Die Ökobilanz von Elektroautos – ohne Gesinnungsbonus
ist ein Artikel des Deutschen Arbeitgeber Verbandes ("Markt & Freiheit") überschrieben, in dem dem Elektroauto eine vernichtende Ökobilanz attestiert wird.
Zitat
"Für 100 Kilometer Fahrt benötigt ein mittleres Elektroauto rund 20 kWh im Sommer; im Winter, wenn geheizt und die Scheiben freigeblasen werden sollen, kann noch mal das Doppelte hinzukommen. Um 20 kWh in einem Kraftwerk zu erzeugen, benötigt man 50 kWh Primärenergie. Das entspricht etwa 5 Liter Diesel. Dann kann man gleich Diesel fahren.
Die Umweltbelastung ist also ganz ähnlich wie beim Verbrennungsmotor. "Null Emission" gilt auch beim Elektroauto nicht."
Dass ein Elektroauto "null Emission" hat, behaupten nur Dumme. Allerdings ist der Betrieb selbst beim heutigen Strommix in Deutschland sauberer als der eines Diesel, da sich Schadstoffe in Kraftwerken leichter (und preiswerter) verhindern lassen als in den heutigen Diesel-Pkw, denen nur durch Betrug eine niedrige Schadstoff-Emission bescheinigt wurde. Hinzu kommt, dass Umweltprobleme durch Schadstoff-Emissionen speziell in den Städten ein Problem sind, und nicht zuletzt ist auch die geringere Geräusch-Emission ein großer Vorteil.
Zitat
"1 Liter Benzin hat einen Energievorrat von 9 kWh. Um eine nutzbare Energie von 50 kWh zu haben, muss der Lithium-Ionen Akku schon 311 kg wiegen.
Ein Automotor hat einen Wirkungsgrad von 35 %, der Stromantrieb dagegen von 95 %. Damit sind 1 Liter Benzin nur noch 9∙0,35/0,95 ≈ 3,3 kWh mechanischer Antriebsenergie 'wert'. Dies entspricht 3,3∙311/50 ≈ 20 kg Akkugewicht für einen Liter Benzin.
Ein Akkugewicht von 200 kg in einem Elektroauto dürfte realistisch sein, somit hat das Elektroauto maximal 200/20 = 10 Liter Benzin im Akkutank'.
Kein Wunder, dass man damit nicht weit kommt!"
Die Rechnung ist im Wesentlichen richtig. Die Batterie eines Tesla S mit 90 kWh wiegt 540 kg; seine Reichweite beträgt 424 km. Was verschwiegen wird: Erstens wiegen die übrigen Komponenten des Antriebsstrangs eines Elektroautos erheblich weniger (man benötigt kein Getriebe und der Motor ist leichter), zweitens lässt sich ein nicht unbeträchtlicher Teil an Energie durch "Rekuperation" beim Bremsen und bei Bergabfahrten zurück gewinnen.
Zitat
"Das Thema steckt voller Tücken. Die Nächste kommt beim Tanken."
Was hier geschildert wird, ist wohl mittlerweile überholt. Wer wissen will, was heute schon möglich ist, sollte Artikel über "Tesla Supercharger" z.B. bei Wikipedia lesen.
Den Rest des DAV-Artikels kann man sich schenken; er ist rein ideologisch geprägt.
Klimabilanz der Batterieherstellung
in Wissenschaft und Technik 03.08.2017 19:25von Till (gelöscht)
Eine Studie des schwedischen Umweltministeriums sagt, die "CO2-Bilanz eines Elektroautos ist ein Desaster". So entstünden bei der Herstellung pro Kilowattstunde Speicherkapazität rund 150 bis 200 Kilo Kohlendioxid-Äquivalente. Bei einem Tesla S mit 90 kWh-Batterie wären das rund 15 Tonnen CO2. Beim Nissan Leaf mit 24 Kilowattstunden Akkuvermögen sind es rund 4 Tonnen.
