Wie ich schon irgendwo hier schrieb, bin/war ich Chemie-Meister.
Also 12-Sunden-Schicht rund um die Uhr.
Chemie knallt und stinkt.
In der Chemie gibt es Aufenthaltsräume, die via Druckluft sauber gehalten werden.
Ich versuchte mittels Streichholz mir eine Zigarette anzuzünden, Das Streichholz erlosch.
Ich evakuierte den Raum sofort. Ergebnis: Irgendein Arschloch hatte die Stickstoffleitung mit der Druckluftleitung verwechselt und somit blies Stickstoff in den Aufenthaltsraum.
Ich bekam einen Anruf, dass ein Winkel-Verdichter seltsame Geräusche von sich gibt. Ich setze mich also aufs Fahrrad, rund 500 Meter, bin da, und schon knallts. Der untere Teil des Verdichters war weggeflogen. Das Problem war, dass dort Ammoniak in reiner Form austrat. Der Filter meiner Gasmaske gab nach etwa einer Minute seinen Geist auf.
Wo aber war meine Kollegin, die mir das Problem meldete?
Sie war in einer Telefonzelle, ein Fluchtraum, mit Glasscheiben. Ich sah sie.
Wir verständigten uns mit Mimik.
Ich renne zu ihr, sie rennt zu mir, und dann nach draußen........ geschafft!
Ein 6kv-Motor, ca.1.80 x 1.80 als Antrieb für einen Verdichter war gewechselt worden.
Nichts besonderes. Also Freischaltung.
Ich gehe zum Schalter, meine Kollegen bleiben außerhalb des Gebäudes, aber in Sicht.
Ich schalte.
Es gibt einen Knall, die Druckwelle drängt mich ins Eck des Gebäudes. Ich bin bewegungslos. Schock?
Meine Kollegen, meine Leute(!), haben mich da rausgeholt.
Die vergesse ich nie.