Zitat von Meridian im Beitrag #18
Wie unterschiedliche die Mentalitäten zw. Ost und West noch sind, hat mir eine Bekannte erzählt. Sie (eine gebürtige Wessi) ging mit einem gut befreundeten Bekannten (ein gebürtiger Ossi) ins Kino zum Film "Sonnenallee". Beide haben an jeweils verschiedenen Filmszenen gelacht, aber selten zeitgleich zusammen. Hinterher warfen sie sich gegenseitig vor "Du hast den Film nicht verstanden". Die Freundschaft hat diesen Streit allerdings ausgehalten.
Ähnlich erging es mir mit einer Freundin aus dem Osten, die ich auch heute noch als Freundin habe. Sie fand den Film nicht komisch, denn "so war das doch alles gar nicht". Als ich darüber nachdachte kam ich zu dem Schluss, dass es natürlich immer leichter ist, sich über etwas, das man nicht kennt und nicht in seiner ganzen Tragweite selbst miterlebt hat, lustig zu machen. "Lustig machen" im keinesfalls abwertenden Sinn zu sehen. Einfache Situationskomik.
Aber derjenige, der sich verletzt hat, weh getan bei z.B. einem seltsamen Sturz, wo jemand mit der Kamera drauf gehalten hat und dieses dann ins Netz stellt, dem ist sicherlich nicht nach Lachen zumute.
Ich fand gerade den Film in der ARD sehr gut. Nach den Erlebenissen des Bild-Reporters Mark Pittelkau.
Hochinteressant, wenn man das psychologische Moment hinter der Story sieht. Und Menschen zu analysieren versucht. Und die Frage aufwirft, nein, beantwortet bekommt: Wie weit gehen Journalisten für eine Story.