Aus gegebener Veranlassung der heutigen besonderen Zeit geschuldet, hole ich diesen Thread hoch. Denn es ist schlimm und ich finde eigentlich keine Worte für eine solche Situation, dass Menschen isoliert werden müssen. Und dann "Jeder stirbt für sich allein" traurige Wahrheit wird.
Und abgeschwächter, Menschen ohne Ansprache zu Hause sitzen.
Da wird auch ein Zitat des jüdischen Schrifstellers Stefan Heym keinen Trost bringen, der schrieb: "Trost findet man im alten Mittel der Einsamen und Hungrigen: der Philosophie".
Aber ist dieses Zitat nicht eigentlich als allgemeingültig anzusehen für alle Bereiche? Und was ist eigentlich "allgemeingültig"? Fakten, nachprüfbare Dinge, ohne Zweifel. Aber Religion, Philosophie, Glauben und Suchen nach dem „Sinn“ jeglicher Handlung und des Lebens in seiner Gesamtheit schlechthin ist Interpretation einer verborgenen Wahrheit. Diese wird von einem jeden anders ausgelegt und verstanden. Und sie ist subjektiv, individuell, jedoch auch großartig, wenn Überlegen und Nachdenken ein Ergebnis aus eigenem Ursprung ausweist, fernab von Einflüsterungen. Eine "einsame" Entscheidung...
Ich glaube hedoch nicht, dass Menschen in einer Zwangsisolation die Erkenntnisse von Schopenhauer zu würdigen wissen.
"Ganz er selbst sein, darf jeder nur, so lange er allein ist; wer also nicht die Einsamkeit liebt, der liebt auch nicht die Freiheit. Denn nur wenn man allein ist, ist man frei“.
Das ist natürlich "graue Theorie" und bestimmt nicht den Einsamen, Verlassenen, Vergessenen zu vermitteln. Juhu, freut euch über eure Freiheit. Keiner stört, keiner redet rein, ihr könnt tun, was immer ihr wollt, ihr seid frei...! 
Nun meinte Schopenhauer wohl kaum als erstrebenswertestes Ziel die lebenslange Eremitage
Innerlich frei sein ist das Wichtigste. Und in einer Zweisamkeit oder inmitten vieler Menschen kann man sich erst recht "einsam" fühlen.
Das standhafte "Ich", das "Ich sein" ist das einsamste Wesen auf der Welt...