"Ein Benziner mit einem Verbrauch von 6 Litern pro 100 Kilometer verursacht rund 140 Gramm CO2 pro Kilometer. Somit entspricht die Klimabilanz der Batterieproduktion je nach Elektroauto-Modell einer Fahrtstrecke eines Benziners zwischen 30.000 und 100.000 Kilometern."
"Das liegt auch daran, dass die Batterien oft in Ländern gefertigt werden, in denen der Strommix ökologisch betrachtet von miserabler Qualität ist. So liegen in den USA und erst recht in China die Emissionen der Stromerzeugung pro Kilowattstunde höher als in Deutschland. Da die größten Emissionen am Ort der Zellproduktion anfallen und nicht dort, wo die Rohstoffe abgebaut werden, ist der Firmenstandort für die Umweltbilanz entscheidend."
TAZ, 18.6.2017
RE: Klimabilanz der Batterieherstellung
in Wissenschaft und Technik 03.08.2017 20:50von Till (gelöscht)
Das sehe ich nicht so. MMn ist die schwedische Studie etwas zu oberflächlich. Sie fokussiert sich auf die Batterieproduktion, lässt aber außer Acht, dass die Konstruktion eines Verbrennungsmotors erheblich aufwendiger ist als die eines Elektromotors. Außerdem ist bei der Produktion der Batterien offenbar noch Luft nach oben, was den Umweltschutz betrifft.
Das größere Problem ist für mich die Bereitstellung von genügend Elektrizität. Deswegen ist das Elektroauto kein kurzfristiger Ersatz für Benziner oder Diesel. Wie jede neue Technologie ist es momentan eher etwas für Besserverdienende.
RE: Klimabilanz der Batterieherstellung
in Wissenschaft und Technik 03.08.2017 21:15von Luftdrache (gelöscht)
Die Frage beim E-Auto ist doch erst einmal, woher der Strom kommt. Wenn er auch Kohlekraftwerken kommt... Keine gute Ökobilanz! Weiter hat das E-Auto eine Reihe Fragen offen gelassen und Funktionalitäten, die der Kunde will.
Von der Funktionalität:
1. zu geringe Batteriereichweiten. Im Schnitt um die 150 Kilometer sind für berufliche Fahrten und Urlaube zu gering. Bahn und Co. sind im ländlichen Raum keine Alternative.
2. Ladezeiten der Batterien. Niemand will unnütz eine halbe Stunde Zwischenstopp einlegen.
Offene Fragen:
1. Wer finanziert die notwendigen privaten Baumaßnahmen? Sein Auto aufzuladen muss auch zu Hause möglich sein!
2. Neben der Kostenfrage: Ein Privatmann mit eigenem Haus wird Ladeanschlüsse für sein Auto legen können. Was aber ist mit den Bewohnern von Mietwohnblocks - gerade in den Städten?
3. Was passiert mit alten Batterien? Gerade Materialien wie Lithium und Co. sind nicht gerade für ihre Umweltfreundlichkeit bekannt...
4. Gefährden zu leise E-Fahrzeuge Fußgänger und Radfahrer?
RE: Klimabilanz der Batterieherstellung
in Wissenschaft und Technik 03.08.2017 22:18von Till (gelöscht)
Funktionalität:
1. Wer sich einen Tesla S leisten kann, hat genügend Reichweite. Aber auch mit einem Opel Ampera kann man mehr als 400 km fahren, wie ein Test der FR gezeigt hat. Allerdings muss man seine Fahrweise anpassen. Wer die sagenhafte Beschleunigung eines E-Autos auskosten will (Tesla S: von 0 auf 100 km/h in weniger als 3 Sekunden - da werden Porsche-Fahrer blass), bezahlt dies mit Reichweite.
2. Tesla hatte auch die Möglichkeit angeboten, leere Batterien gegen volle auszutauschen, was schneller geht als Benzin tanken. Die Kunden wollten das allerdings nicht haben.
