#1

Rüstungsexporte

in Ökonomie 15.01.2018 19:55
von Till (gelöscht)
avatar

"Die deutschen Rüstungsexportregeln zählen zu den strengsten der Welt."
Auf dem Papier. "Über Umwege exportiert die Rheinmetall AG Bomben und komplette Munitionsfabriken in Länder wie Ägypten oder Saudi-Arabien. Und die Politik lässt dies ungehindert zu."
Rheinmetall ist übrigens der Konzern, bei dem Franz Josef Jung nach seiner politischen Karriere untergekommen ist.

"Bomben für die Welt" heute um 22:45 Uhr in der ARD.


nach oben springen

#2

RE: Rüstungsexporte

in Ökonomie 16.01.2018 06:43
von gun0815 (gelöscht)
avatar

Es produziert sich halt in Südafrika, Ägypten oder Saudi Arabien recht günstig und die strengen Auflagen werden so auch umgangen.

Hab gestern den Artikel in der "Welt" dazu gelesen.
Deutsche Ingenieurskunst ist halt weltweit beliebt. Und mit so vielen Waffen, kann man richtig Frieden schaffen.
Zum Glück befinden sich grad viele Interessenten in kriegerischen Auseinandersetzungen, da werden, wie jeder weiß, viele Waffen gebraucht.

Angesichts solcher "Expansionen" sollten unsere Volksvertreter ein wenig zurückhaltender sein, wenn es darum geht, Krieg zu verdammen. Könnte sich eventuell auf diverse Arbeitsplätze auswirken.

Ich persönlich hätte allerdings nichts dagegen, wenn Angestellte aus Rüstungsfirmen sich beim Amt anstellen. Die finden wieder was und die Mechanismen des Kapitalismus sorgen schon dafür, dass qualifiziertes Fachpersonal wieder dem Produktionskreislauf zugeführt werden.

Leider ist unsere Politik in diesem Fall Handlungsunfähig, denn man kann ja auf die vielen Spenden nicht wirklich verzichten. Rüstungsfirmen Spenden


Wer in Grenzen denkt, denkt begrenzt!
nach oben springen

#3

RE: Rüstungsexporte

in Ökonomie 03.05.2018 05:43
von gun0815 (gelöscht)
avatar

Na da freuen sich doch die zukünftigen Opfer....

Zitat
Es wird so stark aufgerüstet wie seit dem Kalten Krieg nicht mehr. Spitzenreiter sind die USA. Auch China und Saudi-Arabien investieren kräftig in Waffen und Militär.


Die Zeit

Weltweit haben wir mehr Waffen, als Menschen, die damit erschossen werden können. Was sagt uns das?

Gut, eine rhetorische Frage.

Warum verschwendet man so viel Geld? Das ist keine rhetorische Frage!

Meine Theorie: Wir steuern auf etwas zu, dass niemand wirklich will, außer Geldgeile Unternehmer, schmierige Politiker und Kuscheldiktatoren westlicher Färbung. GIER FRISST HIRN! ...könnte man meinen. In diesem Fall ist GFH allerdings in abgewandelter Form aktiv: Gier frisst Moral! Aber an dieser Mutation des GFH Effekts leiden nicht nur Wafenhersteller.


Wer in Grenzen denkt, denkt begrenzt!
nach oben springen

#4

RE: Rüstungsexporte

in Ökonomie 03.05.2018 07:41
von Anthea | 12.752 Beiträge

Zitat von gun0815 im Beitrag #3
Na da freuen sich doch die zukünftigen Opfer....

Zitat
Es wird so stark aufgerüstet wie seit dem Kalten Krieg nicht mehr. Spitzenreiter sind die USA. Auch China und Saudi-Arabien investieren kräftig in Waffen und Militär.

Die Zeit

Weltweit haben wir mehr Waffen, als Menschen, die damit erschossen werden können. Was sagt uns das?

Gut, eine rhetorische Frage.

Warum verschwendet man so viel Geld? Das ist keine rhetorische Frage!

Meine Theorie: Wir steuern auf etwas zu, dass niemand wirklich will, außer Geldgeile Unternehmer, schmierige Politiker und Kuscheldiktatoren westlicher Färbung. GIER FRISST HIRN! ...könnte man meinen. In diesem Fall ist GFH allerdings in abgewandelter Form aktiv: Gier frisst Moral! Aber an dieser Mutation des GFH Effekts leiden nicht nur Wafenhersteller.



