisch unter der Rotbuche im Innenhof Einschulung feiern. Das lässt doch hoffen, gell
RE: Einschulung zum Prestigeobjekt
in Schule und Bildung 14.08.2017 23:19von Hamlets Gummibärchen (gelöscht)
Zitat von Luftdrache im Beitrag #3
Ist das nicht fast schon schematisch für das, was auch aus anderen Ereignissen wie Konfirmation, Studienabschluss, Hochzeit, Einzug in Altenheim so gemacht wird?
Ich bin immer wieder platt, was heutzutage zum Abitur gefeiert wird - die Prügel- und anderen Orgien gegenüber der Nachbarschule lasse ich mal außen vor. - und was für die Halbwüchsigen an Abendgarderobe ausgespuckt wird. Da wünscht man sich doch eine Wiederkehr der Hippiekultur. Lange Haare bis zum Minirock - das reicht.
"Bosheit, mein Herr, ist der Geist der Kritik, und Kritik bedeutet den Ursprung des Fortschritts und der Aufklärung" (Thomas Mann, Der Zauberberg)
Man kann aus keiner Mücke einen Elefanten machen, aber jeden Elefanten zur Schnecke.
RE: Einschulung zum Prestigeobjekt
in Schule und Bildung 14.08.2017 23:22von Hamlets Gummibärchen (gelöscht)
Zitat von moorhuhn im Beitrag #5Genau. Das läßt hoffen. Eine neue Bescheidenheit tut not.
Ich erlebe übrigens häufig, dass dieser Hype um Einschulung, Kinderbetreuung- und "Förderung" im Sinne eigener Ansprüche im wesentlichen von der Elterngeneration 40+ ausgeht, während ganz junge Eltern eher nachhaltig, minimalististisch unter der Rotbuche im Innenhof Einschulung feiern. Das lässt doch hoffen, gell
"Bosheit, mein Herr, ist der Geist der Kritik, und Kritik bedeutet den Ursprung des Fortschritts und der Aufklärung" (Thomas Mann, Der Zauberberg)
Man kann aus keiner Mücke einen Elefanten machen, aber jeden Elefanten zur Schnecke.
Zitat von moorhuhn im Beitrag #5
Nun ja, was gestern normal war, ist heute veraltet.
Das gilt für so ziemlich jeden Lebensbereich und überbordende Zuckertütenfeste fügen sich eben ein.
Die Möglichkeiten haben sich vervielfacht und hätte man sie vor 20/30 Jahren gehabt, wären sie auch genutzt worden.
Ich erlebe übrigens häufig, dass dieser Hype um Einschulung, Kinderbetreuung- und "Förderung" im Sinne eigener Ansprüche im wesentlichen von der Elterngeneration 40+ ausgeht, während ganz junge Eltern eher nachhaltig, minimalististisch unter der Rotbuche im Innenhof Einschulung feiern. Das lässt doch hoffen, gell
Richtig, was gestern als normal galt, mag heute bereits als veraltet gelten. Was ist nun also "normal".?
Die Antwort darauf wird gewiss sehr unterschiedlich ausfallen und Normalitaet wird vom Auge des Betrachters definiert.
Sie schauen hoffnungsvoll auf die Generation ganz junger Eltern, die diesen Hype um Einschulung ect. nicht mitmachen?. Wenn das man bloss nicht einem geringeren Einkommen geschuldet ist anstatt einer gesuenderen, nachhaltigen minimalistischen Lebenseinstellung..Abwarten...
RE: Einschulung zum Prestigeobjekt
in Schule und Bildung 15.08.2017 13:56von moorhuhn • | 1.488 Beiträge
In der Tat, Normalität definiert jeder anders und sie sollte auch immer im zeitlichen Kontext gesehen werden.
Die ältere Generation geht sehr häufig von den eigenen, anderen Bedürfnissen und Lebensumständen aus und neigt dazu, diese auch von ihren jüngeren Mitmenschen zu erwarten, bzw. gleich zu setzen.
