Da hat eine Diakonie jedoch genau hingeschaut, von wem die Geldspende war, die sie dann ablehnte. Von einem AfD-Mann.
So wurde das Ablehnungsschreiben veröffentlicht:
"Sie hatten uns freundlicherweise eine Spende in Höhe von 100,00 Euro zukommen lassen", heißt es darin. "Diese Spende senden wir Ihnen nun wieder dankend zurück." Huch? Die großzügige Spende wurde wieder zurück geschickt? Warum das denn?
Den Grund folgt im nächsten Satz: "Das Menschenbild von Diakonie und Kirche ist mit dem der AfD nicht vereinbar und wir möchten uns klar davon abgrenzen." Ein eindeutiger Korb für den großzügigen AfD-Bundestagsabgeordneten Friesen.
Die Gegenreaktion lässt nicht lange auf sich warten, so schreibt Möller bei Twitter "wenn es darum ginge, die AfD auszugrenzen, dann pfeift die Elite der Diakonie auch auf die Interessen der Bedürftigen".
Irgendwie sind die Leute der Diakonie da wohl päpstlicher als der Papst. Der Vatikan macht doch sogar mit der Mafia Geschäfte und die Kirche war noch nie pingelig, wenn es darum ging, Gelder zu erhalten. Gerade von den größten Sündern – Ablasshandel nannte sich das…
Meine Meinung: Diese Aktion war etwas überzogen. Gut wäre gewesen, wenn sich die Diakonie artig beim Spender bedankt hätte und ihm mitgeteilt, dass sie dies Geld einer Flüchtlingsfamilie o.a. zugute kommen lassen würden. Und dies sicherlich ganz im Sinne der AfD sei.
https://www.tag24.de/nachrichten/sonnebe...s-spende-406331
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Ist das, was das Herz glaubt, nicht genau so wahr wie das, was das Auge sieht? Khalil Gibran
RE: Einem geschenkten Gaul….
in Diverse Nachrichten 14.01.2018 16:42von Anthea • | 12.684 Beiträge
Es geht ja noch weiter. Das Diakoniewerk in Thüringen war der Anfang.
Natürlich freue ich mich jedesmal, wenn die AfD einen „vor den Latz geknallt“ bekommt. Und würde/werde mich ganz furchtbar freuen, wenn diese Leute bald einmal „Geschichte“ sein würden.
Aber es geht jetzt um einen Fall, dass die AfD bei einer Weihnachtsfeier Geld sammelte (420 Euro), welches sie der „Neusser Tafel“ spenden wollte. Dies jedoch wurde nicht angenommen.
„Die Verantwortlichen der Tafel gaben an, sich mit dem Parteiprogramm der AfD auseinandergesetzt zu haben. Daraufhin sei man zu dem Entschluss gekommen, dass dies nicht mit den Werten der Tafel übereinstimme. Danach blitzte die Neusser AfD sowohl bei der Organisation "Neuss packt an" als auch bei dem Sozialdienst Katholischer Frauen ab.“
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/neus...t-aid-1.7317218
Ich frage mich jetzt allen Ernstes, ob das alles nicht etwas zu weit geht. Kann es den AfDlern demnächst passieren, dass man ihnen in einem Laden den Einkauf verwehrt (Euer Geld wollen wir nicht), dass ihnen der Eintritt in eine Kirche verwehrt wird… etc.
Natürlich ist bei solchen „mildtätigen“ Aktionen der AfD anzunehmen, dass sie dies für sich ausschlachten wollten, um sich einen gutmenschlichen Anstrich zu verpassen. Also keine Aufmerksamkeit diesen. Jedoch haben sie die jetzt erst recht, denn nunmehr haben sie wieder Grund zum jammern.
Was denkt ihr, waren die Ablehnungen richtig oder total daneben? Ist das nicht auch eine Art von Menschenverachtung? Ächtung? Wie früher, nur andersrum. Damals „kauft nicht bei Juden“ und jetzt „nehmt nichts von der AfD“?
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Betrachte die Sache doch einmal aus der Perspektive einer wohltätigen Organisation.
Natürlich wird Geld für die Arbeit benötigt, sei es für eine Beratungsstelle, ein Altenheim oder die Jugendarbeit. Man ist froh, einen Teil über Spenden finanzieren zu können. Zumal konkret vor Ort, wo meist nur der kleinste Teil des Geldes ankommt.
