Jeder fünfte Viertklässler liest schlecht - so heißt es.
Somit ist Deutschland stark abgesackt gegenüber 2001, wo nur 4 Länder im Vergleich besser waren. Jetzt sind es bereits 20, wie die "Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung" (IGLU) aufzeigt.
Besonders Kinder aus sozial schwächeren Familien sollen Probleme beim Lesen und Leseverständnis haben.
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Ist das, was das Herz glaubt, nicht genau so wahr wie das, was das Auge sieht? Khalil Gibran
Wie soll es anders sein, wenn Schule angesichts des Drucks von Studien wie IGLU nur noch eine defizitorientierte Sprachförderung macht (ein b will beim schreiben nicht mit einem d verwechselt werden usw.), statt die Lust am Lesen und Schreiben zu wecken? Erst mit der richtigen Motivation an der Sache kann eine Förderung doch gelingen.
Und bevor eine Diskussion über "aber Sprachförderung, wie kannst du das nicht wollen?" kommt: Der progressive und weit über defizitorientierte Sprachförderung sehr weit hinausreichende Begriff heißt Sprachbildung. Über die können wir diskutieren, statt über wirkungslosen "Reparaturbetrieb".
PS: Wir haben zwei Bildungsinstitutionen! Sprachbildung fängt im KiTa an, nicht erst in der Schule.
PPS: Vorab einer Diskussion über Legasthenie - ist kein pädagogisches Problem.
Zitat von Findus im Beitrag #2
Wie soll es anders sein, wenn Schule angesichts des Drucks von Studien wie IGLU nur noch eine defizitorientierte Sprachförderung macht (ein b will beim schreiben nicht mit einem d verwechselt werden usw.), statt die Lust am Lesen und Schreiben zu wecken? Erst mit der richtigen Motivation an der Sache kann eine Förderung doch gelingen.
Und bevor eine Diskussion über "aber Sprachförderung, wie kannst du das nicht wollen?" kommt: Der progressive und weit über defizitorientierte Sprachförderung sehr weit hinausreichende Begriff heißt Sprachbildung. Über die können wir diskutieren, statt über wirkungslosen "Reparaturbetrieb".
PS: Wir haben zwei Bildungsinstitutionen! Sprachbildung fängt im KiTa an, nicht erst in der Schule.
PPS: Vorab einer Diskussion über Legasthenie - ist kein pädagogisches Problem.
Zuerst einmal muss jemand ja "sein Handwerk erlernen". Das heißt, dass erst einmal eine "Rohmasse" vorhanden sein muss. Und erst dann kann man weiter sehen, sprich: das Ganze verfeinern. Etwas "herausbilden".
Du liegst richtig damit, dass Grundvoraussetzung ist, dass Interesse geweckt wird. Eines, das aus dem "muss" herausragt. Ehrgeiz wecken, wäre eine Möglichkeit. Jedoch wie funktioniert das?
Ich konnte sehr früh schon lesen. Und das wohl aufgrund der Tatsache, dass mir meine Mutter regelmäßig vorlas. Und wenn da etwas dazwischen kam, ich neugierig war, wie eine Geschichte weiterging. Und mir selbst sagte: Ich möchte das jetzt selbst können - weiterlesen.
Mein erstes Buch schenkte mir mein Vater: "Die Biene Maja". Daraus wurde mir nicht vorgelesen, sondern nur in groben Zügen erzählt, wovon das Buch handeln würde.
Das weckte meinen Ehrgeiz, entstanden aus meiner Neugier. So dass ich selbst die Bitte herantrug: Ich will lesen lernen, zeig mir das...
Kinder messen sich eigentlich gerne. Das fängt beim Spielen an. Und somit kann man diese Lust auch "spielerisch" weiter transportieren.
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Ist das, was das Herz glaubt, nicht genau so wahr wie das, was das Auge sieht? Khalil Gibran
Ich stimme dir zu, dass die Freude am lesen auch im Elternhause geweckt werden muss. Dies bedeutet aber auch einem Wandel vom "klassischen Vorlesen" zum "dialogischen Vorlesen". Sprich wirklich grob vereinfacht: Nicht still sitzen und zuhören, sondern Raum um aktiv am lesen teilnehmen und zu erzählen. Vermitteln müssen diesen Wandel aber unsere Bildungsinstitutionen.
Dein Gedanke zum "sich messen":
Messen tut sich glaube ich nur derjenige gerne, der sich Bestätigung und ein Gefühl der Selbstwirksamkeit ausrechnen kann. Wer damit rechnen muss dies nicht zu erhalten, wird dem Vergleich eher ausweichen.
Ich hatte als Kleinkind das Kinderbuch "Der Blaue Autobus" von meinen Westverwandten geschenkt bekommen. Meine Eltern haben mir dann daraus vorgelesen. Bilder sind ja in solchen Büchern reichlich drin. Diese Geschichte hat mich so beeindruckt, dass ich das dann am liebsten selber lesen wollte. So habe ich dann schon vor dem offiziellen Schulbeginn die Buchstaben gelernt und mit Hilfe meiner Eltern das Lesen dieser Geschichte.
"Hab dank du blauer Autobus".
"Du hast den Hund geschont".
"Du wirst dafür, Herr Autobus, mit Dieselöl belohnt"
An diesen Abschnitt erinnere ich mich bis heute.
Die Geschichte erzählte von einem blauen Autobus, der durch die Stadt fährt und die Menschen befördert. Da kommt die obige Szene drin vor, ein Hund läuft vor den Bus, aber der Bus kann rechtzeitig bremsen.
So konnte ich dann bereits vor Beginn meines ersten Schuljahres lesen. Dennoch war die Vertiefung in der Schule noch notwendig. Aber immerhin.
Messen wollte ich mich damals mit niemandem. Ich wollte einfach die Geschichte vom "Blauen Autobus" auch selber lesen können.
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