Und ja, es gibt sie wieder, die jungen Leutz, die bescheiden, ökologisch und nachhaltig aus Überzeugung, nicht aus Bedürftigkeit leben. Sie brauchen weder Statussymbole, noch Prestigeobjekte, fahren Rad, richten sich minimalistisch ein, arbeiten Teilzeit, um mehr "leben" zu können und kämpfen gegen Lebensmittelverschwendung. Ich führe einen regen Austausch mit dieser Spezies, weil ich selbst nach einem Trauma sämtlichen Wohlstandsballast reduziert habe.
RE: Einschulung zum Prestigeobjekt
in Schule und Bildung 09.10.2017 13:40von Anthea • | 12.626 Beiträge
Zitat von moorhuhn im Beitrag #9
In der Tat, Normalität definiert jeder anders und sie sollte auch immer im zeitlichen Kontext gesehen werden.
Die ältere Generation geht sehr häufig von den eigenen, anderen Bedürfnissen und Lebensumständen aus und neigt dazu, diese auch von ihren jüngeren Mitmenschen zu erwarten, bzw. gleich zu setzen.
Und ja, es gibt sie wieder, die jungen Leutz, die bescheiden, ökologisch und nachhaltig aus Überzeugung, nicht aus Bedürftigkeit leben. Sie brauchen weder Statussymbole, noch Prestigeobjekte, fahren Rad, richten sich minimalistisch ein, arbeiten Teilzeit, um mehr "leben" zu können und kämpfen gegen Lebensmittelverschwendung. Ich führe einen regen Austausch mit dieser Spezies, weil ich selbst nach einem Trauma sämtlichen Wohlstandsballast reduziert habe.
Da sind natürlich die Überzeugungen, was gut ist und was man(n)frau zum Wohlbefinden braucht, durchaus vielfältig. Und es gilt natürlich auch, dass "weniger mehr ist". Manchmal.
Wenn z.B. die erwachsene Mutter sich zu einer gesünderen Lebensweise durchgerungen hat, gerne abnehmen möchte, sich als Öko-Freak und Bio-Anbeterin gebärdet, abhold jeglichen fleischlichen Genüssen dann ziehen sie auch oftmals ein Kind in ihre Welt. "Süßigkeiten schaden den Zähnen, kau lieber ein Möhrchen" .
Übertreibungen müssen nicht sein, aber auch nichts "Minimalistisches". Eine Einschulung ist ein besonderes Fest, ein Einschnitt, ein neuer Lebensabschnitt für das Kind. Und der Besonderheit dieses Umstandes sollte Rechnung getragen werden. Wie schnell wird ein Kind sich zurückgesetzt fühlen, wenn es bemerkt, dass es offensichtlich für andere doch etwas Besonderes ist. Kluge Eltern werden die Besonderheit des Ereignisses hervorheben und ihr Rechnung tragen.
Natürlich bemerkt man mit der Zeit, wie wenig man eigentlich wirklich braucht. Aber man bemerkt auch, dass es zum Wohlbefinden beiträgt, etwas sich leisten zu können. Etwas erworben zu haben und sich erfreuen können an schönen Dingen, die einem gehören.
Aber das mag jeder selbst für sich entscheiden. "Spartanische Lebensweise" - mal übertrieben ausgedrückt - gehört für mich nicht zur Lebensqualität.
Jeder Tag ist der Anfang des Lebens. Jedes Leben ist der Anfang der Ewigkeit.
Rainer Maria Rilke
RE: Einschulung zum Prestigeobjekt
in Schule und Bildung 09.10.2017 19:12von moorhuhn • | 1.488 Beiträge
"Natürlich bemerkt man mit der Zeit, wie wenig man eigentlich wirklich braucht. Aber man bemerkt auch, dass es zum Wohlbefinden beiträgt, etwas sich leisten zu können. Etwas erworben zu haben und sich erfreuen können an schönen Dingen, die einem gehören.
