#1

Kindergrundsicherung

in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 04.04.2024 11:47
von Anthea | 12.401 Beiträge

Die Grünen haben ein Prestigeobjekt.
Somit sollen, so es nach ihnen gehen würde, ab 2025 bisherige Leistungen wie das Kindergeld, Leistungen aus dem Bürgergeld für Kinder oder der Kinderzuschlag gebündelt werden. Die FDP hat Einwände.

Ich frage mich, was diese Bündelung für eine spektakuläre Neuerung sein soll. Geht es den Kindern bedürftiger Familien dadurch besser? Ich habe festgestellt, dass solche Familien, so sie nach dem befragt werden, was sie an Leistungen vom Staat erhalten und womit sie monatlich auskommen, resp. haushalten müssen, immer alles in einen Topf werfen. Somit werden speziell für Kinder gedachte Leistungen nicht autark betrachtet, da diese eigentlich dafür bestimmt sind, den Kindern zugute zu kommen.

Sollten nicht Zahlungen für Kinder zweckgebunden sein? Und wie könnte das aussehen?


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#2

RE: Kindergrundsicherung

in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 04.04.2024 17:49
von Findus | 2.516 Beiträge

Ein Argument für das Projekt wäre, dass der Zugang zu den Leistungen für Familien barrierefreier wäre. Viele der bisherigen Leistungen sind Familien nicht bekannt bzw. sind umständlich in der Beantragung.
Ein Argument gegen das Projekt wäre, dass die zum Start 2,4 Mrd. Euro allein ein Viertel des Haushaltsansatzes in Personalkosten für die notwendigen Personalstellen einer neuen Verwaltungsstelle gehen.

Zusammenfassend: Der Zugang zu Leistungen wird einfacher. Da angenommen werden kann, dass damit arme Familien auch ihre Ansprüche voll ausschöpfen werden, ergibt sich also auch ein finanzieller Mehraufwand für die Kindergrundsicherung auf der Leistungsseite. Diese Verwaltungsvereinfachung wird jedoch zugleich um den Preis von mehr Verwaltung erkauft.

Ob es der beste Weg über die Kindergrundsicherung ist, arme Familien zur Inanspruchnahme von Leistungen für ihre Kinder zu bewegen oder ob möglicherweise eine schlicht bessere Information als kostengünstigere Variante genügt hätte, mag ich nicht zu beurteilen.



Anthea hat sich bedankt!
zuletzt bearbeitet 04.04.2024 17:50 | nach oben springen

#3

RE: Kindergrundsicherung

in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 04.04.2024 18:03
von Anthea | 12.401 Beiträge

Ja, okay. Ich sehe nur nirgendwo, wo denn eine "Sicherheit" für Kinder sein soll Derart, dass es ihnen gut/besser geht...
Wobei ich wieder bei zweckgebundenen Zuwendungen wäre. Auch das Anlegen eines Sparbuches wäre möglich?

Das will aber mal wieder keiner, weil es eine Art Entmündigung der Eltern wäre, also Misstrauen diesen gegenüber, dass sie die zusammengefassten Gelder mehr für eigene Bedürfnisse ausgeben!


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#4

RE: Kindergrundsicherung

in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 04.04.2024 18:33
von Findus | 2.516 Beiträge

Es wäre auch datenschutzrechtlich kein zulässiges Verfahren, da im Grunde am Beispiel Bildung und Teilhabe festgemacht auch der Sportverein nicht wissen darf, dass manche Kinder auf Sozialleistungen angewiesen sind. Es geht also auch um das Recht auf informelle Selbstbestimmung.

Mit Blick auf die Begründung des steuerlichen Familienlastenausgleichs halte ich es richtig diesen - oder eben das Kindergeld als ggf. niedrigere Leistung - weiterhin direkt auszuzahlen bzw. das "Mehr" an den Lasten weiter über die Einkommenssteuer zu regeln.
Ich könnte mir jedoch durchaus vorstellen, dass weitergehende Leistungen z.B. aus der Grundsicherung hingegen in Form von kostenfreien Schul- bzw. KiTa-Mittagessen oder ähnlichem erbracht werden. Wenn die Städte und Gemeinden das Geld für das Mittagessen abrechnen würden, könnten Lehrer und Erzieher trotz Sachleistung nicht unterscheiden, welches Kind Sozialleistungen erhält und welches Kind nicht.


SirPorthos hat sich bedankt!
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#5

RE: Kindergrundsicherung

in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 04.04.2024 19:29
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #4
Es wäre auch datenschutzrechtlich kein zulässiges Verfahren, da im Grunde am Beispiel Bildung und Teilhabe festgemacht auch der Sportverein nicht wissen darf, dass manche Kinder auf Sozialleistungen angewiesen sind. Es geht also auch um das Recht auf informelle Selbstbestimmung.

Mit Blick auf die Begründung des steuerlichen Familienlastenausgleichs halte ich es richtig diesen - oder eben das Kindergeld als ggf. niedrigere Leistung - weiterhin direkt auszuzahlen bzw. das "Mehr" an den Lasten weiter über die Einkommenssteuer zu regeln.
Ich könnte mir jedoch durchaus vorstellen, dass weitergehende Leistungen z.B. aus der Grundsicherung hingegen in Form von kostenfreien Schul- bzw. KiTa-Mittagessen oder ähnlichem erbracht werden. Wenn die Städte und Gemeinden das Geld für das Mittagessen abrechnen würden, könnten Lehrer und Erzieher trotz Sachleistung nicht unterscheiden, welches Kind Sozialleistungen erhält und welches Kind nicht.



Moin Findus,

das ist ein schwieriges Thema.

Fakt ist jedoch: Kinder müssen geschützt und gefördert werden, denn sie sind unsere Zukunft.

Derzeit gebe ich jeden Tag von 18:00 bis 21:00 Uhr Nachhilfe auf einer Online Plattform. Nicht, um mich zu bereichern. Nur um mein Stückwerk an Wissen weiterzugebebn.

Es darf in meinen Augen nicht sein, dass Kinder aus monetär schlechten Verhältnissen eine schlechtere Ausbildung haben.

Unser Staat hat genug finanzielle Mittel, die derzeit für Kanonenpulver verschwendet werden.

Alles Gute aus Hamburg !


Wir hoffen auf Gott, doch wir haben das Wunder verpasst.
Meridian, Anthea und Findus haben sich bedankt!
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