Aber wohltätige Organisationen haben ihre Werte. Man denke an Universalität und Neutralität des Roten Kreuzes oder letztlich auch die christliche Nächstenliebe der Diakonie oder der Caritas. Auch wenn man allen hilft, diese Werte verpflichten. Wie soll z.B. Universalität passen mit dem Parteiprogramm der AfD? Das scheint schlicht nicht möglich.
Aber nehmen wir an, ein Verband würde der Geldgier erliegen. Der Preis wäre ein krasser Bruch mit eigenen Werten. Die Ehrenamtlichen die diesen theoretischen Verband getragen hätten, würden sich abwenden. Und mit der Glaubwürdigkeit wäre es auf Jahrzehnte dahin.
Wenn es nicht die eigenen universellen Werte sind, so müsste spätestens im schnöden Selbstinteresse eine Spende abgelehnt werden. Und das wäre nicht mal etwas besonderes: Man denke z.B. an die Unmöglichkeit für den BUND für Naturschutz eine Spende der Holzindustrie anzunehmen oder an eine Stiftung zur Förderung der Gesundheit, die sich über einen Limonadenkonzern sponsoren ließe.
Kurz: Es ist nichts besonderes, wenn eine Spende auch mal abgelehnt wird.
RE: Einem geschenkten Gaul….
in Diverse Nachrichten 16.01.2018 08:50von Anthea • | 12.684 Beiträge
Zitat von Findus im Beitrag #3
Betrachte die Sache doch einmal aus der Perspektive einer wohltätigen Organisation.
Natürlich wird Geld für die Arbeit benötigt, sei es für eine Beratungsstelle, ein Altenheim oder die Jugendarbeit. Man ist froh, einen Teil über Spenden finanzieren zu können. Zumal konkret vor Ort, wo meist nur der kleinste Teil des Geldes ankommt.
Aber wohltätige Organisationen haben ihre Werte. Man denke an Universalität und Neutralität des Roten Kreuzes oder letztlich auch die christliche Nächstenliebe der Diakonie oder der Caritas. Auch wenn man allen hilft, diese Werte verpflichten. Wie soll z.B. Universalität passen mit dem Parteiprogramm der AfD? Das scheint schlicht nicht möglich.
Aber nehmen wir an, ein Verband würde der Geldgier erliegen. Der Preis wäre ein krasser Bruch mit eigenen Werten. Die Ehrenamtlichen die diesen theoretischen Verband getragen hätten, würden sich abwenden. Und mit der Glaubwürdigkeit wäre es auf Jahrzehnte dahin.
Wenn es nicht die eigenen universellen Werte sind, so müsste spätestens im schnöden Selbstinteresse eine Spende abgelehnt werden. Und das wäre nicht mal etwas besonderes: Man denke z.B. an die Unmöglichkeit für den BUND für Naturschutz eine Spende der Holzindustrie anzunehmen oder an eine Stiftung zur Förderung der Gesundheit, die sich über einen Limonadenkonzern sponsoren ließe.
Kurz: Es ist nichts besonderes, wenn eine Spende auch mal abgelehnt wird.
Danke für deine Stellungnahme, die ich nachvollziehen kann. Aber dennoch bin ich da hin- und hergerissen...
Wenn Wirtschaftsbosse Parteispenden machen und die etablierten Parteien Spenden von Rheinmetall u.a. annehmen, dann riecht es recht ungut nach Lobbyismus. Eine Hand wäscht die andere. Da fragt kein Mensch danach, ob an den Geldern das Blut vieler Menschen klebt. Solche Gelder haben also "wert"
Und bei vielen Spenden an die Kirche kräht kein Hahn danach, ob z.B. ein Mafia Boss in Italien diese tätigt.
Vormals hat die Kirche Geld gemacht mit dem "Ablasshandel". Da konnten sich die Leute von Sünden "freikaufen". Und wenn jetzt solche christlichen Organisationen, die sich Nächstenliebe auf ihre Fahnen geschrieben haben, darüber befinden, wer es wert ist, spenden zu dürfen, dann ist das etwas sehr vermessen.
Vor allen Dingen treten sie ihre eigenen "Werte" mit Füßen, die da z.B. sind: Tut Gutes. Ich wüsste nicht, dass lt. christlichem Verständnis davon Menschen ausgeschlossen sind.
Was auf jeden Fall 'gen Himmel stinkt, das ist diese Form der "Selbstgerechtigkeit", die sich durchgängig bei solchen christlichen Organisationen anfindet.
