#1

Klassik

in Musik 26.10.2017 22:24
von Andreas1975 | 217 Beiträge
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#2

RE: Klassik

in Musik 26.10.2017 22:28
von Anthea | 12.408 Beiträge

Wunderschön zum Entspannen und Träumen.


Jeder Tag ist der Anfang des Lebens. Jedes Leben ist der Anfang der Ewigkeit.
Rainer Maria Rilke
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#3

RE: Klassik

in Musik 27.10.2017 07:19
von Andreas1975 | 217 Beiträge
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#4

RE: Klassik

in Musik 27.10.2017 12:58
von Andreas1975 | 217 Beiträge
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#5

RE: Klassik

in Musik 27.10.2017 13:43
von Anthea | 12.408 Beiträge

Das sind so Momente wo man bemerkt, wie schön doch Klassik sein kann.


Jeder Tag ist der Anfang des Lebens. Jedes Leben ist der Anfang der Ewigkeit.
Rainer Maria Rilke
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#6

RE: Klassik

in Musik 28.10.2017 11:08
von Hamlets Gummibärchen (gelöscht)
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Klassik - was ist das denn? Ich mache es mir einfach und definiere nach den Kriterien des CD-Kataloge und diversen Klassik-Foren der deutschen Rundfunkanstalten, wonach aus dem Zeitraum dem alle zwichen sowohl Tomaso di Albinoni wie auch Gustav Mahler zur Klassik gehört, aber alles was danach kam, nicht.

Als erstes fällt die Gepflogenheit auf, kaum noch Stücke in ihrer ganzen Länge zu spielen. Beethoven wird sich wohl etwas dabei gedacht haben, daß seine Fünfte vier Sätze hat, aber wenn die Rundfunkanstalten daraus nur - ich übertreibe jetzt - nur das prägnante Eingangsmotiv spielen, weil die Musik aufs Programmschema heruntervergewaltigt werden muß, dann ist die Verhunzung der Klassik vollendet.

Beethoven war ein verschrieener Neutöner, der im Laufe der Zeit zum Geistesheroen nicht nur deutscher, sondern der Weltkult wurde. Aber er war auch Zeitzeuge. Er erkannte, daß nach der Schlachten Napoleons mit ihren hunderttausenden von Toten nicht mehr mit Schalmeien und Menuetten zu fassen war. Denn Kunst ist immer auch das unausweichliche Bestreben, die Welt, in sie entsteht, mit den Mitteln, die sie hat, in Begriffe Symbole, Formen, Metaphern zu fassen, Eben Kunst zu sein.

Und da beginnt das heutige Problem, genauer am 28.7.2014. Da brach die Apokalypse über die europäische Welt herein. Wie war es noch möglich, Verdun und die Schlacht an der Somme in Beethovschen Termini und mit mozartschen Mitteln darzustellen? Die Komponistenund Dichter, überhaupt die Künstler, konnten es. Ob Strawinskys Frühlingsopfer hier schon dazu gehört, mag streiteswert sein, aber jedenfalls drückt sich hier schon aus, das etwas an dieser westlichen Kultur nicht stimmen konnte. 1918 war es fast allen klar - dem Bürger war der Hut vom Kopf geflogen. (Jacob van Hoddis)

In dieser Zwischenzeit zwischen den Kriegen entstanden einife der berührensten, erschütterndsten, wundervollsten Musiken der Neuzeit. Milhauds, "La Création du Monde" - übrigens mein Lieblingsstück all over all times, Poulenc "La voix humaine", Honeggers" Pacific 231", wo ein Komponist sich der Faszination der modernen Technik annimmt, und viele mehr.

Und dann kam World War II.

Am Ende war klar, was auch jedem hätte vorher klar sein können: selbst der Sprache kann man nicht trauen. Was zu Arno Scmidt, Ernst Jandl und anderen führt. Auch zu Adorno, der befand, daß nach Ausschwitz es unmöglich geworden sei, noch Gedichte zu schrieben. Gottseidank hielten sich die Dichter nicht daran.

Auch nicht die Musiker. Was man an den wundervollen Werke der Nachkriegszeit sehen kann; Stockhausens "Gesang der Jünglinge im Feuerofen", Schönbergs "Ein Überlebender aus Warschau", Luigi Nonas "Intolleranza", Henzes "Das Floß der Medusa".

Kunst, will sie Kunst sein, reagiert auf die Welt, in der sie lebt und entsteht. Und genau das vermeidet die offizielle derzeitige Kundtrezeption. Kunst darf nich wehtun, darf nichts ansprechen. Wenn ich schon diesen Slogan in NDR Kultur hören "Höööööören und Genißen", kräsuselt sich mir die Bauchdecke!


