Zitat von Meridian im Beitrag #23
Dass Harry seinen Weg geht, finde ich völlig in Ordnung, aber er soll anderen zugestehen, ihren Weg auch gehen zu lassen und nicht ungefragt für andere sprechen.
Er hat sich vielleicht ein bisschen unglücklich ausgedrückt. In einem anderen Artikel sagte er vorher sinngemäß, ein überholtens, archaisches System verlassen zu haben, was seinem Vater und Bruder nicht mehr möglich ist, weil beide die königliche Disziplin und Loyalität mit allen Konsequenzen verinnerlicht haben.
Es ist schwer, nach diesem Interview die mediale Aufbereitung zu ordnen und die Zusammenhänge richtig herzustellen.
Grundsätzlich habe ich große Hochachtung vor den Beiden, dass sie die Reißleine gezogen haben. Kein königliches Prestige der Welt kann Unbeschwertheit, persönliche Selbstbestimmung und vor allem ehrliche Wertschätzung aufwiegen.
Harry hat aus dem Schicksal seiner Mutter gelernt und die richtigen Entscheidungen getroffen, während alle anderen sich wie Marionetten durch den Tag bewegen.
William hat dank der anstehenden Thronfolge und einer Liebesheirat vielleicht wirklich einen relativ freien Willen, dieses Dasein zu führen. Allerdings scheint er dabei sukzessive die autokratischen Züge seiner Oma anzunehmen und auch seine Ehefrau darin zu bestärken, alles zu bekämpfen, was nicht ins royale Protokoll passt. Für mich eine Art Rückentwicklung angesichts eines erfüllten, selbstbestimmten Daseins bei einem jungen Menschen des 21. JH.
Warum Charles seinen Sohn nunmehr am Telefon abwürgt, hat aus meiner Sicht nur den Grund, dass er ein deja vue hat. Scham, Schock oder vielleicht auch ein bisschen Wehmut, man weiß es nicht- seine Biografie ist das Paradebeispiel für einen fremdbestimmten Lebensentwurf- arrangierte Ehe, Aufgabe des eigenen Willens/der eigenen Bedürfnisse, siehe Camilla, Warten auf die Thronfolge mit dem Ergebnis, dass nun William das Rennen macht etc.
Ich glaube nicht, dass diese Umstände tief in seinem Inneren den Willen zur "Gefangenschaft" hervorgebracht haben. Er hat sich gefügt, hat andere für sich denken und entscheiden lassen, hat Dianas Unglück billigend in Kauf genommen und selbst seine geliebte Camilla den royalen Wölfen zum Fraß vorgeworfen.
Ich denke, das Harry dies alles im Hinterkopf hatte, als er von "sie können nicht gehen" sprach.
Noch ein Gedanke, Harry ist niemals der leibliche Sohn von Charles, schaut euch den Reitlehrer an.
Und da schließt sich der Kreis.