Ich denke, Rumänien wird uns noch öfter beschäftigen, deshalb widme ich ihm mal einen eigenen Thread.
Jedenfalls war nicht nur in der (Ex-)DDR früher alles besser, auch in Rumänien.
https://www.mdr.de/nachrichten/welt/oste...ox-newtab-de-de
Ще не вмерла України і слава, і воля

Ich habe 1990 in Brasov zwei aus der DDR gelieferte Maschinen aufgebaut.Im Flieger saß ich neben einem Holländer der ebenfalls nach Bukarest flog,die Maschine kam von Amsterdam und flog über Berlin nach Bukarest.Da es Dezember war und die Maschine am späten Nachmittag ankam,es also schon relativ dunkel war,machte mich mein Nachbar darauf aufmerksam das fast ganz Bukarest im dunkeln lag.Der Energiemangel begegnete mir während meines Aufenthaltes ständig.Die mir von der rumänischen Firma zur Verfügung gestellte Wohnung war ziemlich kühl,ein Drehen am Wärmeregler war sinnlos,es wurde nicht wärmer.Das Gleiche konnte man in den Restaurants beobachten,keine Heizung,die Gäste saßen in ihrer Winterbekleidung an den Tischen.Damals waren 100 DM ein Monatsgehalt in RO was mir der Dolmetscher bei meinem Geldumtausch sagte.Wenn die Rumänen heute dieser Zeit nachtrauern kann ich das nicht nachvollziehen.Die Lebensverhältnisse dort waren,im Vergleich zu den anderen soz. Ländern,sehr schlecht.Wenn aber heute dem System dort nachgetrauert wird,zeigt dass nur dass sich die Verhältnisse für die Mehrheit der Bürger nicht verbessert haben.