Aber das mag jeder selbst für sich entscheiden. "Spartanische Lebensweise" - mal übertrieben ausgedrückt - gehört für mich nicht zur Lebensqualität." (Anthea)
Über diesen Status bin ich lange hinaus, Anthea, ich weiß, dass ich mir Dinge leisten kann.
Es sind nicht vorrangig die "Dinge", die mir Lebensqualität bescheren. Dinge benutze ich, sie erleichtern mir das Leben, bilden gewissermaßen die Basis, echte Lebenqualität zu erreichen, die darin besteht ausreichend ZEIT für das Leben zu gewinnen.
Praktisch heißt das z.B. dass ich lieber auf Dinge verzichte, dafür aber weniger arbeite. Dass ich ohne Termindruck und damit einher gehendem schlechten Gewissen , Kultur genießen, Freunde treffen, spazieren gehen in die Sonne fliegen oder einfach nur gemütlich in der Badewanne liegen kann.
Ich weiß, das hört sich jetzt wieder nach mimimi an, ist aber für mich existentiell.
Minimalismus ist übrigens kein Synonym für spartanische Lebensweise, er erklärt eine Lebensweise eher danach, die Prioritäten so zu setzen, dass man am Ende von den Dingen nicht erschlagen wird und ein zufriedenes ausgeglichenes Lebensgefühl entwickelt.
Ich habe vor einem Jahr mein Elternhaus beräumt, weil meine Eltern ins betreute Wohnen gezogen sind. Drei Etagen, Keller, Garage und Hofgrundstück, wo sie seit 30 Jahren zu zweit gelebt haben. Ich verzichte jetzt mal darauf, aufzulisten, wieviel Säcke von "Dingen", abgelaufener Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel da aufgelaufen sind. Sie haben sich von 6 auf 2 Zimmer verkleinert und es musste dennoch ein zweiter Möbelwagen bestellt werden. Fazit: Sich mit "Dingen" zu umgeben ist nicht selten eine Ersatzbefriedigung, Langeweile und Stillstand im Leben zu übertünchen +Statusdenken, den "Nachbarn" vorzuführen, was man sich alles leisten kann. Und kritisiere mich jetzt nicht, dass ich das hätte verhindern können, meine Eltern sind erwachsen und haben mich immer belächelt, weil ich diesem "Dingewahn" nicht nachgegeben habe.
Und da wären wir wieder bei der bombastischen Einschulungsparty, die dem kleinen ABC- Schützen als letztem zuträglich ist, wenn Eltern zeigen wollen, was sie sich alles leisten können
RE: Einschulung zum Prestigeobjekt
in Schule und Bildung 09.10.2017 20:39von Jackdaw • | 454 Beiträge
Zitat von moorhuhn im Beitrag #11Also die von Dir genannten Mengen abgelaufener Lebensmittel dürften eher früheren Lebenserfahrungen bzgl. Zeiten von Versorgungsengpässen (1940er Jahre) geschuldet sein… die Generation, die das durchgemacht hat, hat gelernt, auf alles vorbereitet sein zu müssen, hat Vorräte angelegt und bewahrt, was man "immer noch mal gebrauchen" kann…
[…] Sich mit "Dingen" zu umgeben ist nicht selten eine Ersatzbefriedigung, Langeweile und Stillstand im Leben zu übertünchen +Statusdenken, den "Nachbarn" vorzuführen, was man sich alles leisten kann. […]
Mir ist nun, offen gestanden, die Einschulung ein wenig aus dem Blickfeld geraten - meine eigene liegt jetzt bald 50 Jahre zurück und mein näherer Freundes- und Bekanntenkreis ist überwiegend kinderlos. Aber dass in unserer Gesellschaft ein starker Hang zur Extravesion, zu medienwirksamem Verhalten, zu Üppigkeit, unnötigem Lärm und aufgesetzter "Festtagslaune" weitverbreitet sind, überrascht nicht. Alles ist "Event", es würde kaum verwundern, wenn der Schüler seiner Schultüte neben den Süßigkeiten einen edlen, quasi CEO-tauglichen Kolbenfüller mit Goldfeder entnähme, bevor er mit dem Bleistift überhaupt einzelne Buchstaben nachzuziehen gelernt hat…
RE: Einschulung zum Prestigeobjekt
in Schule und Bildung 09.10.2017 20:44von Anthea • | 12.626 Beiträge
Liebes moorhuhn, mag sein, dass das von mir zu oberflächlich rüberkommt. Aber ich bin keinesfalls so, dass "Dinge" mein Lebensglück ausmachen. Und ich lege auch keinen Wert auf Prestigobjekte. "Wer angibt, hat mehr vom Leben" , das liegt mir nicht.