Lucius Annaeus Seneca schrieb: "Die Begehrlichkeit kennt keine Schranke, nur Steigerung".
Da ist er eins mit der Bibel, denn dort steht: "Homines, quo plura habent, eo cupiunt ampliora. Je mehr Menschen haben, desto mehr begehren sie".
Und durch das Leben des ewig Suchenden Faust zog sich:
"So taumel ich von Begierde zu Genuss und im Genuss verschmacht ich nach Begierde".

Aber mal in Prosa. Oder besser in Satire: Wenigstens bemühen sich die Unsrigen, vertreten durch vdL um Effizienz im Sinne von Treffsicherheit.
Damit es dann heißen kann wie bei Bechsteins Tapferen Schneiderlein: Sieben auf einen Streich - und mehr.

---.


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
nach oben springen

#5

RE: Rüstungsexporte

in Ökonomie 03.05.2018 14:29
von Meridian | 2.940 Beiträge

Der Postillon mal wieder...

http://www.der-postillon.com/2017/04/aufruestung.html

Allerdings hat Russland (ja ja, der böse Russe!) seine Rüstungsausgaben im Vgl. zum Vorjahr vermindert!

https://www.zeit.de/politik/ausland/2018...teigen-weltweit


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
nach oben springen

#6

RE: Rüstungsexporte

in Ökonomie 04.05.2018 09:43
von woipe (gelöscht)
avatar

hier eine nette seite zum thema rüstung und globale sicherheit...

https://www.sipri.org/


"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca
nach oben springen

#7

RE: Rüstungsexporte

in Ökonomie 04.05.2018 14:30
von Aoife | 90 Beiträge

"Was man mit Gewalt gewinnt, kann man nur mit Gewalt behalten." Mahatma Gandhi
Viele Staaten und Global Player holten und holen sich noch immer alles was sie haben wollen mit Gewalt und da müssen sie ja wohl aufrüsten, damit sie das auch behalten können.



zuletzt bearbeitet 04.05.2018 14:30 | nach oben springen

#8

RE: Rüstungsexporte

in Ökonomie 04.05.2018 17:54
von gun0815 (gelöscht)
avatar

Zitat von Anthea im Beitrag #4
...

Lucius Annaeus Seneca schrieb: "Die Begehrlichkeit kennt keine Schranke, nur Steigerung".
Da ist er eins mit der Bibel, denn dort steht: "Homines, quo plura habent, eo cupiunt ampliora. Je mehr Menschen haben, desto mehr begehren sie".
Und durch das Leben des ewig Suchenden Faust zog sich:
"So taumel ich von Begierde zu Genuss und im Genuss verschmacht ich nach Begierde".

Aber mal in Prosa. Oder besser in Satire: Wenigstens bemühen sich die Unsrigen, vertreten durch vdL um Effizienz im Sinne von Treffsicherheit.
Damit es dann heißen kann wie bei Bechsteins Tapferen Schneiderlein: Sieben auf einen Streich - und mehr.

---.





Dass es ernst wird, sieht man daran, dass dies Thema grad richtig ausgeschlachtet wird. Einsatzfähigkeit, Aufrüstung, Export, man liest grad sehr viel. All das macht den Eindruck, dass wir hier von etwas aktuellem reden.
Ich greif mal die Thematik "Einsatzfähigkeit" raus.....wie viel Eurofighter fliegen oder können bewaffnet werden?

Aber es ist nicht neu. Als ich Anfang der 90er diesem Verein ein Teil meines Lebens opferte, da war schon klar, dass die BW in einer kriegerischen Situation gnadenlos unter gehen würde. Mein Vorteil, ich hab beide Armeen Deutschlands kennen lernen dürfen und kann mit fug und Recht feststellen, die NVA war härter drauf.

Egal...Fahrzeuge und ziemlich viel Waffentechnik waren auf Stand 60er Jahre. OK, einiges solide und für einen Krieg durchaus brauchbar, denn hingegen allgemeiner Meinung, muß Militärtechnik robust, leicht zu reparieren und so gut wie autonom sein. Der ganze Computervernetzte Mist ist doch schon mit einem Staubkorn überfordert.

Schön können die zwar aussehen aber wenn ein Marinehubschrauber aus Gründen nicht über Wasser fliegen darf, dann ist das schon merkwürdig...bis grotesk. Und wenn Piloten ihre Fluglizenz verlieren und wiederholen müssen, weil sie zu wenig Praxis haben, dann reiht sich das nahtlos ans erste Beispiel an.

