Zitat von fagussylvatica im Beitrag #10
Nicht anders verhält es sich bei der Deutschen Bank. Die Arbeitgeber -sprich die Aktionäre der Bank- werden aktiv um ihre Dividende betrogen und können dem nur vollkommen fassungslos zusehen. Bankenkrise, Dieselgate und illegaler Preisabsprachen zum Trotze genießen die teils desaströs arbeitenden Angestellten -denn das sind sie juristisch in jeder Hinsicht- einen geradezu unfassbaren Schutz und leiten aus diesem geradezu unverschämte Ansprüche ab. Im Kern sehe ich keinen Unterschied zwischen Claus Weselsky, Klaus Volkert und den Investmentbankern von der Deutschen Bank.
Die Aktionäre können ihre Aktien verkaufen, wenn sie sich betrogen fühlen. Sie können aber auch ihr Stimmrecht nutzen, um beispielsweise eine Unternehmensleitung abzuwählen, die nicht ihre Interessen vertritt.
Ich sehe nicht, dass Aktionäre NUR Opfer wären - würde Ethik bei den Entscheidungen zur Finanzierung bei Aktionären eine größere Rolle spielen - unseriöse Unternehmen hätten Probleme, ausreichend Finanziers zu finden.
Mir ist klar, dass viele Anteilseigner, vor allem dann, wenn sie nur indirekt Anteilseigner sind, sich subjektiv betrogen fühlen.....nur - ganz praktisch stelle ich mir schon die Frage, ob jemand der investiert nicht auch eine Verpflichtung hat, sich selbst klar zu machen, welche Risiken er/sie damit ggf. auch eingeht. Menschen, die an VW-Aktien gut verdient haben, beklagen sich nicht. Dieselgate-Opfer aber sind nicht nur die Anteilseigner, sondern auch die betrogenen Autobesitzer......ist den Anteilseignern eigentlich klar, dass sie die Verantwortung für den Betrug mit zu tragen haben? Dass sie (wenn auch unwissentlich) andere Menschen und zwar gerade die Kunden ihres Unternehmens faktisch betrogen haben?