Die Grünen - Von einem der auszog…
in Parteien - kritisch betrachtet 25.07.2018 12:23von Anthea • | 12.684 Beiträge
die Geschichte der NBL zu verstehen. Beim Zug durch Leipzig. Auf den Spuren der Erinnerung. In Leipzig begann die friedliche Revolution 1989. Jetzt scheint - besser ist - alles von der AfD vereinnahmt.
„Die deutsche Geschichte ist in Teilen eine denkbar düstere Geschichte. Der Nationalismus hat seine blutige Spur durch Europa gezogen. Das wusste Habeck vorher. Doch die deutsche Geschichte ist eben auch die eines Kampfes. Um Freiheit. Um Bürgerrechte. Der 48-Jährige will das Land nicht intellektuell durchgründen, sondern emotional verstehen.“
Und ohne verstehen – und eben auch einander verstehen – geht es nicht. Und da hapert es gewaltig in Bezug auf die „gebrauchten Länder“ und die NBL Ich traue Habeck als Intellektuellen zu, dass er analysieren kann. Und möglichst auch nach dieser Analyse die richtigen Maßnahmen erkennen kann, die den Osten Deutschlands AfD-frei machen kann.
Denn:
„An Tag fünf seiner Sommerreise hat der Co-Vorsitzende der Grünen schon vieles gesehen: das Hermannsdenkmal, das Hambacher Schloss, die Paulskirche. Schlüsselstationen deutscher Geschichte. Überall, wo er bisher war, hat er festgestellt: „Die AfD, die war schon da.“
„Unsere Geschichte kriegt ihr nicht.
"Glück kann es nur geben, wenn es Zusammenhalt gibt.“
Auch wenn manche den Focus ablehnen, ich finde oftmals darin gute Kommentare. Dieser hier ist in meinen Augen ein solcher.
https://www.focus.de/politik/deutschland...id_9302990.html
Ich traue Habeck zu, die Grünen wieder wählbar zu machen. Back to their roots.
---
Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
RE: Die Grünen - Von einem der auszog…
in Parteien - kritisch betrachtet 25.07.2018 13:06von Till (gelöscht)
Zitat
Unsere Geschichte kriegt ihr nicht.
Klingt gut, aber wie will er das verhindern. Schon dass sich die AfD der Farben Schwarz, Rot und Gold bemächtigt, kann er nicht ändern, obwohl Schwarz-Weiß-Rot ehrlicher wäre.
Zitat
Ich traue Habeck zu, die Grünen wieder wählbar zu machen.
Wählbar für wen? Und schließt womöglich wählbar für die einen wählbar für andere aus?
In Hessen regiert Schwarz-Grün, wobei man von den Grünen nichts sieht; alle strittigen Punkte werden ausgeklammert. Trotzdem stehen die Grünen in Umfragen bei 14%. Da frage ich mich schon, für wen die noch wählbar sind.
RE: Die Grünen - Von einem der auszog…
in Parteien - kritisch betrachtet 25.07.2018 18:42von Findus (gelöscht)
Der Titel von Habecks Sommertour "Des Glückes Unterpfand".
Im letzten Drittel des folgenden Artikels einige interessante Einblicke zur Sommertour der Grünen: http://www.taz.de/Gruenen-Chef-Habeck-ue...ionen/!5516387/
RE: Die Grünen - Von einem der auszog…
in Parteien - kritisch betrachtet 25.07.2018 18:44von Findus (gelöscht)
Zitat von Till im Beitrag #2
Ich traue Habeck zu, die Grünen wieder wählbar zu machen.Wählbar für wen? Und schließt womöglich wählbar für die einen wählbar für andere aus?In Hessen regiert Schwarz-Grün, wobei man von den Grünen nichts sieht; alle strittigen Punkte werden ausgeklammert. Trotzdem stehen die Grünen in Umfragen bei 14%. Da frage ich mich schon, für wen die noch wählbar sind.
Z.B. für all die Links(liberalen), die dem antieuropäischen Kurs der Frau Wagenknecht nicht folgen wollen.