Im Übrigen könnte ich mir gut vorstellen, dass eine Absage nicht erteilt worden wäre, so es sich um eine wesentlich höhere Spendensumme gehandelt hätte.
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Zitat von Anthea im Beitrag #4Zitat von Findus im Beitrag #3
Betrachte die Sache doch einmal aus der Perspektive einer wohltätigen Organisation.
Natürlich wird Geld für die Arbeit benötigt, sei es für eine Beratungsstelle, ein Altenheim oder die Jugendarbeit. Man ist froh, einen Teil über Spenden finanzieren zu können. Zumal konkret vor Ort, wo meist nur der kleinste Teil des Geldes ankommt.
Aber wohltätige Organisationen haben ihre Werte. Man denke an Universalität und Neutralität des Roten Kreuzes oder letztlich auch die christliche Nächstenliebe der Diakonie oder der Caritas. Auch wenn man allen hilft, diese Werte verpflichten. Wie soll z.B. Universalität passen mit dem Parteiprogramm der AfD? Das scheint schlicht nicht möglich.
Aber nehmen wir an, ein Verband würde der Geldgier erliegen. Der Preis wäre ein krasser Bruch mit eigenen Werten. Die Ehrenamtlichen die diesen theoretischen Verband getragen hätten, würden sich abwenden. Und mit der Glaubwürdigkeit wäre es auf Jahrzehnte dahin.
Wenn es nicht die eigenen universellen Werte sind, so müsste spätestens im schnöden Selbstinteresse eine Spende abgelehnt werden. Und das wäre nicht mal etwas besonderes: Man denke z.B. an die Unmöglichkeit für den BUND für Naturschutz eine Spende der Holzindustrie anzunehmen oder an eine Stiftung zur Förderung der Gesundheit, die sich über einen Limonadenkonzern sponsoren ließe.
Kurz: Es ist nichts besonderes, wenn eine Spende auch mal abgelehnt wird.
Danke für deine Stellungnahme, die ich nachvollziehen kann. Aber dennoch bin ich da hin- und hergerissen...
Wenn Wirtschaftsbosse Parteispenden machen und die etablierten Parteien Spenden von Rheinmetall u.a. annehmen, dann riecht es recht ungut nach Lobbyismus. Eine Hand wäscht die andere. Da fragt kein Mensch danach, ob an den Geldern das Blut vieler Menschen klebt. Solche Gelder haben also "wert"
Und bei vielen Spenden an die Kirche kräht kein Hahn danach, ob z.B. ein Mafia Boss in Italien diese tätigt.
Eine Partei und ein Wohlfahrtsverband sind zu unterschiedliche Organisationen. Parteien haben eine direkte politische Gestaltungsmacht. Daher würde ich hier nicht direkt vergleichen wollen.
Natürlich lässt sich die Frage stellen, inwieweit überhaupt Spenden zulässig sein sollen (dein Stichwort Einflussnahme). Andererseits würde ein Wegfall von Spendengeldern bedeuten, dass die zugehörigen Aufgaben in Form dauerhafter staatlicher Vollfinanzierung geleistet werden müssten. Aufgrund des Subsidiaritätsprinzips haben Wohlfahrtsverbände bei vielerlei Aufgaben Vorrang vor dem Staat (z.B. Beratungsstellen, KiTa-Trägerschaft usw.).
Zu unserem Thema ist dies aber ein Nebenschauplatz. Hier geht es doch um eine andere Frage: Was lässt die Parteienfinanzierung zu? Wenn sich eine Partei auch über Spenden finanziert, wie kann es da sinnvoll sein, dass sie selbst anderen Organisationen spendet?
Mit Kirche und Ablasshandel im Mittelalter hat das nichts zu tun, sondern ist eine konkrete Frage praktischer Gesetzgebung.
RE: Einem geschenkten Gaul….
in Diverse Nachrichten 16.01.2018 17:35von Anthea • | 12.684 Beiträge
Zitat von gun0815 im Beitrag #5
Schön, dass jemand seine Prinzipien nicht nach Wetterlage ausrichtet. Alle Achtung, gute Aktion.
Du findest die Absage richtig? Bist du der Meinung, dass, so es um viel mehr Geld gegangen wäre, es nicht doch "Annehmgründe" gegeben hätte
Ich nehme mal einen fiktiven Fall. Bezogen auf "annehmen". Würde auch von einem AfD-Mitglied keine Blutspende seitens einer christlichen Organisation angenommen, obwohl gerade dessen Blutgruppe kompatibel sein würde?