Das Allerallerallerwertvollste ist für mich die Gesundheit und die Art von "Glück", die nicht käuflich ist. Liebe und Freundschaft.
Ich gehe davon aus, dass Eltern das Beste für ihre Kinder wollen. Nur ob sie das erreichen, das sei dahin gestellt. Und ein Patentrezept gibt es nicht.
Ich meine, wie schon geschrieben, dass eine Einschulung nun mal gewürdigt werden sollte. Und da darf die Schultüte ruhig mal etwas "üppig" sein. Gleichzeitig jedoch auch eine Möglichkeit, dem Kind beizubringen, dass es nun einmal etwas Besonderes und nicht Alltägliches ist. Und hier rede ich nicht von den überkandidelten Eltern, die es anderen zeigen wollen: WIR sind was Besonderes.
Es stimmt durchaus, dass man auf vieles verzichten kann. Und man vermisst es auch plötzlich gar nicht mehr. Ganz neue Erkenntnis dann. Es geht auch "ohne".... was auch immer.
Jeder Tag ist der Anfang des Lebens. Jedes Leben ist der Anfang der Ewigkeit.
Rainer Maria Rilke
RE: Einschulung zum Prestigeobjekt
in Schule und Bildung 09.10.2017 20:48von Luftdrache (gelöscht)
Die Diskussion um Übermaß und Verzicht halte ich für Unsinn. Beide werden der Sache nicht gerecht.
Mit beiden Wegen kann ich bei der Gestaltung des ersten Schultages voll daneben liegen. Übermaß und Verzicht sind Begrifflichkeiten aus dem Denken von Erwachsenen! Dummerweise ist die Einschulung aber kein feierlicher Statusübergang für Erwachsene
Zitat von Luftdrache im Beitrag #14Immerhin stellt der Tag der Einschulung einen besonderen Punkt im Leben des Kindes dar - früher pflegte man dies mit den Worten, "der Ernst des Lebens" begänne nun, zu begleiten, denn mit dem Schulbesuch muss das Kind sich daran gewöhnen, den Anweisungen der Lehrkräfte Folge zu leisten, den Vorgaben des Stundenplan entsprechend dem jeweiligen Unterricht beizuwohnen, sich, unterbrochen von den zu festen Zeiten eingeläuteten Pausen über längere Zeiträume auf den Unterricht zu konzentrieren… wie sich gesamtgesellschaftlich (Gewalt an Schulen, Schulversager, Burnout beim Lehrpersonal etc.) zeigt, scheint es eine erhebliche Diskrepanz zwischen Bildungsanspruch, Bildungserfolg, Lernwillen und Schuleignung zu geben, die alle Beteiligten (Schulkinder, Eltern, Lehrer) in der einen oder anderen Weise überfordert - auch in Hinblick darauf ist der materialistisch orientierte Bohei, der Schultüte und Begleittross zum "Contest" umfunktioniert, ein falsches Zeichen.
[…] Dummerweise ist die Einschulung aber kein feierlicher Statusübergang für Erwachsene
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