Jetzt auch ein Thema, dass sich den Grünen widmen soll. Gestartet als alternative Partei im Jahr 1980. Die Grünen haben ihre Wurzeln in der Anti-Atomkraft und Umweltbewegung, aber auch in der Friedensbewegung und der Neuen Linken. Auch heute spielen diese Wurzeln für die Grünen eine wichtige Rolle, wenn auch der Pragmatismus des Rot-Grünen Regierens manchen Kompromiss gefordert hat. Die Grünen des Jahres 2018 sind unter Robert Habeck und Annalena Baerbock wieder neu aufgestellt. Das Grüne Konzept der Zukunft ist ein neuer Linksliberalismus für die breite Bevölkerung.
Aber was genau ist dieser neue Grüne Linksliberalismus? Eine mögliche Antwort versucht Taz - Redakteur Peter Unfried zu geben: http://taz.de/Kolumne-Die-eine-Frage/!5538082/ Unfried geht in seinem Artikel der Frage nach, was die "grüne Erzählung" heute ist.
Der Artikel ist dünn.
Die Wurzeln der Grünen sind vielfältiger. Da zählen auch die Friedensbewegten dazu, ebenso auch christliche linke Werte, un d Wurzeln aus der Frauenbewegung, die man auf keinem Fall verschweigen darf.
Gemeinsam ist aber vielen Grünen, dass sie inzwischen in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind.Viele Grüne und auch deren Anhänger verdienen ganz gut, wünschen sich aber noch mehr, dass wir zu einer Wertegemeinschaft zurückkehren, und den klassischen Kapitalismus der den schnöden Mammon in den Mittelpunkt stellt, mal wieder verlassen, und statt dessen menschliche Werte in den Mittelpunkt stellen.
Die Grünen - das ist eine Wertegemeinschaft!
Es geht um Frieden, Wohlstand, Nachhaltigkeit, Sozial, Gerechtigkeit, Frauen und Männer, Weltoffen, um unsere Kinder, Familien, Wirtschaft aber mit Sinn und Verstand und einiges mehr.
Die SPD adressiert nur einen kleinen Teil der Fragestellungen und die CDU ist von ihrem Profil her deutlich konservativer aufgestellt. Kein Wunder, dass die Grünen als Oppositionspartei nun mehr und mehr in der Mitte der Gesellschaft auch Wahlerfolge erringen.
Die Grünen sind damit noch immer eine alternative Partei - aber nicht mehr die Partei einer protestierenden Alterantivebewegung - sondern mehr und mehr die Partei, die die EIGENTLICHEN Interessen des Normalbürgers ganz gut abbildet.
Niemand - auch nicht der typische Daimler Mitarbeiter - hat ein Interesse daran, dass schmutzige Autos produziert werden. Und die Empörung, wenn ein Forst für den Braunkohletageabbau gerodet wird, ist gesellschaftlich Mehrheitsfähig.
Nur wenige Spinner ignorieren konsequent den Klimawandel und fordern ein Weiter wie bisher.....die Grünen stehen für eine wählbare Alternative.
Kein Wunder, dass sie gerade in der Opposition immer neue Erfolge feiern können.
Da deren Personal vielfältig und durchaus pragmatisch ist, geben sie häufig auch in der Regierung eine gute Figur ab. Das zeigt dem Wähler, dass die Welt nicht untergeht, wenn man grün wählt. In der Folge ist es heute nicht mehr bedrohlich, wenn die SPD verliert, während die Grünen gewinnen.
Tatsächlich sind die Grünen vor allem eine Gefahr für die FDP - denn viele grüne Ideen sind ziemlich liberal - aber klimatechnisch sauber......das begeistert auch viele FDP-Wähler!
Die Grünen sind heute eine Partei der Mitte, leicht links der FDP zu finden - und sie finden Wähler von der CDU über die FDP bis hin zur SPD. 20% für die Grünen sind deshalb durchaus keine unrealistische Zahl - sondern werden immer realistischer, je mehr die SPD sich als Gefangene Mehrheitsbeschafferin der CDU sieht.