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RE: Einem geschenkten Gaul….
in Diverse Nachrichten 16.01.2018 17:40von Anthea • | 12.684 Beiträge
Zitat von Findus im Beitrag #8
Der Fall ist höchst konstruiert.
Natürlich habe ich den konstruiert.
Ich kann natürlich auch Brecht anführen, wo man dann ein wenig "konstruiert" um die Ecke denken kann.
"Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral".
Ich misstraue nun einmal "frommen" Prinzipienreitern.
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RE: Einem geschenkten Gaul….
in Diverse Nachrichten 16.01.2018 17:59von Meridian • | 2.912 Beiträge
Hm, wenn das Blut eines AfDlers dazu führt, dass die Gespendeten auch zu AfDlern werden...
Wenn der AfDler es einfach macht ohne das zu instrumentalisieren, ist das in Ordnung. Aber wie ist es, wenn er provokant sagt: "Ich bin bekennender AfDler und spende Blut. Wenn ihr es verweigert, seid ihr potentielle Mörder durch Unterlassen." Blutspende verweigern? Oder ihm gleich sein gesamtes Blut abnehmen?
Oder besser auf sein Gehabe nicht eingehen und die Blutspende ganz normal durchführen. Wenn Gegenprovokation, dann sagen, dass es Flüchtlingen zugute kommt.
Noch was lustiges: Würde ein AfDler das Blut annehmen, wenn man sagt, dass es von einem syrischen Flüchtling stammt (natürlich muslimisch)? Ob er nicht Angst habe, zu einem Moslem zu werden, wenn er das Blut annimmt?
Gibt es irgendein Gesetz, dass explizit zur Annahme einer Blutspende verpflichtet? Wenn nein, gibt es eine Regellösung und es ist alles zu dem konstruierten Beispiel gesagt.
Zitat von Anthea im Beitrag #7Zitat von gun0815 im Beitrag #5
Schön, dass jemand seine Prinzipien nicht nach Wetterlage ausrichtet. Alle Achtung, gute Aktion.
Du findest die Absage richtig? Bist du der Meinung, dass, so es um viel mehr Geld gegangen wäre, es nicht doch "Annehmgründe" gegeben hätte
Ich nehme mal einen fiktiven Fall. Bezogen auf "annehmen". Würde auch von einem AfD-Mitglied keine Blutspende seitens einer christlichen Organisation angenommen, obwohl gerade dessen Blutgruppe kompatibel sein würde?
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Ich kann mich deinem Nachredner nur anschließen, das ist konstruiert.
Prinzipien sollte man nicht verbiegen, das macht unglaubwürdig. Bei solchen Dingen wie Spenden, sollte man Prinzipien einhalten. Was wäre, wenn eine Friedensinitiative Spenden von der Rüstungsindustrie annimmt?
Oder eine Organisation gegen Kindesmißbrauch eine Spende der katholischen Kirche....OK, das war zynisch. ;)
Wer in Grenzen denkt, denkt begrenzt!
RE: Einem geschenkten Gaul….
in Diverse Nachrichten 16.01.2018 19:43von Anthea • | 12.684 Beiträge
Zitat von gun0815 im Beitrag #12
Prinzipien sollte man nicht verbiegen, das macht unglaubwürdig. Bei solchen Dingen wie Spenden, sollte man Prinzipien einhalten. Was wäre, wenn eine Friedensinitiative Spenden von der Rüstungsindustrie annimmt?
Oder eine Organisation gegen Kindesmißbrauch eine Spende der katholischen Kirche....OK, das war zynisch. ;)
Wie schreibst du? "Wer in Grenzen denkt, denkt begrenzt?"
Ich sage mal: Nichts ist unmöglich. Oder oftmals/meistens/immer? eine Frage des Preises...
Und du gebrauchst den Konjunktiv.
"Seinen Prinzipien untreu werden" "Prinzipien über Bord werfen" - so heißt es oft! Nicht gut, ich weiß. Aber nicht unüblich.
Und "führe mich nicht in Versuchung". Abendgebet. Aber wenn dann jemand kommt, dessen Angebot man nicht ablehnen kann?
Ich denke mal, ein Thema über "Moral" aufzumachen, das wäre sicherlich interessant.
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