Was wir mMn dringend brauchen, ist eine Neudefinition des Aufgabengebietes unserer Armee. Ich wäre für Landesverteidigung, Zivilschutz und Katastrophenschutz. Reicht! Wir sollten auch kein Mitglied im Aggressivsten Militärbündnis der Welt sein. In gar keinem!
Deutschland sollte nie wieder Waffen in ein anderes Land verkaufen und seine Armee auch nicht im Ausland einsetzen. Einzige Ausnahme, wir werden direkt und eindeutig angegriffen, das ist die Notwehroption.

Drohnen leasen (ich weiß gar nicht, welcher der Verhandlungspartner auf diese supergeniale Geschäftsidee gekommen ist ... ) klingt komisch, isses auch. Wer schon mal ein Leasingwagen hatte, weiß was ich meinen will.

...wenn all das Geld, was in der Rüstung weltweit verschwindet, für Bildung, Kinder und Jugendangebote, soziale Projekte etc fließen würde, dann glaube ich, dass es eine Mehrheit von Menschen geben wird, die gar keine Armee mehr wollen...brauchen....

mfg


Wer in Grenzen denkt, denkt begrenzt!


zuletzt bearbeitet 04.05.2018 17:55 | nach oben springen

#9

RE: Rüstungsexporte

in Ökonomie 09.05.2018 18:47
von woipe (gelöscht)
avatar

lieber gun0815,

ein paar mehr von deiner sorte und bekomme wieder hoffung für die menschen...


"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca
nach oben springen

#10

RE: Rüstungsexporte

in Ökonomie 10.05.2018 06:32
von gun0815 (gelöscht)
avatar

Zitat von woipe im Beitrag #9
lieber gun0815,

ein paar mehr von deiner sorte und bekomme wieder hoffung für die menschen...


Mehr von mir? Das würde vor allem mich nerven.

Rüstung is so ein doofes Thema. Wer da arbeitet, der ist sich meist bewußt, dass er etwas verdrängen muß, um diese Arbeit auch gern zu tun. Nur nimmst du diesen Menschen den Job, weil er eben moralisch verwerflich ist, dann ist Unverständnis meist das Ergebnis, denn man macht ja schließlich NUR einen Job.

Letztlich arbeiten gar nicht sooo viel in diesem Bereich. Es sind wesentlich mehr Menschen von den Auswirkungen und Ergebnissen betroffen, die solche Menschen/Firmen herstellen. Jeder der denkt, dass sein Job in der Rüstung ein ganz normaler ist, dem würde ich gern einen bildenden Betriebsausflug in den Jemen spendieren. Alternativ geht auch ein kaputtes afrikanisches Land oder noch besser: ein von unseren Freunden destabilisiertes und mit einer rechten Diktatur versehenes Südamerikanisches Land. Wird bestimmt ein Knaller und Bombenstimmung kommt auch auf.
Das Ganze könnte ja dann mit mit einer abschließenden Diskussion mit Guerillas und Warlords enden, wo die ihre Erfahrungen mit dem Sturmgewehr oder der Explosivmunition mitteilen können.

....man merkt, dass ich noch kein Bier gefrühstückt hab, ich werde etwas zynisch.

Der Begriff "Büchsenmacher" kann ja dann für Väter von vielen Mädchen umdefiniert werden.

Mich selbst erschreckt immer wieder, wie sich diese Industrie rechtfertigt. Wie sie ihre Existenz immer wieder begründet mit Arbeitsplätzen und Umsätzen. ...und wenn wir es nicht machen, dann eben ein anderer.... Ja und? Weil wir es nicht machen, muß es ein anderer machen, der dann in der doofen Situation ist, sich den Diskussionen der Pazifisten zu stellen. Wir sind es dann eben nicht mehr....gut so!

Irgendwann und irgendwo macht oder muß einer den Anfang machen. Oder erhalten Waffen wirklich den Frieden? Oder machen sie eher Angst? Angst, die Menschen im Frieden eigentlich nicht haben sollten, nämlich Angst um ihr Leben?

.....apropos, ich hab Angst, dass ich heut nix zu trinken bekommen. Das ist die einzige, die ich haben will. Reicht mir auch.


Wer in Grenzen denkt, denkt begrenzt!
nach oben springen

#11

RE: Rüstungsexporte

in Ökonomie 10.05.2018 11:58
von woipe (gelöscht)
avatar

Zitat von gun0815 im Beitrag #10
Zitat von woipe im Beitrag #9
lieber gun0815,

ein paar mehr von deiner sorte und bekomme wieder hoffung für die menschen...


Mehr von mir? Das würde vor allem mich nerven.