Es ist interessant, dass nicht über die Grünen geschrieben werden kann, ohne das gleich wieder fast sämtliche anderen Parteien im Beitrag ebenfalls genannt werden. Aus meiner Sicht auch nur eine ziemlich technokratische Zustandsbeschreibung. Den ein Linksliberalismus ist ein breites Bündnis von Mitte und Links. Und hier wäre es interessant zu diskutieren, was (grüner) Linksliberalismus der Gesellschaft für Chancen eröffnet. Aus meiner Sicht ist das die Frage, zu dem der Kommentar des Tax-Reporters Unfried einige Diskussionsansätze bietet. Aus meiner Sicht eine sehr interessante Frage, da Unfried wohl zurecht auf die Gefahr der "neuen autoritären Erzählungen" der Konservativen aber auch der Linkspartei und der neuen Sammelbewegung hinweist.
"Links" ist kein Begriff, der sich allein an der Frage der Ökonomie definiert. Sondern eben auch über die Frage gesellschaftlicher Liberalität. Vermutlich ist es also auch kein Wunder, wenn heute manch christlicher Stammwähler der CSU bei der Bayernwahl schweren Herzens die Grünen bevorzugt. Aber auch das sagt uns etwa - Humanismus und Aufklärung, das sind in den heutigen Tagen Werte, die nur der Linksliberalismus verteidigen wird. Das ist sicher einer der Werte der grünen Erzählung, wie sie Unfried nennt.
RE: Die Grünen
in Parteien - kritisch betrachtet 08.10.2018 15:49von Meridian • | 2.912 Beiträge
Offenbar beflügelt die Sache mit dem Hambacher Forst die Grünen auch in NRW. Eine neue Umfrage lässt sie nach oben schnellen.
https://www.wahlrecht.de/umfragen/landtage/nrw.htm
Natürlich spielt auch der allgemeine Trend der Grünen nach oben eine Rolle. Die CDU fällt auch dort unter die 30%-Marke.
Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
RE: Die Grünen
in Parteien - kritisch betrachtet 14.10.2018 12:15von Meridian • | 2.912 Beiträge
In immer mehr Umfragen erobern die Grünen den 2. Platz. Und weil die CDU dabei verliert, wird auch der Abstand zu dieser immer geringer, teilweise unter 10% wie in Emnid.
https://www.wahlrecht.de/umfragen/
Klickt man Emnid, Forsa und Infratest dimap an, verliert auch die AfD in letzter Zeit wieder.
Doch zu den Grünen: Sie sollten sich bewusst machen, dass sie im Grunde genommen nur Leihstimmen erhalten. Da war auch damals, als sie auf den Protesten gegen Stuttgart21 und wegen des Super-GAUs in Fukushima einen Höhenflug hatten. Komischerweise konnten sie ihre Höhenflüge nie in den Bundestagswahlen umsetzen. Auch dieser Höhenflug wird kaum bis zur BT-Wahl 2021 reichen. Es sei denn, das voraussichtlich katastrophale Abschneiden von CDU, CSU und SPD in der Bayern- und Hessenwahl lässt die Koalition zerbrechen und führt zu Neuwahlen. Doch sonst sind die Grünen seit 2005 stets die kleinste Partei, die die 5%-Hürde in den Bundestag geschafft hat.
Allerdings gibt es mit Habeck als Grünenchef durchaus den Ansatz, die Grünen gesellschaftlich breiter auszustellen. Damit haben sie tatsächlich die Chance, ihre Zugewinne zu halten. V.a. im konservativ-bürgerlichen Millieu versuchen die Grünen durchaus zu fischen. In Bayern haben sie z.B. erkannt, dass ihre bisherige Schulpolitik nicht unbedingt gut ist. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern sind die Grünen dort gegen die Inklusion von Sonderschülern in die normalen Grundschulen. In den anderen Bundesländern (auch Baden-Württemberg) können die Grundschullehrer ein Lied davon singen, wie man den Schulunterricht gestaltet, wenn sie Klassen mit Schülern auf Sonderschulniveau und zugleich hochbegabten Schülern unterrichten müssen, und das unter einem starken Lehrermangel.
Man wird sehen: Die Grünen wollen für 2020 ein neues Grundsatzprogramm präsentieren. Doch vielleicht müssen sie sich beeilen. Denn es kann sein, dass sie von der aktuell schnell-lebigen Zeit überrollt werden. Doch das betrifft nicht nur die Grünen
Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
In Bayern haben die Grünen Erfolg. Und das ist nicht mit der Schwäche der CSU zu erklären, denn vor der hätten andere Parteien auch profitieren können. Die Grünen sind im Grunde heute die einzige unpopulistische Partei. Auch dafür kann man gewählt werden. Gewählt von linken, liberalem Bürgertum und Konservativen mit christlichen Gewissen.