"Bosheit, mein Herr, ist der Geist der Kritik, und Kritik bedeutet den Ursprung des Fortschritts und der Aufklärung" (Thomas Mann, Der Zauberberg)

Man kann aus keiner Mücke einen Elefanten machen, aber jeden Elefanten zur Schnecke.
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#7

RE: Klassik

in Musik 28.10.2017 12:05
von Minou | 149 Beiträge

Für mich die beste Aufnahme von Ravels Bolero
Die Münchner Philharmoniker unter Sergiu Celibidache:


Beginne den Tag mit einem Lächeln, denn jeder Tag ist ein Geschenk.
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#8

RE: Klassik

in Musik 29.10.2017 14:27
von Andreas1975 | 217 Beiträge
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#9

RE: Klassik

in Musik 29.10.2017 16:17
von denker_1 | 1.598 Beiträge

Das ist getanzte Zärtlichkeit. Wunderschön!


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#10

RE: Klassik

in Musik 29.10.2017 16:34
von denker_1 | 1.598 Beiträge

Zitat von Hamlets Gummibärchen

...
Kunst, will sie Kunst sein, reagiert auf die Welt, in der sie lebt und entsteht. Und genau das vermeidet die offizielle derzeitige Kundtrezeption. Kunst darf nich wehtun, darf nichts ansprechen. Wenn ich schon diesen Slogan in NDR Kultur hören "Höööööören und Genißen", kräsuselt sich mir die Bauchdecke!



Nun ja, hören und genießen kann man Kunst schon auch, aber es gibt auch Themen, die in der Kunst dargestellt, nicht schön klingen dürfen. Weil die zugehörige Musik ein ernstes Thema berührt. Als gelungenes Werk fällt mir da die Johnannes Passion ein. Ist echt langatmig, aber die schildert ja auch die Kreuzigung Christi. Muss ein schrecklicher Tod sein, da ans Kreuz angenagelt zu hängen und auf den Tod zu warten. Bei Jesus kam noch der schikanöse Kreuzweg samt vorgeriger Geißelung dazu. All das wird in der Johannes Passion bearbeitet. So ein Stück muss langatmig sein, der Kreuzestod mit allen seinen Qualen ist es auch. Voher der Weg zur Richtstätte, wo er selber den Querbalken tragen musste, wo er durch die Geißelung eh schon geschwächt war. So wird der Kreuzweg denn auch geschildert, wie der Prozess beginnt, er wird gegeißelt, er wird gezwungen, den Kreuzbalken zu tragen, er läuft los, er fällt, er steht wieder auf, fällt noch mal, .... Zwischen diesen Stationen lange Musikpassagen, die schwer zu verdauen sind, dann Halt an einer der Stationen des Kreuzwegens. Sologesang beschreibt die aktuelle Station auf dem Weg. Dann weiter, wieder lange Musikpassage, dann die nächste Station des Kreuzwegens. Muss sagen, excellentes Werk. Am Kreuz hingerichtet zu werden, ist fuchtbar qualvoll. Als ich die Johannespassion gehört habe, dachte ich, "Oh Mann, wann isses denn endlich überstanden?" War anstrengend zu hören. Aber bei so einem Thema muss das einfach so sein, der Kreuzestod verläuft nicht kurz uns schmerzarm.


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#11

RE: Klassik

in Musik 30.10.2017 06:36
von Andreas1975 | 217 Beiträge
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#12

RE: Klassik

in Musik 30.10.2017 07:25
von Hamlets Gummibärchen (gelöscht)
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Zitat von Andreas1975 im Beitrag #11


Danke. Ich liebe Philip Glas und die Minimalmusic.


"Bosheit, mein Herr, ist der Geist der Kritik, und Kritik bedeutet den Ursprung des Fortschritts und der Aufklärung" (Thomas Mann, Der Zauberberg)

Man kann aus keiner Mücke einen Elefanten machen, aber jeden Elefanten zur Schnecke.
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#13

RE: Klassik

in Musik 30.10.2017 18:32
von Till (gelöscht)
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Zitat von Minou im Beitrag #7
Für mich die beste Aufnahme von Ravels Bolero
Die Münchner Philharmoniker unter Sergiu Celibidache:


Mit 17 Minuten Länge ist mir diese Interpretation zu zerdehnt.
Vor Jahrzehnten habe ich im Radio eine Aufnahme mit Rafael Frühbeck de Burgos gehört, die mit rund 12 Minuten den "Geschwindigkeitsrekord" hielt. Ich muss sagen, das Tempo hat dem Stück richtig gut getan. Leider habe ich diese Aufnahme nirgendwo mehr gefunden.


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#14

RE: Klassik

in Musik 30.10.2017 18:35
von Andreas1975 | 217 Beiträge

Mein Fehler!



zuletzt bearbeitet 30.10.2017 18:40 | nach oben springen

#15

RE: Klassik

in Musik 30.10.2017 19:24
von Till (gelöscht)
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Mein Lieblings-Klavierstück von Rachmaninow, gespielt vom Komponisten selbst. Interessant zu hören, wie er sich die Interpretation vorstellte.



Hier eine Bearbeitung für Orgel. Würde ich gerne mal live erleben.


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