Rüstung is so ein doofes Thema. Wer da arbeitet, der ist sich meist bewußt, dass er etwas verdrängen muß, um diese Arbeit auch gern zu tun. Nur nimmst du diesen Menschen den Job, weil er eben moralisch verwerflich ist, dann ist Unverständnis meist das Ergebnis, denn man macht ja schließlich NUR einen Job.

Letztlich arbeiten gar nicht sooo viel in diesem Bereich. Es sind wesentlich mehr Menschen von den Auswirkungen und Ergebnissen betroffen, die solche Menschen/Firmen herstellen. Jeder der denkt, dass sein Job in der Rüstung ein ganz normaler ist, dem würde ich gern einen bildenden Betriebsausflug in den Jemen spendieren. Alternativ geht auch ein kaputtes afrikanisches Land oder noch besser: ein von unseren Freunden destabilisiertes und mit einer rechten Diktatur versehenes Südamerikanisches Land. Wird bestimmt ein Knaller und Bombenstimmung kommt auch auf.
Das Ganze könnte ja dann mit mit einer abschließenden Diskussion mit Guerillas und Warlords enden, wo die ihre Erfahrungen mit dem Sturmgewehr oder der Explosivmunition mitteilen können.

....man merkt, dass ich noch kein Bier gefrühstückt hab, ich werde etwas zynisch.

Der Begriff "Büchsenmacher" kann ja dann für Väter von vielen Mädchen umdefiniert werden.

Mich selbst erschreckt immer wieder, wie sich diese Industrie rechtfertigt. Wie sie ihre Existenz immer wieder begründet mit Arbeitsplätzen und Umsätzen. ...und wenn wir es nicht machen, dann eben ein anderer.... Ja und? Weil wir es nicht machen, muß es ein anderer machen, der dann in der doofen Situation ist, sich den Diskussionen der Pazifisten zu stellen. Wir sind es dann eben nicht mehr....gut so!

Irgendwann und irgendwo macht oder muß einer den Anfang machen. Oder erhalten Waffen wirklich den Frieden? Oder machen sie eher Angst? Angst, die Menschen im Frieden eigentlich nicht haben sollten, nämlich Angst um ihr Leben?

.....apropos, ich hab Angst, dass ich heut nix zu trinken bekommen. Das ist die einzige, die ich haben will. Reicht mir auch.




eben genau das meinte ich...
aber ich kann dich verstehen. mehr von mir würde ich auch nicht ertragen...
prost lieber gun0815


"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca
nach oben springen

#12

RE: Rüstungsexporte

in Ökonomie 10.05.2018 13:50
von Aoife | 90 Beiträge

Zitat von gun0815 im Beitrag #10

Irgendwann und irgendwo macht oder muß einer den Anfang machen. Oder erhalten Waffen wirklich den Frieden? Oder machen sie eher Angst? Angst, die Menschen im Frieden eigentlich nicht haben sollten, nämlich Angst um ihr Leben?

.....apropos, ich hab Angst, dass ich heut nix zu trinken bekommen. Das ist die einzige, die ich haben will. Reicht mir auch.




Manchmal denke ich, die Politiker verschiedener Staaten steuern absichtlich auf einen Krieg zu. Mittels guter Propaganda läßt sich der Krieg dem eigenen Volk gegenüber sehr leicht rechtfertigen und die Menschen scheinen gerne Verantwortung abzugeben anstatt selbst mal nachzudenken und selbst zu handeln. "Die" werden schon wissen, was richtig ist.
Wohl eher nicht. Hatten wir nicht schon genügend Fanatiker, Kriegstreiber und Machtgierige die aus den niedersten Gründen einen Krieg angezettelt haben?
Im Krieg verlieren immer die unschuldigen am Meisten.
Wenn die unbedingt aufrüsten wollen, hätte ich da einen Vorschlag: Baut eine Arena, schiebt alle Kriegstreiber und Kriegsbefürworter hinein und lasst es sie selbst auskämpfen. Dann müssen mal nicht die ganz einfachen Bürger im Krieg sterben, sondern vielleicht auch mal die Politiker und sonstige Kriegstreiber.
Es gibt halt zu viele Deppen mit zu viel Macht.

"Eine auf Waffen gegründete Herrschaft muß sich auf Waffen stützen."

Charles de Secondat, Baron de la Brède et de Montesquieu (1689 - 1755), französischer Staatstheoretiker und Schriftsteller


nach oben springen


Besucher
0 Mitglieder und 1 Gast sind Online

Besucherzähler
Heute waren 6 Gäste , gestern 169 Gäste online

Forum Statistiken
Das Forum hat 2292 Themen und 51445 Beiträge.

Heute waren 0 Mitglieder Online: