RE: Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa
in Medien 23.06.2017 19:37von Hamlets Gummibärchen (gelöscht)
Die jeweiligen Rassenlehren haben immer nur den Zweck und den Sinn gehabt, sich selbst und seiner angemaßten Rassendefinition eine Höherwertigkeit zuzusprechen. Das ist so, wie wenn die Eichhörnchen auf die Kaninchen herabschauen mit dem Argument: die können ja nicht auf Bäume klettern.
RE: Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa
in Medien 25.06.2017 14:13von antenna (gelöscht)
Anlaesslich der Debatte rund um den Film "auserwaehlt und ausgegrenzt - der Hass auf Juden in Europa"
hat Patrick Bahners, Autor des Buchs "Die Panikmacher", einen Artikel zum Thema Nahost-Konflikt und Meinungsfreiheit in der Frankfurter Allgemeinen veroeffentlicht mit dem Titel: "Angst vor dem A-Wort".
Die Angst, als Antisemit bezeichnet zu werden, schade der Meinungsfreiheit, so Bahners.
Wie Recht er hat - und liefert dazu auch einige Beispiele.
Er zitiert Victor Klemperer, Professor fuer Romanistik, der die Hitler-Zeit in Dresden ueberlebte und mit seinem Tagebuch eine Chronik des Alltags der Judenverfolgung schrieb: " Ich habe einen furchtbaren Hass auf allen Rassenhochmut. Diesen Hochmut sah er nicht nur im 1945 untergegangenen Staat der Judenfeinde, sondern auch in dem Staat der Juden, der drei Jahre spaeter in Palaestina proklamiert worden war.
"Antisemitismus und Zionismus sind mir gleichermassen widerwaertig ud scheinen gleichermassen vorsintflutlich".
Wuerde Klemperer diese These heute in einem Artikel in einer deutschen Zeitung oder in einem Vortrag an einer deutschen Uni vertreten, waere der Skandal programmiert, so Bahners.
Wie sehr die Angst vor dem A-Wort der Meinungsfreiheit schade, bzw. wie diese eingeschraenkt wird, dazu liefert Bahners einige Beispiele:
Als vor zwei Wochen in Frankfurt eine Konferenz zum 50. Jahrestag der israelischen Besetung der Palaestinensergebiete stattfand, reiste der Gruenen Abgeordnete Volker Beck an, um dagegen zu protestieren:"Wer gegen Zionismus ist, der ist gegen den Staat Israel und dem werden wir nicht widerspruchslos unsere Strassen zur Verfuegung stellen."
In Frankfurt konnte die Konferenz nur stattfinden, weil ein Gericht die Kuendigung des Mietvertrags fuer unwirksam erklaert hatte. Buergermeister Becker hatte den Vermieter oeffentlich aufgefordert, die Vermietung zu ueberdenken mit der Begruendung, es wollten sich Antisemiten versammeln.
Ein Tagesredner war der Sohn on Holocaust-Ueberlebenden Moshe Zuckermann. Er verwahrte sich dagegen, von einem Mitglied des Magistrats zum Antisemiten gestempelt zu werden.
Die Evangelische Akademie Tutzing hat eine Tagung zum Jahrestag des 6 Tage-Krieges abgesagt. Es hatten israelische und palaestinensische Friedensaktivisten zusammenkommen sollen, darunter von israelischer Seite Avraham Burg, der fruehere Praesident der Knesset und Moshe Zimmermann, emeritierter Inhaber des Lehrstuhls fuer deutsche Geschichte der Hebraeischen Universitaet Jerusalem und Mitautor des Kommissionsberichts ueber das Auswaertige Amt im Nationalsozialismus. Vier Wochen vor dem Termin widerrief der Akamedie-Direktor die Einladung.
Es gaebe noch viele Beispiele dieser "Meinungsfreiheit".
Zu dem viel diskutierten Film "Auserwaehlt und ausgegrenzt schreibt Bahners am Ende seines Artikels:" Der Film ist einseitig. Fuer Ausgewogenheit koennte auch ein aehnlich einseitiger Film aus palaestinensischer Sicht sorgen. Aber jedermann weiss: Naehme der WDR einen solchen Film ins Programm, kame die erste Verbotsforderung von Volker Beck."'