Offene Fragen:
1. Genauso wenig wie Benzin tanken zu Hause möglich sein muss, muss auch das Aufladen nicht zu Hause möglich sein. Wer es haben will, muss für die Baumaßnahmen aufkommen.
2. Siehe oben. Setzt natürlich genügend "Tankstellen"-Kapazität voraus. (Btw, wer heute ein Erdgas-Auto fährt, muss auch einige Kilometer fahren, bis er eine Tankstelle findet, sogar in einer Stadt wie Frankfurt. So weit ich weiß, gibt es in Frankfurt nur eine Hand voll Erdgas-Tankstellen.)
3. Recycling ist in der Tat heute noch ein Problem. Generell sind die Batterien der Schwachpunkt; ich weiß nicht einmal, ob es auf der Welt genügend Lithium gäbe, um alle Pkw mit Batterien auszurüsten. Ich habe die Hoffnung, dass die Forschung hier noch nicht an ihrem Ende angelangt ist und es in ein paar Jahren völlig neue Ideen gibt.
4. Das geringe Geräusch ist bei Geschwindigkeiten unter 25 km/h ein Problem; darüber dominieren Wind- und Abrollgeräusche. Ich sehe hier Autofahrer in der Verantwortung (die sie auch heute schon haben).
RE: Klimabilanz der Batterieherstellung
in Wissenschaft und Technik 03.08.2017 23:39von Gelöschtes Mitglied
Zitat
Die Frage beim E-Auto ist doch erst einmal, woher der Strom kommt. Wenn er auch Kohlekraftwerken kommt... Keine gute Ökobilanz! Weiter hat das E-Auto eine Reihe Fragen offen gelassen und Funktionalitäten, die der Kunde will.
Von der Funktionalität:
1. zu geringe Batteriereichweiten. Im Schnitt um die 150 Kilometer sind für berufliche Fahrten und Urlaube zu gering. Bahn und Co. sind im ländlichen Raum keine Alternative.
2. Ladezeiten der Batterien. Niemand will unnütz eine halbe Stunde Zwischenstopp einlegen.
Offene Fragen:
1. Wer finanziert die notwendigen privaten Baumaßnahmen? Sein Auto aufzuladen muss auch zu Hause möglich sein!
2. Neben der Kostenfrage: Ein Privatmann mit eigenem Haus wird Ladeanschlüsse für sein Auto legen können. Was aber ist mit den Bewohnern von Mietwohnblocks - gerade in den Städten?
3. Was passiert mit alten Batterien? Gerade Materialien wie Lithium und Co. sind nicht gerade für ihre Umweltfreundlichkeit bekannt...
4. Gefährden zu leise E-Fahrzeuge Fußgänger und Radfahrer?
Wenn ca. 10% der heute verbrauchten Strommenge eingespart werden könnte, dann reicht die eingesparte Strommenge je Jahr aus, um 90% des Straßenverkehrs auf e-Mobilität umzustellen, ohne auch nur ein einziges neues Kraftwerk zu brauchen.
Wir erzeugen heute ca. 3mal so viel Energie regenerativ wie nötig wäre, um den gesamten Verkehr auf e-Mobilität umzustellen.
Eine schlecht gerechnete mittlere Batteriereichweite von 150km reicht völlig aus, um einen hohen Prozentsatz der typischen Fahrten von Autos zu erledigen. Die meisten Fahrten sind Fahrten zur Arbeit - oder innerstädtische Kurzfahrten. Da reden wir von 5-50 km und nicht von 500km am Stück.
Neue "Zapfsäulen" für e-Mobilität zu bauen ist relativ preiswert und nahezu überall möglich. Im Vergleich dazu ist die Eröffnung und der sichere Betrieb einer Tankstelle extrem aufwendig. Niemand würde auf die Idee kommen, dass jeder zu Hause eine private Tankstelle braucht......überzogene Forderungen an die e-Mobilität zeichnen insofern ein unrealistisches Bild - zumal realistisch eine Umstellung auf e-Mobilität ja keine Ad-Hoc-Angelegenheit ist, sondern viele Jahre dauert.