Der prorussische Kandidat Georgescu soll die Wahl in Rumänien beeinflusst haben. Neue Recherchen führen allerdings zur Regierungspartei.Es steht viel auf dem Spiel: Verliert man das Nato-Mitglied und die Heimat des größten Nato-Stützpunktes von Europa an der Schwarzmeerperle Constanta an Russland? Der Kampf wurde mit harten Bandagen, einer großen Hand voller Dollarscheine und rund um die Plattform Tik-Tok geführt.Georgescu wurde treffend als Bauernopfer einer antirussischen Hetzkampagne des herrschenden Kartells aus Parteienlandschaft, Massenmedien und einer ideologischen Generalmobilmachung der Nato-Staaten gegen den Kreml charakterisiert.
Zwar gab es damals viele Zweifel, aber außer den mit Vorsicht zu genießenden "Beweisen" des rumänischen Geheimdienstes keine belastbaren Informationen. Sicher schien nur: Nutznießer der Wahlscharade waren die prowestlichen Parteien und die Nato-Staaten.Generell passten die Vorwürfe in das Bild der angeblichen russischen Desinformationskampagnen: Staatsoffiziell durch das Bundesministerium für Inneres und Heimat wird behauptet, dass russische Narrative über diplomatische Kanäle, soziale Medien und staatliche Informationsnetzwerke in unsere Demokratie strömen.
Staatliche und private Medienhäuser in Deutschland sekundieren brav – der gemeine Russe umgeht das Verbot seiner Narrativverbreitung.
Die liberalkonservative Regierungspartei PNL beauftragte die Firma Kensington Communication mit der Bezahlung von 130 kooptierten Influencern.Dies geschah über die Plattform Fame Up – sie kreierten auch eine Kampagne und überfluteten die Netzwerke mit einem entsprechenden Hashtag, so die Recherchen von Snoop.
Kensington Communication entschuldigte sich in einer ersten Stellungnahme, ohne zu sagen, von wem sie bezahlt wurden, lässt sich aber mit dem vielsagenden Eingeständnis zitieren: "Sollte die Kampagne zugunsten des einen oder anderen Kandidaten geklont oder missbraucht worden sein, bitten wir die zuständigen Stellen, dies zu überprüfen und die notwendigen rechtlichen Schritte einzuleiten".Interessant ist ein Blick auf das ausführende Organ: Während der rumänische Geheimdienst von einem Firmengeflecht und einer rumänisch-südafrikanischen Zusammenarbeit schwadroniert und selbst die FAZ anmerken musste, dass dafür bisweilen die Beweise fehlen, gibt Snoop mit Kensington Communications eine politische Beratungsfirma als Urheber an.
Kensington verspricht wörtlich erfolgreiche politische Kampagnen, Analysen, Reden und Kommunikationshilfen – gegen Bares, versteht sich.Geführt wird Kensington von einem Duo: Catalin Dumitru und dem weniger bekannten Razvan Sandulescu. Zumindest Dumitru ist eine illustre Figur. Dumitru wurde in Zusammenarbeit mit der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung und der CSU-nahen Hans-Seidel-Stiftung ausgebildet (darauf weist er bei jeder Gelegenheit stolz hin).
Stand anfangs nur der Verdacht im Raum, das prowestliche Parteiensyndikat habe einen Vorwand gesucht, um sich des unliebsamen Konkurrenten zu entledigen, so stellt sich die Situation heute entscheidend anders dar. Sie haben ihn nicht gesucht – man kann davon ausgehen, dass sie den Anlass selbst geschaffen haben!
In jedem Fall wäre die Wahlfarce nicht Georgescu anzulasten und eine komplette Annullierung müsste erneut von der Wahlbehörde und dem Obersten Gerichtshof geprüft werden. Eine vollständige Rehabilitierung der Reputation Georgescus erscheint dennoch schwierig.
Zu tief scheinen die Seilschaften zwischen Justiz, Geheimdienst und dem willfährigen staatlichen Parteienapparat im gemeinsamen Handeln.Im Klartext: Die Regierungspartei um die PNL und Noch-Präsident Klaus Johannis stehen im Verdacht, eine Kampagne inszeniert und bezahlt zu haben, um den russlandfreundlichen Kandidaten auszuschalten.
Im geopolitischen Kampf gegen Russland, schließlich hatte Georgescu die Verbindung zu Moskau wiederherstellen und die Ukraine eindämmen wollen, scheint jedes Mittel recht. Gedeckt von den Nato- und EU-Granden, auch nach den Snoop-Enthüllungen, war sich die transatlantische NZZ nicht zu schade, alte Mythen der Wahlmanipulation wiederzukäuen.
Den beiden Politikern Yanis Varoufakis und Martin Sonneborn ist zuzustimmen, wenn sie vor dem Hintergrund der Causa Johannis erklären: "Es war schon schlimm genug, dass sie (die PNL) eine Wahl annulliert hat, weil ihr das Ergebnis nicht passte. Jetzt stellt sich heraus, dass es in Wirklichkeit noch viel schlimmer ist".Sowie abschließend Sonneborn via X: "Es bleibt lustig in Rumänien: Am 1. Tag seiner verfassungswidrigen Amtszeit hat der rum. Präsident Klaus Johannis mitgeteilt, dass russische Einflussnahme leider immer noch sehr, sehr schwer nachzuweisen sei. Weniger schwer war es offenbar für die rumänische Steuerbehörde, die Finanzierung der inkriminierten TikTok-Kampagne zu seiner eigenen Partei PNL (EVP) zurückzuverfolgen."
So lustig das klingt, so bitterernst ist die Lage: Die Angriffe sind Fußtritte gegen die Demokratie und müssen im Spiegel des Kampfes gegen Russland und die chinesische App TikTok gesehen werden.
Na Gott sei Dank leben wir in einer Demokratie wo Wahlen nicht manipuliert werden.Sie werden nur passend gestaltet.


Zitat von Anthea im Beitrag #5
Finde den Unterschied...
Man wird erfolglos nach einem Unterschied suchen.Aber der Vorgang in Bukarest zeigt deutlich,dass es in der EU mit der Demokratie nicht weit her ist.Manche Dinge sind so hoch angebunden ,dass man auf die sogenannten Werte,was auch immer diese sein sollen,am Ende pfeift.

Bleiben wir doch beim kern der Sache: Russland steht im Verdacht Einfluss auf die Wahlen in Rumänien genommen zu haben.
Es ist nur folgerichtig diesen Verdacht zu untersuchen: https://www.dw.com/de/wahlmanipulation-i...ktok/a-71082459

Ein Putinversteher argumentiert halt mit Christian Morgenstern.
Zitat
Und er kommt zu dem Ergebnis:
Nur ein Traum war das Erlebnis.
Weil, so schließt er messerscharf,
nicht sein kann, was nicht sein darf.
Wahrscheinlich war das so: Die NATO- und EU-hörigen Parteien in Rumänien haben auf TikTok eine Werbekampagne für Georgescu gestartet, bezahlt vom CIA, damit von der Leyen nach der Wahl Rumänien unter Druck setzen kann, die Wahl zu annullieren, damit man wieder etwas hat, was man den Russen in die Schuhe schieben kann. Oder so.
Ще не вмерла України і слава, і воля

Zitat von fjodorov im Beitrag #7Zitat von Anthea im Beitrag #5
Finde den Unterschied...
Man wird erfolglos nach einem Unterschied suchen.Aber der Vorgang in Bukarest zeigt deutlich,dass es in der EU mit der Demokratie nicht weit her ist.Manche Dinge sind so hoch angebunden ,dass man auf die sogenannten Werte,was auch immer diese sein sollen,am Ende pfeift.
Wenn ich die Albrecht Tochter in ihrer Dauer-Rolle einer Lai(ey)n Darstellerin sehe, kommt mir der vor langem genossene Kommunionskaffee wieder hoch. Da wird mit spitzem Mündchen nach Schuldigen gesucht, weil ja Eu- und Natomitglieder über jeglichen Verdacht erhaben sind.

Irgendwie haben die selbsternannten "Guten" nicht auf dem Schirm, dass Rumänien eine ganz eigene Meinung haben kann. Auch wenn es vielen nicht ins Bild passt: Sie dürfen auch etwas gegen die Dauer-Pamperei der Ukraine haben...
Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi

Diese Telepolis-Story sieht aus wie der großangelegte Versuch, Nebelkerzen zugunsten Georgescu und Putin zu werfen. Fjodorovitsch hat nicht einmal alles reinkopiert; die ganze Geschichte ist noch viel verworrener.
Und dass von der Leyen Druck auf die rumänische Regierung ausgeübt hat, ist Fake. Aus welcher Ecke die Fake-News wohl stammen?
Jaja, die Rumänen haben etwas gegen die "Dauerpamperei" der Ukraine. Gegen ihre eigene Dauerpamperei durch die EU haben sie sicher nichts. Genauso wenig wie die Ungarn.
Irgendwie haben die Osteuropäer, bei der Ex-DDR angefangen, Sehnsucht nach den früheren Besatzern. Nennt man Stockholm-Syndrom, und überhaupt war ja früher alles besser.
Ще не вмерла України і слава, і воля

Zitat von Anthea im Beitrag #10
Irgendwie haben die selbsternannten "Guten" nicht auf dem Schirm, dass Rumänien eine ganz eigene Meinung haben kann. Auch wenn es vielen nicht ins Bild passt: Sie dürfen auch etwas gegen die Dauer-Pamperei der Ukraine haben...
Da bin ich ganz bei Ihnen,aber machen wir uns nichts vor.Kein Land der Erde ist davor sicher,dass Prinzipien über Bord geworfen werden wenn es einem übergeordneten Ziel dient.In RO wurde die Wahl einfach annulliert weil man befürchtete den größten US-Stützpunkt in Europa nicht bauen zu können falls ein Präsidentschaftskandidat gewinnt der dies nicht möchte.Natürlich ist die Annullierung der Wahl mit dem Anspruch demokratisch zu sein nicht vereinbar,aber das übergeordnete Ziel war wichtiger.Das Eine ist die Theorie,das Andere die Praxis.Es ist doch immer so,wenn eine Wahl anders ausfällt als erhofft ist immer ausländische Einflussnahme verantwortlich.Das kann man zwar nicht beweisen,am Ende zählen die abgegebenen Stimmen,aber ist schon mal hilfreich bei der Delegitimierung der Wahl.Mir ist nicht bekannt und wird auch nicht behauptet,dass die rumänischen Wähler von dubiosen Helfern an die Wahlurne geführt wurden um ihr Kreuz entsprechend zu machen.

Zitat von fjodorov im Beitrag #13Meine Güte, wie oft willst du diesen Schwachsinn noch verbreiten? Glaubst du im Ernst, damit jemanden, der nicht gerade ein Depp ist, zu überzeugen?
Mir ist nicht bekannt und wird auch nicht behauptet,dass die rumänischen Wähler von dubiosen Helfern an die Wahlurne geführt wurden um ihr Kreuz entsprechend zu machen.
Solche Einflussnahme geschieht viel subtiler. Da werden in dubiosen Kanälen Fake News verbreitet, immer und immer wieder, bis eine große Zahl an Leuten glaubt, da muss ja was dran sein, und wenn es nur die Hälfte ist. Egal, ob es sich um Klimawandel, Corona oder Ukraine handelt. So wird dann Meinung gemacht, und wer diese Meinung vertritt, wird gewählt. Von den Dummen.
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