#16

RE: Charlie Hebdo und Meinungsfreiheit als Nährboden der Gewalt

in Diverse Nachrichten 05.11.2020 22:16
von Anthea | 12.415 Beiträge

Zitat von Hamlets Gummibärchen im Beitrag #15
Was immer wieder übersehen wird:

Es stimmt, daß fast alle Islamisten Moslems sind, aber nur verschwindend wenige Moslems sind Islamisten. Daher verbietet sich völlig das perfide Argument, daß die Moslems ja selber schuld sind, wenn man sie nicht mag. Schon alleine deswegen, weil genau diese Argumentationsweise der Kernpunkt des abendländischen alltäglichen Antisemitismus war. Mit den bekannten Folgen.


Dieses "Argument" ist ein bekannter Allgemeinplatz und genau so auf andere Bereiche anwendbar.
Man könnte z.B. sagen, dass viele Klerikale pädophil sind, aber nicht alle Klerikale Kinderschänder... Nur mal so als Beispiel. Auf jeden Fall ist durch die "schwarzen Schafe" der gesamte Klerus in Verruf geraten.
Jedoch wird niemand behaupten, dass deswegen alle Kirchenmänner Verbrecher sind!

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#17

RE: Charlie Hebdo und Meinungsfreiheit als Nährboden der Gewalt

in Diverse Nachrichten 06.11.2020 01:07
von Hella1980 (gelöscht)
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Wenn Europa aus Angst die Charlie Hebdo Karikaturen in der Versenkung verschwinden lässt,wäre das ein Sieg des Islamismus über die Demokratie.
Wenn Islamisten wegen dieser Karikaturen morden, muss man den Islamismus bekämpfen und nicht Charlie Hebdo.
Man sollte die Karikaturen jetzt demonstrativ überall in Europa aufhängen und damit den Islamisten sagen:
"Europa ist ein freier Kontinent, hier herrscht Meinungsfreiheit und das wird auch so bleiben."



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#18

RE: Charlie Hebdo und Meinungsfreiheit als Nährboden der Gewalt

in Diverse Nachrichten 06.11.2020 03:31
von Hamlets Gummibärchen (gelöscht)
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Zitat von Hella1980 im Beitrag #17
Wenn Europa aus Angst die Charlie Hebdo Karikaturen in der Versenkung verschwinden lässt,wäre das ein Sieg des Islamismus über die Demokratie.
Wenn Islamisten wegen dieser Karikaturen morden, muss man den Islamismus bekämpfen und nicht Charlie Hebdo.
Man sollte die Karikaturen jetzt demonstrativ überall in Europa aufhängen und damit den Islamisten sagen:
"Europa ist ein freier Kontinent, hier herrscht Meinungsfreiheit und das wird auch so bleiben."


Sehr gut! Das wäre eine Möglichkeit. Ich jedenfalls kann mich nicht daran erinnern, die Karikaturen je gesehen zu haben. Das haben mir die Islamisten voraus. Nur muß man dann damit rechnen, daß man so den islamistischen Terror hochschaukelt. 9/11 war ja eigentlich ein Kinderspiel, und keine Gesellschaft ist wirklich gegen Terror gefeit.


"Bosheit, mein Herr, ist der Geist der Kritik, und Kritik bedeutet den Ursprung des Fortschritts und der Aufklärung" (Thomas Mann, Der Zauberberg)

Man kann aus keiner Mücke einen Elefanten machen, aber jeden Elefanten zur Schnecke.


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#19

RE: Charlie Hebdo und Meinungsfreiheit als Nährboden der Gewalt

in Diverse Nachrichten 06.11.2020 03:33
von Hamlets Gummibärchen (gelöscht)
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Zitat von Anthea im Beitrag #16
Zitat von Hamlets Gummibärchen im Beitrag #15
Was immer wieder übersehen wird:

Es stimmt, daß fast alle Islamisten Moslems sind, aber nur verschwindend wenige Moslems sind Islamisten. Daher verbietet sich völlig das perfide Argument, daß die Moslems ja selber schuld sind, wenn man sie nicht mag. Schon alleine deswegen, weil genau diese Argumentationsweise der Kernpunkt des abendländischen alltäglichen Antisemitismus war. Mit den bekannten Folgen.


Dieses "Argument" ist ein bekannter Allgemeinplatz und genau so auf andere Bereiche anwendbar.
Man könnte z.B. sagen, dass viele Klerikale pädophil sind, aber nicht alle Klerikale Kinderschänder... Nur mal so als Beispiel. Auf jeden Fall ist durch die "schwarzen Schafe" der gesamte Klerus in Verruf geraten.
Jedoch wird niemand behaupten, dass deswegen alle Kirchenmänner Verbrecher sind!

---



Und warum führst Du dann immer "die Moslems" im Maule? So als wären alle Priester Verbrecher?


"Bosheit, mein Herr, ist der Geist der Kritik, und Kritik bedeutet den Ursprung des Fortschritts und der Aufklärung" (Thomas Mann, Der Zauberberg)

Man kann aus keiner Mücke einen Elefanten machen, aber jeden Elefanten zur Schnecke.


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#20

RE: Charlie Hebdo und Meinungsfreiheit als Nährboden der Gewalt

in Diverse Nachrichten 06.11.2020 05:43
von heiner | 881 Beiträge

Die Bezeichnung für denjenigen, der dem Islam angehört, ist Muslim. Die Pluralform im Deutschen ist Moslems oder Muslime, Muslimas oder Musliminnen. lt Wikipedia.
Seit nunmehr 72 Jahren gilt: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“ das haben die vereinten Nationen mit der Charta der Menschenrechte dem untergegangenen "Naziregime", das das Gegenteil davon praktizierte, mit in die Gruft gegeben. Wir sind aufgefordert diese Charta zu leben und nicht immer neu in die alten Muster der Feindbilder zurück zu gehen. So ist "Normalo" auch wenn zuweilen ein "Gutmensch" draus wird.
Wenn man dann Argumente aufruft wie Breivig, Missbrauch, Mohamed-Karrikaturen, so werden Feindbilder mit Argumenten unterfüttert, was wiederum von der "Normalität wegführt.
Wer, wie ich, keiner Religion angehört, dabei Freiheit, sowie Demokratie und Menschenrechte aktiv vertritt und schätzt, der lässt sich nicht auf eine Spur des Hasses gg. Religionen oder eine bestimmte Religion stellen. Wenn man Mörder die für sich in Anspruch nehmen, im Namen einer Religion zu morden, ernst nehmen würde, so wäre doch der Hass gg. den christlichen Fundamentalismus, den Breivig mit 77 Opfern manifestieren wollte, am Größten. Diese Abscheu erregende Tat haben die Menschen jedoch nicht veranlasst, in derselben Weise zu hetzen, wie das nun mit Paris und Wien, gg. die Muslime läuft.


Wir wollen eine Gesellschaft, die mehr Freiheit bietet und mehr Mitverantwortung fordert. (Willy Brandt)
denker_1 hat sich bedankt!
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#21

RE: Charlie Hebdo und Meinungsfreiheit als Nährboden der Gewalt

in Diverse Nachrichten 06.11.2020 07:49
von Anthea | 12.415 Beiträge

Zitat von Hamlets Gummibärchen im Beitrag #19
Zitat von Anthea im Beitrag #16
Zitat von Hamlets Gummibärchen im Beitrag #15
Was immer wieder übersehen wird:

Es stimmt, daß fast alle Islamisten Moslems sind, aber nur verschwindend wenige Moslems sind Islamisten. Daher verbietet sich völlig das perfide Argument, daß die Moslems ja selber schuld sind, wenn man sie nicht mag. Schon alleine deswegen, weil genau diese Argumentationsweise der Kernpunkt des abendländischen alltäglichen Antisemitismus war. Mit den bekannten Folgen.


Dieses "Argument" ist ein bekannter Allgemeinplatz und genau so auf andere Bereiche anwendbar.
Man könnte z.B. sagen, dass viele Klerikale pädophil sind, aber nicht alle Klerikale Kinderschänder... Nur mal so als Beispiel. Auf jeden Fall ist durch die "schwarzen Schafe" der gesamte Klerus in Verruf geraten.
Jedoch wird niemand behaupten, dass deswegen alle Kirchenmänner Verbrecher sind!

---



Und warum führst Du dann immer "die Moslems" im Maule? So als wären alle Priester Verbrecher?


Wenn es um das Thema Moslem geht, dann muss ich diese auch so nennen, oder? Wie sollte ich die dann nennen?

Und eine Stelle, die nur annähernd aussagen KÖNNTE, dass ich ALLE meine, die solltest du mir erst einmal zeigen. Das ist nämlich nicht an dem, da ich nicht verallgemeinere.

PS: Du kannst anständig mit mir reden. Aber "Maul" gehört nicht dazu!

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Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


zuletzt bearbeitet 06.11.2020 08:43 | nach oben springen

#22

RE: Charlie Hebdo und Meinungsfreiheit als Nährboden der Gewalt

in Diverse Nachrichten 06.11.2020 08:35
von Anthea | 12.415 Beiträge

Zitat
Seit nunmehr 72 Jahren gilt: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“



Man beachte hierbei die Vokabel "geboren".
Wozu mir einfällt: "Was du ererbt von deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen".

Anders: Ein Mensch zu sein, beziehungsweise als ein solcher genannt werden zu dürfen, unterliegt gewissen Regeln. So stellen sich, um auf das Threadthema zurückzukommen, solche Monster wie die islamistischen Verbrecher außerhalb dieser Regeln. Da ist bestimmt keine "Achtung" vor einer Menschenwürde einzufordern.

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#23

RE: Charlie Hebdo und Meinungsfreiheit als Nährboden der Gewalt

in Diverse Nachrichten 06.11.2020 08:41
von Anthea | 12.415 Beiträge

Arie des Sarastro aus der Zauberflöte:

"In diesen heil\'gen Hallen kennt man die Rache nicht, und ist ein Mensch gefallen, führt Liebe ihn zur Pflicht.
Dann wandelt er an Freundes Hand, vergnügt und froh ins bessere Land.

In diesen heil\'gen Mauern, wo Mensch den Menschen liebt, kann kein Verräter lauern, weil man dem Feind vergibt.
Wen solche Lehren nicht erfreun, verdient nicht, ein Mensch zu sein."

"Titel" muss man sich verdienen. Auch den "Titel Mensch".


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#24

RE: Charlie Hebdo und Meinungsfreiheit als Nährboden der Gewalt

in Diverse Nachrichten 06.11.2020 09:44
von Meridian | 2.863 Beiträge

Nur Vorsicht! Die Menschenrechte sollte für alle Menschen gelten, auch für festgenommene Verbrecher. Wenn man anfängt zu definieren, was überhaupt ein "Mensch" ist, wonach die Menschenrechte nur für "Menschen" gelten sollen, dann kann es schnell gefährlich werden.

Wenn ein Verbrecher dann den Status "Mensch" verliert, würde das bedeuten, man könnte ihn foltern und was weiß ich mit ihm anstellen. Der Verlust des "Mensch"-Status kann bei entsprechender Regierung schnell übergreifen auf weitere unbeliebte Volksgruppen wie sprachliche Minderheiten, Arbeitslose, Juden, Moslems oder in einem kommunistischen System Besitzer von hohem Vermögen, Anhänger des Kapitalismus,...

Das Gemeine ist bei so einer Haltung, dass man stets sagen kann: Wir halten uns an die Menschenrechte.


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
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#25

RE: Charlie Hebdo und Meinungsfreiheit als Nährboden der Gewalt

in Diverse Nachrichten 06.11.2020 10:14
von Anthea | 12.415 Beiträge

Zitat von Meridian im Beitrag #24
Nur Vorsicht! Die Menschenrechte sollte für alle Menschen gelten, auch für festgenommene Verbrecher. Wenn man anfängt zu definieren, was überhaupt ein "Mensch" ist, wonach die Menschenrechte nur für "Menschen" gelten sollen, dann kann es schnell gefährlich werden.

Wenn ein Verbrecher dann den Status "Mensch" verliert, würde das bedeuten, man könnte ihn foltern und was weiß ich mit ihm anstellen. Der Verlust des "Mensch"-Status kann bei entsprechender Regierung schnell übergreifen auf weitere unbeliebte Volksgruppen wie sprachliche Minderheiten, Arbeitslose, Juden, Moslems oder in einem kommunistischen System Besitzer von hohem Vermögen, Anhänger des Kapitalismus,...

Das Gemeine ist bei so einer Haltung, dass man stets sagen kann: Wir halten uns an die Menschenrechte.


Die "Menschenrechte" werden diesen Schweinen! bei uns ja auch nicht in dem Sinne abgesprochen, dass sie gleich behandelt werden, so man ihrer habhaft wird. Sie bekommen einen fairen Prozess und werden nicht gefoltert.
Ich wollte damit lediglich ausdrücken, dass diese Subjekte die Bezeichnung "Mensch" nicht verdienen, denn sie gebärden sich wie wilde Tiere, wenn sie morden. Ohne Ansehen der Person, resp. der Beute.

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#26

RE: Charlie Hebdo und Meinungsfreiheit als Nährboden der Gewalt

in Diverse Nachrichten 06.11.2020 11:14
von Meridian | 2.863 Beiträge

Ich weiß doch, dass du mit Mensch eher den geistigen und zivilisierten Menschen meinst, wohingegen sich die Menschenrechte auf den biologischen Menschen beziehen, auch auf die, die unmenschlich daherkommen.

Dennoch sehe ich da eine Gefahr. Es gibt auch in Europa gar nicht zu wenige, die Verbrechern die Menschenrechte absprechen würden. Und die Gefahr ist, wenn man Menschenrechte nur noch auf solche beschränkt, die den Status Mensch auch verdienen. Doch wer bestimmt das, wer Mensch ist? Ich stelle mir schon vor, dass man Behörden bestechen muss, um sich das Mensch-Sein zu erkaufen. Doch die Menschlichkeit geht darin unter.

Zu Hellas Ansinnen, die Mohammed-Karikaturen nach Anschlägen erst recht zu veröffentlichen:
Das ist eine Trotzreaktion, die den Islamisten in die Hände spielt. Karikaturen über Mohammed oder Allah sind nunmal auch für viele gewöhnliche Moslems eine Verletzung religiöser Gefühle. Es treibt damit viele in die Arme der Islamisten.
Natürlich haben wir Meinungsfreiheit. Aber haben wir es überhaupt nötig, uns über Mohammed lustig zu machen? Freiheit bedeutet auch verantwortungsvoller Umgang mit dieser.
Im früheren Forum habe ich von solchen gelesen, die forderten, regelmäßig Mohammed-Karikaturen zu veröffentlichen, bis die Moslems sich nicht mehr aufregen. Da merkt man, dass es demjenigen nur geht, diese zu "erziehen". Aber erstens lassen sich Erwachsene grundsätzlich kaum erziehen und zweitens würde so einer billigend böses Blut in Kauf nehmen.

Leicht ist es nicht, den richtigen Weg zu finden. Wenn wir nach dem Motto "Der Klügere gibt nach" handeln und über Mohammed keine Karikaturen veröffentlichen, dann greift gerade bei den Arabern das Sprichwort "Nachgiebigkeit ist Schwäche". Und man stellt weitere Forderungen wie Kopftuchpflicht für Frauen, Umbau der Kirchen in Moscheen usw.

Der meiner Meinung nach richtige Weg ist, aufzurufen, Mohammed-Karikaturen sein zu lassen, aber diese auch nicht zu verbieten. Bei Protesten muss gelten: Wir sehen das nicht gerne, aber verbieten tun wir das auch nicht. Satire ist Teil unserer Kultur. Und das lassen wir uns nicht nehmen.

Davon abgesehen gibt es teils üble Karikaturen über Jesus im islamischen Raum (und das obwohl Jesus im Islam eigentlich eine positive Rolle spielt). Auf diese reagiert hierzulande kaum einer, nicht einmal streng gläubige Christen. Doch verstehen die Araber uns falsch und verachten uns sogar, weil wir nicht zornig aufstehen und unsere Ehre verteidigen. Sie halten das für ein Kuschen, aber vielmehr ist uns das einfach egal.


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
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#27

RE: Charlie Hebdo und Meinungsfreiheit als Nährboden der Gewalt

in Diverse Nachrichten 06.11.2020 11:41
von heiner | 881 Beiträge

Jeder Mensch ist ein Mensch, selbst Breivig.
Man hatte früher gar versucht eine eigenständige Sprachregelung für Tiere einzurichten, um Skrupel beim Verzehr von Fleisch zu vermeiden. So fressen Tiere, Menschen essen, die Tiere haben keinen Mund, sondern eine Schnauze. Menschen auf eine Stufe mit Tieren zu stellen, wird als eine Geste des Herabwürdigens gesehen, so kann ein Mensch niemals ein Esel oder ein Schwein sein, auch wenn das in einer Art "bürgerlicher Rachsucht" zuweilen so praktiziert wird.
All diese "Gebräuche" verändern den Status eines Menschen nicht, sie sind einfach nur unverschämt und beschämen meist zunächst den, der davon Gebrauch macht.


Wir wollen eine Gesellschaft, die mehr Freiheit bietet und mehr Mitverantwortung fordert. (Willy Brandt)
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#28

RE: Charlie Hebdo und Meinungsfreiheit als Nährboden der Gewalt

in Diverse Nachrichten 06.11.2020 12:19
von Anthea | 12.415 Beiträge

Wie man's macht ist es falsch. Denn bei jedem "für" gibt es auch ein "wider". Und Verständnis resp. Verstehen sind bei zwei Seiten anders zu werten, wenn man weiß, dass die andere Seite anders "tickt".

Ich denke da vor Jahren an eine Satire der "Titanic", die aufgrund des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche den damaligen Papst BenediktXVI, mit an entsprechenden Stellen Flecken auf der Soutane. Dagegen verwehrte sich Herr Ratzinger und wollte eine Unterlassungsklage erwirken.

"Grundsätzlich handelt es sich bei Satire um eine Meinungsäußerung . Durch die freie Gestaltung der kritisierten Titel tritt aber Kerninhalt der Satire ist das Arbeiten mit Übertreibungen oder Verfremdungen. Dieses Kriterium beinhaltet aber gleichwohl die Voraussetzung, dass eine inhaltliche Aussage damit verbunden sein muss, die durch die gewählte Darstellungsform nur verzerrt wird."

Ich fand die Fotomontage von der Aussage her zwar gelungen. Dennoch konnte ich mir gut vorstellen, dass sie für manche der "hardcore Christen" quasi als "Gotteslästerung" herüberkam. Ich denke aber, dass für diese Menschen es diese von ihnen so empfundene auszuhalten gilt!
Dennoch ging auch aus der Reihe dieser Menschen keiner hin und brachte deswegen Leute um.

Fein unterscheiden - was gar nicht so einfach und meistens interpreationsfähig ist - muss man bei der Absicht. Reine Satire oder reine und gezielte Provokation. Nach dem Motto: Man kann auch alles übertreiben...Unter diesem Aspekt sah ich das Erdogan-Gedicht von Jan Böhmermann.

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#29

RE: Charlie Hebdo und Meinungsfreiheit als Nährboden der Gewalt

in Diverse Nachrichten 06.11.2020 12:49
von Anthea | 12.415 Beiträge

Zitat von heiner im Beitrag #27
Jeder Mensch ist ein Mensch, selbst Breivig.
Man hatte früher gar versucht eine eigenständige Sprachregelung für Tiere einzurichten, um Skrupel beim Verzehr von Fleisch zu vermeiden. So fressen Tiere, Menschen essen, die Tiere haben keinen Mund, sondern eine Schnauze. Menschen auf eine Stufe mit Tieren zu stellen, wird als eine Geste des Herabwürdigens gesehen, so kann ein Mensch niemals ein Esel oder ein Schwein sein, auch wenn das in einer Art "bürgerlicher Rachsucht" zuweilen so praktiziert wird.
All diese "Gebräuche" verändern den Status eines Menschen nicht, sie sind einfach nur unverschämt und beschämen meist zunächst den, der davon Gebrauch macht.


Biologisch betrachtet kann es natürlich keine Metamorphose von Mensch zu Schwein geben.
Die Frage stellt sich jedoch nicht nur in der Philosophie: Was macht Menschsein aus? Die äußere wahrnehmbare Gestalt?

Ein paar Weisheiten großer Geister in Bezug darauf, was "Menschsein" bedeutet::


Wie liebenswert ist der Mensch, wenn er wirklich ein Mensch ist.
Menander

Die wirkliche Essenz des menschlichen Wesens ist die Güte. Es gibt noch andere Qualitäten, die sich aus der Erziehung, dem Wissen ergeben, aber wenn man wahrhaft ein menschliches Wesen werden und der eigenen Existenz einen Sinn geben will, dann ist es essenziell, ein gutes Herz zu haben. Dalai Lama


Der Mensch ist nichts anderes, als was er selbst aus sich macht. Jean-Paul Sartre

All das zeigt, dass es mit dem Äußeren und der Biologie alleine nicht getan ist.


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#30

RE: Charlie Hebdo und Meinungsfreiheit als Nährboden der Gewalt

in Diverse Nachrichten 06.11.2020 13:38
von Anthea | 12.415 Beiträge

Zitat von heiner im Beitrag #27
So fressen Tiere, Menschen essen, die Tiere haben keinen Mund, sondern eine Schnauze. Menschen auf eine Stufe mit Tieren zu stellen, wird als eine Geste des Herabwürdigens gesehen, so kann ein Mensch niemals ein Esel oder ein Schwein sein, auch wenn das in einer Art "bürgerlicher Rachsucht" zuweilen so praktiziert wird.


Lieber Heiner, wie wertest du es denn, dass von dem christlichen Sohn Gottes als ein "Lamm" gesprochen wird?
Denk mal an die Zeile, in der Kirche auch immer wieder zu hören: "Lamm Gottes, der du hinwegnimmst die Sünden der Welt, erbarme dich unser"...
Ist das nicht despektierlich?

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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