Wir leben in einer Zeit, in der immer mehr Berufe keine örtliche Anwesenheit mehr erfordern.
In meiner Abteilung habe ich "HomeOffice" durchgesetzt.
Algorithmen kann man auch in Strapsen vorm PC zuhause entwickeln. Ok, bei einer VideoTelko sollte man sich angemessen kleiden. Zumindest oben.
Auch eine Steuerbehörde kann ihren Mitarbeitern mit geringem technischen Aufwand die Arbeit von zuhause ermöglichen.
Es gibt Berufe, bei denen das nicht geht. Bauarbeiter, Handwerker, Pflegepersonal, Ärzte.
Diese Berufsgruppen verdienen mehr Gehalt und Unterstützung.
Für alle anderen "verwaltenden" Tätigkeiten, gehören die verkrusteten Firmenstrukturen reformiert.
Ich werde bald aufs Land umziehen. Ein Haus am See in Mecklenburg-Vorpommern. Meine Arbeit wird dann noch effizienter sein. Ich habe keine Lust mehr auf Wohnsilos irgendwelcher Art.
Gruß aus Hamburg !
Dein Argument zur Telearbeit finde ich gut. Sicherlich können viele Tätigkeiten dezentral erledigt werden.
Neben den von dir genannten Berufsgruppen fehlen mir die ganzen sozialen (betreutenden und beratenden) Professionen.
Der Vorteil von Telearbeit, weniger Mobilität erforderlich zu machen, ist nicht ohne die Nachteile dieser Arbeitsform zu sehen: Die Trennung zwischen Privat und Arbeit geht verloren, wenn das Büro ins heimische Wohnzimmer geholt wird.
Letztlich kann jeder nur eine individuelle Einschätzung für sich selbst treffen, inwieweit er ins Home-Office geht oder doch das Büro bevorzugt.
Ich wage daher keine Prognose, was die Förderung von Telearbeit für Verkehr und Mobilität bedeuten könnte.
Zitat von Findus im Beitrag #6
Fassen wir also zusammen: Dort wo Verkehrsinfrastruktur fehlt, wird keine geschaffen. Dort, wo bereits Alternativen mit ÖPNV und Car-Sharing bestehen, die auch genutzt werden, wird es kostenlos.
Erschliesst sich irgendwem die Logik dieses Ansatzes? Mir nicht.
die logik des ansatzes erschließt sich mir durchaus...
erstens sind im ballungsraum durchaus mehr menschen dazu zu bewegen, den öpnv zu nutzen, wenn dieser wirklich kostenlos oder zumindest sehr viel günstiger würde...
zum zweiten geht ja nicht um städte wie cham, plön, zülpich, und ähnliche, die sowieso nicht im focus der eu-kommission stehen. die viel zu hohen schadstoffwerte treten wo auf? in ballungsräumen wie münchen, stuttgart, ... etc. dort ließe sich schon aufgrund der masse etwas bewegen... wenn die kapizitäten da wären...
"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca
Zitat von woipe im Beitrag #19Zitat von Findus im Beitrag #6
Fassen wir also zusammen: Dort wo Verkehrsinfrastruktur fehlt, wird keine geschaffen. Dort, wo bereits Alternativen mit ÖPNV und Car-Sharing bestehen, die auch genutzt werden, wird es kostenlos.
Erschliesst sich irgendwem die Logik dieses Ansatzes? Mir nicht.
die logik des ansatzes erschließt sich mir durchaus...
erstens sind im ballungsraum durchaus mehr menschen dazu zu bewegen, den öpnv zu nutzen, wenn dieser wirklich kostenlos oder zumindest sehr viel günstiger würde...
zum zweiten geht ja nicht um städte wie cham, plön, zülpich, und ähnliche, die sowieso nicht im focus der eu-kommission stehen. die viel zu hohen schadstoffwerte treten wo auf? in ballungsräumen wie münchen, stuttgart, ... etc. dort ließe sich schon aufgrund der masse etwas bewegen... wenn die kapizitäten da wären...
Durch fehlende Verkehrsinfrastruktur jedoch sind Menschen dort unbedingt auf ein Auto angewiesen. Auch das gilt es zu berücksichtigen.
Wenn ich hier unseren Raum Düsseldorf betrachte, dann bemerkt man doch gerade im morgendlichen Berufsverkehr, dass zwar die Busse und Bahnen gut gefüllt sind. Jedoch zum großen Teil mit Schülern, die sowieso kein Auto haben. Oder auch Frauen, wo man annehmen kann, dass sie kein eigenes Auto besitzen.
Den typischen "Umweltschoner", der sein Auto in der Garage lässt, den trifft man hier mMn nicht an.
Man muss einmal betrachten, dass das Auto der Männer liebstes Kind ist. Und das will er nun einmal gerne immer um sich haben.
Aber wenn die Fahrten kostenlos wären - denn wo es was umsonst gibt, da sind natürlich gar viele flugs zur Stelle. ;-)
Von daher gesehen...?
Aber das wird sowieso nix. Da bin ich recht pessimistisch.
---
Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
Zitat von Findus im Beitrag #10Zitat von Till im Beitrag #9
Darum geht es doch überhaupt nicht.
Ein flächendeckender Nahverkehr im 15-Minuten-Takt auf dem Lande lässt sich nun einmal nicht finanzieren.
Es geht in erster Linie darum, wie bekommen wir saubere Luft in die Städte. Ohne Fahrverbote und ohne bürokratischen Aufwand wie Maut-Gebühren und Ausnahme-Regelungen. Und da ist kostenloser Nahverkehr eine Idee, mehr nicht.
Niemand verlangt auf dem Land einen viertelstündlichen Takt für den Bus. Von daher brauchst du dir um eine Finanzierung in diesem Umfang auch keine Gedanken machen.
Wohl aber wäre auch auf dem Land ein stündlicher Bus-Takt angezeigt, um überhaupt eine Mobilitätsalternative zum privaten PKW - dass ja mit dem morgen- und abendlichen Pendelverkehr ebenfalls in die Städte einfährt und für Feinstäube sorgt - zu haben. Vielleicht in Stoßzeiten sogar halbstündlich - nach Bedarf.
Insofern ist für mich das Argument "bessere Luftqualität in der Stadt" für mich nicht stichhaltig, wenn der Einpendelverkehr aus umliegenden Landgemeinden nicht berücksichtigt wird.
nicht generell bessere luftqualität in städten - sondern vor allem in jenen, die extrem belastet sind...
ich verstehe deinen argumentationsstrang hinsichtlich eines sehr viel besser ausgebauten öpnv auf dem land sehr wohl. mit der schaffung von p+r-plätzen zum bleistift an bahnlinien oder zentralen omnisbusbahnhöfen außerhalb der metropolen ließen sich durchaus kombinierte möglichkeiten aus individualverkehr und kostengünstigen öpnv realisieren.
ich wohne zum bleistift in einem abseitsgelegenen ortsteil einer 19.000 einwohner stadt, der selbst nur ca. 400 einwohner zählt. bis zum nächsten bahnhof sind es 6 km. der bus in die stadt fährt sogar vor meiner haustüre ab - aber eben erst um 7:15 für die schulkinder... (8 an der zahl) der nächste bus ist erst mittags und einer abends. ich muss aber schon vor 6h in der arbeit sein..
in der anderen richtung sieht es genauso aus. für zwei reisende um 5:45? no chance. bei einem stundentakt würden vielleicht insgesamt 25 kunden aquiriert... auch bei einbeziehen anderer gemeinden im umland wird das nicht wirklich tragfähig - das haben einschlägige untersuchungen ergeben (es ist ja nicht so, dass man nicht wollte...). dabei wohne ich jetzt offiziell bereits im ballungsraum.
und wenn die landstricher noch zersiedelter sind, als meine heimat, fängt es an unmöglich zu werden...
versteh mich nicht falsch. ich wünsche mir auch im ländlichen bereich einen besseren öpnv. aber busse nur mit 10% belegung fahren zu lassen, wäre auch nicht das ziel der aktion...
ich denke, um hier effektiv etwas ändern zu wollen, braucht es viel mehr kreativität und einsicht bei den mitmenschen...
"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca
@woipe
Für ländliche Bereiche könnte das Anruf-Sammel-Taxi interessant sein. Ich habe es tatsächlich einmal erlebt im Umkreis von Düren. Dort fahren nur Busse zur Hauptverkehrszeit. Zwischendurch werden solche Taxis angeboten (zu festen Abfahrzeiten), die man aber anrufen muss, damit entschieden werden kann, ob ein PKW oder ein Kleinbus benötigt wird. Sie kosten dabei nicht mehr als ein Busticket.
Ein anderes Konzept versucht der Bund für Umwelt und Natur in einem Dorf ebenfalls in der Dürener Umgebung einzuführen, nämlich ein "Dorfauto", das ähnlich dem Carsharing verfügbar sein soll. Es soll wenn möglich ein Elektrofahrzeug sein.
Es gibt so manche Modelle mit billigen ÖPNV. Die Stadt Hameln hat ihre Ticketpreise 2016 stark gesenkt, allerdings auch die Angebotsvielfalt stark reduziert und nur noch 2 Zonentarife. Vor allem die Preise für Monatstickets sind enorm gesunken.
https://www.neue-woche.com/lokales/nachr...-bei-den-oeffis
Ich hoffe, sie können dieses Preisniveau halten.
Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
@ meridian
konzepte, die funktionieren können, gibt es sicher eine menge.
ich habe in meinem wirtschaftsgeschichtsseminar zur mobilität anno (lüglüglüg) - mitte der 90er, schon so einiges kennengelernt, was auch in der vergangenheit bereits funktioniert hat...
das mit dem anrufsammeltaxi habe ich in griesheim bei darmstadt ähnlich kennengelernt wie du im umkreis düren.
auch carsharing-modelle in den verschiedensten varianten habe ich breits kennengelernt.
letzteres setzt aber voraus, dass menschen auf klassisches eigentum à la: mein haus, mein auto, meine jacht,... zu verzichten lernen... das sehe ich hier im konservativen und reichen bayern leider eher noch in weiter ferne...
"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca
Hier ein Interview von einem Verkehrswissenschaftler über kostenlosen Nahverkehr.
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/koste...-a-1193605.html
Er hält die Citymaut für besser, wenn es darum geht, den Autoverkehr zu reduzieren. Kostenlosen Nahverkehr hält er hingegen am ehesten im Ländlichen für interessant.
Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
Und hier noch was satirisches zu üblen Nebenwirkungen bei der Einführung kostenlosen Nahverkehrs.
http://www.der-postillon.com/2018/02/sad...ntrolleure.html
Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
Generell finde ich persönlich die Idee des kostenlosen ÖPNV nicht schlecht. Allerdings wirkt der Vorstoß an die EU um Strafzahlungen zu entgehen, mal wieder unausgegoren und ist auch schlecht finanzierbar.
In meinen Augen nur politisches Tamtam und Herumtaktiere um dann sagen zu können, das man es ja "versucht" hätte. Die Idee der LINKEN, dies über eine Art Umlagefinanzierung zu erreichen, halte ich persönlich für sehr viel ausgegorener.
Es ist wohl wieder mal eine Art von Schnapsideen, die Konservative von Linken abgekupfert haben, weil sie keine eigenen Ideen entwickeln wollen und können.
Marie von Ebner-Eschenbach:
Ein Urteil lässt sich widerlegen, aber niemals ein Vorurteil.
Zitat von Meridian im Beitrag #25Das Naheliegendste wäre, diese Leute zu Bus- und U-Bahn-Fahrern umzuschulen; die werden dann ja wohl vermehrt gebraucht. Da können sie genüsslich einem, der herangehetzt kommt, die Tür vor der Nase zumachen und losfahren.
Und hier noch was satirisches zu üblen Nebenwirkungen bei der Einführung kostenlosen Nahverkehrs.
http://www.der-postillon.com/2018/02/sad...ntrolleure.html
Zitat von Beowulf im Beitrag #26
Generell finde ich persönlich die Idee des kostenlosen ÖPNV nicht schlecht. Allerdings wirkt der Vorstoß an die EU um Strafzahlungen zu entgehen, mal wieder unausgegoren und ist auch schlecht finanzierbar.
In meinen Augen nur politisches Tamtam und Herumtaktiere um dann sagen zu können, das man es ja "versucht" hätte. Die Idee der LINKEN, dies über eine Art Umlagefinanzierung zu erreichen, halte ich persönlich für sehr viel ausgegorener.
Es ist wohl wieder mal eine Art von Schnapsideen, die Konservative von Linken abgekupfert haben, weil sie keine eigenen Ideen entwickeln wollen und können.
hast du zu der idee der linken einen hinweis, wo man etwas nachlesen kann...?
"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca
Zitat von Meridian im Beitrag #24
Hier ein Interview von einem Verkehrswissenschaftler über kostenlosen Nahverkehr.
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/koste...-a-1193605.html
Er hält die Citymaut für besser, wenn es darum geht, den Autoverkehr zu reduzieren. Kostenlosen Nahverkehr hält er hingegen am ehesten im Ländlichen für interessant.
ich hab mir den beitrag jetzt ein paar mal durchgelesen und sehe eigentlich keine wirklichen argumente gegen den kostenlosen öpnv...
sicher - eine citymaut, könnte für entstehende kosten durchaus eine zusätzliche komponente sein, um erstens quer zu finanzieren und zweitens den individualverkehr unattraktiver zu machen...
eine höhere taktung - eine stärkere bedienung der tagesrandlagen, bzw. auch durchgängige verkehrstzeiten - eine bessere vernetzung und günstigere umsteigeoptionen - all das bringt sicher die leute auch noch zum umsteigen.
ich fahre zum bleistift inzwischen nur noch in ausnahmefällen mit dem kfz nach münchen...
was nun aber, wenn die kapazitäten ausgereizt sind???
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