Und ich bin so frei und behaupte, nicht die erste und nicht die einzige. Der Film haette Null Chance auf Ausstrahlung. Die Angst vor der A-Keule ist allgegenwaertig.
http://www.faz.net/aktuell/politik/antis...n-15073109.html
RE: Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa
in Medien 27.06.2017 17:04von antenna (gelöscht)
Eine kluge Frage und mehr zu diesem Thema stellt U. Gellermann in seiner Nationalgalerie. So fraegt er u.a.:
"Ja tut sich denn schon das Sommerloch auf? Oder müssen mal wieder deutsche U-Boote zu Tiefstpreisen an Israel geliefert werden? Anders ist es schwer zu erklären, dass vor Tagen, scheinbar aus dem Nichts, eine Kampagne gegen Antisemitismus über die deutschen Medien in den Bundestag schwappte und im Versuch mündete, einen „Antisemitismusbeauftragten“ zu installieren."{.......}
"Wer sich dann den Film zum „Judenhass“ anschauen durfte, der musste die primitive, permanente Verwechslung von Israel-Kritik und Antisemitismus ertragen. Natürlich mit der üblich-üblen Gleichsetzung der Israel-Kritiker mit den Nazis. Wer weiß, dass sich die Filmautoren bei ihren Recherchen wesentlich auf die Jerusalemer Organisation „NGO-Monitor“ gestützt hatte, der kennt den Hintergrund: Diese Truppe ließ sich zeitweilig von der „Jüdischen Agentur für Israel (JAFI)“, einer Quasi-Regierungsbehörde alimentieren. Diese trübe Quelle mag der Film natürlich nicht offenlegen. So kommt dann auch ein israelischer Geheimdienstgeneral als Kronzeuge für die angeblich freiwillige Flucht der Palästinenser aus Israel zu Wort, ohne dass die Filmemacher seine Herkunft nennen mögen. Und so wird dann die linke Bundestagsabgeordnete Annette Groth mit dem Naziverbrecher Julius Streicher gleichgesetzt, nur weil sie etwas sagt, was alle Welt weiß: Die israelische Blockade des Gazastreifens verhindert dort den Zugang zu sauberem Trinkwasser. "{........}
"Als wäre es Zufall, sind die NATO-Länder primär in muslimischen Ländern auf der Jagd nach Rohstoffen und außenpolitischen Vorteilen unterwegs. Als wäre es Zufall, legitimiert eine antimuslimische Stimmung solche Kampfeinsätze als „Krieg gegen den Terror“. Auch die freundliche Unterstützung Israels in diesem Krieg schreit geradezu nach einer ideologischen Legitimation: Wer gegen den geheiligten Krieg Israels gegen die Palästinenser ist, der kann nur ein Antisemit sein. Genau für die Durchsetzung dieser Sprachreglung strebt eine Bundestagsmehrheit ein neues Amt an.
Auf den Gängen des Bundestags kursiert in diesen Tagen ein Witz: Meldet sich doch der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu für den neuen Job des Antisemitismus-Beauftragten im Kanzleramt"........
http://www.rationalgalerie.de/home/netan...kanzleramt.html
RE: Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa
in Medien 27.06.2017 17:51von Kammerjäger (gelöscht)
Gegen Unken-Rufe hilft der Kammerjäger gegen Blues nur eine Reklamation bei zu großer Lautstärke -
das bitte ich zu bedenken!!
--
Wie immer, keine Zeit.
RE: Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa
in Medien 27.06.2017 18:18von antenna (gelöscht)
Zitat von Kammerjäger im Beitrag #19
Irgendwann spielt hier wieder die Musik bzw. der Blues
Dann gilt es, sich nicht aus dem Takt bringen zu lassen.
RE: Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa
in Medien 27.06.2017 18:23von Kammerjäger (gelöscht)
Zitat von antenna im Beitrag #22Zitat von Kammerjäger im Beitrag #19
Irgendwann spielt hier wieder die Musik bzw. der Blues
Dann gilt es, sich nicht aus dem Takt bringen zu lassen.
Ich sehe, Frau schwingt den Taktstock
Darf ich gnädige Frau zum Dirigentenpult begleiten?
--
Wie immer, keine Zeit.
RE: Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa
in Medien 27.06.2017 18:30von antenna (gelöscht)
Zitat von Kammerjäger im Beitrag #23Zitat von antenna im Beitrag #22Zitat von Kammerjäger im Beitrag #19
Irgendwann spielt hier wieder die Musik bzw. der Blues
Dann gilt es, sich nicht aus dem Takt bringen zu lassen.
Ich sehe, Frau schwingt den Taktstock
Darf ich gnädige Frau zum Dirigentenpult begleiten?
Es ist mir eine Ehre! Dafuer duerfen Sie die erste Geige spielen.
RE: Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa
in Medien 27.06.2017 18:32von Kammerjäger (gelöscht)
Zitat von antenna im Beitrag #24Zitat von Kammerjäger im Beitrag #23Zitat von antenna im Beitrag #22Zitat von Kammerjäger im Beitrag #19
Irgendwann spielt hier wieder die Musik bzw. der Blues
Dann gilt es, sich nicht aus dem Takt bringen zu lassen.
Ich sehe, Frau schwingt den Taktstock
Darf ich gnädige Frau zum Dirigentenpult begleiten?
Es ist mir eine Ehre! Dafuer duerfen Sie die erste Geige spielen.
Ich spiele nur zu gern die "Erste Geige"
--
Wie immer, keine Zeit.
RE: Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa
in Medien 27.06.2017 18:43von Till (gelöscht)
Ich hatte es schon an anderer Stelle zitiert: Alexandra Margalith, eine israelische Rechtsanwältin, hat erklärt, warum die Kritiker der "Dokumentation" Antisemiten sind:
"Die Antisemiten, die noch nicht einmal merken, dass sie welche sind. ... Diese Menschen ... suchen, wenn sie ihre „legitime Israelkritik“ zum Besten geben, nach dem Juden, der Israel ebenfalls kritisch sieht.
Als bräuchten sie einen Koscher-Stempel auf ihrer Meinung.
Ein jüdisches Zertifikat, das sie berechtigt, ihre Ansichten zu vertreten."
Das ist natürlich DAS Totschlagargument schlechthin: Zitiere ich einen nichtjüdischen Israelkritiker, bin ich Antisemit, weil ich einen Antisemiten zitiere; zitiere ich einen jüdischen Israelkritiker, bin ich Antisemit, weil ich einen Juden als Unterstützer missbrauche. Wobei ein israelischer Israelkritiker natürlich in erster Linie ein jüdischer ist, damit es passt.
RE: Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa
in Medien 27.06.2017 19:06von antenna (gelöscht)
Zitat von Till im Beitrag #26
Ich hatte es schon an anderer Stelle zitiert: Alexandra Margalith, eine israelische Rechtsanwältin, hat erklärt, warum die Kritiker der "Dokumentation" Antisemiten sind:
"Die Antisemiten, die noch nicht einmal merken, dass sie welche sind. ... Diese Menschen ... suchen, wenn sie ihre legitime Israelkritik zum Besten geben, nach dem Juden, der Israel ebenfalls kritisch sieht.
Als bräuchten sie einen Koscher-Stempel auf ihrer Meinung.
Ein jüdisches Zertifikat, das sie berechtigt, ihre Ansichten zu vertreten."
Das ist natürlich DAS Totschlagargument schlechthin: Zitiere ich einen nichtjüdischen Israelkritiker, bin ich Antisemit, weil ich einen Antisemiten zitiere; zitiere ich einen jüdischen Israelkritiker, bin ich Antisemit, weil ich einen Juden als Unterstützer missbrauche. Wobei ein israelischer Israelkritiker natürlich in erster Linie ein jüdischer ist, damit es passt.
und was nicht passt, wird passend gemacht. In der Hoffnung, dass Altbewaehrtes hilft - die Angst vor der Antisemitenkeule. Ein juedischer Israelkritiker wird dann gerne als "Nestbeschmutzer" beschimpft.
So einfach ist das.
RE: Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa
in Medien 02.07.2017 16:14von Till (gelöscht)
WDR-Doku-Affäre: Jetzt sprechen die Autoren Klartext
Mit diesem reißerischen Titel kündigt der Klimatologe Dirk Maxeiner auf dem Blog "Ach wie gut, dass niemand weiß ..." (oder so ähnlich) einen Film an, in dem Joachim Schröder, einer der beiden Autoren der "Dokumentation", seine Sicht der "Affäre" darstellt. Im Grunde lohnt es sich nicht, eine viertel Stunde seines Lebens dafür zu opfern, denn außer verletzter Eitelkeit (und der israelischen - oder muss es heißen, jüdischen? - Flagge im Hintergrund) gibt es nichts Erwähnenswertes. Neue Argumente sind Fehlanzeige; man wird allenfalls in der Kritik an dem Film bestätigt.
RE: Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa
in Medien 02.07.2017 18:17von Athineos • | 551 Beiträge
Zitat von Hamlets Gummibärchen im Beitrag #8
Der Philosemitismus ist möglicherweise die perfideste Art des Antisemitismus. Denn er verweigert den Juden das selbstverständliche Recht auf Normalität, den Status, Menschen zu sein wie alle anderen. Mit Stärken, Fehlern, bedürftig des Lobes wie auch der Kritik. Wer meint, der israelischen Politik alles durchgehen lassen und sie von jeder Kritik ausnehmen zu müssen, hat das Wesen des Antisemitismus, nämlich den Juden einen wie auch immer gearteten Sonderstatus, nur nicht den eines Menschen wie Du und ich, einzuräumen, nicht verstanden.
Ihr erster Satz hat den Ursprung schon in den frühen 60ern. Damals prägte ihn Theodor W. Adorno und der wusste, wovon er sprach!
" Der Philosemitismus ist der reinste Antisemitismus."
Genau mit Ihrer völlig richtigen Interpretation.
Zusätzlich gibt es den Unterschied zwischen Jude und Israeli, der aber oft verschwimmt und vielen wahren Antisemiten ein diskussionables Deckmäntelchen und genug Schlupflöcher gibt, ihre wahre Intention mit gleichzeitiger Rückzugsmöglichkeit auszüben.
Seit der Staatsgründung von 1948 hat sich ein wohlbegründetes " Wagenburgsyndrom " in Israel breitgemacht. Kein Wunder, wenn ich an den Jahrzehntelang gehörten Schlachtruf der Schlächter das Glubb Pascha ( geboren 1897 als John Baggot Glubb in Preston ), der " Arabischen Legion " im Ohr habe: " Werft die Juden (!) ins Meer! "
Und ich sage es ganz offen, meine Sympathie liegt nicht auf der Seite der Palästinenser, die mit dem Bombenterror in Israel begannen, mit Kindern bemannte Schulbusse hochjagten und beschossen und von ihrem Territorium aus Granatwerferfeuer auf israelische Siedlungen ausführen!
Ich sehe aber auch eine Schraube der Gewalt, in der es nur noch Opfer und keine Täter mehr gibt!
Zur Sendung kann ich nichts sagen, ich sah sie nicht! Was ich spüre, ist der Tenor einiger Poster/innen hier im Thread ....
Μολών λαβέ!
RE: Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa
in Medien 02.07.2017 18:36von Till (gelöscht)
Zitat von Athineos im Beitrag #29Was Sie damit ausdrücken wollen, habe ich nicht verstanden. Für mich ist ein Jude ein Anhänger der jüdischen Religion, ein Israeli ein Bürger des Staates Israel. Meine ironische Bemerkung zielte darauf, dass selbsternannte Philosemiten bereits den Begriff "Israeli" als Schimpfwort betrachten.
Zusätzlich gibt es den Unterschied zwischen Jude und Israeli, der aber oft verschwimmt und vielen wahren Antisemiten ein diskussionables Deckmäntelchen und genug Schlupflöcher gibt, ihre wahre Intention mit gleichzeitiger Rückzugsmöglichkeit auszüben.
Zitat
Und ich sage es ganz offen, meine Sympathie liegt nicht auf der Seite der Palästinenser, die mit dem Bombenterror in Israel begannen, mit Kindern bemannte Schulbusse hochjagten und beschossen und von ihrem Territorium aus Granatwerferfeuer auf israelische Siedlungen ausführen!
1967 lag meine Sympathie eindeutig auf Seiten Israels. Heute ist der Nahostkonflikt für mich keine Frage von Sympathie und Antipathie mehr, sondern primär von staatlichem Recht und Unrecht.
Zitat
Zur Sendung kann ich nichts sagen, ich sah sie nicht! Was ich spüre, ist der Tenor einiger Poster/innen hier im Thread ....
Meinen Tenor kann man in einem Satz zusammen fassen: Wie so viele selbsternannte Philosemiten auch unterscheidet der Film nicht zwischen Antisemitismus, Antizionismus und Kritik an israelischer Politik. Deswegen verdient er das Prädikat "Thema verfehlt".
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