Die Leistung von Batterien hat sich seit dem Beginn der ernsthaften Forschung um diesen Sachverhalt schon deutlich verbessert. Eine Reihe an weiteren innovativen Techniken stehen vor dem Durchbruch. Es ist doch eher wahrscheinlich, wenn wir uns im ersten SChritt mal auf den Ersatz der Kurzstreckenfahrten von bis zu 50km konzentrieren, dass dann ausreichend rasch auch Batterielösungen gefunden werden, die die seltenen Langstreckenfahrten adressieren können.
Selbst wenn dies nicht zeitnah gelingt, wäre es ein großer Fortschritt, wenn man zukünftig bei kurzen Strecken e-mobil wäre - und nur bei längeren Strecken auf ein Benzingetriebenes Fahrzeug zurückgegriffen würde.
Geeignete Vermarktungsmodelle können auch Automobilanbieter entwickeln.
E-Auto so nicht marktfähig / Belastungen für pendelnde Arbeitnehmer
in Wissenschaft und Technik 04.08.2017 14:27von Luftdrache (gelöscht)
Zitat von Atue im Beitrag #7
Wenn ca. 10% der heute verbrauchten Strommenge eingespart werden könnte, dann reicht die eingesparte Strommenge je Jahr aus, um 90% des Straßenverkehrs auf e-Mobilität umzustellen, ohne auch nur ein einziges neues Kraftwerk zu brauchen.
Das bedeutet im Gegenschluss aber auch, dass die alten Kohlemeiler weiter am Netz bleiben müssen. Ein Ausbau sauberer Energiequellen wäre notwendig für die E-Mobilität.
Zitat
Eine schlecht gerechnete mittlere Batteriereichweite von 150km reicht völlig aus, um einen hohen Prozentsatz der typischen Fahrten von Autos zu erledigen. Die meisten Fahrten sind Fahrten zur Arbeit - oder innerstädtische Kurzfahrten. Da reden wir von 5-50 km und nicht von 500km am Stück.
Du denkst in den städtischen Dimensionen großer Städte. Auf dem Land sind Anfahrswege von teils 60 bis 100 Kilometer Strecke ein Weg nicht unüblich. Wenn der Nahverkehr dann auch noch so marode ist, dass nur viermal am Tag ein Bus fährt, hat der Betroffene Arbeitnehmer ein Problem.
Auch wenn es vom energetischen Aufwand wohl dasselbe ist, ist das für mich ein Grund als neue Antriebstechnologie die Wasserstoffbrennstoffzelle zu bevorzugen.
Zitat
Neue "Zapfsäulen" für e-Mobilität zu bauen ist relativ preiswert und nahezu überall möglich.
Dann sag, was eine privat eingerichtete "Zapfsäule" kostet. Ich weis nicht, ob der Privatmann eben mal einen vierstelligen Betrag in eine Elektroladestelle investieren kann.
Logischer wäre mir, mit Wechselbatterien zu arbeiten. Statt an der Tankstelle zu tanken würde man dort in 5 Minuten die Batterie wechseln... Angesichts der Batteriemenge wäre das von Materialverbrauch und Entsorgung nicht mehr so umweltgerecht.
Zitat
Im Vergleich dazu ist die Eröffnung und der sichere Betrieb einer Tankstelle extrem aufwendig. Niemand würde auf die Idee kommen, dass jeder zu Hause eine private Tankstelle braucht......
Doch, der Pendler, der seine 100 - 200 Kilometer Arbeitsweg am Tag zurücklegt. Und so leid es mir tut das zu sagen: Jahr für Jahr müssen mehr Arbeitnehmer weite Wege pendeln.