Wenn du mich fragst, hat das Potenzial.
Die Grünen sind heute nicht überall aber immer öfter und an immer mehr Stellen eine linksliberale Partei. Sie übernehmen ehemalige SPD-Wähler, greifen auch munter mit ihrem "Umweltgedanken" ins konservative Milieu, und leisten sich nur noch selten Themen, die sie als Konkurrent der Linkspartei aussehen lassen. Sie grasen inzwischen munter in der Mitte - und da dort Platz genug ist, kommen sie mehr und mehr auch über 15% hinaus. Sie sind eine zukünftige Volkspartei - weil viele städtische junge Menschen die grünen für wählbar halten, aber auch mehr und mehr Naturbewahrende ländliche Gesinnungen die Grünen für gute Vertreter ihrer Sichtweisen halten.
Das hat Potential!
Ich halte die Grünen für die linke Volkspartei der Zukunft!
RE: Die Grünen
in Parteien - kritisch betrachtet 19.10.2018 18:27von Meridian • | 2.912 Beiträge
Die Grünen wollen sich mit dem Begriff Volkspartei nicht anfreunden. Aber auch CDU und SPD verlieren diesen Status. Hier dazu ein ausführlicher Artikel.
https://www.tagesschau.de/inland/gruene-volkspartei-101.html
Parteien müssen in Zukunft damit rechnen, dass sie großen Zulauf bekommen können, aber diesen auch genauso schnell wieder verlieren. Eine Stammwählerschaft wird es immer weniger oder gar nicht mehr geben.
Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
RE: Die Grünen
in Parteien - kritisch betrachtet 19.10.2018 22:33von Anthea • | 12.684 Beiträge
Zitat von Meridian im Beitrag #8
Die Grünen wollen sich mit dem Begriff Volkspartei nicht anfreunden. Aber auch CDU und SPD verlieren diesen Status. Hier dazu ein ausführlicher Artikel.
https://www.tagesschau.de/inland/gruene-volkspartei-101.html
Parteien müssen in Zukunft damit rechnen, dass sie großen Zulauf bekommen können, aber diesen auch genauso schnell wieder verlieren. Eine Stammwählerschaft wird es immer weniger oder gar nicht mehr geben.
Das versehe ich gut, dass die Grünen sich nicht als "Volkspartei" bezeichnen lassen wollen. Denn "everybodys daling" zu sein, das ist so wie "nicht Fisch, nicht Fleisch". Denn keiner kann es niemals allen recht machen.
Denn das würde bedeuten, dass alle auf dem gleiche Level angesiedelt seien,
Und das ist nun einmal unmöglich, was Wissensbereiche anbelangt, wo etwas entschieden werden muss. Von "Experten".
Auch wenn sich alle Kritiker von Entscheidungen dann als bessere darstellen wollen. ;-(
Die Grünen haben eine gute Chance, wenn sie Vernunft walten lassen. Und, wie heißt es doch? "Wahre Klasse setzt sich immer durch"? Und "wahre Klasse" ist das, was wir brauchen.
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Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
Es gibt auch Politikwissenschaftler, die eher einen Trend beschreiben, dass die unsere Parteien alle zukünftig mit Wahlergebnissen um 20% aus den Wahlen gehen werden. Wenige Stimmen mehr bzw. weniger sind dann das Zünglein an der Waage..
RE: Die Grünen
in Parteien - kritisch betrachtet 03.11.2018 20:56von Meridian • | 2.912 Beiträge
Immer höher steigen die Grünen.
https://www.wahlrecht.de/umfragen/forsa.htm
Es dürfte nochmal ein weiterer Schub nach der Hessenwahl sein. Doch ich rechne danach wieder mit einem allmählichen Sinken der Grünen. Wahlen gibt es erst wieder nächstes Jahr. Es hängt allerdigs stark davon ab, wie sich es mit CDU, SPD und der GroKo weitergeht. Die CDU legt ja auch leicht zu, als ob sich Merkels angekündigter Rückzug schon positiv auswirkt.
Der SPD nützt es nichts, der AfD aber auch nicht.
Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
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