in Politische Philosophie
18.03.2019 09:46
von
Teddybär
• | 1.675 Beiträge
Kleist Novell Michael Kohlhaas beginnt so:
Zitat[...]Michael Kohlhaas, Sohn eines Schulmeisters, einer der rechtschaffensten zugleich und entsetzlichsten Menschen seiner Zeit. - Dieser außerordentliche Mann würde, bis in sein dreißigstes Jahr für das Muster eines guten Staatsbürgers haben gelten können. Er besaß in einem Dorfe, das noch von ihm den Namen führt, einen Meierhof, auf welchem er sich durch sein Gewerbe ruhig ernährte; die Kinder, die ihm sein Weib schenkte, erzog er, in der Furcht Gottes, zur Arbeitsamkeit und Treue; nicht einer war unter seinen Nachbarn, der sich nicht seiner Wohltätigkeit, oder seiner Gerechtigkeit erfreut hätte; kurz, die Welt würde sein Andenken haben segnen müssen, wenn er in einer Tugend nicht ausgeschweift hätte. Das Rechtgefühl aber machte ihn zum Räuber und Mörder.
Haben die Gelbwesten in Frankreich etwas mit dem Wesen eines Michael Kohlhaases gemein?
Sind sie tatsächlich so - sozial - bedrückt (worden), dass ihre Gewalt gerechtfertigt ist?
Es gibt immer ein a🐻|Plüsch ist liebe|🐻🐻🐻 an die Macht|🐻🐻🐻 aller Wälder und Wiesen vereinigt euch!!|The First Reel Director in 🐻wood|
in Politische Philosophie
18.03.2019 13:01
von
Anthea
• | 12.413 Beiträge
Interessantes Thema, resp. geschaffene Verbindung.
Gemein ist allen Helden der Gerechtigkeitscouleur, dass man sagen kann, dass das Gute wollen und das Gute tatsächlich erreichen zweierlei Dinge sind. Dass man nicht etwas Gutes schaffen kann, indem die Mittel dazu die der Zerstörung sind. Leid durch anderes Leid ersetzen. All das ist auch das Wesen von Kriegen mit hehren Zielen, die rosarot und nicht blutrot gemalt werden...
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Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit. Mahatma Gandhi
in Politische Philosophie
18.03.2019 21:59
von
kuschelgorilla
• | 3.292 Beiträge
Ich weiß nicht, ob ich es gnädig bezeichnen würde, wenn man seine Ernte erst mal verdorren lässt, ehe man sie einholt. Das braucht doch sicher eine gesunde Portion Zynismus und Sadismus...
Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen sie doch bitte die anderen.
in Politische Philosophie
21.03.2019 12:27
von
denker_1
• | 1.598 Beiträge
Dank der deutschen Informationspolitik erfährt der deutsche Bürger nichts relevantes von den Gelbwestenprotesten in Frankreich. Nur hin und wieder wird über Zusammenstöße mit der Polizei berichtet.
Nun weiß ich, dass der Aufstand vom 17. Juni 1953 von staatlicher Seite blutig niedergeschlagen wurde. Ebenso erging es dem Ungarnaufstand und dem Prager Frühling. Die 1989-er Revolution in der DDR ging relativ friedlich ab, aber in Temeshvar in Rumänien war dies ganz und gar nicht fer Fall.
AUs diesem Hintergrundwissen schließe ich daher, dass auch in Frankreich die Gewalt nicht von den aufständischen Gelbwesten, sondern vom französischen Staat aus geht. Und Gewalkt gebiert gewöhnlich Gegengewalt. Daher wundert es mich nicht im Geringsten, wenn auch Gelbwesten immer gewalttätiger werden. Denn am Ende sind die Staatsdiener die sich gewalttätiger Handlungen schuldig gemacht haben zum Zeitpunkt ihrer Verurteilung gewöhnlich urplötzlich sterbenskrank und haftunfähig. Deshalb ist Selbstjustiz der Einzige Weg zur Gerechtigkeit.
Der Einzige faiere Ausweg ist eine wirklich gerechte Verurteilung der staatlichen Terroristen. Und die Einführung eines gewinnbeteiligenden und so auch teilhabe sichernden bedingungslosen Einkommens. Von Macrons Clique allerdings ist dies nicht zu erwarten.
in Politische Philosophie
17.04.2019 20:42
von
kuschelgorilla
• | 3.292 Beiträge
Eigentlich weiß ich aktuell nicht wirklich, wohin mit meinem Posting... Aber vielleicht ist hier der beste Ort. Anbei ein Interview mit Diedier Eribon - einem französischen Soziologen - das vor Beginn der Gelbwesten-Proteste geführt wurde. http://www.bpb.de/internationales/europa...ist-faschistoid Zumindest handelt es sich hier hinsichtlich der Klientel vermutlich um Gemeinsamkeiten, Schnittmengen...
Meine Motivation ging heute morgen winkend und lächelnd an mir vorbei