Zitat
überzogene Forderungen an die e-Mobilität zeichnen insofern ein unrealistisches Bild - zumal realistisch eine Umstellung auf e-Mobilität ja keine Ad-Hoc-Angelegenheit ist, sondern viele Jahre dauert.
Die Forderungen sind nicht überzogen. Wenn E-Mobilität die Alternative sein soll, muss sie die gleiche Funktionalität und Komfort sichern, wie Autos mit Verbrennungsmotoren. Die Alternative Wasserstoffbrennstoffzelle könnte dies im Gegensatz zur E-Mobilität schnell.
Zitat
Die Leistung von Batterien hat sich seit dem Beginn der ernsthaften Forschung um diesen Sachverhalt schon deutlich verbessert. Eine Reihe an weiteren innovativen Techniken stehen vor dem Durchbruch. Es ist doch eher wahrscheinlich, wenn wir uns im ersten SChritt mal auf den Ersatz der Kurzstreckenfahrten von bis zu 50km konzentrieren, dass dann ausreichend rasch auch Batterielösungen gefunden werden, die die seltenen Langstreckenfahrten adressieren können.Auch stellt sich mir die Frage, warum ich die Energieriesen reich machen sollte.
Sagen wir wie es ist: Gegenüber Japan ist die Forschung deutlichst in Europa zurück. Japan dürfte um die 20 Jahre Forschungsvorsprung haben. Aber sich deshalb auf Kurzstreckenfahrten zu konzentrieren, ist nicht lösungsorientiert. Denn: Wer nur kurze Wege hat, hat die geringste Abhängigkeit vom Auto!
Zitat
Selbst wenn dies nicht zeitnah gelingt, wäre es ein großer Fortschritt, wenn man zukünftig bei kurzen Strecken e-mobil wäre - und nur bei längeren Strecken auf ein Benzingetriebenes Fahrzeug zurückgegriffen würde.
Geeignete Vermarktungsmodelle können auch Automobilanbieter entwickeln.
Ich fasse mal zusammen, was sich ein Normalverdiener vielleicht kaufen würde: E-Auto mit mindestens 500 Kilometer Reichweite + kleine Reserve (Autogas?). Als Neuwagenpreis für maximal 20.000,- €. Jahreswagen oder Gebrauchtwagen würden dann ja wieder entsprechend günstiger. Ein Normalverdiener könnte ich mir dann vielleicht einen zwei, drei Jahre alten Wagen alle 12-15 Jahre anschaffen.
Technisch käme an die Anforderung nur der neue Tesla mit Zusatzausstattung an. Kostenpunkt Neuwagenpreis knapp 50.000,- €. Der Normalverdiener wird sich hier also selbst Jahres oder Gebrauchtwagen nicht leisten können! Außerdem ist die Produktion dieser Autos sehr gering.
Auch stellt sich mir die Frage, warum ich die Energieriesen reich machen sollte.
RE: E-Auto so nicht marktfähig / Belastungen für pendelnde Arbeitnehmer
in Wissenschaft und Technik 04.08.2017 17:00von Till (gelöscht)
Zitat
Ein Ausbau sauberer Energiequellen wäre notwendig für die E-Mobilität.
Er ist generell notwendig.
Zitat
Auch wenn es vom energetischen Aufwand wohl dasselbe ist, ist das für mich ein Grund als neue Antriebstechnologie die Wasserstoffbrennstoffzelle zu bevorzugen.
Das Thema hatten wir vor Kurzem. Auch um den Wasserstoff zu erzeugen, muss (elektrische) Energie aufgewandt werden. Der Wirkungsgrad insgesamt sinkt dadurch.
Zitat
Jahr für Jahr müssen mehr Arbeitnehmer weite Wege pendeln.
