Zitat von Findus im Beitrag #2
Warum kennen die Jahresrückblicke den Dezember eigentlich nicht als ganzen Monat?
Warum wohl? Weil
vor Jahresende so ein Rückblick auf's nun bald endende Jahr angemessen scheint, schließlich basieren Silvester- bzw. Neujahrsbräuche auf dem Gedanken, das neue Jahr zu begrüßen und "die bösen Geister" fernzuhalten… das Kalenderjahr ist also zwar nicht endgültig vorbei, aber da 11 seiner 12 Monate bereits vergangen sind, nimmt eigentlich niemand an, dass ein Ereignis noch prägenden Einfluss auf das ausklingende Jahr wird nehmen können.
Der Jahreslauf des abendländischen Kalenders korreliert stark mit dem landwirtschaftlichen Betriebsjahr… selbst wenn mittlerweile mehrere Ernten pro Jahr eingebracht werden und die Acker- bzw. Feldbewirtschaftung maschinell erledigt wird. Und in der dunklen und frostigeren Jahreszeit lässt sich sowieso nix machen. Früher hat man diese ruhigen Zeit genutzt, um in Heimarbeit Kleidung, Ausrüstung etc. zu reparieren, um im Frühjahr die Arbeiten wieder aufnehmen zu können… dieser Tages-/Arbeitsrhythmus mag dank Heizung und elektrischer Beleuchtung langsam in Vergessenheit geraten sein, aber es ist kein Zufall, dass das Weihnachtsfest in zeitlicher Nähe der Wintersonnenwende zelebriert wird.
Das Kirchenjahr endet und beginnt also ein wenig
vor dem Kalenderjahr. Und die Medien präsentieren so einen Jahresrückblick gern als "Best of" der Nachrichten der vergangenen Monate - es ist ja auch
aktuell nicht so viel los. Warum also nicht all jene Meldungen in Erinnerung rufen, die doch vor Wochen noch die Gemüter erregt haben?