"Nach der letzten Erhebung des Mikrozensus mussten 17 Prozent aller Erwerbstätigen einen mehr als 25 Kilometer langen Weg zur Arbeit zurücklegen und 4 Prozent von mindestens 50 Kilometern für eine einfache Wegstrecke." (Quelle DGB)
Zitat
Ich fasse mal zusammen, was sich ein Normalverdiener vielleicht kaufen würde: E-Auto mit mindestens 500 Kilometer Reichweite + kleine Reserve (Autogas?). Als Neuwagenpreis für maximal 20.000,- €.
Und den Strom kostenlos ... 500 km Reichweite plus Reserve durch Autogas halte ich für übertrieben.
Zitat
Technisch käme an die Anforderung nur der neue Tesla mit Zusatzausstattung an.
Der Tesla 3 ist im Grunde immer noch ein zu großes Auto. Ein alltagstaugliches Auto muss nicht länger als 4,50 m sein.
RE: E-Auto so nicht marktfähig / Belastungen für pendelnde Arbeitnehmer
in Wissenschaft und Technik 04.08.2017 20:25von Luftdrache (gelöscht)
Zitat von Till im Beitrag #9
ZitatEin Ausbau sauberer Energiequellen wäre notwendig für die E-Mobilität.Er ist generell notwendig.
Da hast du Recht.
Zitat
ZitatAuch wenn es vom energetischen Aufwand wohl dasselbe ist, ist das für mich ein Grund als neue Antriebstechnologie die Wasserstoffbrennstoffzelle zu bevorzugen.
Der Wirkgrad war nicht das Argument. Das Argument war der Wegfall, der doch eher hinderlichen und unkomfortablen Stromlade-Infrastruktur.
Aber wo wir dabei sind: Wasserstoff muss hergestellt werden, ok. Kohle wird aber auch abgebaut und verstromt (Abwärme). Und alternative Energieträger werden auch erst einmal produziert mit dem dazugehörigen industriellen Energiebedarf. Der Stahl für Windkraftanlagen wird geschmolzen (Energieverlust durch Abwärmen). Bei der Produktion von Solar- bzw. Photovoltaik-Panelen fällt massiv CO2 an.
Warum der Stromindustrie das Wort reden?
Zitat
Jahr für Jahr müssen mehr Arbeitnehmer weite Wege pendeln."Nach der letzten Erhebung des Mikrozensus mussten 17 Prozent aller Erwerbstätigen einen mehr als 25 Kilometer langen Weg zur Arbeit zurücklegen und 4 Prozent von mindestens 50 Kilometern für eine einfache Wegstrecke." (Quelle DGB)
Der Zensus für welches Jahr? Welche Quelle? Wenn der Datenreport 2016 die Quelle sein sollte, sind die Pendlerzahlen des DGB die für 2012.
Auch differenziert der Zensus hier leider nicht weiter nach städtischem und ländlichem Raum.
Zitat
... 500 km Reichweite plus Reserve durch Autogas halte ich für übertrieben.
Nein, ist es nicht. Ein Diesel schafft mit einer Tankladung bei effizienter Fahrweise ca. 1.200 km. Wenn ein E-Auto wenigstens die halbe Reichweite eines Diesels erreichen würde. Das wäre ein Kompromiss, den man der Umwelt zu liebe eingehen könnte. Nicht aber 150 läppische Kilometerchen. Das ist kurz gesagt: NIX.
Du siehst, so anspruchsvoll ist das gar nicht. In einer Marktwirtschaft musst du akzeptieren, dass ein E-Auto diese 600 Kilometer liefern muss, um im großen Stil verkaufsfähig zu sein.
Zitat
Technisch käme an die Anforderung nur der neue Tesla mit Zusatzausstattung an.Der Tesla 3 ist im Grunde immer noch ein zu großes Auto. Ein alltagstaugliches Auto muss nicht länger als 4,50 m sein.
Da ist auch nichts gegen zu sagen. Wäre von der Länge sogar fast schon ein Passat.
RE: E-Auto so nicht marktfähig / Belastungen für pendelnde Arbeitnehmer
in Wissenschaft und Technik 04.08.2017 21:16von Till (gelöscht)
Zitat
Der Wirkgrad war nicht das Argument. Das Argument war der Wegfall, der doch eher hinderlichen und unkomfortablen Stromlade-Infrastruktur.
Wenn ich Strom erzeuge, mit dem ich Wasserstoff produziere, den ich dann in Brennstoffzellen verbrauche, ist der effektive Wirkungsgrad geringer, als wenn ich den Strom direkt verwende. Und statt einer unkomfortablen Stromlade-Infrastruktur brauche ich dann eine umständliche Wasserstoff-Infrastruktur.
Zitat
Ein Diesel schafft mit einer Tankladung bei effizienter Fahrweise ca. 1.200 km.
Das erscheint mir zu hoch gegriffen. Selbst ein A3 Diesel verbraucht eher um die 6 Liter (die Werksangabe von 4 Litern kann man in der Pfeife rauchen); bei einer Tankfüllung von 50 Litern sind das gut 800 km.
Klar ist ein Diesel sparsam, aber wie man sieht, kostet es einen Riesenaufwand, ihn auch sauber zu bekommen. Wenn man die Abgasvorschriften ernst nähme, müsste man alle Schummel-Diesel stilllegen.
RE: E-Auto so nicht marktfähig / Belastungen für pendelnde Arbeitnehmer
in Wissenschaft und Technik 04.08.2017 22:08von Luftdrache (gelöscht)
Zitat von Till im Beitrag #11
ZitatDer Wirkgrad war nicht das Argument. Das Argument war der Wegfall, der doch eher hinderlichen und unkomfortablen Stromlade-Infrastruktur.Wenn ich Strom erzeuge, mit dem ich Wasserstoff produziere, den ich dann in Brennstoffzellen verbrauche, ist der effektive Wirkungsgrad geringer, als wenn ich den Strom direkt verwende. Und statt einer unkomfortablen Stromlade-Infrastruktur brauche ich dann eine umständliche Wasserstoff-Infrastruktur.
Rüste die Tankstellen um. Statt Benzin oder Diesel-Tanks wird eben Wasserstoff dort gelagert. Säulen zum Auto-Gas Tanken gibt es bereits - keine Neuentwicklung. Und statt dem krampfhaften Versuch RWE und Co. zu sanieren werden Arbeitsplätze eben in einer neuen Industrie entstehen. So what? Strom ist konservativ
Zitat
ZitatEin Diesel schafft mit einer Tankladung bei effizienter Fahrweise ca. 1.200 km.Das erscheint mir zu hoch gegriffen. Selbst ein A3 Diesel verbraucht eher um die 6 Liter (die Werksangabe von 4 Litern kann man in der Pfeife rauchen); bei einer Tankfüllung von 50 Litern sind das gut 800 km.Klar ist ein Diesel sparsam, aber wie man sieht, kostet es einen Riesenaufwand, ihn auch sauber zu bekommen. Wenn man die Abgasvorschriften ernst nähme, müsste man alle Schummel-Diesel stilllegen.
Wir haben bisher von normalen Autos gesprochen, nicht von spritfressenden Rennwagen auf der Autobahn. 1.200 km Reichweite sind zwar eine Herausforderung, aber mit Öko-Fahrweise für einen Diesel durchaus erreichbar.
Mit einem Benziner würdest du die Kilometerzahl allerdings nicht erreichen.
RE: E-Auto so nicht marktfähig / Belastungen für pendelnde Arbeitnehmer
in Wissenschaft und Technik 04.08.2017 22:34von Luftdrache (gelöscht)
Gerade gefunden: http://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebie...chiffe-100.html
Auch die Schiffahrt sucht zwischenzeitlich nach Alternativen Antriebsformen. Das Problem am E-Schiff: Die Batterien sind noch zu teuer.
Warum greifen wir nicht auf bewährte japanische Batterietechnologie zurück, wenn die uns Jahrzehnte in der Forschung voraus sind
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